Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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»Warum meinen Sie?« Er schaute mich vertraulich an. Als er lächelte, sah ich, daß ihm oben mindestens vier Zähne fehlten.

»Diese Leute, die Aldayas. Die waren nicht ganz koscher, Sie wissen ja, was man so sagt.«

»Ich fürchte nein. Was sagt man denn so?«

»Sie wissen ja. Die Gerüchte und so. Ich glaube natürlich nicht an diese Märchen, nicht wahr, aber da drin soll sich mehr als einer in die Hosen gemacht haben.«

»Sie wollen mir ja wohl nicht weismachen, in dem Haus spukt’s.«

»Lachen Sie nur. Aber an jedem Gerücht ist was Wahres.«

»Haben Sie denn etwas gesehen?«

»Wirklich gesehen nicht. Aber gehört.«

»Gehört? Was denn?«

»Sehen Sie, einmal, vor Jahren, eines Nachts, als ich den Joanet begleitet habe, weil er doch darauf beharrt hat, verstehen Sie, ich hatte da ja nichts verloren… Ja, wie ich sagte, da hab ich was Merkwürdiges gehört. Wie ein Weinen.« Er imitierte das Geräusch. Es kam mir vor wie die Litanei eines Schwindsüchtigen, der ein Volksliedchen trällert.

»Das wird der Wind gewesen sein.«

»Wahrscheinlich, aber mir sind die Haare zu Berge gestanden, ehrlich. Hören Sie, Sie haben nicht vielleicht noch so ein kleines Lutscherchen, wie?«

»Wenn ich Ihnen eine Salmiakpastille anbieten darf — sie wirken stärkend nach dem Süßen.«

»Her damit.« Der Pförtner hielt mir die offene Hand entgegen.Ich gab ihm die ganze Schachtel. Die Lakritze schien ihm die Zunge noch ein wenig mehr für diese saftige Geschichte der Aldaya-Villa zu schmieren.

»Ganz unter uns, da gibt es ’ne Menge zu erzählen. Einmal, da hat der Joanet, der Sohn von Señor Miravell, der ein Brocken ist, zweimal so groß wie Sie — ich brauch Ihnen nur zu sagen, daß er in der HandballNationalmannschaft ist… Also einige Kumpel von Señorito Joanet hatten von dem Aldaya-Haus gehört und ihn breitgeschlagen. Und er mich, damit ich mit ihm gehe — zwar viel Geschwätz, aber dann doch kein Mumm, um allein hineinzugehen. Sie wissen ja, verwöhnte Söhnchen. Er wollte unbedingt in der Nacht da rein, um sich bei der Freundin als Held aufzuspielen, und fast hätte er in die Hose gepinkelt. Jetzt sehen Sie es ja bei Tag, aber nachts ist das ein ganz anderes Haus, verstehen Sie? Jedenfalls sagt der Joanet, er ist in den zweiten Stock hinaufgegangen, ich habe mich nämlich geweigert, da reinzugehen, nicht wahr, so was ist ja bestimmt nicht erlaubt, obwohl das Haus damals sicher schon zehn Jahre leer gestanden hat, und da sagt er, da ist was. Er hat so was wie eine Stimme in einem Zimmer zu hören geglaubt, und als er rein wollte, ist ihm die Tür vor der Nase zugefallen. Wie finden Sie das?«

»Ich finde, das war ein Luftzug.«

»Oder ein Zug von was anderem«, sagte er und senkte die Stimme.

»Neulich haben sie es im Radio gesagt: Die Welt ist voller Geheimnisse. Stellen Sie sich vor, jetzt haben sie offenbar das echte Schweißtuch Christi hier bei uns in Sardanyola gefunden. Es war auf die Leinwand eines Kinos genäht, um es vor den Arabern zu verstecken, die wollten es, damit sie sagen konnten, Jesus Christus wäre schwarz gewesen. Wie finden Sie das?«

»Mir fehlen die Worte.«

»Ich sag’s ja. Viele Geheimnisse. Dieses Haus müßte abgerissen und dann Kalk aufs Gelände gestreut werden.« Ich bedankte mich bei dem Alten für die Auskunft und begann die Avenida nach San Gervasio zurückzugehen. Als ich aufschaute, sah ich, wie der Tibidabo-Hügel zwischen Gazewolken erwachte. Auf einmal wäre ich am liebsten zur Zahnradbahn gegangen, um zum alten Rummelplatz hinaufzufahren und mich zwischen den Karussells und Automatensalons zu verirren, aber ich hatte versprochen, rechtzeitig in der Buchhandlung zu sein. Auf dem Rückweg zum U-Bahnhof stellte ich mir vor, wie Julián Carax dieselben feierlichen Fassaden bestaunte, die sich seit damals kaum verändert hatten mit ihren Treppen und Statuen, und wie er vielleicht auf die Blaue Straßenbahn gewartet hatte, die jetzt gleichsam auf Zehenspitzen zum Himmel hinauffuhr.

5

Wieder zu Hause, sah ich, daß Fermín oder mein Vater die Buchhandlung schon geöffnet hatte. Ich ging auf einen Sprung in die Wohnung hinauf, um etwas zu essen. Mein Vater hatte mir Toastscheiben, Marmelade und eine Thermoskanne Kaffee auf dem Eßtisch bereitgestellt. Ich griff tüchtig zu und war in weniger als zehn Minuten wieder unten. Ich betrat den Laden von der Eingangshalle des Hauses aus durch den Hinterraum, wo ich den Kittel aus meinem Schrank nahm, mit dem ich die Kleider vor dem Staub von Kisten und Regalen zu schützen pflegte. Hinten im Schrank verwahrte ich eine noch immer nach Camprodón-Keksen riechende Blechdose mit allerlei unnützem Kram, von dem ich mich nicht trennen konnte: unrettbar beschädigte Uhren und Federhalter, alte Münzen, verblaßte Miniaturen, Murmeln, im Park des Labyrinths gefundene Patronenhülsen und alte Postkarten vom Barcelona der Jahrhundertwende. Mitten darin lag der Zeitungsfetzen, auf den mir Isaac Monfort in der Nacht, in der ich den Friedhof der Vergessenen Bücher aufgesucht hatte, um Der Schatten des Windes zu verstecken, die Adresse seiner Tochter Nuria geschrieben hatte. Ich steckte ihn in meinen Geldbeutel und schloß die Dose.

Mit einem

»Guten Morgen« trat ich in den Laden. Fermín war mit dem Sortieren mehrerer Kisten befaßt, die von einem Sammler aus Salamanca gekommen waren, und mein Vater mühte sich damit ab, einen deutschen Katalog von Luther-Schriften zu entziffern.

»Und einen noch besseren Nachmittag«, trällerte Fermín in Anspielung auf mein Rendezvous mit Bea.Ich tat ihm nicht den Gefallen zu antworten, sondern machte mich an die allmonatliche Unannehmlichkeit, die Buchhaltung à jour zu bringen, Quittungen und Lieferscheine, Außenstände und Zahlungen gegeneinanderzuhalten. Das Radio beglückte unsere monotone Arbeit mit ausgewählten Momenten der Karriere von Antonio Machín, der damals sehr in Mode war. Meinem Vater gingen die karibischen Rhythmen ein wenig auf die Nerven, aber er nahm sie hin, weil sie Fermín an sein ersehntes Kuba erinnerten. Die Szene wiederholte sich Woche für Woche: Mein Vater stellte sich taub, und Fermín gab sich in unruhigen Bewegungen dem Takt der Habanera hin und füllte die Werbepausen mit Anekdoten seiner Abenteuer in Havanna. Die Ladentür stand offen, und ein süßer Duft nach frisch gebackenem Brot und Kaffee drang herein. Nach einer Weile blieb unsere Nachbarin Merceditas, die vom Einkaufen auf dem Boquería-Markt zurückkam, vor unserem Schaufenster stehen und schaute zur Tür herein.

»Morgen, Señor Sempere«, flötete sie.

Errötend lächelte ihr mein Vater zu. Ich hatte immer den Eindruck, die Merceditas gefiel ihm, aber sein Kartäuserethos erlegte ihm eisernes Schweigen auf. Fermín betrachtete sie aus dem Augenwinkel und verfolgte das sanfte Wiegen ihrer Hüften, als wäre eben ein Baiser zur Tür hereingekommen. Die Merceditas griff in eine Papiertüte und beschenkte uns mit drei glänzenden Äpfeln. Ich stellte mir vor, daß sie noch immer daran dachte, in der Buchhandlung zu arbeiten, und ihre Antipathie gegen Fermín, den Eindringling, nur mit Mühe verbergen konnte.

»Schauen Sie, wie schön. Ich habe sie gesehen und gedacht: Die sind für die Herrschaften Sempere«, sagte sie in affektiertem Ton.

»Ich weiß doch, daß Sie als Intellektuelle Äpfel mögen, wie Isaac New York.«

»Isaac Newton, mein Herzchen«, präzisierte Fermín emsig.Die Merceditas warf ihm einen tödlichen Blick zu.

»Sieh an, der Klugscheißer. Seien Sie dankbar, daß ich Ihnen ebenfalls einen Apfel mitgebracht habe und nicht eine bittere Pampelmuse, wie Sie sie verdient haben.«

»Aber meine Liebe, wo mir doch die Spende, die ich aus Ihren jungfräulichen Händen in Form dieses Apfels empfange, der Frucht der Erbsünde, das Hautgeflecht entflammt…«

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