Carlos Zafón - Der dunkle Wächter

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Der dunkle Wächter: краткое содержание, описание и аннотация

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»Geh langsam zur Tür«, flüsterte er Irene zu.

Das Mädchen, vor Angst wie gelähmt, reagierte nicht auf seine Worte.

»Tu, was ich dir sage«, befahl Ismael energisch.

Der Ton seiner Stimme riss Irene aus ihrer Erstarrung. Sie nickte zitternd und machte sich auf den Weg in Richtung Tür. Sie war kaum zwei Schritte gegangen, als der Engel ihr das Gesicht zuwandte wie ein geduldig lauerndes Raubtier. Irene hatte das Gefühl, am Boden festgenagelt zu sein.

»Sieh ihn nicht an und geh weiter«, befahl Ismael, während er unaufhörlich mit dem Holzscheit vor dem Engel herumfuchtelte.

Irene machte einen weiteren Schritt vorwärts. Das Geschöpf folgte ihr mit dem Kopf, und das Mädchen begann zu schluchzen.

Ismael nutzte die Ablenkung und zog dem Engel das Holzstück über den Kopf. Der Aufprall ließ glühende Funken regnen. Bevor er das Holzscheit wieder zurückziehen konnte, packte eine Pranke das Holz, und fünf Zentimeter lange Krallen, scharf wie Jagdmesser, zerfetzten es vor seinen Augen zu Spänen. Der Engel machte einen Schritt auf Ismael zu. Der Junge spürte, wie der Fußboden unter dem Gewicht seines Widersachers vibrierte.

»Du bist nur eine verdammte Maschine. Ein verdammter Haufen Blech…« murmelte er, während er den schrecklichen Anblick der scharlachroten Augen zu verdrängen versuchte, die unter der Kapuze des Engels hervorblitzten.

Die dämonischen Pupillen der Gestalt verengten sich langsam zu blutroten Schlitzen in kohlenschwarzer Hornhaut, bis sie an die Augen einer großen Raubkatze erinnerten. Der Engel machte einen weiteren Schritt auf ihn zu. Ismael warf einen raschen Blick zur Tür. Es waren mehr als acht Meter bis dorthin. Für ihn gab es kein Entkommen, für Irene hingegen schon.

»Wenn ich es dir sage, rennst du zur Tür und bleibst nicht eher stehen, bis du aus dem Haus heraus bist.«

»Was redest du da?«

»Keine Diskussionen jetzt«, befahl Ismael, ohne den Blick von dem Wesen abzuwenden. »Lauf!«

Der Junge überschlug gerade, wie lange er brauchen würde, um zum Fenster zu gelangen und zu versuchen, über die Gesimse der Fassade zu entkommen, als das Unerwartete geschah. Statt zur Tür zu rennen und zu fliehen, packte Irene ein brennendes Holzscheit aus dem Kamin und stellte sich dem Engel gegenüber.

»Sieh mich an, du Ungeheuer«, brüllte sie und setzte mit dem flackernden Holzstück den Umhang des Engels in Brand. Der Schatten, der sich in seinem Inneren verbarg, ließ einen wütenden Schrei los.

Entsetzt warf sich Ismael auf Irene und riss sie gerade noch rechtzeitig zu Boden, bevor die messerscharfen Krallen sie in der Luft zerfetzen konnten. Der Umhang des Engels ging in Flammen auf, und die riesige Gestalt verwandelte sich in eine Feuerspirale. Ismael packte Irene am Arm und zog sie hoch. Gemeinsam versuchten sie zum Ausgang zu laufen, doch der Engel stellte sich ihnen in den Weg, nachdem er sich von dem lichterloh brennenden Umhang befreit hatte, der ihn verhüllte. Ein Gerippe aus geschwärztem Stahl kam unter den Flammen zum Vorschein.

In Erwartung weiterer sinnloser Heldentaten ließ Ismael das Mädchen keine Sekunde los, zog sie zum Fenster und warf einen Sessel in die Scheibe. Ein Scherbenregen prasselte herunter, und der kalte Nachtwind wehte die Vorhänge bis an die Decke. Sie hörten die Schritte des Engels hinter sich.

»Schnell! Spring auf den Mauervorsprung!«, schrie der Junge.

»Was?«, wimmerte Irene ungläubig.

Ohne lange zu zögern, drängte er sie nach draußen. Das Mädchen taumelte durch das klaffende Loch in der Scheibe und sah sich einem Abgrund von fast vierzig Metern gegenüber. Ihr blieb beinahe das Herz stehen, überzeugt, dass sie in Sekundenbruchteilen in die Tiefe stürzen werde. Doch Ismael lockerte seinen Griff keinen Millimeter und zog sie mit Schwung wieder auf das schmale Sims, das an der Fassade entlanglief wie ein Laufgang in den Wolken. Dann kletterte er hinterher und schob sie vorwärts. Der Wind kühlte den Schweiß, der ihm übers Gesicht rann.

»Schau nicht nach unten!«, brüllte er.

Sie waren noch nicht weit gekommen, als in dem Fenster hinter ihnen die Klaue des Engels erschien; seine Krallen fegten einen Schauer aus Glasscherben auf den Stein und hinterließen vier tiefe Scharten in den Quadern. Irene schrie auf, als sie spürte, dass ihre Füße auf dem Sims zitterten und ihr Körper gefährlich auf den Abgrund zuzuwanken schien.

»Ich kann nicht weitergehen, Ismael«, verkündete sie. »Wenn ich noch einen Schritt mache, werde ich fallen.«

»Du kannst. Und du wirst. Los«, nötigte er sie und umklammerte ihre Hand. »Wenn du fällst, fallen wir beide.«

Das Mädchen versuchte zu lächeln. Plötzlich zerbarst ein paar Meter vor ihnen ein Fenster und Tausende Glassplitter wurden nach außen geschleudert. Die Krallen des Engels erschienen in der Öffnung, und einen Augenblick später klammerte sich der Körper des Ungeheuers an die Fassade wie eine Spinne.

»Mein Gott…«, wimmerte Irene.

Ismael versuchte zurückzuweichen und zog sie hinter sich her. Der Engel kroch über den Stein; seine Gestalt verschmolz beinahe mit den teuflischen Fratzen der Wasserspeier, die den Dachfries der Fassade von Cravenmoore zierten.

Der Junge sondierte in fliegender Hast die Möglichkeiten, die sich ihnen boten. Unterdessen kam das Geschöpf Handbreit für Handbreit näher.

»Ismael…«

»Ja, ich weiß!«

Der Junge wägte ihre Chancen ab, einen Sprung aus dieser Höhe zu überleben. Sie lagen bei Null, großzügig betrachtet. Ins Zimmer zurückzuklettern dauerte zu lange. In der Zeit, die sie brauchten, um auf dem Gesims umzukehren, würde der Engel sie erwischen. Er wusste, dass ihm nur ein paar Sekunden blieben, um eine Entscheidung zu treffen, wie auch immer diese ausfiel. Irenes Hand umklammerte die seine; sie zitterte. Der Junge warf einen letzten Blick auf den Engel, der langsam, aber unausweichlich auf sie zukroch. Er schluckte und sah in die andere Richtung. Neben ihnen führte das Fallrohr der Regenrinne nach unten. Die eine Hälfte seines Hirns fragte sich, ob diese Konstruktion das Gewicht zweier Personen aushalten würde, während die andere Hälfte darüber nachsann, wie man dieses dicke Rohr zu packen bekommen könnte. Ihre letzte Chance.

»Klammere dich ganz fest an mich«, flüsterte er.

Irene sah ihn an, dann schaute sie nach unten in den Abgrund und erriet seinen Gedanken.

»Oh mein Gott!«

Ismael zwinkerte ihr zu.

»Viel Glück«, sagte er leise.

Die Klaue des Engels bohrte sich nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt in den Stein. Irene schrie auf und umklammerte mit geschlossenen Augen Ismaels Rücken. In schwindelerregendem Fall ging es abwärts. Als das Mädchen die Augen wieder öffnete, befanden sie sich über dem Nichts. Ismael rutschte praktisch ungebremst das Fallrohr hinunter. Der Magen hing ihm bis zum Hals. Über ihnen rüttelte der Engel an dem Rohr und schlug es gegen die Fassade. Ismael spürte, wie ihm die Reibung erbarmungslos die Haut von den Händen und Unterarmen riss und eine starke Hitze erzeugte, die sich binnen Sekunden in einen rasenden Schmerz verwandeln würde. Der Engel kroch auf sie zu, er versuchte das Rohr zu umklammern… und riss es mit seinem Eigengewicht aus der Wand.

Die metallische Masse des Ungeheuers stürzte in die Tiefe und riss das ganze Regenrohr mit sich, das sich mitsamt Ismael und Irene durch die Luft bis zum Boden bog. Der Junge versuchte, nicht die Kontrolle zu verlieren, doch der Schmerz und die Geschwindigkeit, mit der sie fielen, waren stärker.

Das Rohr entglitt seinen Händen, und die beiden stürzten auf den großen Teich zu, der neben dem Westflügel von Cravenmoore lag. Der Aufprall auf die kalte, schwarze Wasserfläche war sehr heftig. Die Geschwindigkeit des Falls beförderte sie bis auf den glitschigen Grund des Sees. Irene spürte, wie das eiskalte Wasser in ihre Nase drang und in ihrer Kehle brannte. Eine Welle panischer Angst überrollte sie. Sie öffnete die Augen unter Wasser und sah vor lauter Brennen nur ein schwarzes Loch. Da tauchte neben ihr eine Gestalt auf: Ismael. Der Junge packte sie und brachte sie an die Oberfläche. Prustend tauchten die beiden auf.

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