Carlos Zafón - Das Spiel des Engels

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Das Spiel des Engels: краткое содержание, описание и аннотация

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Der junge David Martín fristet sein Leben, indem er unter falschem Namen Schauerromane schreibt. Plötzlich erhält er einen mit dem Zeichen eines Engels versiegelten Brief, in dem ihn der mysteriöse Verleger Andreas Corelli einlädt. Angelockt von dem Talent des jungen Autors hat er einen Auftrag für ihn, dem David nicht widerstehen kann. Aber David ahnt nicht, in welchen Strudel furchterregender Ereignisse er gerät…

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Ich sah die Schneide des Skalpells sich in der flüssigen Finsternis herabsenken und fühlte, wie das Messer in meine Stirn schnitt, ohne dass ich irgendwelchen Schmerz empfand. Ich spürte, wie etwas aus dem Schnitt floss, und eine schwarze Blutwolke breitete sich langsam im Wasser aus. Das Blut stieg wie Rauchkringel zu den Lampen empor und bildete immer neue Formen. Ich schaute den Jungen an, der mir zulächelte und kräftig die Hand drückte. Da spürte ich es. In mir bewegte sich etwas. Etwas, was noch vor einem Augenblick meinen Geist fest umklammert hatte. Ich spürte, dass sich etwas zurückzog, wie ein Stachel, der einem im Fleisch steckt und der dann mit der Pinzette herausgezogen wird. Ich wurde von Panik gepackt und wollte aufstehen, aber ich konnte mich nicht bewegen. Der Junge schaute mich fest an und nickte. Ich glaubte, das Bewusstsein zu verlieren oder aber ganz zu erwachen, und da sah ich sie. Ich sah sie in den Lampen über dem Operationstisch gespiegelt. Zwei schwarze Fäden ragten aus der Wunde und bewegten sich auf meiner Haut. Eine faustgroße schwarze Spinne. Sie krabbelte mir übers Gesicht, und bevor sie vom Tisch huschen konnte, spießte einer der Chirurgen sie mit dem Skalpell auf. Er hielt sie gegen das Licht, damit ich sie sehen konnte. Sie zappelte mit den Beinen und blutete dem Licht entgegen. Auf ihrem Panzer war ein weißer Fleck, der aussah wie eine Silhouette mit ausgebreiteten Flügeln. Ein Engel. Nach einer Weile wurden ihre Beine schlaff, und ihr Körper ergab sich. Er schwebte dahin, und als ihn der Junge berühren wollte, löste er sich auf. Die Ärzte befreiten meinen Schädel aus der schraubstockähnlichen Halterung und banden mich los. Ich richtete mich mit ihrer Hilfe auf dem Tisch auf und hielt mir die Hand an die Stirn. Die Wunde begann sich bereits langsam zu schließen. Als ich mich abermals umschaute, sah ich, dass ich allein war.

Die Lampen gingen aus, und der Operationssaal lag im Halbdunkel. Ich bewegte mich zur Treppe und schwebte zum Salon hinauf. Das erste Licht des Tages sickerte durchs Wasser und erfasste tausend treibende Partikel. Ich war müde — müder, als ich in meinem Leben je gewesen war. Ich kämpfte mich zum Sessel und ließ mich hineinsinken. Mein Körper sackte langsam zusammen, und als er endlich zur Ruhe kam, sah ich an der Decke kleine Bläschen herumschwirren. Dann bildete sich dort eine kleine Luftkammer, und ich begriff, dass der Wasserspiegel abzufallen begann. Das Wasser, dicht und glänzend wie Gelatine, sprudelte durch die Fensterritzen, als wäre das Haus ein aus den Tiefen auftauchendes Unterseeboot. Ich rollte mich im Sessel zusammen und gab mich einem Gefühl von Schwerelosigkeit und Frieden hin, von dem ich mir wünschte, es möchte niemals aufhören. Ich schloss die Augen und hörte das Gurgeln des Wassers um mich herum. Als ich sie wieder öffnete, sah ich ganz langsam Tropfen wie Tränen herabfallen, die jederzeit versiegen konnten. Ich war müde, sehr müde, und sehnte mich nach tiefem Schlaf.

Ich öffnete die Augen in der grellen Helle eines warmen Mittags. Das Licht fiel durch die großen Fenster wie Staub. Als Erstes sah ich, dass die hunderttausend Francs noch immer auf der Kommode lagen. Ich stand auf, trat ans Fenster und zog die Vorhänge auf, sodass gleißendes Sonnenlicht den Salon überschwemmte. Barcelona war noch da, flirrend wie eine Fata Morgana. Da bemerkte ich, dass das Sausen in meinen Ohren, das sonst nur vom Straßenlärm übertönt wurde, vollkommen verschwunden war. Ich hörte eine dichte Stille, rein wie kristallklares Wasser, wie ich sie noch nie zuvor wahrgenommen hatte. Ich hörte mich selbst lachen. Ich fasste mir an den Kopf, betastete die Haut und spürte nicht den leisesten Druck. Mein Sehvermögen war nicht im Geringsten beeinträchtigt, überhaupt hatte ich den Eindruck, meine fünf Sinne seien eben erst zum Leben erwacht. Ich konnte das alte Holz der Täfelung an Decken und Pfeilern riechen. Ich schaute mich nach einem Spiegel um, aber im ganzen Salon gab es keinen. So machte ich mich auf die Suche nach einem Bad oder einem anderen Zimmer, um mich anhand meines Ebenbildes versichern zu können, dass ich nicht im Körper eines Unbekannten erwacht war, dass die Haut, die ich spürte, dass diese Knochen mir gehörten. Sämtliche Turen waren verschlossen. Wieder im Salon, stellte ich fest, dass dort, wo ich eine Tür zum Keller geträumt hatte, bloß das Bild eines Engels hing, der mitten in einem unendlichen See auf einem Felsen hockte. Ich ging zu der in die oberen Stockwerke hinaufführenden Treppe, aber vor der ersten Stufe blieb ich stehen. Jenseits der Helle um mich herum schien eine schwere, undurchdringliche Dunkelheit zu hausen.

»Señor Corelli?«, rief ich.

Meine Stimme verlor sich ohne jeden Nachhall, als wäre sie verschluckt worden. Ich ging in den Salon zurück und sah das Geld auf dem Tisch. Hunderttausend Francs. Ich nahm den Umschlag und wog ihn in der Hand. Das Papier war samtweich. Ich steckte das Kuvert in die Tasche und ging abermals durch den Korridor in Richtung Ausgang. Noch immer sahen mich die unzähligen porträtierten Gesichter mit der Intensität eines Versprechens an. Ich mochte mich diesen Blicken nicht aussetzen und ging auf die Tür zu, aber kurz vor dem Hinausgehen bemerkte ich, dass einer der Rahmen leer war. Ich nahm einen süßen, pergamentartigen Geruch wahr und merkte, dass er von meinen Fingern kam. Es war der Geruch des Geldes. Ich öffnete die Eingangstür und trat ins Tageslicht hinaus. Schwer fiel die Tür hinter mir ins Schloss. Ich wandte mich um und betrachtete das düstere, stille Haus, so fern des strahlenden Lichts dieses makellosen Tages. Die Uhr zeigte mir, dass es schon nach ein Uhr mittags war. Ich hatte über zwölf Stunden ohne Unterbrechung in einem alten Sessel geschlafen und mich in meinem ganzen Leben nie besser gefühlt.

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht und der Gewissheit, dass mir die Welt zum ersten Mal seit langem zulächelte, vielleicht zum ersten Mal überhaupt in meinem Leben, machte ich mich hügelabwärts auf den Rückweg in die Stadt.

Zweiter Akt

Lux Aeterna

1

Meine Rückkehr in die Welt der Lebenden feierte ich, indem ich einem der mächtigsten Tempel der Stadt meine Reverenz erwies: dem Stammhaus der Bank Hispano Colonial in der Calle Fontanella. Beim Anblick der hunderttausend Francs gerieten der Direktor, die Rechnungsprüfer und ganze Heerscharen von Kassierern und Buchhaltern in Ekstase und hoben mich geradewegs auf den Altar für jene Kunden, die beinahe wie Heilige verehrt wurden. Nachdem die Bankangelegenheiten geregelt waren, beschloss ich, mich mit einem weiteren apokalyptischen Reiter anzulegen, und ging zu einem Zeitungskiosk auf der Plaza Urquinaona. Ich schlug Die Stimme der Industrie in der Mitte auf und suchte die Vermischten Meldungen, für die seinerzeit ich verantwortlich gewesen war. Immer noch war in den Schlagzeilen Don Basilios kundige Hand erkennbar, und ich fand fast sämtliche Namenskürzel der Redaktion wieder, als wäre kaum Zeit vergangen. Die sechs Jahre Diktatur von General Primo de Rivera hatten der Stadt eine giftige, trübe Ruhe gebracht, die dem Ressort für Verbrechen und Gräuel gar nicht gut bekam. Es fanden sich kaum noch Geschichten von Bomben oder Schießereien in der Presse. Barcelona, die schreckliche »Feuerrose«, glich immer mehr einem Dampfkochtopf. Eben wollte ich die Zeitung zusammenfalten und das Wechselgeld entgegennehmen, als ich die Meldung erblickte. Es war nur eine Kurznachricht von insgesamt vier in einer Spalte auf der letzten Seite der Vermischten Meldungen.

Mitternächtlicher Brand im Raval

mit einem Toten und zwei Schwerverletzten

Von Joan Marc Huguet, Barcelona

Kurz nach Mitternacht ereignete sich am Freitag ein Großbrand im Haus Nr. 6 an der Plaza dels Ángels, Sitz des Verlages Barrido und Escobillas, bei dem der Geschäftsführer der Firma, Sr. D. José Barrido, ums Leben kam. Schwere Verletzungen erlitten sein Teilhaber, Sr. D. José Luis Lopez Escobillas, sowie der Arbeiter Sr. Ramón Guzmán, der von den Flammen erfasst wurde, als er den beiden Firmenchefs zu Hilfe eilen wollte. Die Feuerwehr hält es für möglich, dass der Brand durch eine Chemikalie verursacht wurde, die bei der Renovierung der Büros verwendet worden war. Derzeit werden jedoch auch andere Ursachen nicht ausgeschlossen, da Augenzeugen berichten, sie hätten kurz vor Ausbruch des Brandes einen Mann aus den Geschäftsräumen kommen sehen. Die Opfer wurden ins Hospital gebracht, wo eines bereits tot eintraf, während bei den beiden anderen nur geringe Überlebenschancen bestehen.

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