Carlos Zafón - Der dunkle Wächter

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Der dunkle Wächter: краткое содержание, описание и аннотация

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»Aber Sie haben doch auch etwas gesehen. Deshalb sind Sie im Wald gewesen. Ist es nicht so?«

Lazarus lächelte.

»Ja. Ich hatte auch den Eindruck, etwas gesehen zu haben, aber ich kann es nicht so detailliert beschreiben wie du.«

Dorian trank seine Schokolade aus.

»Noch mehr?«, bot Lazarus an.

Der Junge nickte. Die Gesellschaft des Spielzeugfabrikanten war ihm angenehm. Mitten in der Nacht bei einer Tasse Schokolade mit ihm zusammenzusitzen erschien ihm aufregend und lehrreich.

Als er einen Blick in die Werkstatt warf, in der sie sich befanden, bemerkte Dorian auf einer der Werkbänke eine riesige Figur mit weit ausgebreiteten Armen, die unter einem Tuch verborgen war.

»Arbeiten Sie an etwas Neuem?«

Lazarus nickte bestätigend.

»Soll ich es dir zeigen?«

Dorians Augen wurden riesengroß. Eine Antwort war nicht nötig.

»Nun, du musst berücksichtigen, dass es eine unvollendete Arbeit ist…« sagte der Mann, während er zu dem Tuch ging und eine Laterne hochhielt.

»Ist es ein Automat?«, wollte der Junge wissen.

»In gewisser Weise, ja. Eigentlich ist es ein ziemlich außergewöhnliches Stück, wie ich finde. Die Idee ging mir seit Jahren durch den Kopf. Es war ein Junge ungefähr in deinem Alter, der mich vor langer Zeit darauf gebracht hat.«

»Ein Freund von Ihnen?«

Lazarus lächelte wehmütig.

»Bereit?«, fragte er.

Dorian nickte lebhaft mit dem Kopf. Lazarus zog das Tuch weg, das die Gestalt verhüllte… und der Junge wich erschreckt einen Schritt zurück.

»Es ist nur eine Maschine, Dorian. Du brauchst keine Angst zu haben.«

Dorian betrachtete die wuchtige Figur. Lazarus hatte einen Engel aus Metall gebaut, einen Koloss von fast zwei Metern Höhe mit zwei gewaltigen Schwingen. Das aus Stahl getriebene Gesicht glänzte unter einer Kapuze hervor. Die riesigen Hände hätten seinen Kopf mit einer Faust umfassen können.

Lazarus drückte eine Feder im Nacken des Engels, und das mechanische Geschöpf öffnete die Augen, zwei Rubine, die leuchteten wie glühende Kohlen. Sie sahen ihn an. Ihn.

Dorian spürte, wie sich sein Magen verkrampfte.

»Bitte, stellen Sie ihn ab…« bat er.

Lazarus bemerkte den angsterfüllten Blick des Jungen und deckte den Automaten rasch wieder zu.

Dorian seufzte erleichtert auf, als der dämonische Engel nicht mehr zu sehen war.

»Es tut mir leid«, sagte Lazarus. »Ich hätte ihn dir nicht zeigen sollen. Es ist nur eine Maschine, Dorian. Metall. Lass dich nicht von seinem Aussehen erschrecken. Es ist nur ein Spielzeug.«

Der Junge nickte ohne jede Überzeugung.

Lazarus schenkte ihm rasch eine weitere Tasse dampfender Schokolade ein. Dorian schlürfte geräuschvoll die dicke, stärkende Flüssigkeit unter dem aufmerksamen Blick des Spielzeugfabrikanten. Als er die Tasse halb ausgetrunken hatte, sah er Lazarus an, und die beiden tauschten ein Lächeln.

»War ein ordentlicher Schreck, was?«, fragte der Mann.

Der Junge lachte unsicher.

»Sie müssen mich für einen Angsthasen halten.«

»Im Gegenteil. Nur wenige würden sich trauen, da draußen im Wald herumzulaufen, nach dem, was mit Hannah passiert ist.«

»Was, glauben Sie, ist denn passiert?«

Lazarus zuckte mit den Schultern.

»Schwer zu sagen. Vermutlich müssen wir abwarten, bis die Polizei ihre Untersuchungen abgeschlossen hat.«

»Ja, aber…«

»Aber was?«

»Und wenn wirklich etwas im Wald ist?«, fragte Dorian.

»Der Schatten?«

Dorian nickte ernst.

»Hast du schon einmal von Doppelgängern gehört?«, fragte Lazarus.

Der Junge schüttelte den Kopf. Lazarus beobachtete ihn unauffällig.

»Es ist ein deutscher Begriff«, erklärte er. »Er wird verwendet, um den Schatten einer Person zu beschreiben, der sich aus irgendeinem Grund von seinem Besitzer gelöst hat. Willst du eine merkwürdige Geschichte hören?«

»Gerne…«

Lazarus machte es sich dem Jungen gegenüber in einem Sessel bequem und zog eine dicke Zigarre hervor. Dorian wusste aus dem Kino, dass diese Art Torpedo den Namen Havanna trug und, obwohl sie ein Vermögen kostete, einen beißenden, durchdringenden Gestank verbreitete. Nach Greta Garbo war Groucho Marx sein Held der Sonntagnachmittagsvorstellungen. Die einfachen Leute im Dorf mussten sich damit zufrieden geben, den Rauch aus zweiter Hand zu schnuppern. Lazarus betrachtete die Zigarre und steckte sie unangezündet wieder weg, um dann mit seiner Erzählung zu beginnen.

»Also gut. Die Geschichte hat mir vor langer Zeit ein Kollege erzählt. Wir schreiben das Jahr 1915. Wir befinden uns in Berlin…

Von allen Uhrmachern in Berlin war keiner mit so viel Hingabe bei der Arbeit und strebte so sehr nach Vollkommenheit wie Hermann Blöcklin. In seiner Besessenheit, die präzisesten Uhrwerke zu schaffen, hatte er sogar eine Theorie über das Verhältnis zwischen der Zeit und der Geschwindigkeit entwickelt, mit der sich das Licht im Universum fortbewegt. Blöcklin lebte umgeben von Uhren im Hinterzimmer seiner Werkstatt in der Henrichstraße. Er war ein einsamer Mann. Er hatte keine Familie. Er hatte keine Freunde. Seine einzige Gesellschaft war ein alter Kater, Salman, der stundenlang reglos neben ihm lag, während Blöcklin Stunden und Tage mit seiner Wissenschaft in der Werkstatt zubrachte. Im Laufe der Jahre wurde aus Interesse Besessenheit. Es kam nicht selten vor, dass er seinen Laden tagelang zusperrte. Tage, an denen er vierundzwanzig Stunden ohne Pause an seinem größten Vorhaben arbeitete: der perfekten Uhr, dem universellen Zeitmessgerät.

An einem solchen Tag, als seit zwei Wochen ein eisiger Schneesturm über Berlin tobte, erhielt der Uhrmacher Besuch von einem sonderbaren Kunden, einem vornehmen Herrn namens Andreas Corelli. Corelli trug einen teuren, blütenweißen Anzug und seine langen, seidig glänzenden Haare waren silbergrau. Seine Augen waren hinter schwarzen Brillengläsern verborgen. Blöcklin wies ihn darauf hin, dass der Laden für Kundschaft geschlossen sei, doch Corelli ließ nicht locker, sondern erzählte, er sei von weither angereist, nur um ihn aufzusuchen. Er erklärte ihm, er sei über seine technischen Errungenschaften auf dem Laufenden und beschrieb diese sogar detailliert, was den Uhrmacher außerordentlich aufregte, war er doch überzeugt, dass seine Entdeckungen bis dahin ein Geheimnis für die Welt waren.

Corellis Ansinnen war nicht weniger sonderbar. Blöcklin sollte ihm eine Uhr machen, jedoch eine besondere Uhr. Ihre Zeiger sollten sich entgegen der üblichen Richtung bewegen. Der Grund für diesen Auftrag sei, dass Corelli an einer tödlichen Krankheit leide, die ihm nur noch wenige Monate zu leben lasse. Aus diesem Grund wolle er eine Uhr haben, die die Stunden, Minuten und Sekunden zähle, die ihm noch blieben.

Dieses außergewöhnliche Ansinnen war von einem mehr als großzügigen finanziellen Angebot begleitet. Darüber hinaus garantierte Corelli ihm ausreichend Geldmittel, um seine Forschungen lebenslänglich bezahlen zu können. Als Gegenleistung müsse er lediglich einige Wochen auf den Bau dieses Uhrwerks verwenden.

Keine Frage, dass Blöcklin auf den Handel einging. Es vergingen zwei Wochen intensiver Arbeit in seiner Werkstatt. Blöcklin war ganz in seine Aufgabe vertieft, als Tage später erneut Andreas Corelli an seine Tür klopfte. Die Uhr war fertig. Corelli begutachtete sie lächelnd, und nachdem er die Arbeit des Uhrmachers gelobt hatte, sagte er, dieser habe seinen Lohn mehr als verdient. Blöcklin bekannte erschöpft, dass er seine ganze Seele in diesen Auftrag gesteckt habe. Corelli nickte. Dann zog er die Uhr auf und setzte ihren Mechanismus in Gang. Er überreichte Blöcklin einen Beutel mit Goldmünzen und verabschiedete sich.

Außer sich vor Freude und Gier, zählte der Uhrmacher gerade seine Goldmünzen, als sein Blick auf sein Abbild im Spiegel fiel. Er sah älter aus, abgezehrt. Er hatte zu viel gearbeitet. Mit dem Entschluss, sich einige Tage freizunehmen, legte er sich schlafen.

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