Carlos Zafón - Der dunkle Wächter

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Der dunkle Wächter: краткое содержание, описание и аннотация

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»Schnell«, drängte Ismael.

Irene bemerkte die Abschürfungen und Wunden an seinen Händen und Armen.

»Das ist nichts«, log der Junge, während er aus dem Teich kletterte.

Sie folgte ihm. Ihre Kleider waren klatschnass und klebten in der nächtlichen Kälte an ihrer Haut wie ein schmerzender Panzer aus Eis. Ismael spähte in die Dunkelheit.

»Wo ist er?«, fragte Irene.

»Vielleicht ist er beim Aufprall um-«

Etwas bewegte sich im Gebüsch. Sie erkannten die glutroten Augen sofort. Der Engel war immer noch da, und was auch immer ihn antrieb, er war nicht bereit, sie lebend davonkommen zu lassen.

»Renn!«

Die beiden stürzten, so schnell sie konnten, auf den Waldrand zu. Ihre nassen Kleider behinderten sie, und die Kälte begann ihnen in die Knochen zu dringen. Die Geräusche des Engels folgten ihnen durchs Unterholz. Ismael zog das Mädchen hinter sich her, immer tiefer in den Wald hinein, wo der Nebel dichter wurde.

»Wohin laufen wir?«, keuchte Irene, als sie merkte, dass sie einen Teil des Waldes betraten, den sie nicht kannte.

Ismael hielt sich nicht damit auf, zu antworten, und zog sie verzweifelt hinter sich her. Irene spürte, wie das Gestrüpp ihre Knöchel zerkratzte und die Erschöpfung schwer an ihren Muskeln zehrte. Sie konnte dieses Tempo nicht mehr lange durchhalten. Es war nur noch eine Frage von Sekunden, bis das Ungeheuer sie mitten im Wald einholte und mit seinen Klauen zerfleischte.

»Ich kann nicht mehr…«

»Doch, du kannst!«

Der Junge zerrte sie hinter sich her. Ihr Kopf spielte verrückt, und nur wenige Meter hinter ihnen hörte sie das Knacken der Zweige. Für einen kurzen Moment dachte sie, es würde verschwinden, doch ein stechender Schmerz im Bein brachte ihr die Wirklichkeit schmerzlich ins Bewusstsein. Eine Klaue des Engels war aus dem Gebüsch hervorgeschnellt und hatte ihr den Oberschenkel aufgeschlitzt. Das Mädchen schrie auf. Das Gesicht des Ungeheuers erschien hinter ihnen. Irene versuchte die Augen zu schließen, aber sie konnte den Blick nicht von diesem teuflischen Raubtier abwenden.

In diesem Moment tauchte der Eingang einer hinter Büschen verborgenen Höhle vor ihnen auf. Ismael rannte hinein und zog sie mit sich. Das war also der Ort, zu dem er sie führte. Eine Höhle. Glaubte Ismael etwa, der Engel werde zögern, sie auch dorthin zu verfolgen? Als einzige Antwort vernahm Irene das Geräusch, mit dem die Klauen an den Felswänden der Höhle entlangkratzten. Ismael zog sie durch den engen Gang, bis er schließlich vor einem Loch im Boden stehen blieb, einer Öffnung in die Tiefe. Ein kalter, salziger Wind strömte daraus hervor. Unten in der Dunkelheit war ein lautes Rauschen zu hören. Wasser. Das Meer.

»Spring!«, befahl ihr der Junge.

Irene starrte in das schwarze Loch. Der direkte Weg in die Hölle wäre einladender gewesen.

»Was ist da unten?«

Ismael keuchte erschöpft. Die Schritte des Engels klangen nah. Sehr nah.

»Die Fledermausgrotte.«

»Das ist der zweite Zugang? Du hast gesagt, der ist gefährlich!«

»Wir haben keine andere Wahl…«

Die Blicke der beiden trafen sich im Halbdunkel. Zwei Meter weiter ließ der schwarze Engel seine Krallen knirschen. Ismael nickte. Das Mädchen nahm seine Hand und sprang mit geschlossenen Augen ins Leere. Der Engel folgte ihnen und stürzte sich ebenfalls in die Höhle.

Der Fall durch die Dunkelheit erschien endlos. Als sie schließlich ins Meer eintauchten, drang eine beißende Kälte in jede ihrer Poren. Als sie wieder an die Oberfläche kamen, fiel nur ein schwacher Lichtstrahl durch die Öffnung in der Kuppel der Grotte. Die Brandung spülte sie gegen schroffe Felswände.

»Wo ist er?«, fragte Irene, bemüht, das durch das eisige Wasser ausgelöste Zittern zu unterdrücken.

Die beiden umarmten sich schweigend, während sie jeden Moment damit rechneten, dass diese Ausgeburt der Hölle aus dem Wasser auftauchte und ihnen in der dunklen Höhle den Garaus machte. Doch dieser Moment kam nicht. Ismael entdeckte ihn zuerst.

Die scharlachroten Augen des Engels leuchteten vom Grund der Grotte herauf. Sein enormes Gewicht hinderte ihn am Auftauchen. Ein wütendes Brüllen drang durch das Wasser zu ihnen. Das Wesen, das sich des Engels bediente, wand sich vor Zorn, als es feststellte, dass seine mörderische Marionette in eine Falle gegangen war, die sie unbrauchbar machte. Dieser Metallklumpen würde nie wieder an die Oberfläche gelangen. Er war dazu verdammt, auf dem Grund der Grotte zu liegen, bis das Meer einen Haufen rostigen Schrotts aus ihm gemacht hatte.

Die beiden beobachteten, wie das Glühen der Augen verblasste und schließlich im Wasser für immer erlosch. Ismael seufzte erleichtert auf. Irene weinte still vor sich hin.

»Es ist vorbei«, murmelte das Mädchen zitternd. »Es ist vorbei.«

»Nein«, sagte Ismael. »Das war nur eine leblose, willenlose Maschine. Etwas hat sie von innen heraus gelenkt. Das, was versucht hat, uns zu töten, ist immer noch da…«

»Aber was soll das sein?«

»Ich weiß es nicht…«

In diesem Moment gab es eine Explosion auf dem Grund der Grotte. Eine Wolke schwarzer Bläschen stieg an die Oberfläche und verschmolz zu einem schwarzen Gebilde, das über die Felswände bis zum Eingang in der Kuppel der Grotte glitt. Dort hielt der Schatten inne, um sie zu beobachten.

»Ist er weg?«, fragte Irene verängstigt.

Ein grausames, giftiges Lachen hallte durch die Grotte. Ismael schüttelte langsam den Kopf.

»Er lässt uns hier zurück…«, sagte der Junge, »damit die Flut den Rest erledigt…«

Der Schatten schlüpfte durch den Eingang der Höhle.

Ismael atmete auf und brachte Irene zu einem kleinen Felsen, der aus dem Wasser ragte und gerade genügend Platz für sie beide bot. Er hievte sie auf den Stein und schlang die Arme um sie. Sie zitterten vor Kälte und waren verletzt, aber für einige Minuten lagen sie einfach nur still da und atmeten tief durch. Irgendwann merkte Ismael, dass das Wasser wieder ihre Füße berührte, und er begriff, dass die Flut kam. Nicht dieses Wesen, das sie verfolgte, war in die Falle gegangen, sondern sie selbst…

Der Schatten hatte sie einem langsamen, schrecklichen Tod überlassen.

10. In der Falle

Das Meer brach sich donnernd am Eingang der Fledermausgrotte. Die kalte Strömung aus der Schwarzen Bucht floss gurgelnd in die Rinnen im Fels, ein beängstigendes Geräusch, das in der in Dunkelheit getauchten Grotte widerhallte. Über ihnen war in unerreichbarer Ferne die Öffnung im Fels zu sehen, die an das Auge einer Kuppel erinnerte. In wenigen Minuten war der Wasserstand um mehrere Zentimeter gestiegen. Irene stellte bald fest, dass die Felsfläche, auf der sie wie Schiffbrüchige kauerten, immer kleiner wurde. Millimeter für Millimeter.

»Die Flut kommt«, murmelte sie.

Ismael nickte nur niedergeschlagen.

»Was wird jetzt mit uns geschehen?«, fragte sie, auch wenn sie die Antwort erahnte. Aber sie hoffte, der Junge, der doch immer für eine Überraschung gut war, werde im letzten Augenblick irgendeinen Trumpf aus dem Ärmel schütteln.

Er warf ihr einen düsteren Blick zu, der Irenes Hoffnungen augenblicklich zunichte machte.

»Wenn das Wasser steigt, versperrt es den Höhleneingang«, erklärte Ismael. »Und dann bleibt kein anderer Ausweg mehr als die Öffnung in der Höhlendecke, aber die ist von hier aus unerreichbar.«

Er machte eine Pause, und sein Gesicht versank in der Dunkelheit.

»Wir sitzen in der Falle, draußen ist die Strömung zu stark«, sagte er schließlich.

Die Vorstellung der langsam ansteigenden Flut, die sie in einem dunklen, kalten Alptraum wie Ratten ertränkte, ließ Irene das Blut in den Adern gefrieren. Auf ihrer Flucht vor dem mechanischen Ungeheuer hatte die Aufregung so viel Adrenalin in ihre Adern gepumpt, dass sie nicht mehr klar denken konnte. Während sie nun in der Dunkelheit vor Kälte zitterte, kam ihr die Aussicht auf einen langsamen Tod unerträglich vor.

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