Julia Franck - Die Mittagsfrau

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Die Mittagsfrau: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine idyllische Kindheit in der Lausitz am Vorabend des ersten Weltkriegs, das Berlin der goldenen Zwanziger, die große Liebe: So könnte das Glück klingen, denkt Helene. Aber steht ihr die Welt wirklich offen? Helene glaubt unerschütterlich daran, folgt ihren Träumen und lebt ihre Gefühle — auch gegen die Konventionen einer zunehmend unerbittlichen Zeit. Dann folgt der zweite große Krieg, Hoffnungen, Einsamkeit — und die Erkenntnis, dass alles verloren gehen kann. Julia Franck erzählt in ihrem großen neuen Roman ein Leben, das in die Mühlen eines furchtbaren Jahrhunderts gerät, und die Geschichte einer faszinierenden Frau.

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Rasch, macht euch frisch und zieht euch um, das Diner beginnt in einer Stunde. Tante Fanny strahlte. Ihr Gesicht, schmal und ebenmäßig, erinnerte an ein Gemälde, so dunkel waren die Wangen vom Rouge, so grüngold schimmerten ihre Augenlider. Die langen Wimpern hoben und senkten sich wie schwarze Schleier über ihren großen schwarzen Augen. Ein junger Mann ging an ihr vorbei. Mit dem Rücken zu Martha und Helene blieb er an Tante Fannys Seite stehen. Er küsste sie auf die bloße Schulter, dann legte er ihr nur flüchtig die Hand an die Wange und ging weiter zu einer anderen Dame, die offenbar auf ihn wartete. Fanny deutete ein Klatschen in die Hände an, vornehm, elegant, grazil — in Helenes Kopf überschlugen sich Worte für ihre Erscheinung, anmutig, wobei ihre langen Hände sich zwar berührten, aber keinen Laut von sich gaben. Phantas tisch. Meine Perle wird euch alles zeigen. Otta?

Das Hausmädchen Otta, weißhaarig und glatthäutig, bahnte den Weg durch die große Versammlung von Gästen und führte die Schwestern in ein kleines Zimmer am Ende der Wohnung. Es roch nach violetten Blüten. Dort waren zwei schmale Betten gemacht und ein Waschtisch mit einem großen Spiegel, in dessen Ränder Lilien geschliffen waren, stand in einer Nische der Wand. Die Kerzen eines fünfarmigen silbernen Leuchters gaben das Licht eines Altars. Das Hausmädchen zeigte ihnen Hand tücher, Nachtgeschirr und Kleiderschrank. Ein Badezimmer und die Toilette, das Hausmädchen flüsterte die Worte, mit Wasserklosett, befänden sich zudem vorne am Eingang. Dann entschuldigte sich das Hausmädchen, es müsse weitere Gäste empfangen.

Eine Feier? Martha sah erstaunt zur Tür, die sich hinter dem Hausmädchen geschlossen hatte.

Umziehen? Helene warf ihre Zitrone auf das Bett und stemmte ihre Hände in die Hüften. Mein bestes Kleid trage ich schon.

Engelchen, das kann sie doch nicht wissen. Sie wird nicht genau hingeschaut haben.

Hast du ihre Lippen gesehen, wie sie geschminkt ist?

Zinnober. Und ihr Haar, kurz bis zu den Ohrläppchen, das ist die Stadt, Engelchen. Morgen schneide ich dir dein blondes Haar ab, sagte Martha, sie lachte nervös und öffnete den Koffer. Mit beiden Händen wühlte sie und seufzte erleichtert, als sie ihr kleines Täschchen fand. Sie drehte Helene den Rücken zu und schüttete den Inhalt des Täschchens auf dem Waschtisch aus. Helene setzte sich vorsichtig auf das eine der beiden Betten. Sie streichelte den Überwurf, der weich war. Das Wort Kaschmir kam ihr in den Sinn, aber sie hatte keine Ahnung, wie sich Kaschmir anfühlte. Unter Marthas Armen hindurch sah He lene, wie Martha ein kleines Fläschchen öffnete und die Flüssigkeit mit der Spritze aufzog. Ihre Hände zitterten. Sie krempelte den Ärmel ihres Kleides hoch. Geschickt schlang sie sich ihr großes Taschentuch als Binde um den Arm und setzte die Spritze an.

Helene war erstaunt über die Offenheit, mit der Martha sich ihr zeigte. Noch nie hatte Martha vor ihren Augen zu der Spritze gegriffen. Helene stand auf und trat an das Fenster, das zu einem schattigen Hof mit Ahornbäumen, einer Teppichstange und einem kleinen Brunnen hinausging. Osterglocken blühten in die blaue Stunde.

Warum machst du das jetzt?

Martha in ihrem Rücken antwortete nicht. Sie presste den Inhalt der Spritze langsam in ihre Vene und sank dann rückwärts auf das Bett.

Engelchen, gibt es einen schöneren Augenblick als diesen? Wir sind angekommen. Wir sind da. Martha rekelte sich auf dem Bett und streckte einen Arm nach Helene aus. Berlin, sagte sie leise, als sterbe ihre Stimme und ertrinke im Glück, das sind jetzt wir.

Sag nicht sowas. Helene machte einen Schritt zum Koffer hin, fand in der Tasche des Deckels ihre Bürste und öffnete ihr Haar.

Das Gift ist süß, Engelchen. Schau mich nicht an wie eine Verdammte. Ich sterbe, ja und? Ein wenig leben wird doch vorher noch gestattet sein? Martha kicherte, dass es Helene für einen Augenblick an die im Wahnsinn zurückgelassene Mutter erinnerte.

Auf dem Rücken liegend streifte sich Martha mit den Füßen die Schuhe ab, deren lange Senkel sie offenbar schon zuvor gelöst hatte, sie öffnete die Knöpfe ihres Kleides und legte wie selbstverständlich eine Hand auf ihre entblößte Brust. Weiß war ihre Haut und dünn und fein, so fein, dass Helene die Adern darunter schimmern sah.

Helene kämmte sich ihr Haar. Sie setzte sich an den Waschtisch und goss aus dem silbernen Krug etwas Wasser in die Schüssel, sie nahm die selten duftende Seife in die Hände, Lavendel aus dem Süden, und wusch sich. Martha seufzte in Abständen.

Singst du mir ein Lied, Engelchen?

Was soll ich denn singen? Helenes Stimme war eingetrocknet. Trotz des langen Nachmittagsschlafes im Zug war sie matt und vermisste in sich die Freude und das Glück, das sie mit ihrer Ankunft in Berlin erwartet und noch auf dem Bahnhof empfunden hatte.

Liebst du mich, Herzchen, Goldblatt mein?

Helene drehte sich zu Martha um. Es fiel Martha schwer, ihre Augen auf Helene zu konzentrieren, immer wieder glitten sie ihr davon und es schien, als sperrten ihre Pupillen die Augen bis zum Rand.

Martha, brauchst du Hilfe? Helene betrachtete ihre Schwes ter und fragte sich, ob es ihr danach immer so ging.

Martha summte eine Melodie, die in Helenes Ohren nur selten bekannt klang, ein Schlingern zwischen Fis-Dur und b-Moll. Ob sie ein Klavier hat, die Tante?

Du hast schon ewig nicht gespielt.

Noch ist es nicht zu spät. Martha kicherte wieder sonderbar und schmatzte sanft, als falle es ihr schwer, das Kichern hinunterzuschlucken. Sie würgte. Im nächsten Augenblick richtete sich Martha auf, griff nach einem der kleinen roten Gläser, die auf der Vitrine standen, und spuckte hinein.

Das ist edel, so ein Spuckgläschen. Sie hat für alles gesorgt, unsere feine Tante.

Martha, was soll das? Helene nahm ihr Haar zusammen, drehte es an den Seiten ein und steckte es auf. Wir müssen in einer halben Stunde da draußen erscheinen. Schaffst du das? Kannst du dich zusammenreißen?

Warum die Sorge, Engelchen? Habe ich nicht alles geschafft, bisher, ich meine, alles?

Vielleicht öffne ich das Fenster.

Alles, Engelchen, was blieb mir anderes übrig, als alles zu schaffen. Aber jetzt sind wir da, Goldblatt.

Warum nennst du mich Goldblatt, so hat Vater mich genannt. Helene wollte wohl die Augenbrauen runzeln, dabei bildeten sich lediglich winzig feine Falten über ihrer Nase, so flach war die Delle zwischen ihrer gewölbten Stirn und der auffallend kleinen Nase.

Ich weiß, ich weiß. Und ist die Liebkosung mit ihm gestorben, Engelchen?

Helene reichte Martha einen Becher voll Wasser. Trink, ich hoffe, dann lichtet sich dein Nebel.

Ts ts ts, Nebel, mein Herzchen. Martha schüttelte den Kopf. Das hier ist Frühlings Erwachen, Engelchen.

Bitte, zieh dich an, ich helf dir. Ehe Martha Helenes Angebot zurückweisen konnte, knöpfte Helene ihr das Kleid zu.

Und ich dachte, du wolltest mich küssen, mein Herz. Geantwortet hast du nicht. Du erinnerst dich an meine Frage?

Helene kniete jetzt vor Martha, um ihr in die Schuhe zu helfen. Martha ließ sich wieder rückwärts aufs Bett fallen und säuselte: Herzchen, Herzchen, du wirst mir doch antworten.

Als Helene Marthas Schnürstiefel zugebunden hatte, zog sie an ihrem Arm, damit sie sich aufsetzte. Marthas langer Oberkörper war schwer und schwankte. Sie sank zurück.

Mein Fuß, er ist zu leicht für das Parkett, halt ihn bitte fest. Helene sah, wie Martha beide Beine steif von sich streckte, so dass sie über den Rand des Bettes ragten, dabei atmete sie tief Luft ein und zog ihre Schultern hoch.

Kannst du aufstehen?

Nichts besser als das. Martha richtete sich nun, gestützt auf Helenes Arm, auf und hob ihren Kopf, mit dem sie Helene nur noch wenig überragte. Ihre Worte kamen gestochen scharf aus ihrem Mund, jedes S zischte, nur die Abstände zwischen den einzelnen Worten waren auffallend lang. Vielleicht glaubte Mar tha, so sprechen zu müssen, um klar und nüchtern zu wirken.

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