Carlos Zafón - Der dunkle Wächter

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Der dunkle Wächter: краткое содержание, описание и аннотация

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»Es muss doch einen Weg geben, hier herauszukommen«, wandte sie ein.

»Nein, gibt es nicht.«

»Und was machen wir jetzt?«

»Fürs Erste, abwarten…«

Irene begriff, dass sie den Jungen auf der Suche nach Antworten nicht weiter bedrängen durfte. Wahrscheinlich stand er, der die Gefahren der Höhle kannte, größere Ängste aus als sie. Und recht betrachtet, konnte ihnen ein Themenwechsel nicht schaden.

»Noch etwas…«, begann sie. »In Cravenmoore… Als ich in dieses Zimmer kam, habe ich dort etwas gesehen. Etwas über Alma Maltisse…«

Ismael warf ihr einen unergründlichen Blick zu.

»Ich glaube… Ich glaube, Alma Maltisse und Alexandra Jann sind ein und dieselbe Person. Alma Maltisse war Alexandras Mädchenname, bevor sie Lazarus heiratete«, erklärte Irene.

»Das ist unmöglich. Alma Maltisse ist vor Jahren vor der Leuchtturminsel ertrunken«, wandte Ismael ein.

»Aber ihre Leiche wurde nie gefunden…«

»Es ist unmöglich«, beharrte der Junge.

»Als ich in diesem Zimmer war, habe ich ein Bild von ihr gesehen… Und da lag jemand im Bett. Eine Frau.«

Ismael rieb sich die Augen und versuchte seine Gedanken zu ordnen.

»Einen Moment. Mal angenommen, du hättest recht. Mal angenommen, Alma Maltisse und Alexandra Jann wären ein und dieselbe Person. Wer ist dann die Frau, die du auf Cravenmoore gesehen hast? Wer ist die Frau, die all diese Jahre unter der Identität von Lazarus’ kranker Frau dort gelebt hat?«, fragte er.

»Ich weiß es nicht. Je mehr wir über diese Sache herausfinden, desto weniger verstehe ich«, sagte Irene. »Und da ist noch etwas, das mich beschäftigt. Was hat diese Figur zu bedeuten, die wir in der Spielzeugfabrik gesehen haben? Es war eine Nachbildung meiner Mutter. Schon bei dem Gedanken stehen mir die Haare zu Berge. Lazarus baut eine Puppe mit dem Gesicht meiner Mutter…«

Eiskaltes Wasser umspülte ihre Knöchel. Seit sie dort saßen, war der Meeresspiegel mindestens eine Handbreit angestiegen. Die beiden wechselten einen erschreckten Blick. Das Meer donnerte erneut, und ein Wasserschwall schwappte in den Höhleneingang. Es versprach eine sehr lange Nacht zu werden.

Um Mitternacht hatte sich ein Nebelschleier über die Klippen gelegt, der nun Stufe für Stufe vom Anleger zum Haus am Kap hinaufkroch. Auf der Veranda baumelte noch die Öllampe, deren Licht nur noch müde flackerte. Abgesehen vom Rauschen des Meeres und dem Rascheln der Blätter im Wald herrschte absolute Stille. Dorian lag im Bett, in der Hand ein kleines Glas mit einer brennenden Kerze darin. Er wollte nicht, dass seine Mutter das Licht sah, und außerdem hatte er nach dem Vorgefallenen kein Vertrauen mehr in seine Nachttischlampe. Die Flamme flackerte launisch in seinem Atem wie eine tanzende Feuerelfe. Lichtreflexe ließen in jeder Ecke unerwartete Formen erstehen. Dorian seufzte. In dieser Nacht würde er für kein Geld der Welt ein Auge zutun können.

Kurz nachdem Lazarus sich verabschiedet hatte, hatte Simone einen Blick in sein Zimmer geworfen, um sich zu vergewissern, dass es ihm gut ging. Dorian hatte sich, vollständig angezogen, unter die Bettdecke gekauert und eine seiner Glanzvorstellungen vom süßen Schlaf der Gerechten gegeben. Daraufhin war seine Mutter zufrieden in ihrem Schlafzimmer verschwunden, um seinem Beispiel zu folgen. Seitdem waren Stunden vergangen, wenn nicht gar Jahre, wie es dem Jungen vorkam. Die nicht enden wollende Nacht hatte ihm Gelegenheit gegeben, sich darüber klar zu werden, dass seine Nerven gespannt waren wie die Saiten eines Klaviers. Bei jedem Lichtschein, jedem Knarren, jedem Schatten begann sein Herz wie wild zu rasen.

Langsam wurde das Licht der Kerze schwächer, bis nur noch ein blaues Flämmchen übrigblieb, dessen fahler Schein kaum noch die Dunkelheit durchdrang. Augenblicklich legte sich wieder Finsternis über den Raum, aus dem sie nur widerstrebend gewichen war. Dorian konnte spüren, wie das heiße Wachs hinuntertropfte und in dem Glas erkaltete. Vom Nachttisch aus beobachtete ihn schweigend der Bleiengel, den Lazarus ihm geschenkt hatte. »Ist ja schon gut«, dachte Dorian und beschloss, zu seinem bevorzugten Mittel gegen Schlaflosigkeit und Alpträume zu greifen: etwas zu essen.

Er schlug die Bettdecke zurück und stand auf. Er hatte entschieden, auf Schuhe zu verzichten, um das Knarren, Knarzen und Knacken zu vermeiden, das seine Füße förmlich anzuziehen schienen, wann immer er vorhatte, lautlos durch das Haus am Kap zu schleichen, und nun nahm er seinen ganzen Mut zusammen und tappte auf Zehenspitzen quer durchs Zimmer zur Tür. Die Klinke herunterzudrücken, ohne dass das übliche Mitternachtskonzert rostiger Türangeln einsetzte, kostete ihn zehn lange Sekunden, aber es war die Mühe wert. In Zeitlupe öffnete er die Tür und prüfte, ob die Luft rein war. Der Flur lag im Dunkeln, und die Treppe zeichnete sich als Schatten an der Wand ab. Kein Staubkörnchen regte sich in der Luft. Dorian zog die Tür hinter sich zu und schlich vorsichtig bis zum Treppenabsatz, an Irenes Zimmer vorbei.

Seine Schwester war vor Stunden unter dem Vorwand, sie habe rasende Kopfschmerzen, schlafen gegangen, obwohl Dorian vermutete, dass sie noch las oder alberne Liebesbriefe an diesen Fischer schrieb, mit dem sie neuerdings mehr Stunden verbrachte, als ein Tag lang war. Seit er sie in Simones Kleid gesehen hatte, wusste er, dass von ihr nur noch eines zu erwarten war: Probleme. Während er wie ein Indianer auf der Pirsch die Treppe hinunterschlich, schwor sich Dorian, dass er mehr Haltung an den Tag legen würde, sollte er eines Tages die Dummheit begehen, sich zu verlieben. Frauen wie Greta Garbo machten sich nichts aus solchem Blödsinn wie Liebesbriefchen und Blumen. Er mochte ein Feigling sein; aber ein Lackaffe, niemals.

Im Erdgeschoss angelangt, stellte Dorian fest, dass eine Nebelbank das Haus umgab und die Schwaden den Blick aus allen Fenstern verwehrten. Das Lächeln, mit dem er sich auf Kosten seiner Schwester lustig gemacht hatte, verflog. »Kondensiertes Wasser«, sagte er sich. »Es ist nur kondensiertes Wasser, das sich niederschlägt. Elementare Chemie.« Nach dieser beruhigenden wissenschaftlichen Erklärung achtete er nicht weiter auf den Nebel, der durch die Fensterritzen kroch und in die Küche waberte. Dort stellte er fest, dass die Romanze zwischen Irene und ihrem Schwarzen Korsar auch ihre positiven Seiten hatte: Seit sie sich mit ihm traf, hatte seine Schwester die Schachtel mit der köstlichen Schweizer Schokolade nicht mehr angerührt, die Simone in der zweiten Schublade des Vorratsschranks aufbewahrte.

Er leckte sich über die Lippen wie eine Katze und machte sich über das erste Praliné her. Die köstliche Geschmacksexplosion von Trüffel, Mandel und Kakao trübte ihm die Sinne. Was ihn betraf, war Schokolade nach der Kartographie die wohl großartigste Erfindung der Menschheit. Insbesondere Pralinen. »Ein erfinderisches Volk, die Schweizer«, dachte Dorian. »Uhren und Schokolade, die Essenz des Lebens.« Ein plötzliches Geräusch riss ihn auf einen Schlag aus seinen angenehmen Überlegungen. Wie erstarrt hörte Dorian erneut das Geräusch, und die zweite Praline glitt ihm aus den Fingern. Jemand klopfte an der Tür.

Der Junge versuchte zu schlucken, aber sein Mund war ganz trocken. Erneut waren zwei präzise Schläge gegen die Haustür zu vernehmen. Dorian ging ins Wohnzimmer, ohne den Blick vom Eingang abzuwenden. Nebel kroch unter der Türschwelle hindurch. Wieder wurde zweimal an die Tür geklopft. Dorian blieb davor stehen und zögerte kurz.

»Wer ist da?«, fragte er mit gebrochener Stimme.

Erneutes zweimaliges Klopfen war die einzige Antwort, die er erhielt. Der Junge trat ans Fenster, doch durch die Nebeldecke war nichts zu sehen. Es waren auch keine Schritte auf der Veranda zu hören. Der Unbekannte war gegangen. Vielleicht ein Wanderer, der sich verlaufen hatte, dachte Dorian. Er wollte gerade in die Küche zurückgehen, als das zweimalige Klopfen erneut zu vernehmen war, diesmal jedoch an der Fensterscheibe, kaum zehn Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Ihm blieb fast das Herz stehen. Dorian wich langsam in die Mitte des Wohnzimmers zurück, bis er rückwärts gegen einen Sessel stieß. Instinktiv packte der Junge einen Kerzenleuchter aus Metall und hielt ihn vor sich.

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