Carlos Zafón - Der dunkle Wächter
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- Название:Der dunkle Wächter
- Автор:
- Издательство:S. Fischer Verlag GmbH
- Жанр:
- Год:2009
- Город:Frankfurt am Main
- ISBN:978-3-10-401696-2
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
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Irene spürte, wie ihr Puls raste. Sie legte ihre zitternde Hand auf den Türknauf. Etwas hielt sie zurück. Eine Vorahnung. Noch war Zeit, umzukehren, zu Ismael zurückzugehen und das Haus zu verlassen, bevor Lazarus ihr Eindringen bemerkte. Der Türknauf drehte sich sachte unter ihren Fingern, glitt an ihrer Haut entlang. Irene schloss die Augen. Es gab keinen Grund, dort hineinzugehen. Sie brauchte nur umzukehren. Es gab keinen Grund, dieser unwirklichen, traumhaften Aura nachzugeben, die ihr einflüsterte, die Tür zu öffnen und unwiderruflich die Schwelle zu übertreten. Das Mädchen öffnete die Augen.
Der Korridor wies den Weg zurück durch die Dunkelheit. Irene seufzte, und ihr Blick blieb an den Lichtschlieren hängen, die über den Gazevorhang huschten. In diesem Moment zeichnete sich eine dunkle Gestalt hinter dem Vorhang ab und blieb auf der anderen Seite stehen.
»Ismael?«, flüsterte Irene.
Die Gestalt verharrte einige Sekunden reglos, dann zog sie sich lautlos in die Dunkelheit zurück.
»Ismael, bist du’s?«, fragte sie noch einmal.
Das langsame Gift der Panik begann sich in ihre Adern zu schleichen. Ohne den Blick von jenem Punkt abzuwenden, öffnete sie die Tür zu dem Zimmer, schlüpfte hinein und schloss sie wieder hinter sich. Für einen Moment wurde sie von dem saphirblauen Licht geblendet, das durch die hohen, schmalen Fenster drang. Als sich ihre Augen an die schillernde Helligkeit im Zimmer gewöhnt hatten, gelang es ihr, mit zitternden Händen eines der Streichhölzer zu entzünden, die Ismael ihr überlassen hatte. Im rötlichen Schein der Flamme wurde ein feudaler Salon sichtbar, dessen Luxus und Pracht einem Märchenbuch zu entstammen schienen.
Der überbordende Stuck der Decke lief in der Zimmermitte zu einem barocken Strudel zusammen. Am anderen Ende des Raumes stand ein kostbares Himmelbett mit langen, goldfarbenen Vorhängen. In der Mitte des Zimmers befand sich ein Marmortisch mit einem großen Schachspiel darauf, dessen Figuren aus Kristall geschliffen waren. Am anderen Ende des Raumes entdeckte Irene eine weitere Lichtquelle, die zu der unwirklichen Atmosphäre beitrug: der tiefe Rachen eines Kamins, in dem dicke Holzscheite glühten. Darüber hing ein großes Porträt. Ein blasses Antlitz mit den feinsten Gesichtszügen, die man sich vorstellen konnte, umrahmte die unergründlichen, traurigen Augen einer hinreißend schönen Frau. Die Dame auf dem Bild trug ein langes weißes Kleid, und im Hintergrund sah man die Leuchtturminsel in der Bucht liegen.
Irene ging langsam auf das Gemälde zu, wobei sie das brennende Streichholz hochhielt, bis die Flamme ihr die Finger verbrannte. Als sie die Wunde ableckte, sah sie einen Kerzenleuchter auf einem Schreibtisch stehen. Sie brauchte ihn nicht unbedingt, aber sie entzündete dennoch mit einem weiteren Streichholz die Kerze. Die Flamme verbreitete einen hellen Schein ringsum. Auf dem Schreibtisch lag ein ledergebundenes Buch. Es war in der Mitte aufgeschlagen.
Irene erkannte die so vertraute Handschrift auf dem pergamentartigen Papier wieder, bedeckt von einer Staubschicht, die es fast unmöglich machte, die Seiten zu lesen. Das Mädchen pustete vorsichtig, und eine Wolke aus Tausenden glitzernder Teilchen breitete sich auf dem Tisch aus. Sie nahm das Buch zur Hand und blätterte, bis sie auf der ersten Seite angelangt war. Sie hielt das Buch ans Licht und las die silbergeprägten Buchstaben. Während ihr Verstand allmählich erfasste, was das alles bedeutete, setzte sich langsam das Grauen in ihrem Nacken fest wie eine eisige Nadel.
Alexandra Alma Maltisse
Lazarus Joseph Jann
1915
Ein brennendes Holzscheit knackte im Feuer und versprühte kleine Funken, die auf dem Boden verglommen. Irene schloss das Buch und legte es auf den Tisch. In diesem Moment bemerkte sie, dass sie jemand vom anderen Ende des Zimmers durch den Vorhang des Himmelbetts beobachtete. Eine zierliche Gestalt lag auf dem Bett. Eine Frau. Irene trat einige Schritte auf sie zu. Die Frau hob eine Hand.
»Alma?«, wisperte Irene, erschreckt über den Klang ihrer eigenen Stimme.
Sie ging bis zum Bett und blieb auf der anderen Seite der Vorhänge stehen. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und ihr Atem ging stoßweise. Langsam zog sie die Vorhänge beiseite. Im gleichen Augenblick wehte ein eisiger Lufthauch durchs Zimmer und ließ die Kerzen flackern. Irene blickte zur Tür. Ein Schatten breitete sich auf dem Boden aus wie ein großer Tintenfleck, der unter der Tür hindurchsickerte. Ein gespenstisches Geräusch, eine ferne, hasserfüllte Stimme schien etwas aus der Dunkelheit zu flüstern.
Im nächsten Augenblick flog die Tür mit gewaltiger Kraft auf und schlug innen ins Zimmer, wobei sie beinahe die Angeln aus der Wand riss, die sie hielten. Als eine Hand mit langen, messerscharfen stählernen Klauen aus der Dunkelheit auftauchte, schrie Irene, so laut sie konnte.
Ismael begann zu vermuten, dass ihm bei der Lagebestimmung von Hannahs Zimmer ein Fehler unterlaufen war. Als sie ihm das Haus beschrieben hatte, hatte sich der Junge seinen eigenen Plan von Cravenmoore gemacht. Doch einmal in seinem Inneren, kam ihm der labyrinthähnliche Aufbau des Anwesens undurchschaubar vor. Alle Zimmer in dem Flügel, den er erkunden wollte, waren fest verschlossen. Kein einziges Schloss hatte bei seinen Versuchen nachgegeben, und die Uhr schien angesichts seines völligen Scheiterns keinerlei Erbarmen mit ihm zu haben.
Die vereinbarten fünfzehn Minuten waren ergebnislos verstrichen, und die Vorstellung, die Suche für diese Nacht abzubrechen, erschien ihm verlockend. Ein Blick auf das düstere Innenleben bot ihm tausenderlei Vorwände, von hier zu verschwinden. Sein Entschluss, das Haus zu verlassen, stand bereits fest, als er Irenes Schrei hörte, kaum mehr als ein dünnes Stimmchen, das von irgendeinem entfernten Ort durch die Dunkelheit von Cravenmoore hallte. Das Echo breitete sich in verschiedene Richtungen aus. Ismael spürte, wie ihm das Adrenalin in die Adern schoss, und er rannte zum anderen Ende des endlosen Korridors, so schnell ihn seine Beine trugen.
Er hatte kaum einen Blick für den unheimlichen, von dunklen Schemen bevölkerten Tunnel, der an ihm vorbeizog. Er lief unter dem gebrochenen Licht der Kuppellaterne hindurch und ließ die Abzweigungen zu den Gängen rings um die zentrale Treppe hinter sich. Das Muster der Bodenfliesen schien sich unter seinen Füßen auszudehnen, und die schwindelerregende Flucht des Korridors wurde vor seinen Augen immer länger, als dehnte er sich ins Endlose aus.
Erneut waren Irenes Schreie zu hören, näher diesmal. Ismael durchquerte den durchsichtigen Vorhang und entdeckte schließlich das Zimmer am Ende des Westflügels. Ohne lange zu überlegen, stürzte der Junge hinein, ohne zu wissen, was ihn dort erwartete.
Im Widerschein des Feuers, das im Kamin knisterte, erkannte er undeutlich ein riesiges Zimmer. Irenes Silhouette, die sich vor einem großen, in blaues Licht getauchten Fenster abzeichnete, beruhigte ihn zunächst, doch dann sah er das blanke Entsetzen in den Augen des Mädchens. Ismael drehte sich instinktiv um, und das, was er dort vor sich sah, vernebelte ihm den Verstand, lähmte ihn wie der hypnotisierende Tanz einer Schlange.
Aus der Dunkelheit löste sich eine gewaltige Gestalt und breitete zwei große, schwarze Schwingen aus. Wie eine Fledermaus. Oder ein Dämon.
Der Engel streckte seine langen Arme aus, die in spitzen Klauen mit langen, schwarzen Fingern ausliefen. Die stählernen Klingen seiner Nägel blitzten vor seinem unter einer Kapuze verborgenen Gesicht.
Ismael wich einen Schritt in Richtung Feuer zurück, und der Engel sah auf, offenbarte im Schein der Flammen seine Gesichtszüge. Diese unheimliche Gestalt war mehr als nur eine Maschine. Etwas hatte sich in ihr Inneres zurückgezogen und verwandelte sie in eine teuflische Marionette, ein greifbares, bösartiges Wesen. Der Junge riss sich zusammen, um nicht die Augen zu schließen, und packte das Ende eines halb verkohlten Holzscheits. Das brennende Holzscheit vor dem Engel hin und her schwenkend, deutete er zur Zimmertür.
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