Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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»Ich danke Ihnen herzlich, Señor Sanmartí, aber Miquel steckt tief in einem Roman, und ich glaube, in diesem Moment kann er nicht…«

Sanmartí brach in schallendes Gelächter aus.

»Ein Roman? Mein Gott, Nurieta… Der Roman ist doch tot und begraben. Das hat mir neulich ein Freund erzählt, der eben aus New York zurück war. Die Amerikaner sind dabei, etwas zu erfinden, was Fernsehen heißt und wie Kino ist, aber zu Hause. Da wird es keine Bücher und keine Messe mehr brauchen, rein gar nichts. Sag deinem Mann, er soll die Romane lassen. Wenn er wenigstens einen Namen hätte, Fußballspieler oder Torero wäre… Na, was hältst du davon, wenn wir im Bugatti nach Castelldefels fahren, um eine Paella zu essen und über all das zu diskutieren? Du mußt natürlich schon auch etwas dazu beitragen… Du weißt ja, daß ich dir gern helfen möchte. Und auch deiner Seele von Mann. Wie du weißt, ist in diesem Land ohne Beschützer nichts zu wollen.«

Ich begann mich wie eine Fronleichnamswitwe zu kleiden oder wie eine dieser Frauen, die das Sonnenlicht mit Todsünde zu verwechseln scheinen. Ich kam mit einem Haarknoten und ungeschminkt zur Arbeit. Aber trotz meiner Kniffe überschüttete mich Sanmartí weiterhin mit seinen Anspielungen, immer begleitet von einem schmierigen Lächeln. Ich führte zwei, drei Einstellungsgespräche für einen andern Job, aber bald sah ich mich jeweils einer neuen Spielart Sanmartís gegenüber. Einer von ihnen machte sich die Mühe, Sanmartí anzurufen und ihm zu sagen, ich suche hinter seinem Rücken eine Stelle. Von meiner Undankbarkeit verletzt, zitierte er mich in sein Büro, griff mir an die Backe und machte Anstalten, mich zu streicheln. Seine Finger stanken nach Tabak und Schweiß. Mir wurde übel.

»Hör zu, wenn du nicht zufrieden bist, brauchst du es mir nur zu sagen. Was kann ich tun, um deine Arbeitsbedingungen zu verbessern? Du weißt doch, daß ich dich schätze, und es schmerzt mich, von Dritten zu erfahren, daß du uns verlassen willst. Was meinst du, wenn wir zusammen irgendwo zu Abend essen gehen und Frieden schließen?«

Ich schob seine Hand aus meinem Gesicht, da ich den Ekel nicht weiter unterdrücken konnte.

»Du enttäuschst mich, Nuria. Ich muß dir gestehen, daß ich in dir weder Teamgeist noch Glauben an das Projekt dieses Unternehmens sehe.« Mercedes hatte mich schon darauf vorbereitet, daß früher oder später etwas Derartiges geschehen würde. Nach einigen Tagen begann Sanmartí, dessen Sinn für Grammatik und Stilistik nicht eben ausgeprägt war, mir sämtliche von mir für den Druck vorbereiteten Manuskripte zurückzugeben mit der Begründung, sie wimmelten von Fehlern. Fast jeden Tag blieb ich bis zehn oder elf Uhr abends im Büro, um wieder und wieder die vor Streichungen und Kommentaren von Sanmartí strotzenden Seiten zu überarbeiten.

»Zu viele Verben in der Vergangenheit. Klingt tot, kraftlos… Nach einem Strichpunkt wird kein Infinitiv gesetzt. Das weiß doch jedes Kind…« An manchen Abenden harrte auch er, zurückgezogen in seinem Büro, bis spät aus. Mercedes war nach Möglichkeit ebenfalls anwesend, aber mehr als einmal schickte Sanmartí sie nach Hause. Dann, sobald wir allein im Verlag waren, kam er aus seinem Büro und trat an meinen Schreibtisch.

»Du arbeitest viel, Nurieta. Arbeit ist nicht alles. Man muß sich auch amüsieren. Und du bist noch jung. Aber die Jugend geht vorbei, und wir verstehen es nicht immer, sie zu nutzen.«

Er setzte sich auf die Schreibtischkante und starrte mich an. Manchmal stellte er sich hinter mich und blieb zwei Minuten dort stehen, so daß ich seinen stinkenden Atem in den Haaren spüren konnte. Andere Male legte er mir die Hand auf die Schultern.

»Du bist angespannt. Entspanne dich.«

Ich zitterte, wollte schreien oder davonlaufen und nicht mehr in dieses Büro kommen, aber ich brauchte die Stelle und den Hungerlohn, den ich verdiente. Eines Abends begann Sanmartí mit seiner routinehaften Massage und befummelte mich dann gierig.

»Irgendwann verliere ich deinetwegen noch den Kopf«, stöhnte er.

Mit einem Satz entwand ich mich seinen Pranken, riß Mantel und Handtasche an mich und rannte zum Ausgang. Sanmartí lachte mir hinterher. Im Treppenhaus begegnete ich einer düsteren Gestalt, die durch die Eingangshalle zu gleiten schien, ohne den Boden zu berühren.

»Sehr erfreut, Sie zu sehen, Señora Moliner…«

Inspektor Fumero offerierte mir sein Reptilienlächeln.

»Sie wollen mir doch nicht sagen, daß Sie für meinen guten Freund Sanmartí arbeiten? Er ist auf seinem Gebiet genauso der Beste wie ich auf meinem. Und sagen Sie, wie geht es Ihrem Mann?«

Ich wußte, daß meine Tage im Verlag gezählt waren. Am nächsten Morgen wurde im Büro gemunkelt, Nuria Monfort sei eine Lesbe, sie sei ja immun gegen Don Pedro Sanmartís Charme und Knoblauchatem und verstehe sich dafür um so besser mit Mercedes Pietro. Manches junge Bürschchen mit Zukunft im Betrieb versicherte, er habe gesehen, wie sich ›diese beiden Schlampen‹ im Archiv abgeküßt hätten. An diesem Abend bat mich Mercedes bei Büroschluß um ein Gespräch. Sie konnte mir kaum in die Augen schauen. Wortlos gingen wir ins Café an der Ecke. Dort sagte sie mir, Sanmartí habe ihr zu verstehen gegeben, er sehe unsere Freundschaft nicht gern, die Polizei habe ihm Informationen über mich und meine angebliche Vergangenheit als kommunistische Aktivistin gegeben.

»Nuria, ich darf diese Stelle nicht verlieren. Ich brauche sie, um meinen Jungen durchzubringen…«, sagte sie unter Tränen.

»Mach dir keine Sorgen, Mercedes. Ich verstehe es«, sagte ich.

»Dieser Mann, Fumero, hat es auf dich abgesehen, Nuria. Ich weiß nicht, was er gegen dich hat, aber man sieht es seinem Gesicht an…«

»Ich weiß es.«

Als ich am folgenden Montag ins Büro kam, saß an meinem Schreibtisch ein hagerer Mann mit angepapptem Haar. Er stellte sich als Salvador Benades vor, die neue rechte Hand Sanmartís.

»Und wer sind Sie?« Kein einziger Mensch im ganzen Büro wagte einen Blick oder ein Wort mit mir zu wechseln, während ich meine Siebensachen zusammenpackte. Als ich die Treppe hinunterstieg, lief mir Mercedes nach und reichte mir einen Umschlag, der ein Bündel Geldscheine und Münzen enthielt.

»Fast alle haben beigesteuert, was sie konnten. Nimm es, bitte. Nicht deinet-, sondern unseretwegen.« Als ich an diesem Abend in die Wohnung in der Ronda de San Antonio ging, erwartete mich Julián wie immer im Dunkeln sitzend. Er habe ein Gedicht für mich geschrieben, sagte er. Das erste, was er seit neun Jahren geschrieben hatte. Ich wollte es lesen, doch ich zerbrach in seinen Armen. Ich erzählte ihm alles, ich konnte einfach nicht mehr. Ich fürchtete, Fumero würde ihn über kurz oder lang finden. Julián hörte mir schweigend zu, während er mich in den Armen hielt und mir übers Haar strich.Zum ersten Mal seit Jahren spürte ich, daß ich mich bei ihm anlehnen konnte. Krank vor Einsamkeit, wollte ich ihn küssen, aber Julián hatte mir weder Lippen noch Haut zu geben. Zusammengekauert auf dem Bett in seinem Zimmer, einer Jungenpritsche, schlief ich in seinen Armen ein. Als ich erwachte, war er nicht da. Im Morgengrauen vernahm ich seine Schritte auf dem Dach und stellte mich schlafend. Später an diesem Vormittag hörte ich im Radio die Nachricht, ohne mir etwas dabei zu denken. Auf einer Bank auf dem Paseo del Borne war eine Leiche gefunden worden, die Hände im Schoß gefaltet und den Blick auf die Basilika Santa María del Mar gerichtet. Einem Nachbarn fiel ein Schwarm Tauben auf, die ihr die Augen auspickten, und er benachrichtigte die Polizei. Die Leiche hatte einen gebrochenen Hals. Señora Sanmartí identifizierte sie als ihren Mann, Pedro Sanmartí Monegal. Als der Schwiegervater des Verstorbenen in seinem Altenheim die Nachricht hörte, dankte er dem Himmel und sagte sich, jetzt könne er in Frieden sterben.

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