Carlos Zafón - Der dunkle Wächter
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- Название:Der dunkle Wächter
- Автор:
- Издательство:S. Fischer Verlag GmbH
- Жанр:
- Год:2009
- Город:Frankfurt am Main
- ISBN:978-3-10-401696-2
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
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Eine Minute später schlich Dorian in einem dicken Pullover und seinen Lederstiefeln leise die Treppe hinunter und öffnete ganz vorsichtig die Verandatür. Die Nacht war kalt, und das Meer brüllte in der Dunkelheit am Fuß der Klippen. Er folgte mit den Augen dem silbrigen Band des Mondlichts, das sich zum Wald spannte. Mit einem Kribbeln im Magen dachte Dorian an die warme Sicherheit seines Zimmers. Er atmete tief durch.
Die Lichter bohrten sich wie weiße Nadeln durch den Nebel am Waldrand. Der Junge setzte einen Fuß vor den anderen, immer weiter. Bevor er sich versah, umfingen ihn die Schatten des Waldes, und das Haus am Kap erschien ihm weit weg, unendlich weit.
Keine Dunkelheit und keine Stille der Welt halfen Irene in dieser Nacht, Schlaf zu finden. Um Mitternacht gab sie schließlich auf und knipste das kleine Nachttischlämpchen an. Alma Maltisse Tagebuch lag neben dem winzigen Medaillon, das ihr Vater ihr vor Jahren geschenkt hatte, ein kleiner silberner Engel. Irene nahm das Tagebuch zur Hand und schlug es erneut auf der ersten Seite auf.
Die feine, geschwungene Handschrift hieß sie willkommen. Das vergilbte, ockerfarbene Blatt erinnerte an ein Roggenfeld, das im Wind wogte. Während ihr Blick über die Zeilen glitt, machte sich Irene erneut auf die Reise in das geheime Gedächtnis der Alma Maltisse.
Schon als sie die erste Seite umblätterte, führte sie der Zauber der Worte weit weg. Sie hörte weder das Schlagen der Wellen noch den Wind im Wald. Sie war in einer anderen Welt…
… Heute Nacht hörte ich sie in der Bibliothek streiten. Er schrie ihn an, flehte ihn an, ihn in Ruhe zu lassen, das Haus für immer zu verlassen. Er sagte ihm, er habe kein Recht dazu, das mit unserem Leben zu tun. Ich werde nie dieses wilde Gelächter vergessen, das wütende, rasende Heulen eines Tieres, das durch die Mauern drang. Das Geräusch tausender Bücher, die aus den Regalen flogen, war im ganzen Haus zu hören. Sein Zorn wird immer größer. Seit ich diese Bestie aus ihrem Bann befreite, ist sie jeden Tag mächtiger geworden.
Er wacht jede Nacht am Fuß meines Bettes. Ich weiß, dass er Angst hat, der Schatten werde mich holen, wenn er mich nur einen Moment alleine lässt. Seit Tagen sagt er mir nicht, was ihm im Kopf herumgeht, aber das ist auch nicht nötig. Er hat seit Wochen nicht geschlafen. Jede Nacht besteht aus furchtbarem, endlosem Warten. Er stellt Hunderte von Kerzen überall im Haus auf, versucht jeden Winkel mit Licht zu füllen, um zu verhindern, dass der Schatten Zuflucht in der Dunkelheit sucht. Sein Gesicht ist in einem Monat um zehn Jahre gealtert.
Manchmal glaube ich, dass alles meine Schuld ist, dass der Fluch sich mit mir auflöste, wenn ich verschwände. Vielleicht ist es das, was ich tun sollte: Von hier fortgehen und mich der unvermeidlichen Begegnung mit dem Schatten stellen. Nur das würde uns Frieden bringen. Das Einzige, was mich von diesem Schritt abhält, ist die Tatsache, dass ich den Gedanken nicht ertrage, ihn zu verlassen. Ohne ihn hat nichts einen Sinn. Weder das Leben noch der Tod…
Irene sah von dem Tagebuch auf. Das Labyrinth der Zweifel, in dem sich Alma Maltisse befand, kam ihr verstörend vor und zugleich beunruhigend nah. Es schien nur eine feine Linie zwischen Almas Schuldgefühl und ihrem Lebenswillen zu liegen, schmal wie die Schneide eines vergifteten Messers. Irene löschte das Licht. Das Bild ging ihr nicht aus dem Kopf. Ein vergiftetes Messer.
Dorian ging immer tiefer in den Wald, folgte den Lichtern, die er im Gebüsch aufblitzen sah, ein kurzes Aufscheinen, das von überall aus dem Dickicht kommen konnte. Die nebelfeuchten Blätter bildeten einen Fächer unerklärlicher Erscheinungen. Der Klang seiner eigenen Schritte kam ihm nun wie eine beängstigende Warnung vor. Schließlich atmete er tief durch und rief sich sein Vorhaben in Erinnerung: Er würde nicht eher von hier fortgehen, bis er herausgefunden hatte, was sich im Wald verbarg. Das war alles.
Der Junge blieb am Rand der Lichtung stehen, wo er tags zuvor die Fußspuren entdeckt hatte. Die Spur war nun verwischt und kaum noch zu erkennen. Er ging zu dem zerfetzten Baumstamm und betastete die Schrammen. In seiner Vorstellung machte sich der Gedanke an ein Wesen breit, das in rasender Geschwindigkeit die Bäume erklomm, wie eine Raubkatze direkt aus der Hölle. Zwei Sekunden später verriet ihm das erste Knacken hinter seinem Rücken, dass jemand – oder etwas– in der Nähe war.
Dorian verbarg sich im Gebüsch. Nadelspitze Zweige zerkratzten ihm die Haut. Er hielt den Atem an und betete, dass derjenige, der sich dort näherte, sein Herz nicht so laut pochen hörte wie er selbst in diesem Moment. Wenig später tasteten sich die flackernden Lichter, die er aus der Ferne gesehen hatte, durch das Unterholz und verwandelten den wabernden Nebel in einen rötlichen Brodem.
Auf der anderen Seite der Büsche waren Schritte zu hören. Der Junge schloss die Augen, während er zur Statue erstarrte. Die Schritte hielten inne. Dorian ging die Luft aus, aber wenn nötig, konnte er noch die nächsten zehn Jahre durchhalten, ohne zu atmen. Als er schließlich glaubte, seine Lungen würden platzen, schoben zwei Hände die Zweige des Gebüschs auseinander, hinter dem er sich versteckte. Seine Beine wurden zu Pudding. Das Licht einer Laterne blendete ihn. Nach einem Moment, der dem Jungen endlos vorkam, stellte der Unbekannte die Laterne auf den Boden und hockte sich vor ihm nieder. Ein vage vertrautes Gesicht leuchtete vor ihm auf, doch die Panik hinderte ihn daran, es zu erkennen. Der Unbekannte lächelte.
»Sieh an. Darf man erfahren, was du hier machst?«, fragte eine ruhige, freundliche Stimme.
Irgendwann begriff Dorian, dass der Mann dort vor ihm schlicht und einfach Lazarus war. Erst jetzt atmete er auf.
Es dauerte eine gute Viertelstunde, bis das Zittern in Dorians Händen nachließ. Lazarus reichte ihm eine Schale heiße Schokolade und setzte sich ihm gegenüber. Lazarus hatte ihn zu dem Anbau neben der Spielzeugfabrik geführt. Dort hatte er in aller Ruhe zwei Tassen Schokolade zubereitet.
Beide schlürften laut und sahen sich über die Tassen hinweg an, bis Lazarus schließlich zu lachen begann.
»Du hast mir einen Riesenschreck eingejagt, mein Junge«, sagte er.
»Wenn es Sie tröstet: das war nichts im Vergleich zu dem Schreck, den Sie mir eingejagt haben«, setzte Dorian hinzu, während er spürte, wie die heiße Schokolade in seinem Magen ein warmes Gefühl der Ruhe verbreitete.
»Daran habe ich keinen Zweifel«, lachte Lazarus. »Jetzt sag mir, was du da draußen gemacht hast.«
»Ich habe Lichter gesehen.«
»Du hast meine Laterne gesehen. Und deshalb bist du nach draußen gegangen? Um Mitternacht? Hast du vergessen, was mit Hannah passiert ist?«
Dorian schluckte, und es kam ihm vor, als schluckte er eine großkalibrige Bleikugel.
»Nein, Monsieur.«
»Gut. Dann vergiss es nicht. Es ist gefährlich, im Dunkeln hier herumzulaufen. Ich habe seit Tagen das Gefühl, dass sich jemand im Wald herumtreibt.«
»Haben Sie auch die Spuren gesehen?«
»Welche Spuren?«
Dorian erzählte ihm von seinen Ängsten und Befürchtungen bezüglich dieses seltsamen Wesens, das er im Wald vermutete. Anfangs glaubte er, er sei nicht dazu in der Lage, doch Lazarus flößte ihm die nötige Ruhe und das nötige Vertrauen ein, um seine Zunge zu lösen. Während der Junge erzählte, hörte Lazarus aufmerksam zu, doch bei den phantastischsten Details seiner Schilderung konnte er ein gewisses Erstaunen und auch das eine oder andere Lächeln nicht verbergen.
»Ein Schatten?«, fragte Lazarus plötzlich.
»Sie glauben kein Wort von dem, was ich gesagt habe«, stellte Dorian fest.
»Doch, doch. Ich glaube dir. Oder ich versuche dir zu glauben. Du musst verstehen, dass das, was du mir erzählst, ein wenig… sonderbar klingt«, sagte Lazarus.
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