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Julia Franck: Die Mittagsfrau

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Julia Franck Die Mittagsfrau

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Eine idyllische Kindheit in der Lausitz am Vorabend des ersten Weltkriegs, das Berlin der goldenen Zwanziger, die große Liebe: So könnte das Glück klingen, denkt Helene. Aber steht ihr die Welt wirklich offen? Helene glaubt unerschütterlich daran, folgt ihren Träumen und lebt ihre Gefühle — auch gegen die Konventionen einer zunehmend unerbittlichen Zeit. Dann folgt der zweite große Krieg, Hoffnungen, Einsamkeit — und die Erkenntnis, dass alles verloren gehen kann. Julia Franck erzählt in ihrem großen neuen Roman ein Leben, das in die Mühlen eines furchtbaren Jahrhunderts gerät, und die Geschichte einer faszinierenden Frau.

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Julia Franck

Die Mittagsfrau

Nichts Böses; hast Du die Schwelle überschritten, ist alles gut. Eine andere Welt und Du mußt nicht reden.

(Franz Kafka, Tagebücher, Zwölftes Heft, 1922)

Prolog

Auf dem Fensterbrett stand eine Möwe, sie schrie, es klang, als habe sie die Ostsee im Hals, hoch, die Schaumkronen ihrer Wellen, spitz, die Farbe des Himmels, ihr Ruf verhallte über dem Königsplatz, still war es da, wo jetzt das Theater in Trümmern lag. Peter blinzelte, er hoffte, die Möwe werde allein vom Flattern seiner Augenlider aufgescheucht und flöge davon. Seit der Krieg zu Ende war, genoss Peter die Stille am Morgen. Vor einigen Tagen hatte ihm die Mutter ein Bett auf dem Boden der Küche gemacht. Er sei jetzt ein großer Junge, er könne nicht mehr in ihrem Bett schlafen. Ein Sonnenstrahl traf ihn, er zog sich das Laken über das Gesicht und lauschte der sanften Stimme von Frau Kozinska. Sie kam aus den Rissen im Steinboden, aus der Wohnung unter ihm. Die Nachbarin sang. Ach Liebster, könntest du schwimmen, so schwimm doch herüber zu mir. Peter liebte diese Melodie, die Wehmut in ihrer Stimme, das Wünschen und die Traurigkeit. Diese Gefühle waren so viel größer als er, und er wollte wachsen, nichts lieber als das. Die Sonne wärmte das Laken auf Peters Gesicht, bis er die Schritte seiner Mutter hörte, die sich wie aus großer Ferne näherten. Plötzlich wurde das Laken weggezogen. Los, los, aufstehen, ermahnte sie ihn. Der Lehrer warte, behauptete die Mutter. Aber der Lehrer Fuchs erfragte schon seit langer Zeit nicht mehr die Anwesenheit der einzelnen Kinder, die wenigsten konnten noch jeden Tag kommen. Seit Tagen gingen seine Mutter und er jeden Nachmittag mit dem kleinen Koffer zum Bahnhof und versuchten einen Zug in Richtung Berlin zu bekommen. Kam einer, war er so überfüllt, dass sie es nicht hineinschafften. Peter stand auf und wusch sich. Mit einem Seufzen zog die Mutter ihre Schuhe aus. Aus dem Augenwinkel sah Peter, wie sie die Schürze abnahm, um sie in den Wäschetopf zu legen. Ihre weiße Schürze war jeden Tag befleckt von Ruß und Blut und Schweiß, stundenlang musste sie eingeweicht werden, bevor seine Mutter das Waschbrett nehmen und die Schürze darauf reiben konnte, bis die Hände rot wurden und ihr die Adern an den Armen schwollen. Mit beiden Händen hob Peters Mutter die Haube vom Kopf, sie zog die Haarnadeln aus dem Haar, und ihre Locken fielen ihr weich über die Schultern. Sie mochte es nicht, wenn er sie dabei beobachtete. Mit einem Blick aus dem Augenwinkel sagte sie: Das da auch, und ihm schien, als zeige sie mit einer gewissen Abscheu auf sein Geschlecht, damit er es wasche, dann wandte sie ihm den Rücken zu und strich mit einer Bürste durch ihr volles Haar. Es schimmerte golden in der Sonne, und Peter dachte sich, er habe die schönste Mutter der Welt.

Selbst nachdem im Frühjahr die Russen Stettin erobert hatten und einige der Soldaten seither in Frau Kozinskas Wohnung übernachteten, hörte man sie früh am Morgen singen. Letzte Woche einmal hatte seine Mutter am Tisch gesessen und eine ihrer Schürzen ausgebessert. Peter hatte laut vorgelesen, der Lehrer Fuchs hatte ihnen aufgetragen, das laute Lesen zu üben. Peter hasste das laute Lesen und ihm war schon manchmal aufgefallen, wie wenig seine Mutter zuhörte. Vermutlich war ihr die Störung der Stille zuwider. Meist war sie so tief in ihren Gedanken, dass es ihr gar nicht aufzufallen schien, wenn Peter plötzlich mitten im Satz leise weiterlas. Während er so vor sich hin gelesen hatte, hatte er zugleich Frau Kozinska gelauscht. Man sollte ihr den Hals umdrehen, hörte er seine Mutter unvermittelt sagen. Erstaunt blickte Peter sie an, aber sie lächelte nur und stieß ihre Nadel in das Leinen.

Die Brände vom vergangenen August hatten die Schule vollkommen zerstört, und so trafen sich die Kinder seither bei dem Lehrer Fuchs im Milchladen seiner Schwester. Nur noch selten konnte etwas verkauft werden, Fräulein Fuchs stand mit verschränkten Armen an der Wand hinter ihrem leeren Ladentisch und wartete. Obwohl sie taub geworden war, hielt sie sich oft die Ohren zu. Die große Ladenscheibe war herausgebrochen, auf der Fensterbank saßen die Kinder, und der Lehrer Fuchs zeigte ihnen auf der Tafel Zahlen, drei mal zehn und fünf mal drei. Die Kinder fragten ihn, wo Deutschland verloren habe, aber er mochte es ihnen nicht zeigen. Er sagte, wir werden jetzt nicht mehr zu Deutschland gehören, und er freute sich darüber. Wohin dann, wollten die Kinder wissen, wohin gehören wir dann? Der Lehrer Fuchs zuckte mit den Achseln. Heute wollte Peter ihn fragen, warum er sich darüber freute.

Peter stand am Waschbecken und trocknete mit dem Handtuch seine Schultern ab, seinen Bauch, sein Geschlecht, die Füße. Wenn er die Reihenfolge vertauschte, was schon lange nicht mehr vorgekommen war, verlor die Mutter ihre Geduld. Sie hatte ihm eine saubere Hose und das beste Hemd hingelegt. Peter ging zum Fenster, er klopfte gegen die Scheibe, und die Möwe flatterte auf. Seit die gegenüberliegende Häuserreihe und die Hinterhäuser und auch der nächste Straßenzug fehlten, hatte er freien Blick auf den Königsplatz, dorthin, wo die Reste des Theaters standen.

Komm nicht zu spät nach Hause, sagte seine Mutter, als er zur Wohnungstür hinauswollte. Nachts habe im Krankenhaus eine Schwester erzählt, heute und morgen würden Sonderzüge eingesetzt. Wir verschwinden. Peter nickte, seit Wochen freute er sich darauf, endlich mit einem Zug zu fahren. Nur einmal vor zwei Jahren, als Peter eingeschult worden war und sein Vater sie besucht hatte, waren sie mit dem Zug gefahren, sein Vater und er, sie hatten einen Arbeitskollegen des Vaters in Velten besucht. Der Krieg war jetzt acht Wochen aus, und der Vater kehrte nicht heim. Peter hätte seine Mutter gerne gefragt, warum sie nicht mehr länger auf den Vater warten wollte, er wäre gern ihr Vertrauter geworden.

Im letzten Sommer, in der Nacht zum 17. August, war Peter allein in der Wohnung gewesen. Seine Mutter hatte in diesen Monaten häufig zwei Schichten hintereinander gemacht, sie war von der Spätschicht zur Nachtschicht im Krankenhaus geblieben. Immer, wenn sie nicht da war, fürchtete sich Peter vor der Hand, die bei Dunkelheit unter dem Bett hervorkommen würde, aus der Ritze zwischen Mauerwerk und Laken. Er fühlte das Metall seines Klappmessers am Bein und stellte sich wieder und wieder vor, wie schnell er es zücken müsste, wenn die Hand erschiene. In dieser Nacht hatte sich Peter bäuchlings auf das Bett seiner Mutter gelegt und gelauscht wie in jeder Nacht. Besser, man lag genau in der Mitte des Bettes, so war zu jeder Seite genügend Platz, um die Hand rechtzeitig zu entdecken. Er musste zustoßen, schnell und fest. Peter schwitzte, wenn er sich vorstellte, dass die Hand erschiene und er von Angst gelähmt nicht in der Lage wäre, das Messer gegen sie zu erheben.

Peter wusste noch genau, wie er mit beiden Händen, von denen die eine zugleich das Messer umklammerte, den Samt der schweren Überdecke genommen hatte und seine Wange an dem Stoff rieb. Klein, fast zart, hob der erste Sirenenton an, dann gellte er auf, wurde hochgezogen zu einem langen, durchdringenden Jaulen. Peter schloss die Augen. Der Ton ließ die Ohren glühen. Peter mochte Keller nicht. Stille. Immer wieder ersann er neue Strategien, die Keller zu meiden. Der Sirenenton schwoll wieder. Das Herz klopfte, und zu eng schien ihm sein Hals. Alles an ihm wurde steif und starr. Er musste tief atmen. Gänsedaunen. Peter presste die Nase in das Kopfkissen seiner Mutter und sog ihren Geruch auf, als könne er satt werden davon. Dann war es still. Eine mächtige Stille, Peter hob den Kopf und hörte seine Zähne klappern, er versuchte, die Kiefer geschlossen zu halten, biss die Zähne mit aller Kraft zusammen, senkte den Kopf wieder und drückte das Gesicht in die Daunen.

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