Jean-Pierre Kermanchec - Douarnenez und das Geheimnis der Sardine

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Douarnenez und das Geheimnis der Sardine: краткое содержание, описание и аннотация

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Roland Morics spaziert bei Ebbe zur kleinen Insel Tristan, in der Bucht von Douarnenez. Ein Spaziergang, den er schon so oft gemacht hat. Roland Morics ist pensioniert und ein leidenschaftlicher Sammler von allem was das Meer bietet. Muscheln, Seesterne, ausgewaschene Hölzer, alles hat es ihm angetan. Zwischen den Felsen, unter der großen Skulptur der Sardine, findet er eine Flaschenpost. Seine erste Flaschenpost. Roland Morics träumt bereits von einer darin enthaltenen Seeräuberkarte, die ihn zu einem versteckten Schatz führt. Er nimmt die Flasche an sich und geht nach Hause. Den Inhalt der Flasche will er sorgfältig, ohne die Flasche zu zerschlagen, herausholen. Er traut seinen Augen nicht, als er den Inhalt der Flasche zu lesen beginnt. Er setzt sich an seinen Tisch, vergisst alles um sich herum, und schreibt besessen an seinem ersten Kriminalroman.

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Jean-Pierre Kermanchec

Douarnenez und das Geheimnis der Sardine

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Inhaltsverzeichnis Titel JeanPierre Kermanchec Douarnenez und das Geheimnis - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Jean-Pierre Kermanchec Douarnenez und das Geheimnis der Sardine Dieses ebook wurde erstellt bei

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Epilog

Bisher erschienen von Jean-Pierre Kermanchec:

Vorankündigung:

Impressum neobooks

Kapitel 1

Roland Morics arbeitete wie besessen an seinem Roman. Er, der in seinem ganzen Leben noch nie mehr als drei Seiten am Stück geschrieben hatte, wenn er von den Briefen an seine in Kanada lebende Schwester einmal absah, wollte seinen ersten und voraussichtlich einzigen Kriminalroman schnell zu einem Ende bringen. Er arbeitete erst seit einigen Tagen an dem Buch. An einem Buch, dessen Geschichte ihm im wahrsten Sinn des Wortes vor die Füße gefallen war.

Die Geschichte hatte am Dienstag vor einer Woche begonnen. Roland Morics hatte sich bei Ebbe zu Fuß auf den Weg zur Île Tristan gemacht, der kleinen Insel in der Bucht seiner Heimatstadt. Von seinem Haus in Douarnenez aus, im Impasse Jacques Giocondi, brauchte er knappe 15 Minuten. Während der meisten Zeit des Jahres war die Insel für Besucher verbotenes Terrain, zum Schutze der Natur. Roland erklomm die wenigen Stufen auf die Kaimauer der Insel, setzte sich auf die Mauer und genoss den Blick auf sein Douarnenez.

An manchen Tagen begegnete er einem der wenigen pêcheurs à pied , wie man die Wattfischer hier nannte. Manchmal kam auch Gall Daumas, der Aufseher der Insel, und setzte sich zu ihm auf die Mauer. Dann unterhielten sie sich und tauschten die letzten Neuigkeiten aus. Heute war Gall Daumas nicht zu ihm gekommen. Er saß seit einer guten halben Stunde alleine auf der Kaimauer und genoss die wenigen Sonnenstrahlen des Tages. Die Mauer war feucht. Roland störte das nicht, auch wenn seine Hose klamm wurde.

In der Nacht hatte es angefangen zu regnen, und den ganzen Morgen über waren weitere Schauer über das Land hinweggezogen. Roland, der zu den Pensionären gehörte, die schon im Alter von 55 Jahren ihre Pension angetreten hatten, machte das Wetter wenig aus. Er hatte sein Haus im Nieselregen verlassen, war über den kleinen Fußweg hinunter zum Boulevard Camille Resaud spaziert, der Straße gefolgt, die sich wie eine Uferpromenade entlang der Meereseinbuchtung hinzog, an der der Hafen Rhu lag. Er mochte den Hafen mit all seinen kleinen Fischerbooten, den Segelyachten und dem geschäftigen Treiben der Fischer. Die größeren Boote lagen im Port du Rosmeur. Dann war er über die steinerne Treppe zum Strand hinuntergestiegen und auf die Insel spaziert.

Jetzt musste er sich auf den Rückweg machen, da er vor der Flut wieder auf festem Boden sein wollte. Er nahm den Fußweg über die Felsen, auf dem er an der Statue der Sirene vorbeikam. Von der Landseite aus war die Statue eine auf dem Schwanz stehende Sardine, von der Insel aus sah der Spaziergänger die wohlgeformten Proportionen einer schönen Jungfrau. Stellte die Skulptur die sagenumwobene Dahut dar, die Tochter des Königs Gradlon, dem Herrscher über die versunkene Stadt Ys? Jene sagenumwobene Dahut, die auch heute noch in Mondnächten den Fischern erscheint, ihr langes blondes Haar kämmt und die Fischer betört? Die Sage erzählt, dass so mancher Fischer den betörenden Gesängen der Dahut gefolgt und in den Tiefen des Atlantiks verschwunden ist.

Roland blieb plötzlich stehen und sah auf einen Spalt zwischen einem der Felsen, genau am Fuße der Sirene. Da lag etwas, etwas was dort nicht hingehörte. Es sah aus wie eine grüne Flasche. Roland näherte sich dem Spalt, er konnte den Gegenstand jetzt erkennen. Dort lag eine von Tang und Algen umspülte Weinflasche. Die Flasche war verschlossen und enthielt ein zusammengerolltes Papier. Roland griff nach ihr und hob sie heraus. Es war eine grüne Bordeauxflasche. Roland hielt seine erste Flaschenpost in Händen! Wie oft hatte er als Kind davon geträumt? Tausend Mal, zehntausend Mal? In seinen Träumen enthielt die Flasche eine Landkarte mit der genauen Lage eines Schatzes, dem Schatz eines Piraten. Heute, fünfzig Jahre nach seinen Kinderträumen, hatte er seine erste Flaschenpost gefunden. Ein Mann von beinahe 60 Jahren fiel in seine Kinderträume zurück. Ist es Dahut gewesen, die ihm diesen Fund zu Füssen gelegt hatte? Er schmunzelte. Er versuchte die Algen und den Tang von der Flasche zu entfernen, um einen besseren Blick auf den Inhalt werfen zu können. Er konnte deutlich sehen, dass mehrere zusammengerollte Seiten in der Flasche steckten. Roland nahm die Flasche mit. Er würde sie zuhause öffnen. Er überquerte die Felsen, kam wieder auf den Fußweg zur Kaimauer und stieg die Treppen hinauf.

Zuhause angekommen stellte er die Flasche vorsichtig auf den Küchentisch, dann hing er seinen Regenmantel an die Garderobe, zog sein festes Schuhwerk aus und schlüpfte in seine Hausschuhe. Er ging in die Küche, nahm die Flasche und begann sie am Spülstein zu reinigen. Aus der Tischschublade holte er einen Korkenzieher und zog den Korken heraus. An der Unterseite des Korkens war die Verfärbung zu sehen, die der Wein dem Korken einst verpasst hatte. Er schüttelte die Flasche, damit das zusammengerollte Papier herausfiel. Das war nicht so einfach, es waren etliche Seiten, zu viele, um einfach herauszufallen. Roland ging in sein Arbeitszimmer und holte eine Pinzette. Mit ihr konnte er das Papierröllchen jetzt fassen und vorsichtig zum Flaschenhals ziehen. Mit viel Geduld zog er die Rolle Zentimeter für Zentimeter durch den Flaschenhals. Es wäre ein Einfaches gewesen, die Flasche einfach zu zerschlagen und das Papier zu entnehmen. Roland war ein Sammler! Diese Flasche, seine erste Flaschenpost, sollte in seiner Sammlung bleiben, die wollte er keinesfalls zerstören.

Vorsichtig entrollte er die Seiten. Es waren zehn eng beschriebene Seiten. Roland begann zu lesen. Das Datum in der ersten Zeile enttäuschte ihn. Das Papier enthielt das Datum vom Anfang dieses Monats. Klar und deutlich las er:

Douarnenez, den 05. Februar 2017

Er hatte doch gehofft, eine vielleicht hundert Jahre alte Flasche gefunden zu haben. Stattdessen hielt er eine Flasche in der Hand, in der vor einer Woche noch Bordeauxwein lagerte. Er las weiter, sein Gesicht wurde bleich und seine Hände begannen zu zittern.

Kapitel 2

Anaïk Bruel war zufrieden, dass sie ihren letzten Fall abgeschlossen hatte. Das Wochenende würde sie entspannt mit Brieg Pellen verbringen können. Auf seinem Boot erwartete Anaïk ein riesiges Rosenbouquet, eine Flasche Champagner, ein vorzügliches Essen, ein umwerfend schöner Diamantring, ein Heiratsantrag und ein großes Bett in der Kajüte. Anaïk hatte den Antrag mit einem klaren, deutlichen, liebevollen und begeisterten ja, ich will, beantwortet. Seither beschäftigte sie nun die Planung ihrer Hochzeit, die in diesem Juli stattfinden sollte. Es traf sich daher gut, dass die Arbeit im Kommissariat etwas ruhiger war. Nur einmal hatten sie sich auf die Suche nach einem verschwundenen 60-jährigen Mann machen müssen, dessen Frau ihn als vermisst gemeldet hatte. Ein Verbrechen wurde nicht ausgeschlossen, so dass die Mordkommission die Ermittlungen aufgenommen hatte. Der Vermisste war nach drei Tagen wieder aufgetaucht. Es hatte sich um kein Verbrechen gehandelt, der Mann war, ohne sich von seiner Frau abzumelden, nach Brest gefahren und hatte seine dort lebende Schwester besucht.

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