Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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»Sie ist abgeschlossen«, sagte ich.Verdutzt schaute mich die Pförtnerin an.

»Diese Türen haben kein Schloß«, murmelte sie.

»Die da schon.«

»Dann hat es bestimmt der Alte anbringen lassen — in den andern Wohnungen…« Ich schaute auf den Boden und sah, daß die Fußspur im Staub zur geschlossenen Tür führte.

»Jemand ist in das Zimmer hineingegangen«, sagte ich.

»Erst kürzlich.«

»Machen Sie mir keine Angst.« Ich trat zur andern Tür. Sie hatte kein Schloß. Bei der leichtesten Berührung gab sie nach und glitt mit rostigem Knarren auf. In der Mitte stand ein ungemachtes altes Himmelbett. Die Laken waren gelb. Am Kopfende dominierte ein Kruzifix. Auf einer Kommode standen ein Spiegel, eine Schüssel und ein Krug und davor ein Stuhl. An der Wand ein halb offener Schrank. Ich ging um das Bett herum zu einem Nachttisch, auf dem unter einer Glasplatte Ahnenfotos, Totenzettel und Lotterielose festgeklemmt waren. Auf dem Tischchen eine hölzerne Musikdose und eine für immer um fünf Uhr zwanzig eingefrorene Taschenuhr. Ich versuchte die Musikdose aufzuziehen, aber nach sechs Tönen blieb die Melodie hängen. In der Schublade fand ich ein leeres Brillenetui, eine Nagelschere, ein Schnapsfläschchen und eine Medaille der Muttergottes von Lourdes. Sonst nichts.

»Irgendwo muß es doch einen Schlüssel für dieses Zimmer geben«, sagte ich.

»Der Verwalter wird ihn haben. Also ich würde sagen, wir gehen besser und…« Wieder schaute ich auf die Musikdose. Ich klappte den Deckel auf und fand einen vergoldeten Schlüssel, der den Mechanismus blockierte. Als ich ihn ergriff, glöckelte die Dose weiter.

»Das muß der Schlüssel sein«, sagte ich lächelnd.

»Hören Sie, wenn das Zimmer verschlossen war, dann wird es einen Grund haben. Und sei es nur aus Respekt gegenüber der Erinnerung an…«

»Wenn es Ihnen lieber ist, können Sie in der Loge auf mich warten, Doña Aurora.«

»Sie sind ein Teufel. Los, machen Sie schon auf.«

3

Ein kalter Luftzug pfiff durchs Schlüsselloch und strich mir über die Finger, als ich den Schlüssel hineinsteckte. Doña Aurora schaute mich ängstlich an, als würden wir gleich den Opferstock der Kathedrale aufbrechen.

»Geht dieses Zimmer auf die Straße hinaus?« fragte ich. Sie schüttelte den Kopf.

»Es hat ein kleines Fenster, ein Luftloch, das auf den Lichtschacht führt.«

Ich stieß die Tür auf. Eine finstere, undurchdringliche Höhle tat sich vor uns auf. Das Fenster zum Schacht war mit vergilbten Zeitungsseiten abgedeckt. Ich riß sie weg, und ein Strahl milchigen Lichts durchbohrte das Dunkel.

»Jesus, Maria und Josef«, murmelte die Pförtnerin neben mir.Das Zimmer ertrank in Kruzifixen. Zu Dutzenden hingen sie an Schnüren vom Balkenwerk und bedeckten an Nägeln die Wände. Man konnte sie in den Ecken erahnen, mit dem Messer in die Möbel geritzt, auf die Fliesen gekratzt, rot auf die Spiegel gemalt. Die Fußspuren, die zur Türschwelle führten, zeichneten im Staub einen Weg um ein bis auf den Sprungfederrahmen entblößtes Bett herum, nur noch ein Skelett aus Draht und wurmstichigem Holz. Unter dem Fenster zum Schacht war an der Wand eine Schreibkonsole befestigt, und darauf stand ein Trio von Metallkruzifixen. Ich öffnete sie vorsichtig. In den Fugen des Holzbalgs lag kein Staub, so daß ich annehmen durfte, daß sie vor nicht allzu langer Zeit geöffnet worden war. Sie hatte sechs Schubladen, deren Schlösser aufgebrochen worden waren. Ich untersuchte sie eine nach der andern. Leer.Dann kniete ich vor der Konsole nieder. Ich betastete die Kratzer im Holz und stellte mir Julián Carax’ Hände vor, die diese Kritzeleien und Hieroglyphen anbrachten, deren Sinn von der Zeit verweht worden war. Zuhinterst in der Konsole ließen sich ein Stoß Hefte und ein Behälter mit Bleistiften und Federn ausmachen. Ich ergriff eins der Hefte und blätterte es durch. Zeichnungen und einzelne Worte. Rechenübungen. Lose Sätze, Zitate aus Büchern, unvollendete Verse. Alle Hefte sahen sich gleich. Einige Zeichnungen wiederholten sich Seite um Seite mit unterschiedlichen Details. Eine männliche Gestalt fiel mir auf, die aus Flammen zu bestehen schien. Eine andere zeigte etwas wie einen Engel oder ein um ein Kreuz gerolltes Reptil. Man konnte Skizzen eines alten, wunderlich aussehenden Hauses erahnen, das mit festungsähnlichen Türmen und Kathedralbögen gefügt war. Der junge Carax offenbarte den kräftigen Strich eines instinktsicheren, recht talentierten Zeichners, obwohl sämtliche Bilder Skizzen geblieben waren.Eben wollte ich das letzte Heft unbesehen zurücklegen, da glitt etwas zwischen seinen Seiten heraus und fiel mir zu Füßen. Es war ein Foto, auf dem ich dasselbe junge Mädchen erkannte wie auf dem versengten, vor dem wunderlichen Haus aufgenommenen Bild. Sie posierte in einem üppig wuchernden Garten, und durch die Baumkronen hindurch erriet man die Form des Hauses, das ich eben auf den Skizzen des halbwüchsigen Carax gesehen hatte. Ich erkannte es sogleich — die Villa El Frare Blanc, Der weiße Mönch, in der Avenida del Tibidabo. Auf der Rückseite des Fotos standen die schlichten Worte:

In Liebe, Penélope

Ich steckte das Foto in die Tasche, schloß den Schreibtisch und lächelte der Pförtnerin zu.

»Gesehen?« fragte sie, begierig, hier zu verschwinden.

»Fast. Vorhin haben Sie mir erzählt, kurz nach Juliáns Abreise nach Paris sei ein Brief für ihn gekommen, aber sein Vater habe Ihnen gesagt, Sie sollen ihn wegwerfen.« Sie zögerte einen Augenblick, dann nickte sie.

»Den habe ich in die Kommodenschublade in der Diele gelegt, falls die Französin eines Tages zurückkäme. Dort wird er noch sein.« Wir gingen zur Kommode und zogen die oberste Schublade auf. Zwischen einer Sammlung von stehengebliebenen Uhren, Knöpfen und vor zwanzig Jahren außer Kurs gesetzten Münzen lag ein ockerfarbener Umschlag.

»Haben Sie ihn gelesen?«

»Ich bitte Sie, wofür halten Sie mich?«

»Seien Sie nicht beleidigt. Unter diesen Umständen wäre das das Natürlichste, wo Sie doch dachten, der arme Julián sei gestorben…« Sie zuckte die Achseln, senkte die Augen und zog sich zur Tür zurück. Diesen Moment nutzte ich, um den Brief in die Innentasche des Jacketts zu stecken und die Schublade wieder zuzuschieben.

»Sie dürfen nicht auf falsche Gedanken kommen«, sagte die Pförtnerin.

»Natürlich nicht. Was steht denn in dem Brief?«

»Es ist ein Liebesbrief. Wie im Radio, aber trauriger, viel trauriger, er klang wie echt. Beim Lesen hätte ich am liebsten geweint.«

»Sie haben ein goldenes Herz, Doña Aurora.«

»Und Sie sind ein Teufel.«

Gleich am selben Nachmittag, nachdem ich mich von Doña Aurora verabschiedet und ihr versprochen hatte, sie von meinen Nachforschungen über Julián Carax zu unterrichten, suchte ich den Liegenschaftenverwalter auf. Señor Molins hatte bessere Zeiten gesehen und schmorte jetzt in seinem schmierigen, in einem Hochparterre der Calle Floridablanca versteckten Büro vor sich hin. Er war ein heiterer, zufriedener Zeitgenosse, der an einer halb aufgerauchten Zigarre hing, welche seinem Schnurrbart zu entwachsen schien. Es ließ sich schwer sagen, ob er schlief oder wach war, sein Atem klang wie ein Schnarchen. Er hatte fettige, auf die Stirn geklatschte Haare und einen durchtriebenen Schweineblick. Sein Anzug hätte ihm auf dem Trödelmarkt Los Encantes keine zehn Peseten eingebracht, aber er kompensierte ihn mit einer Krawatte in schreienden Farben. Nach dem Aussehen des Büros zu schließen, wurden hier bestenfalls Spitzmäuse und Katakomben eines Barcelona vor der Restauration verwaltet.

»Wir sind im Umbau«, sagte Molins entschuldigend. Um das Eis zu brechen, ließ ich den Namen von Doña Aurora fallen, als wäre sie eine alte Freundin der Familie.

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