Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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13

Julián hatte einmal geschrieben, Zufälle seien die Narben des Schicksals. Es gibt keine Zufälle, Daniel. Jahrelang hatte ich mir eingeredet, Julián sei noch immer der Mann, in den ich mich verliebt hatte — oder seine Asche. Ich hatte geglaubt, mit ein bißchen Seufzen und Hoffen kämen wir irgendwie weiter. Ich hatte geglaubt, Laín Coubert sei gestorben und in die Seiten eines Buches zurückgekehrt. Wir Menschen sind fest entschlossen, alles eher zu glauben als die Wahrheit.

Der Mord an Sanmartí öffnete mir die Augen. Mir wurde klar, daß Laín Coubert noch immer lebte, verbissener denn je. Er wohnte im von den Flammen entstellten Körper des Mannes, von dem nicht einmal mehr die Stimme geblieben war, und ernährte sich von der Erinnerung. Ich entdeckte, daß er herausgefunden hatte, wie er durch ein Fenster, das auf den zentralen Lichtschacht hinausführte, in der Wohnung in der Ronda de San Antonio ein- und ausgehen konnte, ohne die Tür aufbrechen zu müssen, die ich beim Gehen jedesmal abschloß. Ich entdeckte, daß Laín Coubert alias Julián Carax die ganze Stadt durchquert hatte, um das Aldaya-Haus aufzusuchen. Ich entdeckte, daß er in seinem Wahn irgendwann zu der Krypta zurückgekehrt war und die Gräber geöffnet hatte, daß er Penélopes Sarg und den ihres Kindes herausgenommen hatte.

»Was hast du getan, Julián?«

Kurz nachdem ich den Verlag verlassen hatte, wartete eines Tages, als ich vom Einkaufen zurückkehrte, zu Hause die Polizei auf mich, um mich zum Tod von Sanmartí zu verhören. Ich wurde aufs Präsidium gebracht, wo sich nach fünf Stunden Warten in einem dunklen Büro Fumero in Schwarz einstellte und mir eine Zigarette anbot.

»Sie und ich, wir könnten doch gute Freunde sein, Señora Moliner. Meine Leute sagen mir, Ihr Mann ist nicht zu Hause.«

»Mein Mann hat mich verlassen. Ich weiß nicht, wo er ist.« Mit einer brutalen Ohrfeige warf er mich vom Stuhl. Voller Panik schleppte ich mich in eine Ecke. Ich wagte nicht aufzuschauen. Fumero kniete neben mir nieder und riß mich an den Haaren.

»Paß gut auf, du Scheißnutte: Ich werde ihn finden, und dann bring ich euch beide um. Dich zuerst, damit er dich mit heraushängenden Därmen sieht. Und dann ihn, nachdem ich ihm erzählt habe, daß die andere Hure, die er ins Grab gebracht hat, seine Schwester war.«

»Zuerst wird er dich umbringen, du Schweinehund.« Fumero spuckte mir ins Gesicht und ließ mich los. Ich dachte, jetzt werde er mich zu Tode prügeln, aber ich hörte, wie sich seine Schritte auf dem Gang entfernten. Zitternd stand ich auf und wischte mir das Blut aus dem Gesicht.Sechs Stunden wurde ich in diesem Raum festgehalten, im Dunkeln und ohne Wasser. Als man mich freiließ, war es bereits Nacht. Es goß in Strömen, und die Straßen dampften. Wieder zu Hause, fand ich mich in einem Trümmermeer. Fumeros Leute waren dagewesen. Zwischen umgestürzten Möbeln und zu Boden geworfenen Schubladen und Regalen sah ich meine in Stücke gerissenen Kleider und Juliáns zerfetzte Bücher. Auf meinem Bett lag ein Haufen Kot, und an die Wand war mit Exkrementen das Wort Hure geschmiert.Über tausend Umwege eilte ich in die Wohnung in der Ronda de San Antonio und versicherte mich, daß mir keiner von Fumeros Schergen zum Eingang in der Calle Joaquín Costa gefolgt war. Ich überquerte die vom Regen überschwemmten Dächer und stellte fest, daß die Wohnungstür nach wie vor verschlossen war. Leise trat ich ein, aber Julián war nicht da. Ich erwartete ihn im dunklen Eßzimmer sitzend, wo ich bis zum Morgen dem Gewitter zuhörte. Als der Morgennebel die Fensterläden des Balkons erreichte, ging ich aufs Dach hinauf und betrachtete die unter bleiernem Himmel erdrückte Stadt. Ich wußte, daß Julián nicht mehr hierher zurückkommen würde. Jetzt hatte ich ihn für immer verloren.Zwei Monate später sah ich ihn wieder. Ich war an einem Abend allein ins Kino gegangen, unfähig, in die leere, kalte Wohnung zurückzukehren. In der Mitte des Films, einer läppischen Liebesgeschichte zwischen einer abenteuerlustigen rumänischen Prinzessin und einem geschniegelten, gegen Verstrubbelung gefeiten amerikanischen Reporter, setzte sich jemand neben mich. Das war nicht das erste Mal. Zu jener Zeit waren die Kinos voll von Hanswursten, die nach Einsamkeit, Urin und Kölnisch Wasser stanken und mit verschwitzten, zitternden Händen fummelten. Schon wollte ich aufstehen und den Platzanweiser rufen, als ich Juliáns verunstaltetes Profil erkannte. Er umklammerte meine Hand, und so verharrten wir und schauten auf die Leinwand, ohne sie zu sehen.

»Hast du Sanmartí umgebracht?« fragte ich.

»Vermißt ihn denn jemand?« Wir unterhielten uns flüsternd, aufmerksam beobachtet von den einsamen Männern im Parkett. Ich fragte ihn, wo er sich die ganze Zeit versteckt habe, bekam aber keine Antwort.

»Es gibt noch ein Exemplar von Der Schatten des Windes «, murmelte er.

»Hier in Barcelona.«

»Du irrst dich, Julián. Du hast alle vernichtet.«

»Alle außer einem. Anscheinend hat es jemand, der schlauer ist als ich, an einem Ort versteckt, wo ich es nie finden könnte. Du.« So hörte ich ihn erstmals von dir reden. Ein großmäuliger Buchhändler namens Gustavo Barceló hatte sich vor einigen Sammlern gebrüstet, ein Exemplar von Der Schatten des Windes ausfindig gemacht zu haben. Die Welt der antiquarischen Bücher ist ein Echoraum. In knapp zwei Monaten bekam Barceló Angebote von Sammlern aus Berlin, Paris und Rom für das Buch. Juliáns rätselhafte Flucht aus Paris nach einem blutigen Duell und das Gemunkel über seinen Tod im Spanischen Bürgerkrieg hatten seinen Werken einen Wert verliehen, den sich niemand je hätte träumen lassen. Die schwarze Legende eines Mannes ohne Gesicht, der Buchhandlungen, Bibliotheken und Privatsammlungen heimsuchte, um sie abzufackeln, trug dazu bei, Interesse und Schätzwert zu vervielfachen.

»Wir haben den Zirkus im Blut«, sagte Barceló.Bald kam das Gerücht Julián zu Ohren, der weiterhin den Schatten seiner eigenen Worte verfolgte. So erfuhr er, daß Gustavo Barceló das Buch gar nicht besaß, daß es anscheinend einem Jungen gehörte, der es zufälligerweise entdeckt hatte und sich, fasziniert von dem Roman und seinem rätselhaften Autor, weigerte, es zu verkaufen, und es wie seinen Augapfel hütete.

»Um Gottes willen, Julián, du wirst doch einem Kind nicht weh tun wollen…«, flüsterte ich, nicht sehr sicher.Da sagte Julián, sämtliche Bücher, die er gestohlen und vernichtet habe, habe er Leuten weggenommen, die nichts für sie empfunden, sondern nur mit ihnen gehandelt oder sie als Kuriositäten für wurmstichige Sammler behalten hätten. Du, der du das Buch zu keinem Preis verkaufen wolltest und Carax aus den Winkeln der Vergangenheit zu retten versuchtest, flößtest ihm eine seltsame Sympathie, ja Respekt ein. Ohne daß du es wußtest, beobachtete und studierte er dich.

»Vielleicht, wenn er einmal herausfindet, wer und was ich bin, entschließt er sich ebenfalls, das Buch zu verbrennen.« Julián sprach mit dieser kategorischen Klarheit der Verrückten, die sich von der Heuchelei befreit haben, sich nach einer Wirklichkeit zu richten, die nicht stimmt.

»Wer ist denn dieser Junge?«

»Er heißt Daniel. Er ist der Sohn eines Buchhändlers in der Calle Santa Ana, den Miquel oft aufgesucht hat. Er wohnt bei seinem Vater in einer Wohnung über dem Laden und hat als kleiner Junge seine Mutter verloren.«

»Es ist, als sprichst du von dir.«

»Vielleicht. Dieser Bursche erinnert mich an mich selbst.«

»Laß ihn in Ruhe, Julián. Er ist nur ein Junge. Sein einziges Verbrechen ist, daß er dich bewundert.«

»Das ist kein Verbrechen, das ist Naivität. Aber es wird vorbeigehen. Vielleicht gibt er mir dann auch das Buch zurück — wenn er mich einmal nicht mehr bewundert und mich zu verstehen beginnt.«

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