Carlos Zafón - Der dunkle Wächter
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- Название:Der dunkle Wächter
- Автор:
- Издательство:S. Fischer Verlag GmbH
- Жанр:
- Год:2009
- Город:Frankfurt am Main
- ISBN:978-3-10-401696-2
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
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Erst jetzt flammte die Glühbirne wieder auf und tauchte das Zimmer in warmes Licht. Der Junge schrie beinahe vor Schreck. Sein Blick schoss in jeden Winkel des Zimmers, doch nirgendwo war eine Spur der Erscheinung zu entdecken, die er Sekunden zuvor zu sehen geglaubt hatte.
Dorian atmete tief durch und ging zur Tür. Als er die Hand auf den Türgriff legte, war das Metall eiskalt. Entschlossen öffnete er die Tür und spähte in den dunklen Flur. Nichts.
Leise schloss er sie wieder und trat erneut ans Fenster. Unten auf der Veranda verabschiedete sich Lazarus von seiner Mutter. Bevor er sich auf den Weg machte, beugte sich der Spielzeugfabrikant hinunter und küsste sie auf die Wange. Es war ein kurzer Kuss, beinahe hingehaucht. Dorian spürte, wie sich sein Magen zur Größe einer Erbse zusammenkrampfte. In diesem Moment blickte der Mann aus der Dunkelheit zu ihm auf und lächelte ihm zu. Das Blut gefror ihm in den Adern.
Im Mondlicht ging der Spielzeugfabrikant langsam auf den Wald zu, doch sosehr Dorian sich auch bemühte, er konnte nicht sehen, wohin Lazarus’ Schatten fiel. Kurz darauf verschluckte ihn die Dunkelheit.
Nachdem sie einem langen Korridor gefolgt waren, der die Spielzeugfabrik mit dem Wohnhaus verband, betraten Ismael und Irene das Innerste von Cravenmoore. Unter dem Mantel der Nacht wirkte Lazarus’ Anwesen wie ein Palast der Finsternis, dessen von unzähligen mechanischen Geschöpfen bevölkerte Galerien in alle Himmelsrichtungen in die Dunkelheit abzweigten. Die bunte Laterne, die über der spindelförmigen Treppe in der Mitte des Hauses hing, versprühte einen Regen aus roten, goldenen und blauen Lichtreflexen, die im Inneren von Cravenmoore zurückstrahlten wie aus einem Kaleidoskop entwichene Glasperlen.
Irene musste bei den erstarrten Figuren der Automaten und den ausdruckslosen Gesichtern entlang der Wände an einen unheimlichen Zauber denken, der die Seelen früherer Hausbewohner gefangen hielt. Ismael war da nüchterner und sah in ihnen lediglich den verworrenen, unergründlichen Geist ihres Schöpfers. Doch das beruhigte ihn keinesfalls; im Gegenteil, je weiter sie in Lazarus Janns Privatgemächer vordrangen, desto intensiver war die unsichtbare Gegenwart des Spielzeugfabrikanten zu spüren. Seine Persönlichkeit steckte in jedem kleinen Detail dieses barocken Baus, von den mit Fresken bemalten Decken, die Szenen aus bekannten Märchen zeigten, bis zu dem Boden, über den sie gingen, ein nicht enden wollendes Schachbrett, dessen hypnotisches Muster dem Auge in einem raffinierten optischen Effekt endlose Tiefe vortäuschte. Durch Cravenmoore zu streifen war, als wandelte man durch einen atemberaubenden und zugleich beängstigenden Traum.
Ismael blieb am Fuß der Treppe stehen und betrachtete, wie sie sich in die Höhe wand. Unterdessen bemerkte Irene, wie eines von Lazarus’ mechanischen Uhrengesichtern in Form einer Sonne die Augen aufschlug und ihnen zulächelte. Als der Stundenzeiger auf Mitternacht wanderte, drehte sich die Scheibe um und an die Stelle der Sonne trat ein Mond, von dem ein gespenstisches Leuchten ausging. Die dunkel glänzenden Augen des Mondes wanderten langsam hin und her.
»Gehen wir rauf«, flüsterte Ismael. »Hannahs Zimmer war im zweiten oder dritten Stock.«
»Hier gibt es Dutzende von Zimmern, Ismael. Woher sollen wir wissen, welches ihres war?«
»Hannah hat mir mal erzählt, dass ihr Zimmer am Ende eines Korridors lag. Mit Blick auf die Bucht, glaube ich.«
Irene nickte, obwohl sie diese Erklärung nicht sehr erhellend fand. Der Junge schien von der Atmosphäre dieses Ortes genauso beeindruckt zu sein wie sie, aber das würde er in hundert Jahren nicht zugeben. Beide warfen einen letzten Blick auf die Uhr.
»Es ist schon Mitternacht. Lazarus wird bald zurück sein«, sagte Irene.
»Dann mal los.«
Die Treppe wand sich in einer byzantinischen Spirale nach oben, die das Gesetz der Schwerkraft aufzuheben schien. Nach einem schwindelerregenden Aufstieg ließen sie den ersten Stock hinter sich. Ismael packte Irenes Hand und stieg weiter hinauf. Die Wölbung der Wände wurde nun stärker, und der Weg glich allmählich einem in den Stein gehauenen, klaustrophobischen Schlund.
»Nur noch ein kleines Stück«, sagte der Junge, der Irenes ängstliches Schweigen richtig deutete.
Eine Ewigkeit später– in Wirklichkeit waren es dreißig Sekunden– konnten die beiden die beklemmende Treppe hinter sich lassen und erreichten den Zugang zum zweiten Stockwerk von Cravenmoore. Vor ihnen lag der Hauptkorridor des Ostflügels. Eine Schar versteinerter Figuren lauerte in der Dunkelheit.
»Am besten, wir teilen uns auf«, stellte Ismael fest.
»Ich wusste, dass du das sagen würdest.«
»Dafür darfst du dir aussuchen, welchen Teil du dir vornimmst«, versuchte Ismael zu scherzen.
Irene sah sich um. Nach Osten waren drei in Kapuzen gehüllte Figuren rings um einen riesigen Kessel zu erkennen: Hexen. Das Mädchen zeigte in die entgegengesetzte Richtung.
»Diesen.«
»Es sind nur Maschinen, Irene«, sagte Ismael. »Sie sind leblos. Nichts weiter als Spielzeug.«
»Erzähl mir das morgen früh.«
»In Ordnung, ich sehe mir diesen Teil an. Wir treffen uns in fünfzehn Minuten hier. Wenn wir nichts gefunden haben, Pech. Dann gehen wir, versprochen.«
Sie nickte. Ismael reichte ihr seine Streichholzschachtel.
»Für alle Fälle.«
Irene steckte sie in ihre Jackentasche und warf Ismael einen letzten Blick zu. Der Junge beugte sich vor und küsste sie sacht auf den Mund.
»Viel Glück«, murmelte er.
Bevor sie antworten konnte, ging er den Korridor hinunter, der in tiefschwarze Finsternis getaucht war. »Viel Glück«, dachte Irene.
Die Schritte des Jungen verhallten hinter ihr. Irene atmete tief durch und ging zum entgegengesetzten Ende der Galerie, die durch die zentrale Kuppel des Hauses lief. Die Galerie teilte sich, als sie auf die Treppe traf. Irene beugte sich leicht über den Abgrund, der bis ins Erdgeschoss reichte. Ein Bündel gebrochenen Lichts fiel senkrecht von der Laterne in der Kuppel herab und formte einen Regenbogen, der durch die Dunkelheit brach.
An diesem Punkt gabelte sich die Galerie in zwei Richtungen, nach Süden und nach Westen. Der Westflügel war der einzige, der Sicht auf die Bucht bot. Ohne einen Augenblick zu zögern, betrat Irene den langen Gang und ließ die beruhigende Helligkeit hinter sich, die von der Laterne ausging. Plötzlich bemerkte das Mädchen, das ein durchscheinender Stoff den Gang abtrennte, ein dünner Gazevorhang, hinter dem der Korridor auffällig anders aussah als überall sonst. Es waren keine Figuren mehr zu sehen, die in der Dunkelheit lauerten. Ein Buchstabe war auf den Ring gestickt, der den trennenden Vorhang hielt. Eine Initiale:
A
Irene schlug den Vorhang mit den Händen beiseite und passierte diese sonderbare Grenze, die den Westflügel zweizuteilen schien. Ein kalter Hauch streifte ihr Gesicht, und das Mädchen bemerkte zum ersten Mal, dass die Wände über und über mit Holzschnitzereien bedeckt waren. Es waren nur drei Türen zu sehen. Zwei zu beiden Seiten des Korridors und eine dritte, größere, an der Stirnseite, auch sie verziert mit der Initiale, die sie auf dem Vorhang gesehen hatte.
Irene ging langsam auf die Tür zu. Die Holzreliefs ringsum zeigten geheimnisvolle Szenen, die von merkwürdigen Kreaturen bevölkert waren. Eine ging in die nächste über, einen Ozean aus Hieroglyphen bildend, deren Bedeutung ihr vollständig verborgen blieb. Als Irene die Tür am Ende des Flurs erreichte, war sie bereits zu der Überzeugung gelangt, dass Hannah unmöglich ein Zimmer in diesem Trakt bewohnt haben konnte. Doch die Anziehungskraft dieses Ortes war stärker als die unheimliche Aura des Verbotenen, die von ihm ausging. Eine intensive Präsenz schien in der Luft zu liegen. Eine fast greifbare Präsenz.
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