Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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»Willst du mir nicht sagen, wo du gewesen bist?«

»Einfach so da draußen.«

»Du hast mir eine furchtbare Angst eingejagt.« In seiner Stimme lag kein Zorn, kaum ein Vorwurf, nur Müdigkeit.

»Ich weiß. Und es tut mir leid.«

»Was hast du denn mit deinem Gesicht gemacht?«

»Ich bin im Regen ausgerutscht und hingefallen.«

»Dieser Regen hat offenbar eine tüchtige Rechte gelandet. Tu was drauf.«

»Es ist nicht schlimm. Ich spür’s nicht einmal«, log ich.

»Ich muß jetzt bloß schlafen gehen. Ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten.«

»Pack doch wenigstens dein Geschenk aus, bevor du zu Bett gehst.« Er deutete auf das in Cellophan eingeschlagene Päckchen, das er am Vorabend auf den Eßtisch gelegt hatte. Ich zögerte einen Moment. Mein Vater nickte. Ich nahm das Päckchen und wog es in der Hand ab. Dann gab ich es ihm ungeöffnet.

»Du bringst es am besten zurück. Ich habe kein Geschenk verdient.«

»Geschenke macht man zum Vergnügen des Schenkenden, nicht weil es der Beschenkte verdient hätte. Zudem kann man es jetzt nicht mehr zurückgeben. Pack es aus.« In der Morgendämmerung löste ich die sorgfältige Verpackung. Sie enthielt ein Kästchen aus glänzendem, mit goldenen Nieten beschlagenem Holz. Bevor ich es aufklappte, mußte ich lächeln. Das Geräusch des Verschlusses beim Öffnen war erlesen, wie ein Uhrwerk. Innen war das Etui mit dunkelblauem Samt ausgekleidet. In der Mitte lag glänzend Victor Hugos märchenhafter Montblanc Meisterstück. Ich nahm ihn in die Hand und betrachtete ihn im Licht des Balkons. Auf der goldenen Klammer der Verschlußkappe war eine Inschrift eingraviert: Daniel Sempere, 1953

Mit offenem Mund schaute ich meinen Vater an. Ich glaube, ich habe ihn nie so glücklich gesehen wie in diesem Augenblick. Wortlos stand er von seinem Sessel auf und umarmte mich fest. Ich spürte, wie sich mir der Hals zusammenzog, und da mir die Worte fehlten, preßte ich die Lippen zusammen.

Kopf und Kragen

1953

1

In diesem Jahr bedeckte der Herbst Barcelona mit einer Schicht Laub, das wie Schlangenhaut durch die Straßen wirbelte. Die schon ferne Geburtstagsnacht hatte mich auf den Boden der Wirklichkeit zurückgeholt, oder vielleicht gewährte mir auch das Leben eine Etappe ohne jugendliches Leiden, damit ich endlich reifen konnte. Ich dachte kaum noch an Clara Barceló, Julián Carax oder die gesichtslose Silhouette, die nach verbranntem Papier roch und auftrat, als wäre sie den Seiten eines Buches entsprungen. Im November hatte ich bereits einen Monat der Enthaltsamkeit hinter mir und mich kein einziges Mal der Plaza Real genähert, um einen Blick auf Clara im Fenster zu erhaschen. Das war eingestandenermaßen nicht allein mein Verdienst. In die Buchhandlung kam zunehmend Leben, und mein Vater und ich hatten mehr zu tun, als wir bewältigen konnten.

»Wenn es so weitergeht, werden wir jemanden einstellen müssen, der uns bei der Suche nach angefragten Büchern hilft«, sagte mein Vater.

»Was wir bräuchten, wäre jemand ganz Besonderes, halb Detektiv, halb Dichter, der billig ist und sich nicht von schwierigen Missionen ins Bockshorn jagen läßt.«

»Ich glaube, ich habe den passenden Kandidaten«, sagte ich.

Ich fand Fermín Romero de Torres an seinem gewohnten Ort unter den Arkaden der Calle Fernando. Der Bettler studierte eben die arg zerknitterte, einem Papierkorb entnommene Frontseite des Montagsblatts. Das Bild des Tages war den öffentlichen Bauten und dem Fortschritt gewidmet.

»Zum Teufel! Franco hat schon wieder einen Stausee eingeweiht!« hörte ich ihn rufen.

»Diese Fasch-, diese Faschingsprinzen werden uns noch alle zu einem Volk von Betschwestern und Froschlurchen machen.«

»Morgen«, sagte ich sanft.

»Erinnern Sie sich noch an mich?« Der Bettler schaute auf, und sogleich erstrahlte sein Gesicht in einem wunderbaren Lächeln.

»Was für ein Vergnügen ist es mir, Sie zu sehen! Wie geht es Ihnen, mein lieber Freund? Sie werden doch ein Schlückchen Kognak nicht verschmähen, nicht wahr?«

»Heute lade ich ein. Sind Sie hungrig?«

»Nun ja, einen schönen Meeresfrüchteteller würde ich nicht ablehnen, aber ich bin für alles zu haben.« Auf dem Weg zur Buchhandlung schilderte mir Fermín Romero de Torres all die Abenteuer, die er in diesen Wochen durchlebt hatte, um den staatlichen Sicherheitskräften aus dem Wege zu gehen und ganz besonders seiner persönlichen Nemesis, einem gewissen Inspektor Fumero, mit dem ihn anscheinend eine lange Reihe von Konflikten verband.

»Fumero?« fragte ich und vergegenwärtigte mir, daß das der Name des Soldaten gewesen war, der bei Kriegsausbruch im Kastell des Montjuïc Clara Barcelós Vater umgebracht hatte.Das Männchen nickte bleich. Er war ausgehungert und schmutzig und stank nach monatelangem Straßenleben. Er hatte keinerlei Vorstellung, wohin ich ihn brachte, und in seinem Blick sah ich eine wachsende Angst, die er mit unablässigem Plappern zu tarnen suchte. Beim Laden angekommen, warf er mir einen besorgten Blick zu.

»Kommen Sie, treten Sie ein. Das ist die Buchhandlung meines Vaters, dem ich Sie vorstellen möchte.« Der Bettler schrumpfte zu einem Schmutz- und Nervenbündel.

»Nein, nein, keinesfalls, ich bin nicht gesellschaftsfähig, und das ist ein Etablissement von Rang — Sie werden sich wegen mir genieren…« Mein Vater trat in die Tür, ließ rasch seinen Blick über ihn gleiten und schaute mich dann aus dem Augenwinkel an.

»Papa, das ist Fermín Romero de Torres.«

»Zu dienen«, sagte der Bettler.Mein Vater lächelte ihm heiter zu und reichte ihm die Hand. Beschämt über sein Aussehen und den Schmutz auf seiner Haut, getraute sich der Bettler nicht, sie zu drücken.

»Ich glaube…, ich glaube, es ist besser, ich gehe und lasse Sie allein«, stammelte er.Mein Vater faßte ihn sanft am Arm.

»Kommt nicht in Frage, mein Sohn hat mir gesagt, Sie gehen mit uns essen.« Verdutzt, erschrocken schaute uns der Bettler an.

»Warum gehen Sie nicht in die Wohnung hinauf und nehmen ein schönes heißes Bad?« sagte mein Vater.

»Danach spazieren wir zu Can Solé hinunter, wenn es Ihnen recht ist.« Fermín Romero de Torres stotterte etwas Unverständliches. Immer noch lächelnd, führte ihn mein Vater zur Haustür und mußte ihn von dort mehr oder weniger die Treppe zur Wohnung hinaufschleifen, während ich den Laden schloß. Mit großer Überredungskunst und heimlichem Taktieren gelang es uns, ihm seine Lumpen abzunehmen und ihn in die Badewanne zu stecken. Nackt sah er aus wie auf einem Kriegsfoto und zitterte wie ein gerupftes Huhn. An Handgelenken und Knöcheln hatte er tiefe Brandmale, und sein Oberkörper und der Rücken waren von schrecklichen Narben bedeckt, die den Augen weh taten. Mein Vater und ich wechselten einen entsetzten Blick, sagten aber nichts.Wie ein Kind ließ sich der Bettler waschen. Während ich in der Truhe frische Kleider für ihn suchte, hörte ich meinen Vater unablässig mit ihm sprechen. Ich fand einen Anzug, den er nie mehr benutzte, ein altes Hemd und etwas Unterwäsche. Von dem, was der Bettler auf dem Leibe getragen hatte, waren nicht einmal mehr die Schuhe zu gebrauchen. Ich suchte ein Paar aus, das meinem Vater zu klein war. Die Lumpen, eingeschlossen eine ledrige lange Unterhose, wickelte ich in Zeitungspapier und warf sie in die Mülltonne. Als ich ins Bad zurückkam, war mein Vater dabei, Fermín Romero de Torres in der Wanne zu rasieren. Er war blaß, roch nach Seife und war um zwanzig Jahre jünger geworden. Offensichtlich hatten sie sich schon angefreundet. Vielleicht unter der Wirkung der Badesalze war wieder Leben in Fermín Romero de Torres gekommen.

»Wissen Sie, Señor Sempere, hätte das Leben nicht gewollt, daß sich meines in der Welt der internationalen Intrige abspielte, so wären die alten Sprachen meine Herzensangelegenheit gewesen. Schon als Kind vernahm ich den Ruf des Verses und wollte Sophokles oder Vergil sein, denn die Tragödie und die toten Sprachen verursachen mir Gänsehaut, doch mein Vater, der in Frieden ruhen möge, war ein kurzsichtiger Klotz und wollte immer, daß eines seiner Kinder in die Guardia civil einträte, und keine meiner sieben Schwestern wäre in der Gendarmerie zugelassen worden, trotz des Problems der Gesichtsbehaarung, die für die Frauen meiner Familie mütterlicherseits immer kennzeichnend war. Auf seinem Totenbett ließ mich mein Vater schwören, daß ich, wenn ich es denn nicht bis zum Dreispitz brächte, allermindestens Beamter würde und jedes Bestreben, meiner Neigung zur Lyrik zu folgen, fallenließe. Ich gehöre der alten Generation an, und einem Vater, sei er auch ein Esel, hat man zu gehorchen, Sie verstehen mich. Aber trotzdem dürfen Sie nicht glauben, ich hätte in meinen Abenteurerjahren nur den Kragen riskiert und dabei den Kopf vernachlässigt. Ich habe sehr viel gelesen und könnte Ihnen auswendig Das Leben ein Traum in ausgewählten Fragmenten rezitieren.«

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