Carlos Zafón - Der dunkle Wächter
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- Название:Der dunkle Wächter
- Автор:
- Издательство:S. Fischer Verlag GmbH
- Жанр:
- Год:2009
- Город:Frankfurt am Main
- ISBN:978-3-10-401696-2
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
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Am späten Nachmittag umfuhr die Kyaneos das Kap und hielt auf das Haus der Sauvelles zu, während die Leuchtturminsel im Dunst versank. Ismael steuerte das Boot zum Anleger und vertäute es sorgfältig wie immer, obwohl man merkte, dass er mit seinen Gedanken meilenweit entfernt war.
Als der Moment des Abschieds gekommen war, ergriff Irene die Hand des Jungen.
»Danke, dass du mich in die Höhle mitgenommen hast«, sagte sie, während sie an Land sprang.
»Du bedankst dich dauernd, und ich weiß nicht, wofür… Ich danke dir, dass du mitgekommen bist.«
Irene hätte ihn zu gerne gefragt, wann sie sich wieder sehen würden, doch ein weiteres Mal riet ihr Instinkt ihr, zu schweigen. Ismael machte das Bugtau los, und die Kyaneos wurde von der Strömung davongetragen. Irene blieb an der steinernen Treppe stehen, die die Klippe hinaufführte, und sah zu, wie sich das Segelboot entfernte. Ein Schwarm Möwen begleitete es auf seinem Weg zu den Lichtern der Mole. Der Mond zwischen den Wolken spannte eine silbrig glitzernde Brücke über das Meer, die das Segelboot zurück zum Dorf geleitete.
Auf ihrem Weg die steinerne Treppe hinauf hatte Irene ein Lächeln auf den Lippen, das niemand sehen konnte. Dieser Junge gefiel ihr wahnsinnig gut…
Als sie ins Haus kam, merkte Irene sofort, dass etwas nicht stimmte. Alles war zu aufgeräumt, zu still, zu ruhig. Das Licht im Wohnzimmer leuchtete in der bläulichen Dämmerung dieses wolkenverhangenen Abends. Dorian saß in einem Sessel und starrte schweigend in die Flammen des Kamins. Simone stand mit dem Rücken zur Tür an dem großen Fenster in der Küche und blickte aufs Meer hinaus, eine Tasse kalten Kaffees in der Hand. Das einzige Geräusch war das Säuseln des Windes, der über das Dach strich.
Dorian und seine Schwester wechselten einen Blick. Dann ging Irene zu ihrer Mutter und legte ihr die Hand auf die Schulter. Simone Sauvelle drehte sich um. In ihren Augen standen Tränen.
»Was ist passiert, Mama?«
Ihre Mutter umarmte sie. Irene drückte die Hände ihrer Mutter. Sie waren kalt. Sie zitterten.
»Es ist wegen Hannah«, flüsterte Simone.
Langes Schweigen. Der Wind rüttelte an den Fensterläden des Hauses.
»Sie ist tot«, setzte sie hinzu.
Langsam, wie ein Kartenhaus, brach die Welt rings um Irene zusammen.
7. Ein Weg voller Schatten
Die Straße, die am Strand des Engländers entlangführte, glühte im Licht des Sonnenuntergangs und wand sich wie eine scharlachrote Schlange dem Dorf entgegen. Irene, die mit dem Fahrrad ihres Bruders unterwegs war, sah zum Haus am Kap zurück. Simones Worte und die Angst in ihren Augen, als sie gesehen hatte, wie ihre Tochter bei Sonnenuntergang überstürzt das Haus verließ, gingen ihr immer noch nach, doch der Gedanke an Ismael, der der Nachricht von Hannahs Tod entgegensegelte, war stärker als jedes schlechte Gewissen.
Simone hatte ihr erklärt, dass einige Stunden zuvor zwei Ausflügler Hannahs Leiche in der Nähe des Waldes gefunden hätten. Von diesem Moment an hatte die Nachricht Verzweiflung, Schmerz und Mutmaßungen bei allen ausgelöst, die das Glück gehabt hatten, das lebhafte Mädchen zu kennen. Man wusste, dass ihre Mutter Elisabet einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte, als sie die Nachricht erhielt, und von Doktor Giraud Beruhigungsmittel verabreicht bekam. Aber nicht viel mehr.
Gerüchte über eine frühere Verbrechensserie, die das Leben im Dorf vor Jahren erschüttert hatte, waren erneut an die Oberfläche gelangt. Einige wollten in dem Unglück eine Neuauflage jener makabren Mordgeschichte sehen, ohne jedoch eine Erklärung dafür zu haben, dass diese sich schon in den zwanziger Jahren im Wald von Cravenmoore ereignet hatte.
Andere warteten lieber ab, bis weitere Einzelheiten über die genauen Umstände der Tragödie bekannt wurden. Doch bei allen Spekulationen kam kein Licht in die mögliche Todesursache. Die beiden Ausflügler, die die Leiche gefunden hatten, waren stundenlang auf dem Gendarmerieposten, um ihre Aussage zu machen, und zwei Gerichtsmediziner, so hieß es, seien auf dem Weg aus La Rochelle. Darüber hinaus war Hannahs Tod ein Mysterium.
Obwohl sie so schnell fuhr, wie sie nur konnte, erreichte Irene das Dorf erst, als die Sonne bereits vollständig hinter dem Horizont verschwunden war. Die Straßen waren verwaist, und die wenigen Gestalten, die unterwegs waren, gingen schweigend ihrer Wege wie herrenlose Schatten. Das Mädchen lehnte das Rad gegen eine alte Straßenlaterne, die den Anfang des Gässchens beleuchtete, in dem das Haus von Ismaels Onkel lag. Es war ein einfaches, bescheidenes Haus, eine Fischerkate an der Bucht. Der letzte Anstrich musste Jahrzehnte zurückliegen, und das warme Licht zweier Öllampen fiel auf eine vom salzigen Seewind zerfressene Fassade.
Mit Magenschmerzen näherte sich Irene der Haustür. Sie hatte Angst, anzuklopfen. Mit welchem Recht wagte sie es, in einem solchen Moment den Schmerz einer Familie zu stören? Was dachte sie sich nur dabei?
Sie blieb unvermittelt stehen, unfähig, weiterzugehen oder umzukehren, wie festgenagelt zwischen ihren Bedenken und dem Bedürfnis, Ismael zu sehen, in einem Moment wie diesem bei ihm zu sein. In diesem Augenblick öffnete sich die Haustür und der dickbäuchige, strenge Dorfarzt Doktor Giraud trat auf die Straße. Die hinter Brillengläsern hervorblitzenden Augen des Arztes entdeckten Irene in der Dunkelheit.
»Du bist doch die Tochter von Madame Sauvelle, stimmt’s?«
Sie nickte.
»Wenn du zu Ismael willst, der ist nicht zu Hause«, erklärte Giraud. »Als er das von seiner Cousine erfahren hat, ist er in sein Boot gestiegen und davongesegelt.«
Der Arzt sah, wie das Gesicht des Mädchens blass wurde.
»Er ist ein guter Seemann. Er wird zurückkommen.«
Irene ging bis zum Ende der Mole. Vom Mond beschienen, zeichnete sich die einsame Silhouette der Kyaneos im Dunst ab. Das Mädchen setzte sich auf den Damm und beobachtete, wie Ismael Kurs auf die Leuchtturminsel nahm. Nichts und niemand konnte ihn jetzt aus der selbstgewählten Einsamkeit retten. Irene wäre zu gerne in eines der Boote gestiegen und dem Jungen bis ans Ende seiner geheimen Welt gefolgt, doch sie wusste, dass jetzt jede Mühe vergebens war.
Sie spürte, wie die Nachricht mit voller Wucht in ihr Bewusstsein rückte, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Als die Kyaneos in der Dunkelheit verschwunden war, nahm sie das Fahrrad und machte sich auf den Heimweg.
Während sie die Strandstraße entlangfuhr, stellte sie sich vor, wie Ismael schweigend auf dem Leuchtturm saß, ganz allein mit sich. Sie erinnerte sich an die unzähligen Male, die sie selbst diese Reise in ihr eigenes Inneres unternommen hatte, und sie schwor sich, dass sie, was auch immer geschehen mochte, nicht zulassen würde, dass der Junge auf diesem Weg voller Schatten verloren ging.
Das Abendessen fiel kurz aus. Bei dieser schweigsamen Mahlzeit saß die Trauer mit am Tisch, während Simone und ihre beiden Kinder so taten, als brächten sie tatsächlich einen Bissen herunter, bevor sie sich in ihre Zimmer zurückzogen. Punkt elf war niemand mehr auf dem Korridor unterwegs, und im ganzen Haus brannte nur noch ein einziges Licht: Dorians Nachttischlämpchen.
Ein kühler Wind wehte durch das geöffnete Fenster ins Zimmer. Auf seinem Bett liegend, lauschte Dorian den unheimlichen Stimmen des Waldes, den Blick in der Dunkelheit verloren. Kurz vor Mitternacht löschte er das Licht und trat ans Fenster. Ein dunkles Blättermeer wogte im Wind. Dorian starrte auf das Gewimmel von Schatten, die in den Bäumen tanzten. Er konnte förmlich spüren, wie dieses Wesen durch die Dunkelheit streifte.
Jenseits des Waldes waren die gezackten Umrisse von Cravenmoore zu sehen und das golden erleuchtete Rechteck des letzten Fensters des Nordflügels. Plötzlich brach ein heller, flackernder Strahl durch die Blätter. Lichter im Wald. Eine Laterne oder eine Taschenlampe im Unterholz. Der Junge schluckte. Lichtblitze flammten auf und zogen im Inneren des Waldes ihre Kreise.
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