Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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»Oh, die war als junges Mädchen sehr attraktiv, doch doch«, bemerkte Molins.

»Mit den Jahren ist sie ein wenig aus dem Leim gegangen — natürlich bin auch ich nicht mehr, was ich einmal war. Ob Sie es glauben oder nicht, in Ihrem Alter war ich ein Adonis. Die Mädchen gingen vor mir auf die Knie, damit ich Ihnen einen Gefallen tat, wenn nicht gar ein Kind machte. Aber die von heute taugen nichts. Na gut, was kann ich für Sie tun, junger Mann?« Ich tischte ihm eine mehr oder weniger plausible Geschichte über eine angebliche entfernte Verwandtschaft mit den Fortunys auf. Nach fünf Minuten Geschwätz schleppte sich Molins zu seinem Archiv und gab mir die Adresse des Anwalts, der sich um die Angelegenheiten von Sophie Carax, Juliáns Mutter, kümmerte.

»Also… José María Requejo. Calle León XIII 59. Aber die Korrespondenz schicken wir halbjährlich in ein Fach des Hauptpostamts in der Vía Layetana.«

»Kennen Sie Señor Requejo?«

»Ich habe bestimmt schon mit seiner Sekretärin telefoniert. Aber alle laufenden Angelegenheiten mit ihm werden postalisch abgewickelt, und das erledigt meine Sekretärin, die heute beim Friseur ist. Die heutigen Anwälte haben keine Zeit mehr für den förmlichen Umgang von einst. In diesem Beruf gibt es keine Gentlemen mehr.« Anscheinend gab es auch keine zuverlässigen Adressen mehr. Ein rascher Blick ins Straßenverzeichnis, das auf dem Schreibtisch des Verwalters lag, bestätigte meinen Verdacht: Die Hausnummer des mutmaßlichen Anwalts Requejo existierte nicht. Das teilte ich Señor Molins mit, der die Mitteilung wie einen Witz aufnahm.

»Donnerwetter«, lachte er.

»Na, was hab ich Ihnen gesagt? Alles Gauner.« Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und gab wieder einen Schnarcher von sich.

»Hätten Sie vielleicht die Nummer dieses Postfachs?«

»Laut Karteikarte ist es die 2837, aber ich kann die Zahlen meiner Sekretärin nicht entziffern, Sie wissen ja, für die Mathematik taugen Frauen nicht, dafür taugen sie für…«

»Darf ich die Karte sehen?«

»Aber sicher. Hier bitte.« Ich betrachtete sie. Die Zahlen waren absolut leserlich.Das Postfach trug die Nummer 2321…

»Haben Sie oft mit Señor Fortuny zu tun gehabt, als er noch lebte?« fragte ich.

»Nur obenhin. Ein sehr zurückhaltender Mann. Ich erinnere mich, daß ich ihn, nachdem ich erfahren hatte, daß die Französin gegangen war, einmal aufgefordert habe, mit ein paar Kollegen ins Bordell mitzukommen, in ein fabelhaftes Etablissement, das ich neben dem La Paloma kenne. Bloß damit er sich ein wenig aufheitern konnte, nichts weiter. Da hörte der doch tatsächlich auf, mit mir zu sprechen und mich auf der Straße zu grüßen, als wäre ich unsichtbar. Wie finden Sie das?«

»Ich bin ganz baff. Was können Sie mir sonst noch über die Familie Fortuny erzählen? Erinnern Sie sich gut an sie?«

»Das waren andere Zeiten. Jedenfalls habe ich schon den Großvater Fortuny gekannt, der den Hutladen gegründet hat. Was soll ich Ihnen vom Sohn erzählen? Aber sie, doch doch, sie war toll. Was für eine Frau. Und ehrbar, nicht wahr, trotz dem ganzen Gemunkel und Geschwätz…«

»Zum Beispiel, daß Julián nicht der eheliche Sohn Señor Fortunys war?«

»Wo haben Sie denn das aufgeschnappt?«

»Wie gesagt, ich gehöre zur Familie. Da erfährt man alles.«

»Von alldem ist nie etwas bewiesen worden.«

»Aber man hat darüber geredet.«

»Die Leute wetzen den Schnabel nach Herzenslust. Der Mensch stammt nicht vom Affen ab, sondern vom Huhn.«

»Was haben die Leute denn gesagt?«

»Möchten Sie ein Gläschen Rum? Er ist zwar von Igualada, aber er hat ein Fünkchen Karibik… Schmeckt herrlich.«

»Nein, danke, aber ich leiste Ihnen Gesellschaft.Erzählen Sie mir unterdessen weiter.«

…Antoni Fortuny, den alle den Hutmacher nannten, hatte Sophie Carax 1899 vor den Stufen der Kathedrale von Barcelona kennengelernt. Eben hatte er dem heiligen Eustachius ein Gelübde abgelegt, der im Rufe stand, von allen Heiligen mit eigener Kapelle der flinkste und am wenigsten zimperliche zu sein, wenn es darum ging, Liebeswunder zu wirken. Antoni Fortuny, schon über dreißig und des Junggesellendaseins müde, wollte eine Gattin, und er wollte sie gleich. Sophie war eine junge Französin, die in einem Wohnheim für junge Frauen in der Calle Riera Alta lebte und den Sprößlingen der privilegiertesten Barceloneser Familien Privatunterricht in Gesang und Klavier erteilte. Sie hatte weder Familie noch Vermögen, nur gerade ihre Jugend und die musikalische Ausbildung, die ihr der Vater, ein Pianist an einem Theater in Nîmes, noch hatte geben können, bevor er 1886 an Tuberkulose starb. Antoni Fortuny dagegen war ein Mann auf dem Weg zum Wohlstand. Kurz zuvor hatte er von seinem Vater das Geschäft geerbt, einen renommierten Hutladen in der Ronda San Antonio, wo er das Handwerk erlernt hatte, das er eines Tages einem eigenen Sohn beizubringen träumte. Sophie Carax erschien ihm zerbrechlich, schön, jung, gefügig und fruchtbar. Der heilige Eustachius war seinem Ruf gerecht geworden. Nach vier Monaten beharrlichen Werbens gab Sophie seinem Heiratsantrag statt. Señor Molins, ein Freund des verstorbenen Großvaters Fortuny, machte Antoni darauf aufmerksam, daß er eine Unbekannte heirate, daß Sophie zwar ein gutes Mädchen zu sein scheine, daß ihr diese Verbindung aber vielleicht allzu gelegen käme, er solle doch wenigstens noch ein Jahr warten… Antoni Fortuny antwortete, er wisse schon genug von seiner künftigen Gattin, alles andere interessiere ihn nicht. Sie heirateten in der Pino-Basilika und verbrachten ihren dreitägigen Honigmond im Seebad Mongat. Am Morgen vor der Abreise fragte der Hutmacher Señor Molins im Vertrauen, wie er in den Geheimnissen des Schlafzimmers vorzugehen habe. Sarkastisch sagte Molins, er solle doch seine Frau fragen. Knapp drei Tage später kam das Ehepaar Fortuny nach Barcelona zurück. Die Nachbarn sagten, beim Betreten des Hauses habe Sophie geweint. Jahre später schwor die Viçenteta, daß Sophie ihr gesagt hatte, der Hutmacher habe sie mit keinem Finger angerührt und als sie ihn habe verführen wollen, habe er sie eine Hure geschimpft und sich, angewidert von der Obszönität dessen, was sie ihm vorgeschlagen habe, von ihr abgewandt. Sechs Monate später verkündete Sophie, sie trage ein Kind unter dem Herzen. Das Kind eines andern Mannes.

Antoni Fortuny hatte unzählige Male gesehen, wie sein eigener Vater die Mutter geschlagen hatte, und tat, was ihm angemessen schien. Er hielt erst inne, als er annehmen mußte, eine einzige weitere Berührung brächte sie um. Dennoch weigerte sich Sophie, die Identität des Vaters ihrer Leibesfrucht preiszugeben. Mit der ihm eigenen Logik dachte Antoni Fortuny, es handle sich um den Teufel, denn das konnte einzig ein Kind der Sünde sein, und die Sünde hatte nur einen Namen: der Böse. In der Überzeugung, in seinem Heim und zwischen den Schenkeln seiner Frau habe sich die Sünde eingenistet, hängte der Hutmacher allenthalben Kruzifixe auf: an den Wänden, an den Türen sämtlicher Räume und an der Decke. Als er auch das Zimmer, in das er Sophie verbannt hatte, mit Kreuzen spickte, erschrak sie und fragte ihn mit Tränen in den Augen, ob er übergeschnappt sei. Blind vor Wut, wandte er sich um und ohrfeigte sie.

»Eine Hure wie alle andern«, rief er und warf sie, nachdem sein Lederriemen sie beinahe gehäutet hatte, mit Fußtritten auf den Treppenabsatz hinaus. Als er am nächsten Tag die Wohnungstür öffnete, um in den Hutladen hinunterzugehen, lag Sophie immer noch dort, blutverkrustet und zitternd vor Kälte. Die Ärzte konnten die Brüche an der rechten Hand nie mehr ganz richten. Nie wieder würde Sophie Carax Klavier spielen können, dafür aber einen Jungen gebären, den sie Julián nennen würde, zur Erinnerung an den Vater, den sie, wie alles im Leben, zu früh verloren hatte. Zuerst wollte Fortuny sie aus dem Haus werfen, doch dann dachte er, der Skandal wäre dem Geschäft abträglich. Niemand würde Hüte bei einem Mann kaufen, der im Ruch eines Gehörnten stand. Das wäre widersinnig. Sophie mußte ein dunkles, kaltes Zimmer im hinteren Teil der Wohnung beziehen. Dort brachte sie mit der Hilfe zweier Nachbarinnen ihren Sohn zur Welt. Antoni kam erst nach drei Tagen wieder nach Hause.

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