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Die Superheldinnen SuperStory
Julia Wolter
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Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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© 2021 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR
Mühlstr. 10, 88085 Langenargen
Alle Rechte vorbehalten. Taschenbuchauflage erschienen 2016.
Herstellung: CAT creativ - cat-creativ.at
Lektorat: Irmgard Böger
Cover: toribots
ISBN 978-3-86196-612-8 – Taschenbuch
ISBN: 978-3-96074-440-5 – E-Book
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Die Superheldin Daleia
Die Kriegerin Surika und die Tigermenschen
Wüstwolf und Terenia
Die Oberprinzessinkönigin Merides Ozedires
Niedlichhäschen und Meisterdoktorhase
Himmelssterns große Party
Die Pyjama-Party
Die Freunde des Waldes
Der Kampf um das Superheldinnenland
Zum Konzept einer Superheld(inn)en SuperStory
Wie entsteht eine Superheld(inn)en SuperStory
Das Erzähl-Café
Loslegen – einfach so?
Dank
Die Autorin
Buchtipp
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Daleia ist eine Superheldin, die uns viel zu erzählen hat. Da die Geduld nicht gerade ihre beste Freundin ist, wollte sie unbedingt mit der Geschichte anfangen. Aber auch andere Superheldinnen mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten und Superkräften werden uns in dieser Geschichte begegnen. Doch zunächst beginnt die Geschichte bei Daleia.
Daleia ist eine Superheldin, die in Italien wohnt. Unsere Geschichte fängt also unter den warmen Sonnenstrahlen Italiens an. Lustig, nicht wahr, dass es in der Welt der Superhelden ein Land gibt, das genau so heißt wie das Italien, das ihr kennt? Es heißt aber nicht nur so, sondern sieht auch genauso aus, und dort lebt Daleia. Eine ihrer Fähigkeiten liegt darin, dass, sobald sie tanzt, auch alle anderen tanzen müssen. Man kann sich also gut vorstellen, dass es immer schnell ein großes Fest wird, wenn Daleia erst einmal anfängt zu tanzen. Aber Daleia kann noch viel mehr. Sie kann Gedanken lesen und somit auch die Zukunft ändern. Ihre vielleicht stärkste Superkraft ist, dass sie unsterblich ist.
Eine Superheldin schaut natürlich nicht so aus wie du und ich. Weil sie so besonders sind, sehen Superheldinnen meistens auch sehr besonders aus. Daleia hat lange dunkle Haare, sie liebt orientalische Kleidung, gerade auch weil man darin so schön tanzen kann. Und weil Daleia sehr mächtig ist, betont sie dies gern, indem sie viele wunderschöne Schmuckstücke trägt. Dieser Schmuck ist manchmal von einem guten Zauber belegt, sodass Daleia bestimmte Fähigkeiten erhält, wenn sie ihn trägt. Aber dazu wollen wir erst später mehr berichten.
Was an Daleias Aussehen am außergewöhnlichsten ist: Auf der Stirn hat sie einen roten Punkt. So sieht sie sonderbar und rätselhaft aus. Dieser rote Punkt auf Daleias Stirn ist verzaubert. Es ist nämlich so, dass Daleias Vater ein großer Zauberer ist. Und weil er seine Daleia sehr lieb hatte, wollte er sie unbedingt immer beschützen, denn in der Superwelt unserer Superheldinnen gibt es nicht nur freundliche Wesen, müsst ihr wissen. Es existieren so einige gefährliche Kreaturen, etwa gemeine Kobolde, gefräßige wilde Tiere – ja, und auch Heldinnen, die nicht immer nur nett sind, sondern manchmal auch gern gemein zu anderen Superheldinnen sind.
Daleias Vater, der große Zauberer, zauberte ihr also zum Schutz vor allem Bösen, das ihr auf ihrem Weg begegnen könnte, einen großen roten Punkt auf die Stirn. Mit diesem Zeichen war sie fortan immer beschützt. Ihr Vater meinte es mit seiner Fürsorge so gut, dass er dafür einen sehr starken Zauberspruch benutzte. So kam es dazu, dass sie so viel Schutz bekam, dass dieser sie unsterblich machte.
Mit diesem Zauberschutz kann Daleia ja eigentlich gar nichts mehr passieren, und so geht sie stets sehr fröhlich ihres Weges und ist so unbekümmert, dass sie so oft tanzen muss. Wenn andere Menschen, Tiere oder Superheldinnen ihr dabei begegnen, müssen sie gleich mittanzen. Man kann also sagen, dass Daleia eine sehr lustige Superheldin ist und sie eigentlich mehr tanzt als geht.
Doch gerade weil Daleia so vergnügt ist, hat sie auch Feinde, die sich nicht so gern freuen wie sie und die ihr deshalb etwas anhaben wollen, weil sie auf Daleias ganze gute Laune neidisch sind. Daleia kann auch die Gedanken dieser Feinde lesen und ist deshalb immer auf Angriffe gut vorbereitet. Meistens zaubert sie einfach besänftigende Glitzerpfeile, die Angreifer abwehren, bevor sie ihre üble Tat beginnen können. Weil Daleia somit kaum Grund für irgendwelche Sorgen hat, geht sie sogar nachts allein spazieren, denn sie braucht ja keine Angst zu haben.
Wenn Daleia zaubert, dann gehen viele bunte und glitzernde Farben durch die Luft. Das ist immer sehr schön anzusehen, und zaubern macht Daleia ebenfalls viel Spaß, auch wenn sie lange nicht so stark zaubern kann wie ihr Vater.
Nun wisst ihr schon viel über unsere erste Superheldin Daleia, und wir können anfangen, euch von den Abenteuern zu erzählen, die sie und die anderen Superheldinnen im Superheldinnenland erleben.
Wie ihr ja bereits wisst, lebt Daleia in Italien und hier begann einst das große Abenteuer. Eines Nachts ging Daleia ganz allein durch den Wald, der nicht weit weg von Ihrem Zuhause war. Wie es so ihre Art war, ging sie vergnügt und fröhlich den Waldpfad entlang und dachte an nichts weiter als daran, dass die Blaubeertorte, die Tante Odelia am Nachmittag gebacken hatte, wirklich köstlich gewesen war.
Nun müsst ihr wissen, dass Superheldinnen zwar Superkräfte und besondere Fähigkeiten haben. Sie müssen sich aber auch entscheiden, sie einzusetzen. Auch im Superheldinnenland passiert kaum etwas einfach so. Daleia hatte ihre Gedanken also bei der Blaubeertorte von Tante Odelia und passte gar nicht auf ihre Umgebung auf.
So konnte es nun doch einmal geschehen, dass sie angegriffen wurde, denn weil sie nicht achtgegeben hatte, konnte sie auch die bösen Gedanken der Angreifer nicht vorher lesen. So wurde Daleia in jener Nacht überfallen. Die angreifenden Feinde mochten Daleia nicht, weil sie fanden, Daleia schaue mit ihrem roten Punkt auf der Stirn sehr komisch aus. Dabei sahen die Wesen, die Daleia überfielen, selbst eigentlich noch viel seltsamer aus. Manche Leute meinten später, das seien Monster gewesen.
Besucher des Superheldinnenlandes, die sich dort schon besser auskannten, wussten jedoch – genauso wie Daleia –, dass diese Wesen Tigermenschen waren. Tigermenschen sehen mehr aus wie Tiger, sie laufen auch wie Tiger auf allen vier Beinen. Nur ihr Kopf oder vielmehr das Gesicht ist menschlich. Das würde ja gar nicht so komisch aussehen, aber Tigermenschen haben hinten zwei Tigerbeine und vorne zwei Menschenhände, auf denen sie zwar laufen, mit denen sie aber vor allem auch gut zupacken können – genauso wie ein Mensch. Tigermenschen sind also durchaus gefährlich. Sie sind schnell und stark.
Die Tigermenschen, die Daleia im Wald überfielen, waren aber nicht einfach nur böse. Sie mochten Daleia zwar nicht, weil sie anders aussah, aber sie selbst wussten ganz genau, wie es ist, wenn alle einen komisch finden, nur weil man anders aussieht. Diese Tigermenschen waren nämlich verzaubert. Früher waren sie einmal richtige Menschen und gingen auf zwei Füßen. Sie hätten früher nicht geahnt, dass sie einmal auf ihren Händen laufen würden.
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