Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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»Ich meine es ernst.«

»Ich auch. Würden Sie bitte hier anhalten und mich aussteigen lassen.«

»In zwei Minuten sind wir auf dem Paseo de Colón.«

»Ist mir egal. Dieses Auto riecht nach Toten, wie Sie. Lassen Sie mich aussteigen.« Palacios verlangsamte und hielt am Randstein an. Ich stieg aus, schlug die Tür zu, ohne den Polizisten anzusehen, und wartete, daß er davonführe, doch er blieb stehen. Ich wandte mich um und sah, daß er das Fenster herunterkurbelte. Ich hatte das Gefühl, Aufrichtigkeit, ja Schmerz auf seinem Gesicht zu lesen, aber ich mochte nicht daran glauben.

»Nuria Monfort ist in meinen Armen gestorben, Daniel«, sagte er.

»Ich glaube, ihre letzten Worte waren eine Botschaft an dich.«

»Was hat sie gesagt? Hat sie meinen Namen genannt?«

»Sie hat deliriert, aber ich glaube, sie hat dich gemeint. In einem bestimmten Moment sagte sie, es gebe schlimmere Gefängnisse als Worte. Dann hat sie mich, bevor sie gestorben ist, gebeten, dir zu sagen, du sollst sie gehen lassen.« Ich schaute ihn an, ohne zu verstehen.

»Ich solle wen gehen lassen?«

»Eine gewisse Penélope. Ich habe mir gedacht, das sei deine Freundin.«

Er senkte die Augen und fuhr in der Dämmerung davon.Verwirrt sah ich, wie die Rückleuchten in der blauroten Dunkelheit verschwanden. Dann ging ich langsam zum Paseo de Colón, während ich diese letzten Worte von Nuria Monfort wiederholte, ohne ihnen einen Sinn abzugewinnen. Auf der Plaza del Portal de la Paz blieb ich stehen und betrachtete die Molen neben der Landungsbrücke der Ausflugsboote. Ich setzte mich auf die Stufen, die sich im trüben Wasser verloren, am selben Ort, wo ich vor vielen Jahren einmal nachts zum ersten Mal Laín Coubert gesehen hatte, den Mann ohne Gesicht.

»Es gibt schlimmere Gefängnisse als Worte«, murmelte ich.

Erst jetzt begriff ich, daß Nuria Monforts Botschaft nicht an mich gerichtet war. Nicht ich sollte Penélope freigeben. Ihre letzten Worte hatten nicht einem Fremden gegolten, sondern dem Mann, den sie insgeheim fünfzehn Jahre lang geliebt hatte: Julián Carax.

30

Als ich auf der Plaza de San Felipe Neri ankam, war es völlig dunkel geworden. Die Bank, auf der ich Nuria Monfort zum ersten Mal gesehen hatte, stand unter einer Straßenlaterne, leer und mit Taschenmessertätowierungen übersät — Namen von Verliebten, Beschimpfungen und Versprechungen. Ich schaute zu den Fenstern von Nuria Monforts Wohnung im dritten Stock hinauf und sah einen flackernden Schein. Eine Kerze.

Ich trat ins grottenartige Erdgeschoß und stieg im Dunkeln die Treppen hinauf. Meine Hände zitterten, als ich den Absatz des dritten Stocks erreichte. Unter der angelehnten Tür drang ein rötlicher Schimmer hervor. Ich legte die Hand auf die Klinke und blieb reglos stehen, um zu lauschen. Aus dem Innern glaubte ich ein Murmeln, einen stockenden Atem zu vernehmen. Einen Augenblick dachte ich, wenn ich diese Tür öffne, werde ich sie erblicken, wie sie mich erwartet, rauchend neben der Balkontür, in der Hocke an der Wand lehnend, am selben Ort verankert, an dem ich sie verlassen habe. Sachte, wie um sie nicht zu stören, öffnete ich die Tür und betrat die Wohnung. Die Balkonvorhänge flatterten im Zimmer. Die Gestalt saß am Fenster, reglos und mit einer brennenden Wachskerze in den Händen. Mit tränenüberströmtem Gesicht wandte sich Isaac Monfort zu mir um.

»Ich habe Sie heute nachmittag bei der Beerdigung nicht gesehen«, sagte ich.Er schüttelte den Kopf und trocknete sich mit dem Ärmel die Augen.

»Nuria war nicht dort«, murmelte er nach einer Weile.

»Tote gehen nie auf ihre eigene Beerdigung.« Er warf einen Blick in den Raum, als wollte er mir damit zu verstehen geben, daß seine Tochter hier bei uns im Halbdunkeln säße und uns zuhörte.

»Wissen Sie, daß ich noch nie in dieser Wohnung war?« fragte er.

»Immer, wenn wir uns getroffen haben, war es Nuria, die zu mir kam. ›Für Sie ist es einfacher, Vater‹, sagte sie. ›Wozu sollen Sie Treppen steigen?‹ Ich habe immer zu ihr gesagt: ›Na schön, wenn du mich nicht einlädst, komme ich auch nicht‹, und sie hat geantwortet: ›Ich brauche Sie nicht zu mir einzuladen, Vater, einladen tut man Fremde. Sie können kommen, wann immer Sie wollen.‹ In über fünfzehn Jahren habe ich sie nicht ein einziges Mal besucht. Immer habe ich zu ihr gesagt, daß sie ein übles Viertel ausgewählt hat. Wenig Licht. Ein altes Haus. Sie hat nur genickt. Ebenso, wenn ich ihr sagte, daß sie ein schlechtes Leben ausgewählt hat. Wenig Zukunft. Einen Mann ohne feste Arbeit. Merkwürdig, wie wir die andern beurteilen und nicht merken, wie elend unsere Geringschätzung ist — bis sie uns fehlen, bis man sie uns wegnimmt. Man nimmt sie uns weg, weil sie uns nie gehört haben…« Isaacs einst so bärbeißige Stimme klang brüchig.

»Nuria hat Sie sehr geliebt, Isaac. Daran dürfen Sie keinen Augenblick zweifeln. Und glauben Sie mir, sie wußte sich auch von Ihnen geliebt«, stotterte ich.Wieder schüttelte er den Kopf. Er lächelte durch die Tränen hindurch.

»Vielleicht hat sie mich geliebt, auf ihre Weise, so, wie ich sie geliebt habe, auf meine Weise. Aber gekannt haben wir uns nicht. Vielleicht weil ich nie zugelassen habe, daß sie mich kennenlernte, oder nie einen Schritt getan habe, um sie kennenzulernen. Wir haben das Leben wie zwei Fremde gelebt, die sich täglich sehen und sich aus Höflichkeit grüßen. Und vielleicht ist sie gestorben, ohne mir zu verzeihen.«

»Isaac, ich versichere Ihnen…«

»Ach, Daniel, Sie sind jung und bemühen sich, aber obwohl ich getrunken habe und nicht weiß, was ich sage, haben Sie noch nicht gut genug lügen gelernt, um einen alten Mann mit vergiftetem Herzen zu täuschen.« Ich schaute zu Boden.

»Die Polizei sagt, der Mann, der sie umgebracht hat, sei ein Freund von Ihnen«, sagte Isaac.

»Die Polizei lügt.« Er nickte.

»Ich weiß.«

»Ich versichere Ihnen…«

»Nicht nötig, Daniel. Ich weiß, daß Sie die Wahrheit sagen.« Er zog einen dicken Umschlag aus der Manteltasche.

»Am Abend vor ihrem Tod hat Nuria mich besucht, wie sie es vor Jahren immer getan hatte. Ich erinnere mich, daß wir dann in ein Café in der Calle Guardia essen gegangen sind, wo ich sie als Kind hingeführt hatte. Immer sprachen wir über Bücher, alte Bücher. Manchmal hat sie mir Dinge von der Arbeit erzählt, aber kein einziges Mal habe ich mich wirklich nach ihrem Leben erkundigt.«

»Isaac, bei allem Respekt, Sie haben getrunken wie ein Bürstenbinder und wissen nicht, was Sie sagen.«

»Der Wein macht den Weisen zum Narren und den Narren zum Weisen. Am letzten Abend, als wir uns sahen, hat sie mir diesen Umschlag gebracht. Sie war sehr unruhig, voller Sorge über etwas, was sie mir nicht erzählen wollte, und hat mich gebeten, diesen Umschlag für Sie zu verwahren und Ihnen zu geben, sollte etwas geschehen.«

»Sollte etwas geschehen?«

»So hat sie gesagt. Sie war so erregt, daß ich ihr vorschlug, gemeinsam zur Polizei zu gehen, wir würden schon eine Lösung finden, was für ein Problem es auch sein mochte. Da hat sie gesagt, die Polizei sei der letzte Ort, wo sie hin könne. Ich habe sie gebeten, sie soll mir sagen, worum es sich handelt, aber sie hat gesagt, sie müsse jetzt gehen. Und ich mußte ihr versprechen, Ihnen diesen Umschlag zu geben, wenn sie ihn in zwei Tagen nicht wieder abhole. Sie bat mich, ihn nicht zu öffnen.« Er gab mir den Umschlag. Er war geöffnet.

»Ich habe sie belogen, wie immer«, sagte er.Ich schaute hinein. Er enthielt ein Bündel handgeschriebene Blätter.

»Haben Sie sie gelesen?« fragte ich.Der Alte nickte langsam.

»Was steht denn drin?« Er schaute auf. Seine Lippen zitterten. Ich hatte den Eindruck, er sei um Jahre gealtert seit dem letzten Mal, wo ich ihn gesehen hatte.

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