Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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»Ich kann nicht zwei Jahre in Paris bleiben, Julián.« Er schaute mich lange schweigend an und lächelte.

»Warum eigentlich nicht? Wartet jemand auf dich?« Die Verhandlungen mit Gallimard und meine Höflichkeitsbesuche bei verschiedenen Verlegern, mit denen Cabestany Verträge hatte, beanspruchten wie vorausgesehen drei ganze Tage. Julián hatte mir einen Führer und Beschützer zugewiesen, einen Jungen namens Hervé, knapp dreizehn Jahre alt, der die Stadt in- und auswendig kannte. Er begleitete mich von Tür zu Tür, zeigte mir, in welchen Cafés man einen Happen essen konnte, welche Straßen es zu meiden, was es zu sehen galt. Stundenlang wartete er vor den Verlagsbüros auf mich, ohne irgendein Trinkgeld anzunehmen. Er radebrechte ein lustiges, italienisch und portugiesisch gefärbtes Spanisch.

»Signore Carax ya me ha pagato con tuoda generosidade por meus serviçios…« Wie ich allmählich herausfand, war Hervé Waise einer der Damen aus Irène Marceaus Etablissement, in dessen Dachgeschoß er wohnte. Julián hatte ihm das Lesen, Schreiben und Klavierspielen beigebracht. Sonntags nahm er ihn mit ins Theater oder in ein Konzert. Hervé vergötterte Julián und schien bereit, alles für ihn zu tun, mich wenn nötig sogar ans Ende der Welt zu führen. An unserem dritten gemeinsamen Tag fragte er mich, ob ich Signore Carax’ Freundin sei. Ich verneinte — nur eine Freundin auf Besuch. Er wirkte enttäuscht.Julián verbrachte fast alle Nächte schlaflos, saß mit Kurtz auf dem Schoß an seinem Schreibtisch, überlas einzelne Seiten oder betrachtete einfach die Kathedralentürme in der Ferne. Eines Nachts, als auch ich wegen des aufs Dach prasselnden Regens nicht schlafen konnte, ging ich ins Wohnzimmer hinüber. Wir sahen uns wortlos an, und Julián gab mir eine Zigarette. Lange schauten wir schweigend in den Regen. Dann, als er aufhörte, fragte ich, wer P. sei.

»Penélope«, antwortete er.Ich bat ihn, mir von ihr, von seinen dreizehn Jahren Paris zu erzählen. Mit gedämpfter Stimme sagte er mir im Halbdunkeln, Penélope sei die einzige Frau, die er je geliebt habe.

In einer Winternacht des Jahres 1921 fand Irène Marceau Julián Carax, der, Blut erbrechend, durch die Straßen irrte und sich nicht an seinen Namen erinnern konnte. Er hatte ein paar wenige Münzen und einige zusammengefaltete Manuskriptseiten bei sich. Irène las sie und dachte, sie sei auf einen berühmten Autor gestoßen, einen unverbesserlichen Säufer, und vielleicht würde ein großzügiger Verleger es ihr lohnen, wenn der Mann das Bewußtsein wiedererlangte. Wenigstens war das ihre Version, Julián hingegen wußte, daß sie ihm aus Mitleid das Leben gerettet hatte. Er verbrachte sechs Monate in einem Zimmer im Dachgeschoß ihres Bordells und erholte sich. Die Ärzte machten Irène darauf aufmerksam, daß sie für diesen Mann nicht bürgen könnten, falls er sich noch einmal vergifte. Er hatte sich Magen und Leber zerstört und würde sich für den Rest seiner Tage nur noch von Milch, Frischkäse und Brot ernähren können. Als er wieder sprechen konnte, fragte ihn Irène, wer er sei.

»Niemand«, antwortete Julián.

»Aber niemand lebt auf meine Kosten. Was kannst du?« Julián sagte, er könne Klavier spielen.

»Zeig es.« Er setzte sich im Salon ans Klavier und spielte vor fünfzehn gespannt zuhörenden halbwüchsigen Hürchen in Unterwäsche ein Chopin-Nocturne. Alle applaudierten außer Irène, die sagte, das sei Musik von Toten, sie aber machten ihr Geschäft mit den Lebenden. Julián spielte für sie einen Ragtime und zwei Stücke von Offenbach.

»Das ist schon besser.« Seine neue Stelle bescherte ihm einen Lohn, ein Dach über dem Kopf und zwei Mahlzeiten täglich.

In Paris überlebte er dank der Fürsorge Irène Marceaus, die ihn als einzige zum Weiterschreiben ermunterte. Ihr gefielen romantische Romane und Heiligen- und Märtyrerbiographien. Ihrer Meinung nach bestand Juliáns Problem darin, daß sein Herz vergiftet war und er aus diesem Grund nur solche Schauer- und Düsternisgeschichten schreiben konnte. Trotz ihrer Vorbehalte hatte Julián es ihr zu verdanken, daß er für seine ersten Romane einen Verleger gefunden hatte, und sie war es auch, die ihm zu dieser Mansarde verholfen hatte, in der er sich vor der Welt versteckte, die ihn kleidete und ihn aus dem Haus lockte, damit er an die Sonne und die Luft kam, die ihm Bücher kaufte und ihn sonntags in die Messe und dann auf einen Spaziergang in die Tuilerien mitnahm. Irène Marceau erhielt ihn am Leben, ohne dafür mehr von ihm zu verlangen als seine Freundschaft und das Versprechen weiterzuschreiben. Mit der Zeit erlaubte sie ihm, manchmal eines ihrer Mädchen in seine Mansarde mitzunehmen, und sei es nur, um in jemandes Armen zu schlafen. Sie scherzte, die Mädchen seien so einsam wie er und wünschten sich nichts als ein wenig Zärtlichkeit.

»Mein Nachbar, Monsieur Darcieu, hält mich für den glücklichsten Menschen der Welt.« Ich fragte ihn, warum er nie nach Barcelona zurückgekommen sei, um Penélope zu holen. Er verfiel in langes Schweigen, und als ich in der Dunkelheit sein Gesicht suchte, war es tränenüberströmt. Ohne zu wissen, was ich tat, kniete ich neben ihm nieder und umarmte ihn. So verharrten wir eng umschlungen, bis uns der Morgen überraschte. Ich weiß nicht mehr, wer wen zuerst küßte, noch, ob das von Bedeutung ist. An diesem frühen Morgen und an allen weiteren in den beiden Wochen, die ich bei Julián blieb, liebten wir uns auf dem Boden, immer schweigend. Danach, wenn wir in einem Café saßen oder durch die Straßen spazierten, schaute ich ihm in die Augen und wußte, daß er immer noch Penélope liebte. Ich erinnere mich, daß ich in jenen Tagen dieses siebzehnjährige Mädchen zu hassen lernte (denn für mich war sie immer siebzehn), das ich nie kennengelernt hatte und von dem ich nachts immer öfter träumte. Ich ersann tausend Vorwände, um Cabestany zu telegrafieren und meinen Aufenthalt zu verlängern. Es machte mir keine Sorgen mehr, die Stelle zu verlieren; das graue Dasein, das ich in Barcelona zurückgelassen hatte, lockte mich nicht. Oft habe ich mich gefragt, ob ich denn mit einem so leeren Leben nach Paris gekommen war, daß ich in Juliáns Arme fiel wie Irène Marceaus Mädchen, die widerwillig um ein bißchen Zärtlichkeit buhlten. Ich weiß nur noch, daß diese beiden Wochen, die ich mit Julián verbrachte, die einzige Zeit meines Lebens waren, in der ich spürte, daß ich ich selbst war, und in der ich mit der absurden Deutlichkeit der unerklärlichen Dinge begriff, daß ich nie einen andern Mann so würde lieben können, wie ich Julián liebte, und wenn ich es mein ganzes restliches Leben lang versuchte.Eines Tages schlief er erschöpft in meinen Armen ein. Als wir am Abend zuvor am Schaufenster eines Pfandhauses vorbeigekommen waren, war er stehengeblieben, um mir einen Füllfederhalter zu zeigen, der schon Jahre ausgestellt war und der laut dem Pfandleiher Victor Hugo gehört hatte. Julián hatte nie einen Centime übrig gehabt, um ihn zu kaufen, ging ihn aber jeden Tag anschauen. Ganz leise schlüpfte ich in die Kleider und ging zum Pfandhaus. Der Füllfederhalter kostete ein Vermögen, das ich nicht besaß, doch der Pfandleiher sagte, er würde einen Scheck in Peseten akzeptieren, der auf eine beliebige spanische Bank mit Filiale in Paris ausgestellt sei. Meine Mutter hatte mir schon vor Jahren versprochen, eisern zu sparen, um mir dereinst ein Brautkleid kaufen zu können. Victor Hugos Füllfederhalter gab meinem Schleier den Gnadenstoß, und obwohl ich wußte, daß es verrückt war, habe ich nie lieber für etwas Geld ausgegeben. Als ich mit dem Etui aus der Pfandleihe kam, bemerkte ich, daß mir eine Frau folgte. Es war eine sehr elegante Dame mit silbernem Haar und den blausten Augen, die ich je gesehen hatte. Sie trat auf mich zu und stellte sich vor. Es war Irène Marceau, Juliáns Beschützerin. Mein Führer Hervé hatte ihr von mir erzählt. Sie wollte mich einfach kennenlernen und mich fragen, ob ich die Frau sei, auf die Julián in den ganzen Jahren gewartet hatte. Sie nickte nur und küßte mich auf die Wange. Ich sah sie die Straße hinunter davongehen, und da war mir klar, daß Julián nie mir gehören würde, daß ich ihn verloren hatte, noch bevor wir richtig angefangen hatten. Das Etui mit dem Füllfederhalter in der Tasche verborgen, ging ich in die Mansarde zurück. Julián war aufgewacht und wartete auf mich. Wortlos zog er mich aus, und wir liebten uns zum letzten Mal. Als er mich fragte, warum ich weine, sagte ich, es seien Tränen des Glücks. Später, als er hinunterging, um etwas zu essen zu holen, packte ich meinen Koffer und legte das Etui mit der Feder auf seine Schreibmaschine. Ich steckte das Manuskript seines Romans in den Koffer und ging, ehe Julián zurückkam. Auf dem Treppenabsatz traf ich Monsieur Darcieu, den alten Zauberkünstler, der den Mädchen für einen Kuß aus der Hand las. Er nahm meine Linke und schaute mich traurig an.

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