Jean-Dominique Bauby - Schmetterling und Taucherglocke

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Schmetterling und Taucherglocke: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Gehirnschlag beendete Ende letzten Jahres das alltägliche, das «normale» Leben des vierundvierzigjährigen Jean-Dominique Bauby, der bis dahin Chefredakteur der Zeitschrift «Elle» war und von da an nur noch vier Monate zu leben hatte. Bauby nutzte seine Zeit, um alles, was ihn bewegte, zu Papier zu bringen. Doch er selber sollte dazu gar nicht mehr in der Lage sein, war er doch vollständig gelähmt und dazu verdammt, nur noch mit dem linken Auge zu blinzeln.
Mittels eines Spezialalphabets, das sich an der Häufigkeit der Vokale und Konsonanten im Französischen orientierte, diktierte er der Lektorin Claude Mendibil fortan alles, was ihn bewegte – mittels Lidschlag: Aus seiner abgeschirmten Taucherglocke heraus funkte bzw. blinzelte er auf diese Weise empfindsame letzte Nachrichten an eine Welt, die für ihn schon unerreichbar weit weg war.

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Dem Wachsbildner des Grévin ist es mit wechselndem Erfolg gelungen, die Vollmondgesichter und die hübschen Frätzchen dieser seit Generationen zwischen den Winden der Côte d'Opale und den fetten Feldern der Picardie lebenden Menschen des Nordens einzulangen, die gern in ihren Dialekt verfallen, sobald sie unter sich sind. Manche ähneln sich kaum.

Es hätte des Talents eines jener mittelalterlichen Miniaturisten bedurft, deren Pinsel das Landvolk auf den Straßen Flanderns wie durch Zauberei zu neuem Leben erweckte. Diese Begabung hat unser Künstler nicht. Er hat es jedoch verstanden, auf naive Weise den jugendlichen Reiz der Schwesternschülerinnen wiederzugeben, die drallen Arme der hiesigen Mädchen und das Karminrot ihrer vollen Wangen.

Beim Verlassen des Raums dachte ich, daß ich sie alle gern mag, meine Quälgeister.

Im folgenden Saal entdeckte ich zu meiner Überraschung eine scheinbar identische Wiedergabe meines Zimmers im Hôpital maritime. Bei näherem Hinsehen erwiesen sich die Fotos, Zeichnungen und Poster allerdings als ein Patchwork aus ungenauen Farben, ein Dekor, das aus einer gewissen Entfernung eine Illusion erwecken sollte wie die Farbtupfen eines impressionistischen Gemäldes. Im Bett war niemand, nur eine von fahlem Licht umgebene Vertiefung in der Mitte der gelben Laken. Hier fiel es mir nicht schwer, die in den schmalen Durchgängen neben diesem verlassenen Lager stehenden Personen zu identifizieren. Es waren die Mitglieder der verstärkten Wache, die am Tag nach der Katastrophe spontan um mich herum entstanden war.

Auf einem Hocker sitzend, schrieb Michel sorgfältig in das Heft, in dem meine Besucher alle meine Äußerungen verzeichnen. Anne-Marie arrangierte einen Strauß von vierzig Rosen. Bernard hielt in der einen Hand Paul Morands Journal d'un attaché d'ambassade und machte mit der anderen eine Advokatengeste. Die Nickelbrille auf seiner Nasenspitze tat ein übriges, ihm das Aussehen eines professionellen Tribuns zu geben. Florence pinnte mit einem melancholischen Lächeln, das von ihrem schwarzen Haar umrahmt wurde, Kinderzeichnungen auf eine Korkplatte, und Patrick lehnte an einer Wand und schien in Gedanken versunken. Von diesem wie lebendig wirkenden Tableau ging eine große Sanftheit aus, eine gemeinsame Traurigkeit und ein Konzentrat jener ernsten Zuneigung, die ich bei jedem Besuch dieser Freunde verspüre.

Ich wollte meinen Rundgang fortsetzen, um zu sehen, ob das Museum noch andere Überraschungen für mich bereit hatte, aber in einem dunklen Gang hielt mir ein Wärter seine Fackel mitten ins Gesicht. Ich mußte blinzeln. Beim Erwachen beugte sich eine wirkliche kleine Krankenschwester mit rundlichen Armen und einer Taschenlampe in der Hand über mich: »Ihre Schlaftablette, soll ich sie Ihnen jetzt oder erst in einer Stunde geben?«

Der Angeber

Die Bänke des Pariser Gymnasiums, auf denen ich meine ersten Jeans abwetzte, habe ich gemeinsam mit einem langen, rotgesichtigen Jungen gedrückt, der Olivier hieß und dessen galoppierende Mythomanie den Umgang sympathisch machte. Mit ihm brauchte man nicht ins Kino zu gehen. Man saß ständig auf dem besten Platz, und dem Film fehlte es nicht an Effekten. Montags überraschte er uns mit Erzählungen von seinem Wochenende, die Tausendundeiner Nacht würdig waren. Wenn er seinen Sonntag nicht mit Johnny Hallyday verbracht hatte, war er in London gewesen, um den nächsten James-Bond-Film zu sehen, es sei denn, jemand hatte ihm die neue Honda geliehen. Damals wurden gerade die japanischen Motorräder in Frankreich eingeführt und versetzten die Schulhöfe in Begeisterung. Von morgens bis abends wickelte uns unser Schulkamerad in kleine Lügen und große Prahlereien ein, ohne Bedenken, immer neue Geschichten zu erfinden, auch wenn sie den vorherigen widersprachen. Um zehn Uhr Waise, beim Mittagessen einziges Kind, konnte er nachmittags vier Schwestern für sich entdecken, deren eine Eiskunstlaufmeisterin war. Und sein Vater, in Wirklichkeit ein biederer Beamter, wurde mal der Erfinder der Atombombe, mal der Impresario der Beatles oder der verheimlichte Sohn von General de Gaulle. Da Olivier es selbst aufgegeben hatte, Ordnung in sein Gerede zu bringen, dachten wir nicht daran, ihm dessen Haltlosigkeit vorzuwerfen. Wenn er uns eine allzu unverdauliche Fabel auftischte, äußerten wir schon einige Vorbehalte, aber er beteuerte seine Aufrichtigkeit mit einem so empörten »Ich schwör's dir!«, daß man schnell nachgeben mußte.

Nach dem letzten Stand der Dinge ist Olivier weder Jagdflieger noch Geheimagent, noch Berater eines Emirs, wie er es immer vorhatte. Ganz logischerweise arbeitet er in der Werbung und nutzt sein unerschöpfliches Talent als Pillenversüßer.

Es tut mir ein wenig leid, daß ich ihn von oben herab angesehen habe, denn heute beneide ich Olivier um seine Meisterschaft in der Kunst, sich Geschichten zu erzählen. Ich bin nicht sicher, ob ich je eine solche Leichtigkeit erreichen werde, auch wenn ich selbst schon angefangen habe, mir glorreiche Ersatzschicksale auszudenken. Wenn es mir gerade paßt, bin ich Formel-1-Fahrer. Sie haben mich sicher auf einer Rennstrecke in Monza oder in Silverstone gesehen. Der geheimnisvolle Rennwagen ohne Marke und ohne Nummer, das bin ich. In meinem Bett, ich meine, in meinem Cockpit liegend, nehme ich die Kurven in vollem Tempo, und mein vom Sturzhelm schwerer Kopf neigt sich schmerzhaft unter der Wirkung der Schwerkraft. Ich spiele auch den kleinen Soldaten in einer Fernsehserie über die großen Schlachten der Geschichte. Ich habe Alesia, Poitiers, Marignan, Austerlitz und den Chemin des Dames mitgemacht. Da ich bei der Landung in der Normandie verwundet wurde, weiß ich noch nicht, ob ich noch einen Sprung nach Dien Bien Phu machen werde. Unter den Händen der Heilgymnastin bin ich ein Außenseiter der Tour de France am Abend einer Etappe, die zur Legende werden wird. Sie beruhigt meine von der Anstrengung explodierten Muskeln. Ich flog nur so über den Paß von Tourmalet. Ich höre noch das Schreien der Menge an der Straße zum Gipfel und bei der Abfahrt das Zischen der Luft in den Speichen. Ich habe eine Viertelstunde Vorsprung vor der Spitzengruppe. »Ich schwör's dir!«

»A day in the life«

Nun sind wir fast am Ende des Wegs angelangt, und es bleibt mir nur noch, jenen Freitag, den 8. Dezember 1995 unseligen Angedenkens wachzurufen. Vom Beginn an hatte ich Lust, meine letzten Augenblicke als perfekt funktionierender Erdbewohner zu erzählen, aber ich habe es so lange aufgeschoben, daß mir jetzt, im Moment des Sprungs zurück in meine Vergangenheit, schwindlig wird. Ich weiß nicht mehr, wie ich damit anfangen soll, mit diesen bleiernen und nichtigen Stunden, die nicht greifbar sind, wie die Quecksilbertropfen aus einem zerbrochenen Thermometer. Die Worte entziehen sich. Wie soll man den biegsamen, warmen Körper des großen dunkelhaarigen Mädchens beschreiben, neben dem man zum letzten Mal erwacht, ohne ihn zu beachten, fast murrend. Alles war grau, trübe, entsagungsvoll: der Himmel, die Leute, die von mehreren Streiktagen der öffentlichen Verkehrsbetriebe erschöpfte Stadt. Gleich Millionen anderer Pariser nahmen Florence und ich diesen neuen Tag mit seiner Aussicht auf ein unentwirrbares Chaos mit leerem Blick und abgespanntem Gesicht wie Zombies in Angriff. Automatisch machte ich all diese einfachen Bewegungen, die mir heute wie ein Wunder erscheinen: sich rasieren, sich anziehen, eine Schale Kakao trinken. Seit Wochen hatte ich dieses Datum vereinbart, um das neue Modell einer deutschen Automobilfirma zu testen, deren Importeur mir den ganzen Tag lang einen Wagen mit Fahrer zur Verfügung stellte. Zur verabredeten Zeit wartet ein gestylter junger Mann vor dem Haus, an einen metallic-grauen BMW gelehnt. Durchs Fenster betrachte ich die so schwere, so stattliche große Limousine. Ich frage mich, wie ich mit meiner alten Jeansjacke in dieser Karosse für leitende Angestellte aussehen werde. Ich lehne die Stirn gegen die Scheibe, um die Kälte zu spüren. Florence streichelt zärtlich über meinen Nacken. Der Abschied ist flüchtig, unsere Lippen berühren sich kaum. Schon springe ich die Treppe hinunter, deren Stufen nach Wachs riechen. Das wird der letzte Geruch der alten Zeiten sein.

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