Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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»Vielen Dank. Man weiß nie, vielleicht erinnert sie sich an etwas…« Isaac lächelte ein wenig traurig.

»Als kleines Mädchen hat sie sich an alles erinnert. An alles. Dann werden die Kinder groß, und man weiß nicht mehr, was sie denken und fühlen. Und vermutlich muß es auch so sein. Sagen Sie Nuria nicht, was ich Ihnen erzählt habe, ja? Was hier gesagt worden ist, bleibt unter uns.«

»Seien Sie unbesorgt. Glauben Sie, daß sie noch an Carax denkt?« Isaac seufzte lange und senkte den Blick.

»Keine Ahnung. Ich weiß nicht, ob sie ihn wirklich geliebt hat. Diese Dinge bleiben im Herzen jedes einzelnen verschlossen, und jetzt ist sie eine verheiratete Frau. Als ich so alt war wie Sie, hatte ich eine kleine Freundin, Teresita Boadas hieß sie und nähte Schürzen in der Textilfabrik Santamaría in der Calle Comercio. Sie war siebzehn, zwei Jahre jünger als ich, und war die erste Frau, in die ich mich verliebte. Machen Sie nicht so ein Gesicht, ich weiß schon, daß ihr jungen Leute glaubt, wir Alten hätten uns nie verliebt. Teresitas Vater hatte einen zweirädrigen Eiswagen auf dem Borne-Markt und war von Geburt an stumm. Sie können sich nicht vorstellen, was ich an dem Tag für eine Angst hatte, als ich ihn um die Erlaubnis bat, seine Tochter zu heiraten, und er mich volle fünf Minuten lang anstarrte, ohne ein Wort zu sagen und mit dem Eispickel in der Hand. Ich hatte zwei Jahre gespart, um einen Ehering zu kaufen, da wurde Teresita krank. Etwas, was sie in der Fabrik aufgelesen habe, sagte sie. Innerhalb von sechs Monaten ist sie an Tuberkulose gestorben. Ich erinnere mich noch, wie der Stumme wimmerte, als wir sie auf dem Friedhof von Pueblo Nuevo beerdigt haben.« Isaac versank in tiefes Schweigen. Ich wagte nicht zu atmen. Kurz darauf schaute er auf und lächelte mich an.

»Das war vor fünfundfünfzig Jahren, nicht zu fassen. Aber wenn ich ehrlich sein soll, vergeht kein Tag, an dem ich mich nicht an sie erinnere, an die Spaziergänge, die wir zu den Ruinen der Weltausstellung von 1888 gemacht haben, und wie sie über mich gelacht hat, wenn ich ihr die Gedichte vorlas, die ich im Hinterzimmer des Wurst- und Lebensmittelladens meines Onkels Leopoldo schrieb. Ich erinnere mich sogar noch an das Gesicht einer Zigeunerin, die uns am Bogatell-Strand aus der Hand gelesen und uns gesagt hat, wir würden ein Leben lang zusammenbleiben. Auf ihre Art hat sie nicht gelogen. Was soll ich Ihnen sagen? Doch, ich glaube, Nuria erinnert sich noch immer an diesen Mann, auch wenn sie es nicht sagt. Und ehrlich gesagt, das werde ich Carax niemals verzeihen. Sie sind noch sehr jung, aber ich weiß, wie sehr so etwas schmerzt. Wenn Sie meine Meinung hören wollen, so war Carax ein Herzensbrecher, und das Herz meiner Tochter hat er mit sich ins Grab oder in die Hölle genommen. Ich bitte Sie nur um eines, falls Sie sie sehen und mit ihr sprechen: daß Sie mir sagen, wie es ihr geht. Daß Sie herauskriegen, ob sie glücklich ist. Und ob sie ihrem Vater vergeben hat.«

Kurz vor dem Morgengrauen drang ich, nur mit einer Öllampe bewehrt, ein weiteres Mal in den Friedhof der Vergessenen Bücher ein. Dabei stellte ich mir vor, wie Isaacs Tochter durch dieselben dunklen, unendlichen Gänge geschritten war, mit demselben Entschluß, wie er jetzt auch mich lenkte: das Buch in Sicherheit zu bringen. Anfänglich dachte ich, ich erinnere mich an den Weg, dem ich bei meinem ersten Besuch hier an der Hand meines Vaters gefolgt war, aber bald ging mir auf, daß die Wirrungen des Labyrinths die Gänge in Spiralen krümmten, die man unmöglich im Kopf behalten konnte. Dreimal versuchte ich einem Weg zu folgen, den ich im Gedächtnis zu haben meinte, und dreimal führte mich das Labyrinth zum Ausgangspunkt zurück. Dort wartete Isaac lächelnd auf mich.

»Haben Sie vor, es später einmal wieder zu holen?« fragte er.

»Selbstverständlich.«

»In diesem Fall sollten Sie vielleicht einen kleinen Kniff anwenden.«

»Einen Kniff?«

»Junger Mann, Sie haben eine ziemlich lange Leitung, nicht wahr? Erinnern Sie sich doch an den Minotaurus.« Erst nach einigen Sekunden begriff ich seinen Vorschlag. Er. zog ein altes Federmesser aus der Tasche und streckte es mir hin.

»Bringen Sie an jeder Ecke, um die Sie biegen, eine kleine Markierung an, eine Kerbe, die nur Sie kennen. Es ist altes Holz und hat schon so viele Kratzer und Rillen, daß niemand es bemerken wird, es sei denn, er weiß, was er sucht…« Ich folgte seinem Rat und drang wieder ins Zentrum des Baus ein. Immer wenn ich die Richtung änderte, blieb ich stehen und markierte mit einem C und einem X die Regale auf derjenigen Seite des Gangs, wo ich abbog. Nach zwanzig Minuten hatte ich mich in den Eingeweiden des Turms vollkommen verirrt, und der Ort, wo ich das Buch vergraben würde, offenbarte sich mir nur zufällig. Zu meiner Rechten erkannte ich eine Reihe von Bänden über die Aufhebung von lehnsrechtlicher Bindung beim Vermögen aus der Feder eines gewissen Jovellanos. In meinen Halbwüchsigenaugen hätte eine derartige Tarnung selbst die hinterlistigsten Geister abgeschreckt. Ich nahm einige Bände heraus und untersuchte die hinter dieser Mauer granitener Prosa verborgene zweite Reihe. Zwischen Staubwölkchen wechselten sich mehrere Komödien von Moratín und eine prächtige Ausgabe von Curial e Güelfa mit Spinozas Tractatus TheologicusPoliticus ab. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, entschloß ich mich, Carax zwischen ein Jahrbuch mit Gerichtsurteilen der Zivilgerichte von Gerona aus dem Jahr 1901 und eine Sammlung von Juan Valeras Romanen zu verbannen. Um Platz zu gewinnen, nahm ich den Gedichtband aus dem Goldenen Zeitalter heraus, der sie trennte, und stellte an seiner Statt Der Schatten des Windes hinein. Mit einem Augenzwinkern verabschiedete ich mich von dem Roman und stellte die Jovellanos-Bände wieder zurück, so daß sie die erste Reihe zumauerten.Geführt von meinen Kerben, fand ich ohne weitere Umstände wieder zurück. Während ich im Halbdunkel durch Büchertunnel um Büchertunnel schritt, wurde ich unwillkürlich von einem Gefühl der Trauer und Mutlosigkeit befallen. Ich konnte den Gedanken nicht verhindern, daß, wenn ich in der Unendlichkeit dieser Nekropolis rein zufällig in einem einzigen unbekannten Buch ein ganzes Universum entdeckt hatte, Zehntausende weitere unerforscht und für immer vergessen blieben. Ich spürte Millionen verlassener Seiten, herrenloser Welten und Seelen um mich herum, die in einem Ozean der Dunkelheit untergingen, während die außerhalb dieser Mauern pulsierende Welt Tag für Tag mehr die Erinnerung verlor, ohne es zu merken, und sich um so schlauer fühlte, je mehr sie vergaß.

Die ersten Lichter der Morgendämmerung zeigten sich, als ich in die Wohnung in der Calle Santa Ana zurückkam. Leise öffnete ich die Tür und glitt über die Schwelle, ohne das Licht anzumachen. Vom Vorzimmer aus sah man am Ende des Gangs im Eßzimmer den noch festlich gedeckten Tisch. Die Torte stand unberührt da, das Geschirr wartete aufs Abendessen. Im Sessel zeichnete sich unbeweglich die Silhouette meines Vaters ab, der aus dem Fenster spähte. Er war wach und trug noch seinen Ausgehanzug. Aus einer Zigarette, die er ungeschickt in den Fingern hielt, stiegen träge Rauchspiralen auf. Seit Jahren hatte ich meinen Vater nicht mehr rauchen sehen.

»Guten Morgen«, sagte er mit rauher Stimme und drückte die Zigarette in einem mit halb aufgerauchten Stummeln fast bis zum Rand gefüllten Aschenbecher aus.

Ich schaute ihn an und wußte nicht, was sagen. Im Gegenlicht war sein Blick nicht zu sehen.

»Clara hat gestern abend mehrmals angerufen, zwei Stunden nachdem du gegangen bist«, sagte er.

»Sie klang sehr besorgt. Sie hat gesagt, du sollst sie anrufen, wie spät es auch immer sei.«

»Ich habe nicht vor, Clara wiederzusehen oder mit ihr zu sprechen.« Mein Vater nickte nur schweigend. Ich sank auf einen der Eßtischstühle. Mein Blick fiel zu Boden.

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