Daniel Kehlmann - Die Vermessung der Welt

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Mit hintergründigem Humor schildert Daniel Kehlmann das Leben zweier Genies: Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß. Er beschreibt ihre Sehnsüchte und Schwächen, ihre Gratwanderung zwischen Lächerlichkeit und Größe, Scheitern und Erfolg. Ein philosophischer Abenteuerroman von seltener Phantasie, Kraft und Brillanz.

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Mit erstaunlicher Klarheit nahm er wahr, wie stark er zitterte. Er hörte das Rauschen in seinen Ohren, sah das Zucken seiner Hände, lauschte den kurzen Stößen seines Atems. Fast amüsierte es ihn.

Es klopfte. Eine Stimme, der seinen entfernt ähnlich, rief: Herein!

Der Bote kam, drückte ihm einen Zettel in die Hand und wartete mit frecher Miene auf Trinkgeld. Auf dem Boden der untersten Schublade fand er noch eine Münze.

Der Bote warf sie in die Luft, machte eine halbe Drehung und fing sie hinter seinem Rücken auf. Sekunden später sah er ihn unten über die Gasse laufen.

Er dachte ans Jüngste Gericht. Er glaubte nicht, daß so etwas veranstaltet werden würde. Angeklagte konnten sich verteidigen, manche Gegenfragen würden Gott nicht angenehm sein. Insekten, Dreck, Schmerz. Das Unzureichende in allem. Selbst bei Raum und Zeit war geschlampt worden. Falls man ihn vor Gericht stellte, ge-dachte er, ein paar Dinge zur Sprache zu bringen.

Mit tauben Händen öffnete er Johannas Brief, legte ihn beiseite und griff nach dem Fläschchen. Plötzlich hatte er das Gefühl, daß er etwas übersehen hatte. Er dachte nach.

Etwas Unerwartetes war geschehen. Er schloß die Flasche, überlegte schärfer, kam noch immer nicht darauf. Dann erst wurde ihm klar, daß er eine Zusage gelesen hatte.

Der

Fluß

Die Tage in Caracas waren schnell vergangen. Die Besteigung des Silla mußten sie ohne Führer unternehmen, weil sich herausstellte, daß kein Eingeborener je auf dem Doppelberg gewesen war. Bald hörte Bonplands Nase nicht mehr auf zu bluten, und ihr teuerstes Barometer fiel hinunter und zerbrach. Nahe der Spitze fanden sie versteinerte Muscheln. Seltsam, sagte Humboldt, so hoch könne das Wasser nie gestanden haben, das deute nun doch auf eine Auffaltung hin, auf Kräfte aus dem Erdinneren.

Auf dem Gipfel wurden sie von einem Schwärm pel-ziger Bienen belästigt. Bonpland warf sich flach auf den Boden, Humboldt blieb aufrecht stehen, den Sextanten in Händen, das Okular vor dem mit Insekten bedeckten Gesicht. Sie liefen über seine Stirn, seine Nase, sein Kinn, sie gerieten in seinen Kragen. Der Gouverneur hatte ihn gewarnt: Das Wichtigste sei, sich nicht zu rühren. Nicht zu atmen. Abzuwarten.

Bonpland fragte, ob er den Kopf wieder heben könne.

Besser nicht, sagte Humboldt, ohne die Lippen zu bewegen. Nach einer Viertelstunde lösten die Tiere sich von ihm und schwirrten, eine dunkle Wolke, in die Abend-sonne. Humboldt gab zu, daß ihm das Stillstehen nicht leichtgefallen sei. Ein- oder zweimal sei er nahe am Los-schreien gewesen. Er setzte sich hin und massierte seine Stirn. Seine Nerven seien nicht mehr wie früher.

Zu ihrem Abschied wurde im Theater von Caracas ein Konzert unter freiem Himmel gegeben. Glucks Akkorde stiegen in die Dunkelheit, die Nacht war groß und voller Sterne, Bonpland hatte Tränen in den Augen. Er wisse nicht recht, flüsterte Humboldt, ihm habe Musik nie viel gesagt.

Mit Maultieren brachen sie in Richtung des Orinoko auf. Um die Hauptstadt breiteten sich Ebenen aus, Tausende Meilen weit, ohne Baum, Strauch oder Hügel. So hell war es, daß es ihnen schien, als gingen sie auf einem gleißenden Spiegel, ihre Schatten unter und den leeren Himmel über sich, oder als wären sie Reflexionen zweier Wesen aus einer anderen Welt. Irgendwann fragte Bonpland, ob sie noch am Leben seien.

Wisse er auch nicht, sagte Humboldt, aber so oder so, was könne man tun als weitergehen?

Als sie zum ersten Mal wieder Bäume, Sümpfe und Gras sahen, wußten sie nicht mehr, wie lange ihr Aufbruch her war. Es fiel Humboldt schwer, seine zwei Chronometer abzulesen, er war nicht mehr an die Zeit gewöhnt. Hütten tauchten auf, Menschen kamen ihnen entgegen, und erst als sie mehrfach nach dem Datum gefragt hatten, konnten sie glauben, daß sie nur zwei Wochen unterwegs gewesen waren.

In Calabozo trafen sie einen alten Mann, der noch nie das Dorf verlassen hatte. Trotzdem besaß er ein Labora-torium: Gläser und Flaschen, metallene Meßgeräte für Erdbeben, Feuchtigkeit in der Luft und Magnetismus.

Auch eine primitive Maschine, deren Zeiger ausschlu-gen, wenn man in ihrer Nähe log oder dummes Zeug redete. Und einen Apparat, welcher klickend und sum-mend, zwischen Dutzenden gegeneinander rotierenden Rädchen, helle Funken erzeugte. Diese rätselhafte Kraft habe er entdeckt, rief der Alte. Das mache ihn zum gro-

ßen Forscher!

Zweifellos, antwortete Humboldt, aber –

Bonpland stieß ihn in die Seite. Der Alte drehte die Kurbel fester, die Funken knisterten immer lauter, die Spannung war so stark, daß sich ihre Haare aufstellten.

Beeindruckend, sagte Humboldt, aber das Phänomen nenne sich Galvanismus und sei in der ganzen Welt bekannt. Er selbst habe etwas dabei, was gleiche Wirkungen erzeuge, wenn auch viel stärker. Er zeigte die Leydener Flasche und wie man sie mit einem Fell rieb, um haarfein verästelte Blitze entstehen zu lassen.

Der Alte kratzte sich schweigend am Kinn.

Humboldt klopfte ihm auf die Schulter und wünschte viel Glück weiterhin. Bonpland wollte dem Alten Geld zustecken, aber der nahm nichts an.

Das habe er ja nicht wissen können, sagte er. Man sei so weit weg von allem.

Natürlich, sagte Bonpland.

Der Alte schneuzte sich und wiederholte, das habe er nicht wissen können. Bis sie außer Sichtweite waren, sahen sie ihn vornüber gebeugt vor seinem Haus stehen und ihnen nachblicken.

Sie kamen an einen Teich. Bonpland zog sich aus, stieg hinein, zögerte, stöhnte und sank der Länge nach um. Im Wasser lebten elektrische Aale.

Drei Tage später schrieb Humboldt mit tauber Hand die Ergebnisse ihrer Untersuchung nieder. Die Tiere konnten Schläge auch ohne Berührung verteilen. Der Schlag erzeugte keine Funken, keine Anzeige auf dem Elektrometer, auch keine Abweichung der Magnetnadel, kurz, er war an nichts zu erkennen als am Schmerz, den er zufügte. Faßte man den Aal mit beiden Händen oder hielt ihn in der einen Hand und in der anderen ein Stück Metall, so verstärkte sich die Wirkung. Ebenso, wenn zwei Menschen einander an den Händen faßten und nur einer von ihnen das Tier berührte. In diesem Fall fühlten beide den Schlag im gleichen Moment, mit gleicher Stär-ke. Nur die Vorderseite des Aals war gefährlich, die Aale selbst waren gegen die eigenen Entladungen immun. Und er war ungeheuerlich, der Schmerz; so stark, daß man nicht begriff, was mit einem vorging. Er kleidete sich ganz in Taubheit, Verwirrung und Schwindel, wurde einem erst mit Verzögerung bewußt und in der Erinnerung immer stärker; er kam einem vor wie etwas, das mehr der Außenwelt als dem eigenen Körper angehörte.

Zufrieden reisten sie weiter. Was für ein Glücksfall, sagte Humboldt immer wieder, welch ein Geschenk!

Bonpland hinkte, seine Hände waren gefühllos. Noch Tage danach tanzten Funken durch Humboldts Blickfeld, wenn er die Augen schloß. Lange blieben seine Knie so steif wie die eines alten Mannes.

Im hohen Gras fanden sie ein ohnmächtiges Mädchen, wohl dreizehn Jahre alt, in zerrissener Kleidung.

Bonpland träufelte ihr Medizin in den Mund, sie spuckte, hustete und begann zu schreien. Während er beruhi-gend auf sie einredete, ging Humboldt ungeduldig auf und ab. Starr vor Schreck blickte sie zwischen ihnen hin und her. Bonpland strich ihr über den Kopf, sie fing an zu schluchzen. Jemand müsse ihr Furchtbares angetan haben!

Was denn, fragte Humboldt.

Bonpland warf ihm einen langen Blick zu.

Wie auch immer, sagte Humboldt, sie müßten weiter.

Bonpland gab ihr Wasser, sie trank hastig. Essen wollte sie nicht. Er half ihr auf die Füße. Ohne ein Zeichen der Dankbarkeit riß sie sich los und rannte davon.

Vermutlich die Hitze, sagte Humboldt. Kinder verliefen sich und würden ohnmächtig.

Bonpland sah ihn eine Weile an. Ja, sagte er dann. Vermutlich.

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