Katharina Hacker - Die Habenichtse

Здесь есть возможность читать онлайн «Katharina Hacker - Die Habenichtse» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2011, Издательство: Fischer-Taschenbuch-Verl, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Habenichtse: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Habenichtse»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Isabelle und Jakob treffen sich am 11. September 2001 nach Jahren auf einer Party in Berlin wieder. Sie verlieben sich, heiraten und bekommen die Chance, nach London zu ziehen, wo Jakob Schicksal? Zufall? eine Stelle in einer Anwaltskanzlei antritt, die eigentlich für einen Kollegen vorgesehen war, der bei den Anschlägen auf das World Trade Center umgekommen ist. Isabelle arbeitet von dort aus weiter für ihre Berliner Grafikagentur und genießt, in den spannungsreichen Wochen vor Ausbruch des Kriegs im Irak, ihr Londoner Leben.
Die beiden haben alles, was ein junges, erfolgreiches Paar braucht und stehen doch mit leeren Händen da. Sehnsüchtig und ratlos sehen sie zu, wie ihr Leben aus den Fugen gerät. Jakob ist fasziniert von seinem Chef, Isabelle von Jim, dem Dealer. Die untergründigen Ströme von Liebe und Gewalt werden spürbar, und das Nachbarskind Sara wird ihr Opfer.

Die Habenichtse — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Habenichtse», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Komm, little cat, flüsterte Dave ihr zu. Sie vergrub ihr Gesicht in seinem Kissen. Komm! Aber dann sah er Polly, wandte sich ab und ging.

Am nächsten Morgen drehte sie sich um und horchte. Das Bett war naß, sie zog die Decke über die nasse Stelle und wickelte sich hinein. Jetzt war niemand mehr da. Von der Straße hörte sie die Glocke, der Mann mit seinem Handwagen zog vors Haus und rief, sie rannte schnell ans Fenster, sah, wie er mit der Glocke bimmelte, aber er rief nicht nach ihr, der Karren war leer, er winkte nicht und sah nicht zu ihr her, obwohl sie zurück ins Zimmer gerannt war, die Puppe holte, mit der sie nicht mehr spielte, die Puppe ans Fenster hielt, die aufgerissenen Beine fest umklammert, sie schwenkte die Puppe, damit er endlich hinsah und sich erinnerte, damit er wußte, daß sie hier war, mit ihrer Puppe, die er auf den Zaun gespießt hatte, damit er wußte, daß sie Polly suchte. Aber er schaute nicht zu ihr hin, bückte sich, packte die beiden Stangen des Karrens und zog, kam kaum von der Stelle, und da näherte sich der Bus, der die Alten abholte, der Fahrer klappte das Trittbrett aus, klingelte gegenüber, es war ein anderer Mann, der schnell die Alte von gegenüber in den Bus hievte und wieder losfuhr. Die Glocke war jetzt schon viel weiter entfernt, bimmelte leiser.

Nachmittags kletterten die Kinder in den Garten, kamen zur Verandatür, preßten ihre Gesichter an die Scheibe und grimassierten. Sara duckte sich hinter einen Stuhl. Sie suchten im Gras, der eine Junge setzte sich einen Eimer auf den Kopf, balancierte ihn auf dem Kopf, die anderen stellten sich im Kreis auf und klatschten, dann liefen sie zur Mauer, kletterten weiter in den nächsten Garten, in dem die Frau wohnte, die Polly mitgenommen hatte.

Am nächsten Tag war das Brot aufgegessen und die Milch ausgetrunken. Sara schlief noch einmal ein, auf dem Fußboden, blinzelte, als sie aufwachte, gegen die Sonne, die durch die Verandatür schien; da war wieder der Staub, langsam glitt er durch die Sonnenstrahlen, herab und herab, schwebte lautlos, tanzte nicht mehr, sondern glitt zu Boden, als wären sie tot, die Prinzessinnen tot, weil der Prinz nicht kam. Sie zog unter dem Sofa die Jacke hervor, schüttelte sie aus, so gut es ging, breitete sie auf dem Boden aus, die Arme ausgestreckt, blau, leuchtend, streichelte vorsichtig darüber. — Die wichtigen Dinge gehen nicht verloren, sagte Dave, sie tauchen wieder auf, aber er sah traurig aus, als er es sagte. Sie hob die Jacke auf und ging los, die Jacke schleifte auf dem Boden, sie mußte den Arm höher halten.

Hinter ihr fiel die Tür ins Schloß. Zögernd ging sie durchs Törchen, stand auf dem Trottoir und schaute auf das Nachbarhaus, die Jacke in beiden Armen haltend. Ein Mann mit einem gelben Rucksack lief vorbei und lächelte sie an. Um die Ecke spielten die Kinder, Sara hörte sie rufen und preßte sich an ein Auto. Einen Moment glaubte sie, Polly hinter dem Fenster im ersten Stock zu sehen, aber es war nur etwas Weißes, das sich nicht bewegte, sosehr sie auch hinschaute, und dann war es eine Blume, — wonach hältst du Ausschau, fragte ein Mann freundlich, und Sara preßte die Jacke an sich und sagte — auf meinen Bruder, ich warte auf meinen Bruder, er holt mich ab.

Später versteckte sie sich zwischen dem Auto und dem Baumstamm, wenn ein Passant kam, und dann wurde es Nacht, überall sonst brannte in den Wohnungen Licht, nur bei ihr zu Hause und bei der Frau, die Polly mitgenommen hatte, blieb es dunkel. Sie hoffte, daß ihre Eltern nach Hause kommen würden, nur, damit sie das Licht anmachten, damit es nicht aussah, als würden sie alle vier nie wieder dort wohnen. Sie starrte die Fenster an. Tante Martha hatte dort gewohnt und war gestorben, und dann war sie mit Mum und Dad und Dave und Polly eingezogen, und Dave war weg. Er hatte ihr erklärt, daß Erwachsene starben, Kinder nicht, aber er hatte auch gesagt, daß man die wichtigen Sachen wiederfand, daß sie wieder auftauchten, und jetzt war es zu spät. Leise sagte sie ihren eigenen Namen, Sara, und dann rief sie leise nach Polly. Polly und Sara. Sie kauerte an dem Baumstamm, der gefleckt war wie eine Schlange. Ihr war kalt, aber sie durfte die Jacke nicht anziehen, falls die Frau doch noch kam. Sie fürchtete einzuschlafen und die Frau zu verpassen, sie murmelte abwechselnd die Namen vor sich hin, Sara, Polly. Vielleicht konnte Polly sie nicht sehen, weil sie weg war. Ihr war kalt. Sie stand auf, und dann fing sie an zu rufen. Als von hinten Hände ihre Schulter festhielten, schrie sie auf.

Er war nett gewesen, er hatte ihr und Dave eine große Tüte Pommes gekauft, Dave hatte gesagt, daß Jim ein Freund von ihm war, — was machst du hier, fragte er und sagte, daß sie keine Angst haben müsse, und er wußte alles. Er wußte, daß Dave nicht wiederkam und Polly verschwunden war, daß die Frau Polly mitgenommen hatte, er nickte und nahm die Jacke und sagte, daß er ihr helfen würde, er guckte die Jacke lange an und roch daran, er grinste dabei, und dann hielt er sie fest am Arm, zog sie die Straße hinunter, weg von dem Haus, — aber Polly, sagte sie, Polly ist da drinnen. Er zog sie weiter, über die Asham Road und weiter die Straße hinunter, und sie hatte Angst, weil sie ihn angelogen hatte. Im Garten, versuchte sie zu erklären, daß sie im Garten gewesen war, mit einem Stock, aber sie konnte es nicht sagen, und er merkte nichts, sie wünschte so sehr, daß er fragen würde. — Little cat, hatte Dave gesagt, ich merke immer, wenn du nicht die Wahrheit sagst. Aber Jim merkte nichts, und vielleicht sagte er selbst nicht die Wahrheit. Er hielt sie fest. Er führte sie auf ein Haus zu und ein paar Stufen hinunter, schloß die Tür auf, — dein Bruder kommt bestimmt hierher, er kommt manchmal, um hier zu schlafen, sagte er, vielleicht kommt er nachher noch, und schob sie vorwärts in ein dunkles Zimmer und schloß die Tür hinter sich ab.

34

Bevor sie klingeln konnte, öffnete Alistair ihr die Tür zur Kanzlei, als hätte er auf sie gewartet. — Alles nur eine Idee unseres kleinen Gehirns, sagte er zusammenhangslos. And our little life is rounded with a sleep. Er ging mit hinaus, lehnte sich an die spitz zulaufenden Eisenstäbe, innen war daran ein Fahrrad angeschlossen. — Bentham bat mich heute, ihn beim Spazierengehen zu begleiten, dabei nimmt er in letzter Zeit meist Jakob mit. Er war schwermütig, das ist nicht selten, nur Jakob gegenüber ist er immer heiter, als wollte er ihn schonen, wer weiß. Wir gingen in den Regent’s Park, die übliche Strecke, es waren nicht allzu viele Leute unterwegs, wegen des kühlen Windes, weil es bedeckt war, weil der Park scheußlich aussieht, so vertrocknet, wie er ist. Über das Gras, nicht weit von dem kleinen Rondell, lief eine Frau in Zeitlupe, ihre Hände machten seltsame, eigentlich anmutige Bewegungen, tasteten vor jedem Schritt in der Luft, als wäre viel zu schnell, was man selber tut. Es hat mich so an die Zeitlupe der Aufnahmen von den Twin Towers erinnert, weißt du noch? Wie die Menschen aus den Fenstern stürzten?

Isabelle zog ihre dünne Lederjacke fester um sich und verschränkte die Arme. — Du frierst? fragte Alistair. Jakob kommt gleich runter. Was ist mit dir? Er musterte sie erstaunt und ohne Spott. Dein Gesicht ist ganz anders. Er beugte sich zu ihr und küßte sie auf den Mund, hielt sie an den Schultern und küßte sie weiter, als Jakob in der Tür auftauchte. Dann löste er sich abrupt von ihr, drehte sich zu Jakob um. — Du erlaubst schon, dachte ich mir. Der Spott kehrte in seine Augen zurück, und Isabelle fror bei seinem Anblick, als wisse er alles über sie und Jim und richte über sie. Er warf ihr einen Blick zu, schob sie zu Jakob hin. Wieder spürte sie Hände auf ihren Schultern, auf ihren Lippen andere Lippen, aber es berührte sie nicht. Sie wich einen Schritt zurück, musterte die beiden, wischte sich übers Gesicht. Alistair grinste, stellte sich neben Jakob, lehnte sich an ihn, sie rückten enger zusammen, nur Isabelle erschrak, als um die Ecke ein Motorrad raste, aufheulend weiter beschleunigte, dahinter ein Polizeiwagen, aus dem Beifahrerfenster lehnte sich ein Polizist, hielt etwas, vielleicht eine Waffe. Alistair hatte seinen Arm um Jakob gelegt. Eine schwarze Limousine bremste scharf, fuhr wieder an. Wie auf Kommando wandten sich die beiden Männer Isabelle zu, forschend, abwartend. Sie schaute zum Haus, hoffte Bentham zu sehen oder Maude, jemanden, der ihr ein Zeichen gab, erklärte, was vor sich ging, aber das Haus schien leer, sogar die Fenster der Bibliothek, die Mister Krapohl meist geöffnet hielt, waren geschlossen. Wieder heulte eine Sirene, weiter entfernt diesmal, und eine zweite kam dazu, eine dritte. — Scheiße, was ist denn passiert? Alistair richtete sich auf, ließ seinen Arm sinken. Die Sirenen heulten, heulten, — es muß in der Nähe der Great Portland Street sein, sagte Alistair. Er zog ein Handy aus der Tasche und wählte. — Anthony, wo bist du, in der U-Bahn? Great Portland Street? Lauschte, — ja ja, ist gut, ich wollte nur wissen, was los ist, die ganzen Sirenen. — Was ist mit dir? fragte Jakob erstaunt. — Keine Ahnung, Alistair steckte das Handy wieder in die Tasche, grinste. — Hört ihr den Hubschrauber? Jakob und Isabelle hoben die Köpfe, es ist nichts, dachte Isabelle, doch da tauchte über den Dächern ein Hubschrauber auf, stand in der Luft, lärmend, bedrohlich. — Das sind Krankenwagen, sagte Alistair. Bentham hat mir erzählt, ein Freund von ihm, der im Außenministerium arbeitet, habe Informationen, daß britische Soldaten im Irak foltern. Daß sie Leute erschossen haben, aus Versehen. Unlawful killings , nennen sie das. Ein achtjähriges Mädchen. — Was heißt, er hat Informationen? fragte Jakob. — Es gibt Berichte, sagte Alistair, vielleicht sogar Fotos, und Bentham hat sich darüber fürchterlich aufgeregt. Mein Gott, habe ich zu ihm gesagt, wer glaubt schon, daß sie nicht foltern. Die Amerikaner, die Engländer. Aber Bentham war entsetzt, er war niedergeschlagen. — Mir hat er gar nichts gesagt, murmelte Jakob. Isabelle schaute ihn an. — Jakob? fragte sie, aber er hörte sie nicht. Der Hubschrauber kreiste, gewann an Höhe, flog in einer scharfen Kurve nach Süden. — Wovon redet ihr überhaupt? fragte sie heftig. Etwas klapperte, es war Krapohl, der die Fenster hochzog. Isabelle wollte ihm winken, aber er schaute nicht zu ihnen hinunter. Sie drehte sich unruhig zur Straße, die jetzt still dalag, die Sirenen waren auch verstummt. — Irgendwann wird es uns hier erwischen, sagte Alistair, und warum sollten auch ausgerechnet wir unsere Ruhe haben? Isabelle sah Jakob an, der in sich zusammengesackt war. Warum tut er nie etwas? dachte sie, warum wehrt er sich nicht? Sie spürte, wie er mit etwas kämpfte, und er fragte nicht, wie es ihr ging, er schien sie vergessen zu haben. — Nun schaut euch an, wie wir hier rumstehen, Alistairs Stimme klang boshaft.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Habenichtse»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Habenichtse» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Habenichtse»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Habenichtse» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x