Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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»So, Meister, schlüpfen Sie bitte in diese Kleider, hier zieht niemand Ihre Belesenheit in Zweifel«, sagte ich, um meinem Vater zu Hilfe zu kommen.Fermín Romero de Torres’ Blick schmolz vor Dankbarkeit. Strahlend entstieg er der Wanne. Mein Vater hüllte ihn in ein Tuch. Der Bettler lachte aus dem purem Vergnügen, den sauberen Stoff auf der Haut zu spüren. Ich half ihm in die Kleider, die ihm etliche Nummern zu groß waren. Mein Vater zog den Gürtel aus und gab ihn mir, damit ich ihn dem Bettler umschnallte.

»Sie sind ja wie aus dem Ei gepellt, nicht wahr, Daniel?« sagte mein Vater.

»Jedermann hielte Sie für einen Filmschauspieler.«

»Nicht doch, man ist nicht mehr, was man einmal war. Im Gefängnis habe ich meine herkulische Muskulatur verloren, und seither…«

»Mir jedenfalls kommen Sie vor wie Charles Boyer mit Ihrer Figur«, warf mein Vater ein.

»Und das erinnert mich daran, daß ich Ihnen etwas vorschlagen wollte.«

»Für Sie, Señor Sempere, würde ich töten, wenn es nötig wäre. Sie brauchen mir nur den Namen zu sagen, und ich bringe den Kerl ohne Schmerzen um.«

»Soviel wird nicht nötig sein. Was ich Ihnen anbieten wollte, ist eine Arbeit in der Buchhandlung. Es geht darum, für unsere Kunden seltene Bücher zu suchen. Es ist fast die Stelle eines literarischen Archäologen, der die Klassiker ebenso kennen muß wie die grundlegenden Techniken des Schwarzhandels. Ich kann Ihnen nicht viel zahlen im Moment, aber Sie werden an unserem Tisch essen und, bis wir eine gute Pension finden, Ihre Unterkunft hier bei uns haben, wenn es Ihnen recht ist.« Stumm schaute uns der Bettler beide an.

»Was meinen Sie?« fragte mein Vater.

»Schließen Sie sich dem Team an?« Ich hatte das Gefühl, Fermín Romero de Torres wollte etwas sagen, doch genau dann brach er in Tränen aus.

Von seinem ersten Lohn kaufte sich Fermín Romero de Torres einen fantasievollen Hut und ein Paar Schuhe für den Regen und bestand darauf, meinen Vater und mich zu einem Ochsenschwanzgericht einzuladen, das jeweils montags in einem Restaurant zwei Straßen von der Plaza Monumental entfernt serviert wurde. In einer Pension in der Calle Joaquín Costa hatte mein Vater ein Zimmer für ihn gefunden, wo sich dank der Freundschaft unserer Nachbarin Merceditas mit der Inhaberin die Formalität des polizeilichen Meldescheins umgehen ließ, so daß Fermín Romero de Torres nicht von Inspektor Fumero und seinen Trabanten beschnüffelt werden konnte. Manchmal kam mir das Bild der schrecklichen Narben in den Sinn, die seinen Oberkörper bedeckten. Ich fühlte mich versucht, ihn danach zu fragen, vielleicht weil ich fürchtete, Inspektor Fumero könnte etwas damit zu tun haben, aber etwas in seinem Blick sagte mir, daß ich das Thema besser nicht zur Sprache brachte. Er würde es uns eines Tages schon selbst erzählen, wenn er es für angezeigt hielte. Stets mit einem Lächeln auf den Lippen erwartete uns Fermín allmorgendlich Punkt sieben Uhr vor der Tür der Buchhandlung, bereit, zwölf oder mehr Stunden durchzuarbeiten. Er hatte eine Leidenschaft für Schokolade und Sahnerollen entwickelt, die seiner Begeisterung für die großen griechischen Tragöden durchaus die Waage hielt, wodurch er etwas zugenommen hatte. Er kämmte die Haare mit Brillantine nach hinten und ließ sich ein wie mit dem Stift gezogenes Schnurrbärtchen stehen, um mit der Mode Schritt zu halten. Dreißig Tage nachdem er unserer Badewanne entstiegen war, war der ehemalige Bettler nicht wiederzuerkennen. Aber mehr noch als mit seiner spektakulären Verwandlung verblüffte er uns recht eigentlich an der Front. Seine detektivischen Instinkte waren von chirurgischer Präzision. Er löste die ausgefallensten Bestellungen in Tagen, wenn nicht in Stunden. Kein Titel, den er nicht gekannt, keine List, die ihm nicht eingefallen wäre, um sich das Buch zu einem guten Preis zu verschaffen. In immer fiktiven Identitäten schlich er sich allein auf Grund seiner Redegewandtheit in die Privatbibliotheken von Herzoginnen der Avenida Pearson und von Liebhabern aus dem Privatklub Círculo Ecuestre ein und brachte es fertig, daß man ihm die Bücher schenkte oder für ein paar Heller verkaufte.

Die Verwandlung des Bettlers in einen vorbildlichen Bürger glich einem Wunder — eine dieser Geschichten, wie sie die Geistlichen armer Pfarreien mit Vorliebe erzählten, um die unendliche Barmherzigkeit des Herrn zu illustrieren, die aber immer zu perfekt klangen, um wahr zu sein, so wie die in den Straßenbahnen ausgehängten Haarwuchsmittelreklamen. Dreieinhalb Monate nachdem Fermín in der Buchhandlung zu arbeiten begonnen hatte, weckte uns in der Wohnung der Calle Santa Ana an einem Sonntag früh um zwei das Telefon. Es war die Inhaberin seiner Pension. Mit stockender Stimme erzählte sie uns, Señor Romero de Torres habe sich in seinem Zimmer eingeschlossen und schreie wie ein Irrer, hämmere an die Wände und schwöre, wenn jemand hereinkomme, werde er sich an Ort und Stelle mit einer zerbrochenen Flasche die Kehle durchschneiden.

»Rufen Sie bitte nicht die Polizei. Wir kommen gleich.«

Wir machten uns schleunigst auf den Weg zur Calle Joaquín Costa. Es war eine kalte Nacht mit schneidendem Wind und pechschwarzem Himmel. Eilig gingen wir an der Casa de la Misericordia und der Casa de la Piedad vorüber, ohne auf die Blicke und das Gezischel zu achten, das uns aus dunklen, nach Mist und Kohle riechenden Portalen entgegenkam. Wir gelangten an die Ecke zur Calle Ferlandina. Wie eine Schlucht führte die Calle Joaquín Costa ins Raval hinunter. Der ältere Sohn der Pensionsinhaberin erwartete uns auf der Straße.

»Haben Sie die Polizei gerufen?« fragte mein Vater.

»Noch nicht.« Wir rannten die Treppen hinauf. Die Pension befand sich im zweiten Stock, und die Treppe war eine Schmutzspirale, die man im ockerfarbenen Glimmen nackter, an einem Kabel hängender Glühbirnen kaum erahnen konnte. Doña Encarna, Witwe eines Korporals der Guardia civil und Inhaberin der Pension, empfing uns am Eingang der Wohnung in einem himmelblauen Morgenrock, den Kopf voller dazu passender Lockenwickler.

»Schauen Sie, Señor Sempere, das ist ein anständiges, erstklassiges Haus. Ich habe mehr als genug Angebote, um solche Jammergestalten nicht tolerieren zu müssen«, sagte sie, während sie uns durch einen finsteren, nach Feuchtigkeit und Ammoniak miefenden Gang führte.

»Das verstehe ich«, murmelte mein Vater.

Fermín Romero de Torres’ Schreie am Ende des Gangs durchbohrten die Wände. Aus den halboffenen Türen schauten mehrere eingefallene, verängstigte Gesichter, Pensions- und Wassersuppengesichter.

»Marsch, die andern ab ins Bett, verdammt, das ist doch keine Molino-Revue«, rief Doña Encarna zornig.Vor der Tür von Fermíns Zimmer blieben wir stehen. Mein Vater klopfte leise an.

»Fermín? Sind Sie da? Ich bin’s, Sempere.« Das durch die Wand dringende Geheul ließ mir die Haare zu Berge stehen. Sogar Doña Encarna verlor ihre gouvernantenhafte Würde und legte beide Hände auf das unter ihrem üppigen Busen verschanzte Herz.Mein Vater rief noch einmal.

»Fermín? Na los, machen Sie auf.« Fermín heulte abermals, rannte gegen die Wände und schrie sich mit Obszönitäten die Seele aus dem Leib. Mein Vater seufzte.

»Haben Sie einen Schlüssel zu diesem Zimmer?«

»Aber selbstverständlich.«

»Geben Sie ihn mir.« Doña Encarna zögerte. Die andern Mieter waren wieder auf den Gang herausgetreten, schreckensbleich. Diese Schreie mußten selbst im Generalkapitanat zu hören sein.

»Und du, Daniel, lauf zu Dr. Baró und bring ihn her, er wohnt gleich nebenan, in der Calle Riera Alta 12.«

»Hören Sie, wäre es nicht besser, einen Pfarrer zu rufen? Für mich tönt das nach einem Besessenen«, meinte Doña Encarna.

»Nein. Mit einem Arzt geht es bestens. Los, Daniel, lauf. Und geben Sie mir bitte diesen Schlüssel.«

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