Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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»Fumero ist wieder auf der Suche nach dir«, sagte ich.Er nickte unbestimmt, als erinnerte er sich nicht mehr oder als wäre ihm egal, wer Fumero war. So vergingen mehrere Wochen. Jeden Tag suchte ich nach Mitternacht die Wohnung auf. Ich fragte Julián, was er tagsüber getan habe, und er schaute mich verständnislos an. Wir verbrachten die Nacht gemeinsam, eng umschlungen, und am frühen Morgen ging ich wieder mit dem Versprechen, so bald wie möglich zurückzukommen. Immer schloß ich dabei die Wohnung ab. Julián hatte keinen Zweitschlüssel. Ich hatte ihn lieber als Gefangenen denn als Toten.Nie wieder kam jemand vorbei, um sich nach meinem Mann zu erkundigen, aber ich streute im Viertel aus, er befinde sich in Frankreich. In zwei Briefen schrieb ich der spanischen Botschaft in Paris, ich wisse mit Bestimmtheit, daß der spanische Staatsangehörige Julián Carax in der Stadt sei, und bat sie, mir bei der Suche nach ihm behilflich zu sein. Ich vermutete, früher oder später würden die Briefe in die entsprechenden Hände fallen. Zwar ergriff ich sämtliche denkbaren Vorsichtsmaßnahmen, doch ich wußte, daß alles nur eine Frage der Zeit war. Leute wie Fumero hören nie auf zu hassen. Ihr Haß kennt weder Sinn noch Grund. Sie hassen, wie sie atmen.Die Wohnung in der Ronda de San Antonio war eine Dachgeschoßwohnung. Ich entdeckte, daß man vom Treppenhaus durch eine Tür auf die Dachterrasse gelangen konnte. Die Dächer des ganzen Häusergevierts bildeten ein Netz von zusammengebauten, durch knapp meterhohe Mauern voneinander getrennten Terrassen, auf denen die Bewohner ihre Wäsche aufhängten. Bald machte ich ein Haus auf der andern Seite des Blocks ausfindig, das auf die Calle Joaquín Costa hinausging und auf dessen Dach ich Zugang hatte, so daß ich über die Mauer zum Haus in der Ronda de San Antonio gelangen konnte, ohne daß mich dort jemand hineingehen oder herauskommen sah. Einmal teilte mir der Verwalter brieflich mit, einige Nachbarn hätten in der Fortuny-Wohnung Geräusche gehört. Im Namen von Anwalt Requejo antwortete ich, gelegentlich habe ein Mitarbeiter des Büros dort Papiere oder Dokumente holen müssen, und es gebe keinen Grund zur Beunruhigung, auch wenn die Geräusche nachts zu hören seien. Ich deutete an, unter Gentlemen, Buchhaltern und Anwälten sei eine geheime Absteige heiliger als der Palmsonntag. Der Verwalter zeigte Korpsgeist und antwortete, ich brauchte mich nicht im geringsten zu sorgen, er verstehe die Situation vollauf.In jenen Jahren bestand mein einziges Vergnügen darin, die Rolle des Anwalts Requejo zu spielen. Einmal im Monat besuchte ich meinen Vater im Friedhof der Vergessenen Bücher. Nie äußerte er ein Interesse daran, diesen unsichtbaren Ehemann kennenzulernen, und ich bot ihm auch nie an, sie einander vorzustellen. In unseren Gesprächen umgingen wir das Thema, wie erfahrene Seeleute eine Klippe knapp unter der Wasseroberfläche umschiffen. Bisweilen schaute er mich einfach schweigend an und fragte dann, ob ich Hilfe brauche, ob er irgend etwas für mich tun könne. An manchen Samstagen führte ich Julián frühmorgens ans Meer. Wir stiegen auf die Dachterrasse hinauf und dann aufs Nachbarhaus hinüber, um von dort aus auf die Calle Joaquín Costa zu gelangen. Dann spazierten wir durch die Gassen des Raval zum Hafen hinunter. Niemand stellte sich uns in den Weg, vor Julián hatte man sogar aus der Ferne Angst. Ab und zu gingen wir bis zum Wellenbrecher hinaus. Julián setzte sich gern auf die Felsblöcke und schaute gegen die Stadt. Stundenlang saßen wir so dort, mehr oder weniger ohne ein Wort zu wechseln. Manchmal schlichen wir uns nachmittags nach Vorstellungsbeginn auch ins Kino. In der Dunkelheit schenkte Julián niemand Beachtung. Wir lebten nachts und schweigend. Während die Monate vergingen, lernte ich, Routine mit Normalität zu verwechseln, und mit der Zeit glaubte ich sogar, mein Plan sei vollkommen gewesen. Ich arme Irre.

12

1945, Jahr der Asche. Erst sechs Jahre waren seit dem Ende des Bürgerkriegs vergangen, und obwohl seine Narben allenthalben spürbar waren, sprach auch jetzt fast niemand offen über ihn. Jetzt redete man vom andern Krieg, vom Weltkrieg, der den Globus mit einem Gestank von Aas und Niedertracht überzogen hatte, den er nie wieder loswerden sollte. Es waren Jahre der Not und des Elends. Nachdem ich jahrelang vergeblich Arbeit als Übersetzerin gesucht hatte, fand ich schließlich eine Stelle als Mitarbeiterin eines Verlegers namens Pedro Sanmartí. Dieser, neu in der Branche, hatte den Verlag mit dem Vermögen seines Schwiegervaters gegründet, den er danach in ein Altenheim am See von Banolas gesteckt hatte, in der Erwartung, per Post seine Sterbeurkunde zugeschickt zu bekommen. Sanmartí, der gern jungen Mädchen den Hof machte, die halb so alt waren wie er, hatte sich mit der damals modischen Bezeichnung Selfmademan selig gesprochen. Überzeugt, es sei die Sprache der Zukunft, schloß er all seine Sätze mit einem lässigen okay.

Der Verlag — den Sanmartí auf den seltsamen Namen Endymion getauft hatte, weil er nach Kathedrale klang und geeignet schien, die Kasse klingeln zu lassen — gab Katechismen, Benimmbücher und eine Reihe erbaulicher Romane heraus, in denen Nonnen, Helden des Roten Kreuzes und regimetreue Beamte tragende Rollen spielten. Unter dem Titel Kommando Mut publizierten wir auch Bildergeschichten von amerikanischen Soldaten, die unter der Jugend Furore machten, welche nach Helden gierte, die aussahen, als äßen sie an sieben Tagen der Woche Fleisch. In Sanmartís Sekretärin hatte ich eine gute Freundin gewonnen, eine Kriegswitwe namens Mercedes Pietro, zu der ich bald eine vollkommene Affinität empfand, so daß ich mich mit ihr durch einen Blick oder ein Lächeln verständigen konnte. Mercedes und ich hatten vieles gemeinsam: Wir waren zwei Frauen auf Abdrift, umgeben von toten Männern oder solchen, die sich vor der Welt versteckt hielten. Sie hatte einen siebenjährigen, an Muskeldystrophie erkrankten Sohn, den sie durchbrachte, wie es immer ging. Noch war sie keine zweiunddreißig, und doch war ihr das Leben an einzelnen Runzeln abzulesen. In all diesen Jahren war sie der einzige Mensch, dem ich alles zu erzählen, mein ganzes Leben offenzulegen versucht war.

Sie sagte mir, Sanmartí sei ein Busenfreund des täglich mit neuen Orden ausgezeichneten Chefinspektors Francisco Javier Fumero. Beide gehörten einer sich wie ein Spinnenetz über die ganze Stadt ausbreitenden Clique von Emporkömmlingen an. Die neue Gesellschaft. Eines schönen Tages erschien Fumero im Verlag, um seinen Freund abzuholen, mit dem er zum Mittagessen verabredet war. Unter irgendeinem Vorwand versteckte ich mich im Archivraum, bis die beiden verschwunden waren. Als ich an meinen Arbeitsplatz zurückkehrte, warf mir Mercedes einen vielsagenden Blick zu. Von da an warnte sie mich jedesmal, wenn Fumero im Büro erschien, so daß ich mich verstecken konnte.

Es verging kein Tag, ohne daß mich Sanmartí zum Abendessen, ins Theater oder Kino einlud. Ich antwortete immer, zu Hause erwarte mich mein Mann und auch seine Frau mache sich bestimmt schon Sorgen, es sei spät geworden. Señora Sanmartí, kaum mehr als ein austauschbares Möbelstück, das in der Zuneigungsskala ihres Gatten sehr viel weiter unten rangierte als sein Bugatti, schien ihre Rolle in dieser Operettenehe ausgespielt zu haben, sowie das Vermögen des Schwiegervaters in Sanmartís Hände gelangt war. Mercedes hatte mir schon gesagt, woher der Wind wehte. Sanmartí, dessen Konzentrationsfähigkeit im Raum und in der Zeit begrenzt war, begehrte frisches, noch unbeschautes Fleisch und richtete seine donjuanesken Kaprizen auf die jeweils Neue, in diesem Fall auf mich. Er zog sämtliche Register, um mit mir ins Gespräch zu kommen.

»Wie ich höre, ist dein Mann, dieser Moliner, Schriftsteller… Vielleicht interessiert es ihn, ein Buch über meinen Freund Fumero zu schreiben, für das ich auch schon einen Titel habe: Fumero, Geißel des Verbrechens oder Das Gesetz der Straße. Was meinst du, Nurieta?«

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