Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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»Ich bin ein Freund von Julián.« Die Viçenteta teilte ihm mit, Sophie vegetiere in einer Pension hinter dem Hauptpostamt dahin und warte auf die Abfahrt des Schiffs, das sie nach Südamerika bringen sollte. Miquel wandte sich dorthin und fand ein enges, elendes Treppenhaus ohne Licht und Luft. Zuoberst in dieser staubigen Spirale mit den schiefen Stufen traf er in einem düsteren, feuchten Zimmer auf Sophie Carax. Dem Fenster zugewandt, saß Juliáns Mutter auf der Kante einer tristen Pritsche, auf der wie Särge zwei noch geschlossene Koffer lagen und ihre zweiundzwanzig Barceloneser Jahre besiegelten.Als sie den von Penélope unterschriebenen Brief las, den Jorge Aldaya Miquel gebracht hatte, vergoß sie Tränen der Wut.

»Sie weiß es«, murmelte sie.

»Das arme Ding, sie weiß es…«

»Sie weiß was?« fragte Miquel.

»Es ist meine Schuld. Es ist meine Schuld.« Verständnislos nahm Miquel ihre Hände. Sophie getraute sich nicht, ihn anzuschauen.

»Penélope und Julián sind Geschwister«, flüsterte sie.

3

Sophie Carax war knapp neunzehn, als sie mittellos nach Barcelona kam. Eine Musikschule in der Calle Diputación erklärte sich bereit, sie als Privatlehrerin für Klavier und Gesang anzustellen. Damals gehörte es zum guten Ton, daß Töchter angesehener Familien in Gesellschaftskünsten unterrichtet wurden und das nötige Rüstzeug für Salonmusik verabreicht bekamen — im Salon war die Polonaise weniger riskant als das Gespräch oder eine zweifelhafte Lektüre. So begann Sophie Carax, palastähnliche Häuser zu besuchen, wo sie von steifen, stummen Hausangestellten in Musiksalons geführt wurde, in denen der feindselige Nachwuchs der industriellen Aristokratie sie erwartete, um sich über ihren Akzent, ihre Schüchternheit oder ihre Dienstmädchenstellung lustig zu machen, Noten hin oder her. Mit der Zeit lernte sie, sich auf das Zehntel derjenigen Schüler zu konzentrieren, die sich über den Rang von parfümiertem Ungeziefer erhoben, und den Rest zu vergessen.

In dieser Zeit lernte sie einen jungen Hutmacher (wie er sich mit zünftigem Stolz nannte) namens Antoni Fortuny kennen, der offensichtlich fest entschlossen war, ihr um jeden Preis den Hof zu machen. Fortuny, für den Sophie eine herzliche Freundschaft und sonst nichts empfand, schlug ihr schon bald die Ehe vor — ein Antrag, den sie von Mal zu Mal ausschlug. Bei jedem Abschied vertraute sie darauf, ihn nicht wiederzusehen, da sie ihn nicht kränken mochte. Der Hutmacher, taub für jeden Korb, versuchte es immer von neuem, lud sie auf einen Ball, zu einem Spaziergang oder zu einem Imbiß mit Biskuit und Schokolade in der Calle Canuda ein. Da sie in Barcelona allein war, konnte sie sich kaum gegen seine Gesellschaft und Verehrung zur Wehr setzen. Sie brauchte ihn aber nur anzuschauen, um zu wissen, daß sie ihn nie würde lieben können — nicht so, wie sie sich eines Tages jemanden lieben zu können erträumte. Aber es fiel ihr schwer, das Bild von sich selbst zurückzuweisen, das sie in des Hutmachers verzauberten Augen sah. Nur in ihnen sah sie die Sophie, die sie gern gewesen wäre.

So tändelte sie aus Einsamkeit oder Schwäche weiter mit dem Werben des Hutmachers und dachte, irgendwann würde er schon ein anderes Mädchen kennenlernen, das eher geneigt wäre, ihn zu erhören. In der Zwischenzeit genügte ihr das Begehrt- und Geliebtwerden, um die Einsamkeit und die Sehnsucht nach allem, was sie zurückgelassen hatte, zu verbrennen. Sie sah Antoni jeweils sonntags nach der Messe. Den Rest der Woche widmete sie sich ihrem Musikunterricht. Ihre Lieblingsschülerin war ein Mädchen mit beachtlichem Talent namens Ana Valls, Tochter eines reichen Textilmaschinenfabrikanten, der mit enormen Anstrengungen und Opfern, vorwiegend anderer Leute, aus dem Nichts ein Vermögen geschaffen hatte. Ana machte kein Hehl aus ihrem Wunsch, einmal eine große Komponistin zu werden, und spielte Sophie kleine selbstkomponierte Stücke vor, in denen sie nicht ohne Geist Motive von Grieg und Schumann nachempfunden hatte. Señor Valls war zwar überzeugt, daß Frauen unfähig waren, etwas anderes als Strümpfe und gehäkelte Decken zu schaffen, sah aber mit Wohlwollen, daß seine Tochter zu einer kundigen Klavierspielerin heranwuchs, denn er hatte Pläne, sie mit irgendeinem Erben eines guten Namens zu verheiraten, und wußte, daß distinguierte Leute an heiratsfähigen jungen Mädchen irgendeine hübsche Begabung schätzten — neben der Folgsamkeit und der üppigen Fruchtbarkeit einer blühenden Jugend.

Im Hause Valls lernte Sophie einen von Señor Valls’ größten Wohltätern und finanziellen Bürgen kennen: Don Ricardo Aldaya, den Erben des Aldaya-Imperiums, schon damals die große, aufstrebende Hoffnung der katalanischen Plutokratie des ausgehenden Jahrhunderts. Monate zuvor hatte Ricardo Aldaya eine reiche Erbin von blendender Schönheit und mit unaussprechlichem Namen geheiratet, Attribute, die, wie böse Zungen erklärten, nur allzugut paßten, denn es hieß, ihr frisch angetrauter Ehemann sehe in ihr weder irgendeine Schönheit, noch bemühe er sich, ihren Namen zu erwähnen. Es sei eine Eheschließung zwischen Familien und Banken gewesen, keine romantische Kinderei, sagte Señor Valls, dem klar war, daß Neigung und Eignung nicht dasselbe waren.

Sophie brauchte mit Don Ricardo nur einen Blick zu wechseln, um zu wissen, daß sie für immer verloren war. Aldaya hatte Wolfsaugen, gefräßig und scharf. Er küßte ihr langsam die Hand und liebkoste dabei mit den Lippen ihre Knöchel. Was der Hutmacher an Freundlichkeit und Aufmerksamkeit verströmte, war bei Don Ricardo Grausamkeit und Kraft. Sein Lächeln ließ keinen Zweifel daran aufkommen, daß er ihre Gedanken und Wünsche lesen konnte und darüber lachte. Sophie empfand diese schwächliche Verachtung für ihn, welche die Dinge wecken, die wir uns am meisten wünschen, ohne es zu wissen. Sie dachte, sie würde ihn nicht wiedersehen, wenn nötig würde sie ihre Lieblingsschülerin aufgeben, wenn sie dadurch ein weiteres Zusammentreffen mit Ricardo Aldaya vermeiden konnte. Nie hatte etwas in ihrem Leben sie so erschreckt, wie unter Anzug und Haut das Raubtier zu erkennen. All diese Gedanken gingen ihr in Sekundenschnelle durch den Kopf, während sie sich eine plumpe Ausrede zurechtlegte, um sich zur Verblüffung von Señor Valls und unter Aldayas Gelächter und dem geschlagenen Blick der kleinen Ana zurückzuziehen, die mehr von den Menschen als von Musik verstand und wußte, daß sie ihre Lehrerin unwiderruflich verloren hatte.

Eine Woche später sah sich Sophie am Eingang der Musikschule in der Calle Diputación Don Ricardo Aldaya gegenüber, der rauchend und in der Zeitung blätternd auf sie wartete. Sie wechselten einen Blick, und ohne daß ein Wort fiel, führte er sie zu einem Haus an der übernächsten Kreuzung. Es war ein neues Gebäude, noch ohne Mieter. Sie fuhren mit dem Aufzug hinauf. Don Ricardo öffnete eine Tür und ließ ihr den Vortritt. Sophie trat in ein Labyrinth von Korridoren mit nackten Wänden und unsichtbaren Decken. Außer einem mit dem Nötigsten ausgestatteten Schlafzimmer gab es weder Möbel noch Bilder, noch Lampen, noch sonst einen Gegenstand, der diese Räume als Wohnung ausgewiesen hätte. Don Ricardo Aldaya schloß die Tür, und die beiden schauten sich an.

»Ich habe die ganze Woche nicht aufgehört, an dich zu denken. Du brauchst mir nur zu sagen, daß es dir nicht ebenso ergangen ist, und ich lasse dich gehen, und du wirst mich nie wiedersehen«, sagte Ricardo.

Sophie schüttelte den Kopf.

Die Geschichte ihrer heimlichen Begegnungen dauerte sechsundneunzig Tage. Sie sahen sich immer in dieser leeren Wohnung Ecke Diputación/Rambla de Cataluña, dienstags und donnerstags, nachmittags um drei. Ihre Rendezvous dauerten nie länger als eine Stunde. Manchmal blieb Sophie allein zurück, nachdem Aldaya gegangen war, und weinte oder zitterte in einer Ecke des Schlafzimmers. Später, wenn der Sonntag kam, suchte sie in den Augen des Hutmachers verzweifelt Spuren der Frau, die allmählich verschwand, und sehnte sich nach wirklicher Hingabe. Der Hutmacher sah nicht die Verzweiflung in ihrem Lächeln, in ihrer Fügsamkeit. Er sah nichts. Vielleicht deshalb nahm sie sein Eheversprechen an. Schon damals spürte sie, daß sie Aldayas Kind im Leib trug, aber sie fürchtete sich, es ihm zu sagen, fast so sehr, wie sie fürchtete, ihn zu verlieren. Einmal mehr sah Aldaya ihr an, was sie zu gestehen außerstande war. Er gab ihr fünfhundert Peseten, eine Adresse in der Calle Plateriá und den Befehl, sich das Kind wegmachen zu lassen. Als Sophie sich weigerte, ohrfeigte er sie, bis sie aus den Ohren blutete, und drohte ihr damit, sie umbringen zu lassen, sollte sie es wagen, ihre Begegnungen zu erwähnen oder zu behaupten, das Kind sei von ihm. Als sie dem Hutmacher sagte, auf der Plaza del Pino hätten ein paar Halunken versucht, ihr die Handtasche zu entreißen, glaubte er ihr. Als sie ihm sagte, sie wolle seine Frau werden, glaubte er ihr. Am Tag der Hochzeit schickte jemand irrtümlich einen großen Totenkranz in die Kirche. Angesichts der Verwirrung des Floristen lachten alle nervös. Alle außer Sophie, die genau wußte, daß sich Don Ricardo Aldaya an ihrem Hochzeitstag noch immer an sie erinnerte.

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