Carlos Zafón - Der dunkle Wächter

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Der dunkle Wächter: краткое содержание, описание и аннотация

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»In dieser Größe macht er dir keine Angst, oder?«

Dorian schüttelte begeistert den Kopf.

»Dann soll er dein Schutzengel sein. Um dich vor dunklen Schatten zu beschützen…«

Lazarus begleitete Dorian durch den Wald bis zum Haus am Kap, während er ihm von den Geheimnissen und der Funktionsweise von Automaten und mechanischen Objekten erzählte, die Dorian in ihrer Vertracktheit und ihrem Einfallsreichtum an Magie zu grenzen schienen. Lazarus schien alles zu wissen und hatte selbst auf die gewieftesten und hintergründigsten Fragen eine Antwort. Man bekam ihn einfach nicht zu packen. Als sie die andere Seite des Waldes erreicht hatten, war Dorian fasziniert und stolz auf seinen neuen Freund.

»Denk an unsere Abmachung, ja?«, flüsterte Lazarus. »Keine nächtlichen Ausflüge mehr.«

Dorian schüttelte den Kopf und ging zum Haus. Der Spielzeugfabrikant wartete draußen und ging nicht eher, bis der Junge in seinem Zimmer war und ihm vom Fenster aus zuwinkte. Lazarus winkte zurück und verschwand dann wieder in der Dunkelheit des Waldes.

Als Dorian im Bett lag, hatte er immer noch ein Lächeln auf dem Gesicht. All seine Sorgen und Ängste schienen sich in Luft aufgelöst zu haben. Beschwingt öffnete der Junge das Kästchen und nahm den mechanischen Engel heraus, den Lazarus ihm geschenkt hatte. Es war eine perfekte Arbeit von außergewöhnlicher Schönheit. Der komplizierte Mechanismus verriet eine geheimnisvolle, fesselnde Wissenschaft. Dorian stellte die Figur auf den Fußboden vor seinem Bett und löschte das Licht. Lazarus war ein Genie. Das war das richtige Wort. Dorian hatte es Hunderte Male gehört und war jedes Mal erstaunt, dass es so oft verwendet wurde, wo es doch in Wahrheit in keinem der Fälle auf den so Bezeichneten passte. Am Ende hatte er doch ein wahres Genie kennengelernt. Und außerdem war er sein Freund.

Die Begeisterung machte einer unüberwindlichen Schläfrigkeit Platz. Dorian überließ sich der Müdigkeit, und seine Gedanken trieben einem Abenteuer entgegen, in dem er als Lazarus’ Nachfolger eine Maschine erfand, die Schatten fing und die Welt von einer finsteren, verbrecherischen Vereinigung befreite.

Dorian schlief schon, als die Figur ohne jede Vorankündigung langsam ihre Flügel auszubreiten begann. Der metallene Engel wackelte mit dem Kopf und hob einen Arm. Seine schwarzen Augen glänzten in der Dunkelheit wie zwei Tränen aus Obsidian.

8. Inkognito

Drei Tage vergingen, ohne dass Irene etwas von Ismael hörte. Im Dorf war keine Spur von dem Jungen zu sehen, und sein Segelboot lag nicht an der Mole. Eine Sturmfront fegte über die Küste der Normandie hinweg und breitete ein aschgraues Tuch über die Bucht, das sich fast eine Woche halten sollte.

Die Straßen des Dorfes lagen schläfrig unterm Nieselregen, als Hannah ihre letzte Reise auf den kleinen Friedhof antrat, der auf einer Anhöhe nordöstlich von Baie Bleue lag. Die Prozession hielt am Tor des Gottesackers, denn auf ausdrücklichen Wunsch der Familie fand die Aussegnung im engsten Kreis statt, während die Leute aus dem Dorf schweigend durch den Regen zu ihren Häusern zurückgingen, überschattet von der Erinnerung an das Mädchen.

Lazarus erbot sich, Simone und ihre Kinder zum Haus am Kap zurückzufahren, als sich die Trauergemeinde auflöste wie eine Nebelbank im Morgengrauen. In diesem Moment entdeckte Irene die einsame Gestalt von Ismael auf der obersten Spitze der Klippen, die den Friedhof begrenzten. Er sah auf das bleierne Meer hinaus. Ein kurzer Blickwechsel zwischen ihr und ihrer Mutter genügte. Simone nickte und ließ sie gehen. Wenig später fuhr Lazarus’ Wagen über die Straße an der Kapelle Saint Roland davon, und Irene stieg den Pfad hinauf, der zu den Klippen führte.

Am Horizont war ein Wetterleuchten über dem Meer zu sehen, Vorhänge aus Licht flammten zwischen den Wolken auf, die an Panzer aus weißglühendem Stahl erinnerten. Das Mädchen fand Ismael auf einem Felsen sitzend, den Blick auf dem Ozean verloren. In der Ferne versanken die Leuchtturminsel und das Kap im Nebel.

Auf dem Rückweg ins Dorf erzählte Ismael Irene ganz unvermittelt, wo er in den letzten drei Tagen gesteckt hatte. Der Junge begann mit dem Moment, als er die Nachricht erhalten hatte.

Er war mit der Kyaneos zur Leuchtturminsel aufgebrochen, um vor seinen Gefühlen zu fliehen, vor denen es kein Entrinnen zu geben schien. In den folgenden Stunden bis zum Morgengrauen gelang es ihm, einen klaren Kopf zu bekommen und seine Aufmerksamkeit auf ein neues Ziel zu richten: dem Verantwortlichen für dieses Unglück die Maske vom Gesicht zu reißen und ihn für seine Tat bezahlen zu lassen. Der Drang nach Rache schien das einzige Gegenmittel zu sein, das den Schmerz zu lindern vermochte.

Die Erklärungen der Gendarmerie stellten ihn absolut nicht zufrieden. Die Geheimniskrämerei, mit der die örtlichen Behörden den Fall behandelten, kam ihm zumindest verdächtig vor. Irgendwann, bevor der nächste Morgen anbrach, hatte Ismael bereits beschlossen, seine eigenen Nachforschungen anzustellen. Um jeden Preis. Von nun an galten keine Regeln mehr. Noch in derselben Nacht schlich er sich in das provisorische forensische Labor von Doktor Giraud ein. Mit Hilfe seines Muts und einer Zange überwand er Vorhängeschlösser und alles, was sich ihm in den Weg stellte.

Halb staunend, halb ungläubig hörte Irene zu, wie sich Ismael in die unheimlichen Räumlichkeiten eingeschlichen und gewartet hatte, bis Giraud verschwand, um dann im Formalinnebel und einem gespenstischen Zwielicht die Archive des Arztes eingehend nach Hannahs Akte zu durchsuchen.

Woher er die Kaltblütigkeit für diesen Coup genommen hatte, blieb unklar, aber offenbar hatte er sich nicht von den beiden Leichen abschrecken lassen, die, mit Tüchern bedeckt, dort lagen. Es handelte sich um zwei Taucher, die das Pech gehabt hatten, in der Nacht zuvor in der Meerenge von La Rochelle in eine Unterwasserströmung zu geraten, als sie versucht hatten, die Ladung eines auf dem Riff aufgelaufenen Segelschiffes zu bergen.

Bleich wie eine Porzellanpuppe hörte sich Irene die schaurige Geschichte von vorne bis hinten an, auch, wie Ismael mit einem der Seziertische zusammengestoßen war. Als die Erzählung des Jungen wieder im Freien anlangte, atmete sie erleichtert auf. Ismael hatte die Akte auf sein Boot mitgenommen und zwei Stunden lang versucht, sich durch den Dschungel von Doktor Girauds Wortgeklingel und Medizinerjargon zu kämpfen.

Irene schluckte.

»Wie ist sie gestorben?«, flüsterte sie.

Ismael sah ihr direkt in die Augen. In den seinen lag ein seltsames Glitzern.

»Sie wissen es nicht. Aber sie wissen, woran. Dem Bericht zufolge war die offizielle Todesursache ein Herzstillstand«, erklärte er. »In seiner abschließenden Analyse erklärt Doktor Giraud, dass Hannah seiner persönlichen Meinung nach im Wald etwas gesehen hat, das sie in Panik versetzte.«

Panik. Das Wort hallte in ihrem Kopf wider. Ihre Freundin Hannah war vor Angst gestorben, und was immer diese Angst ausgelöst hatte, befand sich noch im Wald.

»Es war am Sonntag, oder?«, sagte Irene. »Etwas muss an diesem Tag passiert sein…«

Ismael nickte bedächtig. Es war offensichtlich, dass der Junge diesen Gedanken schon lange vor ihr gehabt hatte.

»Oder in der Nacht davor«, fügte er hinzu.

Irene warf ihm einen fragenden Blick zu.

»Hannah hat diese Nacht auf Cravenmoore verbracht. Am nächsten Tag war sie spurlos verschwunden. Bis man sie tot im Wald gefunden hat«, sagte der Junge.

»Was willst du damit sagen?«

»Ich war im Wald. Es gibt Spuren. Abgeknickte Äste. Es hat ein Kampf stattgefunden. Jemand hat Hannah vom Haus aus verfolgt.«

»Von Cravenmoore?«

Ismael nickte erneut.

»Wir müssen herausfinden, was in der Nacht vor ihrem Verschwinden passiert ist. Vielleicht erklärt das, wer oder was sie im Wald verfolgt hat.«

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