Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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»Nein, als wäre sie ein Segen«, sagte Fermín.

»Passen Sie auf, Daniel. Das Schicksal lauert immer gleich um die Ecke — wie ein Dieb, eine Nutte oder ein Losverkäufer, seine drei trivialsten Verkörperungen. Hausbesuche macht es hingegen keine. Man muß sich schon zu ihm bemühen.« Auf dem Rest der Fahrt dachte ich über diese philosophische Perle nach, während Fermín ein weiteres begnadetes Nickerchen machte. An der Ecke Gran Vía/Paseo de Gracia stiegen wir unter einem aschfarbenen, das Licht verschluckenden Himmel aus. Fermín knöpfte seinen Mantel bis an die Gurgel hinauf zu und verkündete, er laufe nun eiligst in seine Pension, um sich für das Rendezvous mit der Bernarda herauszuputzen.

»Sie müssen wissen, daß mit einem höchst bescheidenen Aussehen wie meinem unter anderthalb Stunden Toilette kein Staat zu machen ist. Es gibt keinen Geist ohne Gestalt, das ist die traurige Wirklichkeit dieser gauklerischen Zeiten. Vanitas peccatum mundi.« Durch die Gran Vía sah ich diese Andeutung von einem Männchen davoneilen, in seinen grauen Mantel eingemummelt, der flatterte wie eine verschossene Fahne im Wind. Ich machte mich auf den Heimweg, um mich zu Hause mit einem guten Buch vor der Welt zu verstecken. Als ich von der Puerta del Ángel in die Calle Santa Ana einbog, blieb mir das Herz stehen. Wie immer hatte Fermín recht gehabt: In grauem Kostüm, neuen Schuhen und Seidenstrümpfen wartete vor der Buchhandlung das Schicksal auf mich und betrachtete sein Spiegelbild in der Schaufensterscheibe.

»Mein Vater glaubt, ich bin in der Zwölf-Uhr-Messe«, sagte Bea, ohne ihr Bild aus den Augen zu lassen.

»Das bist du ja sozusagen auch. In der Kirche Santa Ana, weniger als zwanzig Meter von hier, läuft seit neun Uhr eine Dauervorstellung.« Wir unterhielten uns wie zwei Unbekannte, die zufällig vor einem Schaufenster stehengeblieben waren, und suchten in der Scheibe unseren Blick.

»Da gibt es nichts zu witzeln. Ich habe ein Sonntagsblatt studieren müssen, um zu sehen, wovon die Predigt handelt. Später wird er von mir verlangen, daß ich sie ihm ausführlich zusammenfasse.«

»Deinem Vater entgeht nichts.«

»Er hat geschworen, dir die Beine zu brechen.«

»Vorher wird er herauskriegen müssen, wer ich bin. Und solange sie noch intakt sind, laufe ich schneller als er.« Sie sah mich angespannt an und schielte immer wieder über die Schulter hinweg nach den Passanten, die hinter uns vorbeiglitten.

»Ich weiß nicht, worüber du lachst«, sagte sie.

»Es ist ihm Ernst damit.«

»Ich lache nicht. Ich bin halb tot vor Angst. Ich freue mich einfach, dich zu sehen.« Ein Lächeln auf halbmast, nervös, flüchtig.

»Ich mich auch.«

»Das sagst du, als wäre es eine Krankheit.«

»Es ist schlimmer als das. Ich dachte, wenn ich dich im Tageslicht wiedersehen würde, käme ich vielleicht zur Vernunft.« Ich fragte mich, ob das ein Kompliment oder eine Mißbilligung war.

»Man darf uns nicht zusammen sehen, Daniel. Nicht so, auf offener Straße.«

»Wenn du willst, können wir in die Buchhandlung hineingehen, im Hinterraum steht eine Kaffeemaschine, und…«

»Nein. Ich will nicht, daß mich jemand hier hineingehen oder herauskommen sieht. Wenn mich jetzt jemand mit dir plaudern sieht, kann ich immer noch sagen, ich habe zufällig den besten Freund meines Bruders getroffen. Wenn man uns zweimal zusammen ertappt, erregen wir Verdacht.« Ich seufzte.

»Wer soll uns denn sehen? Wen geht es etwas an, was wir tun?«

»Die Leute haben immer Augen für das, was sie nichts angeht, und mein Vater kennt halb Barcelona.«

»Warum bist du denn hergekommen und wartest auf mich?«

»Ich bin nicht gekommen, um auf dich zu warten. Ich bin zur Messe gegangen, erinnerst du dich? Du hast es eben selbst gesagt. Zwanzig Meter von hier…«

»Du machst mir Angst, Bea. Du lügst ja noch besser als ich.«

»Du kennst mich nicht, Daniel.«

»Das sagt dein Bruder.« Unsere Blicke trafen sich in der Fensterscheibe.

»Du hast mir neulich abends etwas gezeigt, was ich noch nie gesehen hatte«, murmelte sie.

»Jetzt bin ich dran.« Ich runzelte gespannt die Stirn. Bea öffnete ihre Tasche, zog ein zusammengefaltetes Kärtchen heraus und gab es mir.

»Du bist nicht der einzige, der die Geheimnisse von Barcelona kennt, Daniel. Ich habe eine Überraschung für dich. Ich erwarte dich heute nachmittag um vier an dieser Adresse. Niemand darf wissen, daß wir dort verabredet sind. Wenn du nicht kommst, werde ich es verstehen«, sagte sie.

»Ich werde verstehen, daß du mich nicht mehr sehen willst.« Ohne mir auch nur eine Sekunde Zeit für eine Antwort zu geben, machte sie kehrt und ging behenden Schrittes Richtung Ramblas davon. Ich schaute ihr nach, bis ihre Gestalt in dem grauen Halbdunkel verschmolz, das dem Gewitter vorausging. Ich klappte das Kärtchen auf. Darauf stand in blauer Schrift eine mir wohlvertraute Adresse:

Avenida del Tibidabo 32

13

Das Gewitter wartete nicht auf den Einbruch der Dunkelheit, um loszudonnern. Die ersten Blitze zuckten, kurz nachdem ich in einen Bus der Linie 22 gestiegen war. Als wir um die Plaza Molina herum die Balmes hinauffuhren, verschwamm die Stadt schon hinter flüssigen Vorhängen, und mir kam in den Sinn, daß ich nicht einmal vorsorglich einen Schirm mitgenommen hatte.

»Mutig, mutig«, murmelte der Fahrer, nachdem ich Anhalten verlangt hatte.Es war bereits zehn nach vier, als mich der Bus im verlorenen obersten Stück der Balmes im Unwetter stehenließ. Die Avenida del Tibidabo gegenüber war unter dem Bleihimmel nur eine wäßrige Andeutung. Ich zählte bis drei und lief unter dem Regen los. Naß bis aufs Mark und zitternd vor Kälte, blieb ich nach wenigen Minuten im Schutz eines Hauseingangs stehen, um Atem zu schöpfen. Ich erforschte den Rest des Weges. Der Eishauch des Gewitters verschleierte grau die gespenstischen Konturen von Palästen und Villen. Unter ihnen erhob sich inmitten der gezausten Bäume einsam der dunkle Turm des Aldaya-Hauses. Ich strich mir die klatschnassen Haare aus den Augen und lief los, quer über die menschenleere Avenida zu ihm hinüber.Das Türchen im Gittertor wiegte sich im Wind. Auf der andern Seite schlängelte sich ein schmaler Weg zur Villa hinauf. Ich schlüpfte durch das Türchen auf das Grundstück. Zwischen dem Unkraut erahnte man die Sockel roh entthronter Statuen. Als ich mich dem Haus näherte, sah ich, daß eine von ihnen, ein Engel der Läuterung, zuoberst im Park verloren in einem Bassin lag. Unter der jetzt überfließenden Wasseroberfläche glitzerte die schwärzliche Gestalt geisterhaft. Die Hand des Feuerengels ragte aus dem Wasser; ein anklagender Zeigefinger, spitz wie ein Bajonett, wies auf den Haupteingang. Die gearbeitete Eichentür war angelehnt. Ich stieß sie auf und wagte mich ein paar Schritte in eine höhlenartige Vorhalle hinein. Die Wände schienen unter der Berührung einer Kerze zu schwanken.

»Ich dachte schon, du würdest nicht kommen«, sagte Bea.Ihre Silhouette hob sich vom Halbdunkel in einem Flur ab, an dessen Ende sich fahl erleuchtet eine Galerie auftat. Sie saß auf einem Stuhl an der Wand, eine Kerze zu den Füßen.

»Schließ die Tür«, bedeutete sie mir, ohne aufzustehen.

»Der Schlüssel steckt im Schloß.« Ich gehorchte. Das Schloß knarrte mit Grabesecho. Ich hörte Beas Schritte hinter mir näher kommen und spürte ihre Berührung an meinen nassen Kleidern.

»Du zitterst ja. Vor Angst oder vor Kälte?« Ich wandte mich zu ihr um und sagte:

»Das habe ich noch nicht entschieden. Wozu sind wir hier?« Sie lächelte und nahm mich bei der Hand.

»Weißt du es denn nicht? Ich dachte, du hättest es erraten…«

»Das war das Haus der Aldayas, das ist alles, was ich weiß. Wie bist du hereingekommen, und woher hast du gewußt…?«

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