Carlos Zafón - Der dunkle Wächter

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Der dunkle Wächter: краткое содержание, описание и аннотация

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Irene nickte und umarmte ihn noch fester. Ismael hätte seinen Worten gerne genauso geglaubt wie seine Begleiterin.

Lazarus Jann stieg langsam die Stufen der Haupttreppe von Cravenmoore hinauf. Die Aura einer fremden Gegenwart schwebte unter dem Lichtkegel der Kuppellaterne. Er bemerkte es am Geruch der Luft, an dem Gewirr aus silbrigen Staubteilchen, das sichtbar wurde, wenn das Licht darauf fiel. Als er den zweiten Stock erreichte, fiel sein Blick auf die Tür am Ende des Korridors, auf der anderen Seite des Vorhangs. Die Tür stand offen. Seine Hände begannen zu zittern.

»Alexandra?«

Der kalte Lufthauch bewegte die Vorhänge in dem finsteren Korridor. Eine dunkle Vorahnung überkam ihn. Lazarus schloss die Augen und fasste sich an die Seite. Ein stechender Schmerz durchfuhr seine Brust und breitete sich in den rechten Arm aus wie Feuer, das seine Nerven zu brennendem Staub verglühen ließ.

»Alexandra?«, stieß er erneut hervor.

Lazarus rannte zu der Tür und blieb auf der Schwelle stehen, als er die Spuren des Kampfes und die zerschmetterten Fenster sah, durch die ungehindert der kalte Nebel eindringen konnte, der vom Wald herüberwehte. Er ballte die Faust, bis er merkte, wie sich die Fingernägel in die Handfläche bohrten.

»Verflucht sollst du sein…«

Nachdem er sich den kalten Schweiß von der Stirn gewischt hatte, trat er an das Bett und schlug mit unendlicher Behutsamkeit die Vorhänge beiseite.

»Es tut mir leid, mein Liebling…«, sagte er, während er sich auf die Bettkante setzte. »Es tut mir leid…«

Ein merkwürdiges Geräusch fesselte seine Aufmerksamkeit. Die Zimmertür schwang langsam hin und her. Lazarus stand auf und näherte sich vorsichtig der Tür.

»Wer ist da?«, fragte er.

Er erhielt keine Antwort, aber die Tür bewegte sich nicht mehr. Lazarus trat ein paar Schritte in den Flur hinaus und spähte in die Dunkelheit. Als er das Zischen hinter sich hörte, war es schon zu spät. Ein heftiger Schlag ins Genick ließ ihn halb bewusstlos zu Boden gehen. Er spürte, wie er an den Schultern gepackt und durch den Flur geschleift wurde. Für einen flüchtigen Moment nahmen seine Augen eine Gestalt wahr: Es war Christian, der das Hauptportal bewachte. Der Automat wandte ihm das Gesicht zu. Ein grausamer Glanz lag in seinen Augen.

Dann verlor Lazarus das Bewusstsein.

Als sich die Strömung zurückzog, die sie die ganze Nacht hindurch erbarmungslos ins Innere der Grotte gezogen hatte, wusste Ismael, dass der Morgen nicht mehr weit war. Die unsichtbaren Hände des Meeres ließen ihre Beute allmählich los, so dass es ihm nun möglich war, die bewusstlose Irene in den höher gelegenen Teil der Grotte zu bringen, wo der Wasserspiegel ihnen eine kleine Luftblase zum Atmen übrigließ. Als die Helligkeit draußen, die von dem sandigen Grund zurückgeworfen wurde, einen schwachen Lichtstrahl ins Innere der Höhle schickte und die Flut den Rückzug antrat, stieß Ismael einen Freudenschrei aus, den niemand hören konnte, nicht einmal seine Begleiterin. Der Junge wusste, dass die Höhle selbst ihnen den Weg nach draußen in die Lagune weisen würde, sobald der Wasserspiegel zu sinken begann.

Bereits seit mehreren Stunden, zwei vielleicht, hielt sich Irene nur noch mit Ismaels Hilfe über Wasser. Dem Mädchen gelang es kaum noch, wach zu bleiben. Ihr Körper zitterte nicht mehr, sondern wiegte sich einfach nur auf den Wellen wie ein lebloser Gegenstand. Während er geduldig abwartete, dass die Ebbe den Eingang freigab, wurde Ismael klar, dass Irene, wäre er nicht dagewesen, schon vor Stunden gestorben wäre.

Während er sie über Wasser hielt und ihr aufmunternde Worte zuflüsterte, die das Mädchen nicht verstehen konnte, erinnerte sich der Junge an die Geschichten, die die Seeleute über Begegnungen mit dem Tod erzählten, und dass, wenn einer einem anderen auf See das Leben rettete, ihre Seelen für immer durch ein unsichtbares Band verbunden blieben.

Allmählich wurde die Strömung schwächer, und Ismael konnte mit Irene im Schlepptau durch den Ausgang der Grotte in die Lagune schwimmen. Im bernsteinfarbenen Licht des Sonnenaufgangs, das sich den Horizont entlangzog, brachte der Junge sie ans Ufer. Als das Mädchen benommen die Augen aufschlug, blickte sie in Ismaels Gesicht, der sie lächelnd ansah.

»Wir sind am Leben«, murmelte er.

Irene fielen vor Erschöpfung die Augen wieder zu.

Ismael blickte ein letztes Mal in den Himmel und betrachtete das Morgenlicht über dem Wald und den Klippen. Es war das schönste Schauspiel, das er je in seinem Leben gesehen hatte. Dann sank er langsam neben Irene in den weißen Sand und überließ sich der Müdigkeit. Nichts hätte sie aus diesem Schlaf aufwecken können. Nichts.

11. Das Gesicht unter der Maske

Das Erste, was Irene sah, als sie aufwachte, waren zwei dunkle, undurchdringliche Augen, die sie eingehend musterten. Das Mädchen zuckte zusammen, und die Möwe flog erschreckt davon. Irenes Lippen fühlten sich rissig und trocken an, ihre Haut brannte, und es juckte sie am ganzen Körper. Ihre Muskeln kamen ihr wie Pudding vor und der Kopf wie aus Watte. Eine Welle der Übelkeit stieg ihr von der Magengrube bis in den Kopf. Als sie sich aufsetzte, stellte sie fest, dass dieses merkwürdige Brennen, das ihren Körper wie Säure zu zerfressen schien, von der Sonne kam. Sie hatte einen bitteren Geschmack auf den Lippen. Das undeutliche Bild einer kleinen Felsbucht drehte sich um sie wie ein Karussell. Sie hatte sich noch nie im Leben schlechter gefühlt.

Als sie sich erneut streckte, entdeckte sie Ismael neben sich. Hätte er nicht stoßweise geatmet, Irene hätte geschworen, dass er tot war. Sie rieb sich die Augen und legte dann ihre mit Schürfwunden übersäte Hand an den Hals ihres Gefährten. Puls. Sie streichelte Ismaels Gesicht, und wenig später schlug der Junge die Augen auf. Die Sonne blendete ihn einen Augenblick.

»Du siehst furchtbar aus«, murmelte er und lächelte mühsam.

»Du müsstest dich mal sehen«, erwiderte das Mädchen.

Wie zwei Schiffbrüchige, die der Sturm am Strand ausgespien hat, standen die beiden taumelnd auf und flüchteten sich in den Schatten eines herabgestürzten Baumstamms zwischen den Klippen. Die Möwe, die ihren Schlaf bewacht hatte, ließ sich erneut im Sand nieder. Ihre Neugier war noch nicht befriedigt.

»Wie spät mag es sein?«, fragte Irene, während sie gegen das wilde Pochen ankämpfte, das bei jedem Wort gegen ihre Schläfen hämmerte.

Ismael zeigte ihr seine Uhr. Das Zifferblatt stand voller Wasser, und der abgerissene Sekundenzeiger erinnerte an einen versteinerten Aal in einem Fischglas. Der Junge hielt beide Hände schützend vor die Augen und beobachtete die Sonne.

»Es ist Mittag vorbei.«

»Wie lange haben wir geschlafen?«, fragte sie.

»Nicht lange genug«, entgegnete Ismael. »Ich könnte eine ganze Woche am Stück schlafen.«

»Zum Schlafen ist jetzt keine Zeit«, drängte Irene.

Er nickte und suchte die Klippen nach einem möglichen Fluchtweg ab.

»Das wird nicht leicht. Ich kenne nur den Weg übers Meer in die Lagune…«, begann er.

»Was ist hinter den Felsen?«

»Der Wald, durch den wir gekommen sind.«

»Worauf warten wir dann noch?«

Ismael betrachtete erneut die Klippen. Eine Wand aus spitzen steinernen Nadeln ragte vor ihnen auf. Diese Felsen zu erklimmen würde seine Zeit brauchen, ganz zu schweigen von den zahllosen Möglichkeiten, Bekanntschaft mit dem Gesetz der Schwerkraft zu machen und sich den Kopf zu zerschmettern. »Wie ein Ei, das auf dem Boden zerschellt«, dachte er. »Ein perfektes Ende.«

»Kannst du klettern?«, fragte er dann.

Irene zuckte mit den Schultern. Der Junge betrachtete ihre nackten, von Sand bedeckten Füße. Die weiße Haut an Armen und Beinen war völlig ungeschützt.

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