Carlos Zafón - Das Spiel des Engels

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Das Spiel des Engels: краткое содержание, описание и аннотация

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Der junge David Martín fristet sein Leben, indem er unter falschem Namen Schauerromane schreibt. Plötzlich erhält er einen mit dem Zeichen eines Engels versiegelten Brief, in dem ihn der mysteriöse Verleger Andreas Corelli einlädt. Angelockt von dem Talent des jungen Autors hat er einen Auftrag für ihn, dem David nicht widerstehen kann. Aber David ahnt nicht, in welchen Strudel furchterregender Ereignisse er gerät…

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Ich ging ins Arbeitszimmer hinauf, das nach Isabellas Prozedur den Duft frischer Blumen verströmte und aussah wie die Kajüte eines Luxusdampfers. Wieder hatte sie sämtliche Bücher geordnet, Staub gewischt und alles auf Hochglanz gebracht, sodass der Raum nicht wiederzuerkennen war. Die alte Underwood glich einer Skulptur, und die Buchstaben auf den Tasten waren wieder zu lesen. Ein Stapel säuberlich geordnete Blätter ruhte auf dem Schreibtisch mit den Resümees mehrerer Schultexte und Katechismen nebst der Tageskorrespondenz. Auf einer Untertasse lagen zwei herrlich duftende Zigarren. Macanudos, eine der karibischen Wonnen, die ein Vertreter der Tabakgesellschaft Isabellas Vater heimlich zusteckte. Ich zündete mir eine an. In ihrem lauwarmen Rauch mischten sich sämtliche Düfte und Gifte, die sich ein Mann nur wünschen konnte, um in Frieden zu sterben. Ich setzte mich an den Schreibtisch und überflog die Post des Tages. Ich ignorierte alles außer einem Brief aus cremefarbenem Pergament in der Schönschrift, die ich überall sofort erkannt hätte. Mein neuer Verleger und Mäzen Andreas Corelli bestellte mich am Sonntag gegen Abend auf den Turm der neuen Seilbahn, die den Barceloneser Hafen überquerte.

Der San-Sebastián-Turm ragte rund achtzig Meter in die Höhe, ein Gewirr von Kabeln und Stahl, das einen vom bloßen Hinsehen schon schwindeln machte. Die Seilbahn war im selben Jahr anlässlich der Weltausstellung eröffnet worden, die in der Stadt alles auf den Kopf gestellt und aus ihr eine Stadt der Wunder gemacht hatte. Das Seil führte sie quer übers Hafenbecken zu einem großen, dem Eiffelturm nacheifernden Aussichtsturm auf halbem Weg, von dem aus die Kabinen über die zweite Teilstrecke zum Montjuïc-Hügel schwebten, wo das Herzstück der Ausstellung angesiedelt war. Das Wunder der Technik verhieß Ausblicke auf die Stadt, wie sie bisher nur Zeppelinen, Vögeln mit einer gewissen Flügelweite und Hagelkörnern vergönnt gewesen waren. Meiner Ansicht nach waren der Mensch und die Möwe nicht dafür geschaffen, denselben Luftraum zu teilen, und sowie ich den Fuß in den Turmaufzug setzte, schrumpfte mir der Magen zur Murmel. Die Auffahrt erschien mir endlos und das Gerüttel dieser Blechkapsel wie eine Übung in Sachen Übelkeit.

Oben sah ich Corelli durch eines der auf das Hafenbecken und die ganze Stadt hinausgehenden Fenster schauen, in die Aquarelle von Segeln und Masten vertieft. Er trug einen weißen Seidenanzug und ließ zwischen den Fingern ein Stück Zucker hin- und herwandern, um es dann mit der Gier eines Wolfes zu verschlingen. Ich räusperte mich, worauf sich der Patron umdrehte und zufrieden lächelte.

»Eine wundervolle Aussicht, finden Sie nicht?«, fragte er.

Ich nickte und war vermutlich bleich wie ein Stück Pergament.

»Macht die Höhe Eindruck auf Sie?«

»Ich bin ein Geschöpf des Bodens«, antwortete ich in gebührendem Abstand von den Fenstern.

»Ich habe mir erlaubt, Hin- und Rückfahrkarten zu kaufen«, informierte er mich.

»Sehr aufmerksam.«

Ich folgte ihm zu dem Zugangssteg, von dem aus die Kabinen in großer Höhe über eine mir unglaublich lang erscheinende Strecke schaukelten.

»Wie haben Sie die Woche verbracht, Martín?«

»Mit Lesen.«

Er schaute mich kurz an.

»Ihrem gelangweilten Ausdruck entnehme ich, dass es nicht Alexandre Dumas war.«

»Eher eine Auswahl staubtrockener Akademiker und ihrer Zementprosa.«

»Ah, Intellektuelle. Und Sie wollten, dass ich einen einstelle! Warum wohl drücken die Leute, je weniger sie zu sagen haben, dieses wenige auf eine umso pompösere und pedantischere Art aus?«, fragte Corelli. »Um die Welt hinters Licht zu führen oder sich selbst?«

»Möglicherweise beides.«

Er händigte mir die Fahrkarten aus und ließ mich vorgehen. Nachdem ich sie dem Schaffner gegeben hatte, stieg ich ohne Begeisterung ein und hielt mich in der Mitte, so weit von den Fenstern entfernt wie möglich. Corelli strahlte wie ein begeistertes Kind.

»Vielleicht besteht Ihr Problem zum Teil darin, dass Sie die Kommentatoren und nicht die Kommentierten gelesen haben. Ein verbreiteter, aber fataler Fehler, wenn man etwas Nützliches lernen will«, sagte er.

Die Kabinentüren schlossen sich, und mit einem heftigen Ruck schwangen wir frei. Ich klammerte mich an eine Metallstange und atmete tief.

»Ich ahne, dass Gelehrte und Theoretiker nicht die Heiligen sind, denen Ihre Hingabe gilt«, sagte ich.

»Meine Hingabe gilt überhaupt keinem Heiligen, lieber Martín, und am wenigsten denen, die sich selbst oder einander heiligsprechen. Die Theorie ist die Praxis der geistig Armen. Meine Empfehlung lautet, dass Sie die Enzyklopädisten und ihre Abhandlungen vergessen und zu den Quellen vorstoßen. Sagen Sie, haben Sie die Bibel gelesen?«

Ich zögerte einen Augenblick. Die Kabine schwebte ins Leere hinaus. Ich schaute auf den Fußboden.

»Hier und da einzelne Abschnitte vermutlich«, murmelte ich.

»Vermutlich. Wie fast alle. Ein schwerer Fehler. Jedermann müsste die Bibel lesen. Und wieder lesen. Ob gläubig oder nicht, spielt keine Rolle. Ich lese sie mindestens einmal im Jahr. Sie ist mein Lieblingsbuch.«

»Und sind Sie ein Gläubiger oder ein Skeptiker?«

»Ich bin ein Profi. Und Sie auch. Was wir glauben oder nicht, ist irrelevant für das Gelingen unserer Arbeit. Glauben oder nicht glauben ist eine kleinmütige Frage. Man weiß, oder man weiß nicht, Punktum.«

»Dann muss ich gestehen, dass ich nichts weiß.«

»Folgen Sie diesem Weg, und Sie werden in die Fußstapfen des großen Philosophen treten. Und dazwischen lesen Sie die Bibel von vorn bis hinten. Sie ist eine der größten je erzählten Geschichten. Machen Sie nicht den Fehler, das Wort Gottes mit der Messbuchindustrie zu verwechseln, die davon lebt.«

Je länger ich in Gesellschaft des Verlegers war, desto weniger meinte ich ihn zu verstehen.

»Ich glaube, ich habe den Faden verloren. Wir sprechen von Legenden und Fabeln, und jetzt sagen Sie mir, ich soll an die Bibel glauben, als wäre sie das Wort Gottes?«

Ein Schatten der Ungeduld und Gereiztheit legte sich auf seinen Blick.

»Ich spreche im übertragenen Sinn. Gott ist kein Schwätzer. Das Wort ist Menschenwährung.«

Dann lächelte er mir zu, wie man einem Kind, das die elementarsten Dinge nicht versteht, zulächelt, um es nicht ohrfeigen zu müssen. Als ich ihn so anschaute, wurde mir bewusst, dass ich nicht erkennen konnte, wann er es ernst meinte und wann ironisch — so wenig, wie ich den Zweck dieses ausgefallenen Unterfangens erraten konnte, für das er mir das Gehalt eines regierenden Monarchen zahlte. Inzwischen schaukelte die Kabine im Wind wie ein Apfel an einem sturmgeschüttelten Baum. Noch nie hatte ich so sehr an Isaac Newton gedacht.

»Sie sind ein Waschlappen, Martín. Diese Anlage ist absolut sicher.«

»Das glaube ich dann, wenn ich wieder festen Boden unter den Füßen habe.«

Wir näherten uns der Mittelstation der Strecke, dem San-Jaime-Turm, der sich auf einem Pier in der Nähe des großen Zollpalastes erhob.

»Würde es Ihnen etwas ausmachen, hier auszusteigen?«, fragte ich.

Mit einem Schulterzucken stimmte Corelli widerwillig zu. Ich atmete erst wieder ruhig, als der Turmaufzug unten ankam. Auf dem Pier fanden wir eine Bank mit Blick auf den Hafen und den Montjuïc und sahen in der Höhe die Seilbahn schweben — ich erleichtert, Corelli wehmütig.

»Erzählen Sie mir von Ihren ersten Eindrücken und auf welche Gedanken Sie diese Tage des Studiums und der intensiven Lektüre gebracht haben.«

Resümierend erzählte ich ihm, was ich glaubte, gelernt — oder verlernt — zu haben. Er hörte aufmerksam zu, nickte und gestikulierte dabei. Am Ende meines sachkundigen Berichts über Mythen und Glaubenslehren der Menschen war Corelli voll des Lobs.

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