Carlos Zafón - Der dunkle Wächter

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Der dunkle Wächter: краткое содержание, описание и аннотация

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»Geh weg…«, flüsterte er.

Für Sekundenbruchteile schien sich in dem Nebel auf der anderen Seite der Fensterscheibe ein Gesicht zu formen. Dann plötzlich stieß ein heftiger Windstoß das Fenster auf. Eisige Kälte drang Dorian durch Mark und Bein, und entsetzt beobachtete er, wie sich ein schwarzer Fleck auf dem Boden ausbreitete.

Ein Schatten.

Die Masse kroch auf ihn zu und nahm allmählich Gestalt an, richtete sich vom Boden auf wie eine Marionette aus Finsternis, die von unsichtbaren Fäden gehalten wurde. Der Junge versuchte mit dem Kerzenleuchter nach dem Eindringling zu schlagen, doch das Metall ging einfach durch den dunklen Schemen hindurch. Dorian trat einen Schritt zurück, und der Schatten legte sich über ihn. Zwei Hände aus schwarzem Nebel umfassten seinen Hals; er spürte die eisige Berührung auf seiner Haut. Die Umrisse eines Gesichts zeichneten sich vor ihm ab. Ein Schauder durchlief seinen ganzen Körper. Eine knappe Handbreit vor seinem Gesicht erschien das Antlitz seines Vaters. Armand Sauvelle lächelte ihm zu. Ein Wolfsgrinsen, grausam und voller Hass.

»Hallo Dorian. Ich bin gekommen, um Mama zu holen. Bringst du mich zu ihr, Dorian?«, raunte der Schatten.

Der Klang dieser Stimme ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Das war nicht die Stimme seines Vaters. Diese dämonisch glühenden Lichtpunkte waren nicht seine Augen. Und auch diese langen, spitzen Zähne, die zwischen den Lippen hervorbleckten, gehörten nicht Armand Sauvelle.

»Du bist nicht mein Vater…«

Das Wolfsgrinsen des Schattens erlosch, und das Gesicht zerfloss wie Wachs in der Flamme.

Ein hasserfülltes tierisches Brüllen gellte ihm in den Ohren, und eine unsichtbare Kraft schleuderte ihn ans andere Ende des Zimmers. Dorian krachte gegen einen der Sessel, der dabei umfiel.

Benommen rappelte sich der Junge wieder auf, um gerade noch zu sehen, wie der Schatten die Treppe hinaufkroch, eine zum Leben erwachte Teerpfütze, die nun die Stufen erklomm.

»Mama!«, schrie Dorian und stürzte zur Treppe.

Der Schatten blieb stehen und starrte ihn an. Seine Obsidianlippen formten unhörbar ein Wort. Seinen Namen.

Da zerbarsten die Fensterscheiben im ganzen Haus in einem Schauer tödlicher Scherben, und der Nebel strömte heulend in das Haus am Kap, während der Schatten weiter in den ersten Stock hinaufglitt. Dorian stürzte hinter diesem gespenstischen Gebilde her, das über den Boden auf Simones Schlafzimmertür zukroch.

»Nein!«, brüllte der Junge. »Fass meine Mutter nicht an!«

Der Schatten grinste, und im nächsten Moment wurde die schwarze Masse zu einem Strudel, der im Türschloss des Schlafzimmers verschwand. Danach folgte eine Sekunde tödlicher Stille.

Dorian rannte auf die Tür zu, doch noch bevor er sie erreichen konnte, wurde sie mit der Stärke eines Hurrikans aus den Angeln gehoben und zerschellte mit Wucht am Ende des Flurs. Dorian warf sich zur Seite und konnte um Haaresbreite ausweichen.

Als er sich wieder aufrichtete, bot sich seinen Augen ein alptraumhafter Anblick. Der Schatten wanderte über die Wände von Simones Zimmer. Die Umrisse seiner Mutter, die schlafend auf dem Bett lag, zeichneten sich gleichfalls als Schatten an der Wand ab. Dorian beobachtete, wie der dunkle Schemen die Wände entlangglitt und die Lippen dieser Erscheinung diejenigen des Schattens seiner Mutter berührten. Simone wälzte sich im Schlaf hin und her, auf geheimnisvolle Weise in einem Alptraum gefangen. Zwei unsichtbare Hände packten sie und hoben sie vom Laken hoch. Dorian stellte sich ihnen in den Weg. Wieder wurde er mit unbezähmbarer Wut weggestoßen und aus dem Zimmer geschleudert. Mit Simone in den Armen verschwand der Schatten rasch die Treppe hinunter. Dorian kämpfte darum, nicht das Bewusstsein zu verlieren, rappelte sich wieder auf und verfolgte ihn ins Erdgeschoss. Die Erscheinung wandte sich um, und für einen Moment starrten sich beide an.

»Ich weiß, wer du bist«, murmelte der Junge.

Ein neues, ihm unbekanntes Gesicht wurde sichtbar: Das Antlitz eines jungen, gutaussehenden Mannes mit leuchtenden Augen.

»Gar nichts weißt du«, sagte der Schatten.

Dorian beobachtete, wie die Augen der Erscheinung durch den Raum schweiften und an der Kellertür haften blieben. Die alte Holztür öffnete sich plötzlich, und der Junge spürte, wie er von einer unsichtbaren Macht dorthin geschoben wurde, ohne dass er etwas tun konnte, um es zu verhindern. Er stürzte die Treppe hinunter, der Finsternis entgegen. Die Tür schloss sich wieder, wie eine unverrückbare Grabplatte.

Dorian wusste, dass er in den nächsten Sekunden bewusstlos werden würde. Er hörte den Schatten lachen wie einen Schakal, während er seine Mutter durch den Nebel zum Wald schleppte.

Je höher die Flut in der Höhle stieg, desto deutlicher spürten Irene und Ismael, wie sich die tödliche Schlinge immer enger um sie zog, eine erstickende, tödliche Falle. Irene hatte schon den Moment vergessen, als das Wasser ihnen ihre vorläufige Zuflucht auf dem Felsen genommen hatte. Ihre Füße fanden keinen Halt mehr. Sie waren nun auf die Gezeiten und ihr eigenes Durchhaltevermögen angewiesen. Die Kälte verursachte starke Schmerzen in den Muskeln, ein Schmerz wie von tausend Nadeln, die sich in ihr Innerstes bohrten. Sie begann das Gefühl in den Händen zu verlieren, und die Erschöpfung griff mit bleiernen Krallen nach ihr, die sie an den Knöcheln zu packen und nach unten zu ziehen schienen. Eine innere Stimme flüsterte ihr zu, aufzugeben und sich dem friedlichen Schlaf zu überlassen, der sie unter Wasser erwartete. Ismael hielt das Mädchen an der Wasseroberfläche und merkte, wie ihr Körper in seinen Armen zitterte. Wie lange er so durchhalten würde, hätte er nicht sagen können. Und noch weniger, wie lange es noch dauerte, bis der Morgen kam und sich die Flut zurückzog.

»Nicht die Arme hängen lassen. Beweg dich. Hör nicht auf, dich zu bewegen«, keuchte er.

Irene nickte, am Rand der Bewusstlosigkeit.

»Ich bin müde…«, murmelte sie beinahe im Delirium.

»Nein. Du darfst jetzt nicht einschlafen«, befahl ihr Ismael.

Irene blickte ihn aus halb geöffneten Augen an, ohne ihn wirklich zu sehen. Er streckte den Arm aus und tastete an der felsigen Decke entlang, bis zu der sie die Flut emporgetragen hatte. Die Binnenströmung trieb sie von der Öffnung in der Kuppel weg, immer tiefer in die Höhle hinein, und verwehrte ihnen so den einzig möglichen Fluchtweg. Sosehr er sich auch anstrengte, sich unter der Öffnung zu halten, es gab keine Möglichkeit, sich festzuklammern und so zu verhindern, dass die Strömung sie mit unaufhaltsamer Kraft davontrieb. Sie hatten kaum noch Raum zum Atmen. Und die Flut stieg erbarmungslos weiter.

Irenes Gesicht sank auf das Wasser. Ismael packte sie und zog sie an sich. Das Mädchen war völlig benommen. Er wusste von stärkeren und erfahreneren Männern, die so den Tod gefunden hatten, draußen auf dem Meer. Gegen die Kälte war man machtlos. Dieser tödliche Mantel lähmte die Muskeln und vernebelte den Verstand, während er geduldig abwartete, dass sich das Opfer seinem Ende ergab.

Ismael schüttelte das Mädchen und drehte es zu sich um. Sie stammelte sinnentleert vor sich hin. Ohne lange zu zögern, gab Ismael ihr eine kräftige Ohrfeige. Irene öffnete die Augen und schrie entsetzt auf. Für einige Sekunden wusste sie nicht, wo sie war. Im Dunkeln von eisigem Wasser umgeben und in den Armen eines Fremden, glaubte sie in ihrem schlimmsten Alptraum aufzuwachen. Dann fiel ihr alles wieder ein. Cravenmoore. Der Engel. Die Grotte. Als Ismael sie umarmte, konnte sie die Tränen nicht zurückhalten. Sie schluchzte wie ein verängstigtes Kind.

»Lass mich nicht hier sterben«, flüsterte sie.

Für den Jungen waren ihre Worte wie ein vergifteter Dolchstich.

»Du wirst nicht hier sterben. Ich verspreche es dir. Das werde ich nicht zulassen. Die Flut wird bald zurückgehen, und vielleicht läuft die Höhle nicht ganz voll… Wir müssen noch ein bisschen durchhalten. Nur noch ein kleines bisschen, dann kommen wir hier raus.«

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