Jean-Dominique Bauby - Schmetterling und Taucherglocke

Здесь есть возможность читать онлайн «Jean-Dominique Bauby - Schmetterling und Taucherglocke» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Город: Wien, Год выпуска: 1997, ISBN: 1997, Издательство: Paul Zsolnay, Жанр: Современная проза, Биографии и Мемуары, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Schmetterling und Taucherglocke: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Schmetterling und Taucherglocke»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein Gehirnschlag beendete Ende letzten Jahres das alltägliche, das «normale» Leben des vierundvierzigjährigen Jean-Dominique Bauby, der bis dahin Chefredakteur der Zeitschrift «Elle» war und von da an nur noch vier Monate zu leben hatte. Bauby nutzte seine Zeit, um alles, was ihn bewegte, zu Papier zu bringen. Doch er selber sollte dazu gar nicht mehr in der Lage sein, war er doch vollständig gelähmt und dazu verdammt, nur noch mit dem linken Auge zu blinzeln.
Mittels eines Spezialalphabets, das sich an der Häufigkeit der Vokale und Konsonanten im Französischen orientierte, diktierte er der Lektorin Claude Mendibil fortan alles, was ihn bewegte – mittels Lidschlag: Aus seiner abgeschirmten Taucherglocke heraus funkte bzw. blinzelte er auf diese Weise empfindsame letzte Nachrichten an eine Welt, die für ihn schon unerreichbar weit weg war.

Schmetterling und Taucherglocke — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Schmetterling und Taucherglocke», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Eine pechschwarze Fliege läßt sich auf meiner Nase nieder. Ich verdrehe den Kopf, um sie abzuschütteln. Sie klammert sich fest. Die griechisch-römischen Ringkämpfe beiden Olympischen Spielen waren nicht so wild. Es ist Sonntag.

Les demoiselles de Hongkong

Ich habe das Reisen geliebt. Zum Glück konnte ich im Laufe der Jahre genügend Bilder, Aromen, Eindrücke speichern, um an Tagen, wenn hier ein schiefergrauer Himmel jede Aussicht verstellt, auf Reisen gehen zu können. Das sind seltsame Streifzüge. Der ranzige Geruch einer New Yorker Bar. Der Duft des Elends auf dem Markt von Rangun. Reisen ans Ende der Welt. Die eiskalte weiße Nacht von Sankt Petersburg oder die unglaubliche Weißglut der Sonne von Furnace Creek in der Wüste von Nevada. Diese Woche ist es ein wenig speziell. Jeden Morgen in der Dämmerung fliege ich nach Hongkong, wo der Kongreß der internationalen Ausgaben meiner Zeitschrift tagt. Ich sage weiterhin »meine Zeitschrift«, obwohl es nicht mehr zutrifft, so als bilde dieses Possessivpronomen einen der dünnen Fäden, die mich mit der Welt verbinden, die sich bewegt.

In Hongkong habe ich ein wenig Probleme, mich zurechtzufinden, denn im Gegensatz zu vielen anderen Städten war ich dort noch nie. Jedesmal, wenn sich die Gelegenheit bot, hielt eine boshafte Schicksalsfügung mich von diesem Ziel fern. Wenn ich nicht am Tag vor der Abreise krank wurde, verlegte ich meinen Paß, oder eine Reportage berief mich an einen anderen Ort. Kurzum, der Zufall erteilte mir Aufenthaltsverbot. Einmal habe ich meinen Platz Jean-Paul K. überlassen, der später mehrere Jahre in einem Kerker in Beirut verbringen sollte, wo er sich die Liste der edlen Bordeaux-Weine aufsagte, um nicht verrückt zu werden. Seine Augen lachten hinter seinen runden Brillengläsern, als er mir aus Hongkong ein schnurloses Telefon mitbrachte, was damals der allerletzte Schrei war. Ich mochte Jean-Paul sehr, aber ich habe die Geisel der Hisbollah nie wiedergesehen, wahrscheinlich weil ich mich schämte, mich damals dafür entschieden zu haben, eine kleine Rolle in einer Welt des Luxus und der Moden zu spielen. Jetzt bin ich der Gefangene, und er ist der freie Mann. Und da ich nicht alle Weingüter im Medoc kenne, mußte ich mir eine andere Litanei ausdenken, um die leersten Stunden auszufüllen. Ich zähle die Länder, in denen meine Zeitschrift erscheint. Es gibt schon achtundzwanzig Staaten in dieser UNO der Verführung.

Apropos, wo seid ihr, meine lieben Mitschwestern, ihr unermüdlichen Botschafterinnen unseres french touch? Den ganzen Tag über habt ihr im Salon eines Hotels auf chinesisch, englisch, thai, portugiesisch und tschechisch diskutiert, um die metaphysischste aller Prüfungsfragen zu beantworten: Wer ist die Elle -Frau? Ich stelle mir euch jetzt in den neontriefenden Straßen Hongkongs vor, wo man Taschencomputer und Schalen mit Nudelsuppe verkauft, wie ihr hinter der ewigen Fliege unseres Generaldirektors hertrippelt, der alle Mann im Sturmschritt anführt. Halb Spirou, halb Bonaparte, bleibt er nur vor den höchsten Wolkenkratzern stehen und mustert sie so verwegen, als wolle er sie gleich verschlingen.

Wohin geht's, General? Springen wir auf das Tragflügelboot nach Macao, um ein paar Dollar in der Hölle zu verbrennen, oder gehen wir hinauf in die Bar Felix im Hotel Peninsula, die der französische Designer Philippe S. ausgestattet hat? Ein Anfall von Narzißmus läßt mich den zweiten Vorschlag wählen. Ein Bildnis von mir, der ich es hasse, fotografiert zu werden, ist in dieser luftigen Schenke auf die Lehne eines Stuhls reproduziert, zusammen mit etwa zehn anderen Pariser Figuren, deren Porträt Philippe S. anfertigen ließ. Natürlich hat diese Aktion einige Wochen, bevor das Schicksal mich in eine Vogelscheuche verwandelte, stattgefunden. Ich weiß nicht, ob mein Sitz besser oder schlechter ankommt als die anderen, aber erzählen Sie dem Barkeeper ja nicht die Wahrheit. Die Menschen dort sind abergläubisch, und keine jener reizenden kleinen Chinesinnen im Minirock würde sich mehr auf mich setzen.

Die Botschaft

Diese Ecke des Krankenhauses erweckt zwar den falschen Eindruck eines angelsächsischen College, aber die Stammgäste der Cafeteria gehören ganz sicher nicht zum Club der toten Dichter. Die Mädchen haben harte Augen, die Jungen Tätowierungen und manchmal Ringe an den Fingern. Sie sitzen in ihren Sesseln beisammen, um über Raufereien und Motorräder zu reden, und rauchen eine Zigarette nach der anderen. Alle scheinen ein Kreuz auf ihren schon gebeugten Schultern zu tragen, ein Galeerenschicksal mitzuschleppen, in dem der Aufenthalt in Berck nur eine Station zwischen einer Kindheit als geschlagener Hund und einer Zukunft als Arbeitsloser ist. Wenn ich durch ihre verrauchte Höhle fahre, wird es still wie in der Sakristei, aber ich kann in ihren Augen weder Mitleid noch Mitgefühl lesen.

Durch das offene Fenster hört man das bronzene Herz des Krankenhauses schlagen, die Glocke, die das Himmelsblau viermal in der Stunde zum Schwingen bringt. Auf einem Tisch voll leerer Becher ruht eine Schreibmaschine mit einem quer eingespannten rosa Blatt Papier. Wenn das Blatt vorläufig auch jungfräulich bleibt, bin ich doch sicher, daß eines Tages eine Botschaft für mich darauf stehen wird. Ich warte.

Im Musee Grévin

Heute nacht habe ich im Traum das Musee Grévin besichtigt. Es hatte sich sehr verändert. Der Eingang im Stil der Belle Epoque, die Zerrspiegel und das Gruselkabinett waren noch da, aber die Galerien mit den Persönlichkeiten aus der Gegenwart hatte man verschwinden lassen. Im ersten Raum habe ich die ausgestellten Personen nicht gleich erkannt. Da der Kostümbildner sie in Stadtkleidung gesteckt hatte, mußte ich sie eine nach der anderen mustern und ihnen im Geist einen weißen Kittel überziehen, bevor ich merkte, daß diese gaffenden Kerle im T-Shirt, diese Mädels im Minirock, diese zur Statue erstarrte Hausfrau mit ihrem Einkaufswagen, dieser junge Mann mit Motorradhelm in Wirklichkeit die Krankenschwestern und Pfleger waren, die sich von morgens bis abends an meinem Bett ablösen. Alle waren sie da, in Wachs erstarrt, die Sanften, die Brutalen, die Sensiblen, die Gleichgültigen, die Aktiven, die Faulen, die, zu denen ein näherer Kontakt entsteht, und die, in deren Händen ich nur ein Kranker unter anderen bin.

Anfangs haben manche mich in Angst und Schrecken versetzt. Ich sah in ihnen nur meine Gefängniswärter, die Gehilfen bei einem abscheulichen Komplott. Später habe ich andere gehaßt, wenn sie mir den Arm umdrehten, während sie mich in den Rollstuhl setzten, mich eine ganze Nacht vor dem eingeschalteten Fernseher vergaßen, mich trotz meines Kopfschüttelns in einer schmerzhaften Haltung sitzenließen.

Einige Minuten oder einige Stunden lang hätte ich sie umbringen können. Und dann, da die Zeit die kälteste Wut verschlingt, sind sie Vertraute geworden, die ihrer heiklen Mission, so gut es geht, nachkommen: unser Kreuz ein wenig aufzurichten, wenn es unsere Schultern zu sehr wund scheuert.

Ich habe sie mit Spitznamen versehen, die nur ich kenne, damit ich sie, wenn sie mein Zimmer betreten, mit meiner dröhnenden inneren Stimme anrufen kann: »Hallo, Blauauge! Salut, großer Duduche!« Sie wissen natürlich nichts davon. Der um mein Bett tanzt und Rockerposen annimmt, wenn er mich fragt: »Wie geht's?«, ist David Bowie. Prof bringt mich mit seinem grauhaarigen Kinderkopf und dem Ernst zum Lachen, den er aufsetzt, um den immer gleichen Satz loszulassen: »Hoffentlich passiert nichts.« Rambo und Terminator sind, wie man schon ahnt, nicht gerade Muster an Sanftheit. Da ist mir Thermometer schon lieber, deren Hingabe vorbildlich wäre, wenn sie nicht systematisch dieses Utensil in meiner Achselhöhle vergessen würde.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Schmetterling und Taucherglocke»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Schmetterling und Taucherglocke» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Schmetterling und Taucherglocke»

Обсуждение, отзывы о книге «Schmetterling und Taucherglocke» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x