Carlos Zafón - Der dunkle Wächter
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- Название:Der dunkle Wächter
- Автор:
- Издательство:S. Fischer Verlag GmbH
- Жанр:
- Год:2009
- Город:Frankfurt am Main
- ISBN:978-3-10-401696-2
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
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»Ganz und gar nicht«, antwortete sie, das Gesicht in der Dunkelheit verborgen.
Dann beugte sich Simone ins Licht und schenkte Lazarus ein strahlendes Lächeln.
»Es ist spät geworden«, sagte der Spielzeugfabrikant leise. »Ich muss zu meiner Frau.«
Simone nickte.
»Danke für Ihre Gesellschaft, Madame Sauvelle«, sagte Lazarus und verließ dann schweigend den Raum.
Sie sah ihm hinterher und seufzte tief. Die Einsamkeit erschuf seltsame Labyrinthe.
Die Sonne ging über der Bucht unter, und die Linse des Leuchtturms warf bernsteingelbe und scharlachrote Lichtblitze auf das Meer. Der Wind war aufgefrischt, und der Himmel nahm ein helles Blau an, durchzogen von einigen Wolken, die wie Zeppeline aus weißer Watte dahinschwebten. Irene saß schweigend da, leicht gegen Ismaels Schulter gelehnt.
Der Junge legte langsam den Arm um sie. Sie sah zu ihm auf. Ihre Lippen waren leicht geöffnet und bebten kaum merklich. Ismael spürte ein Kribbeln im Bauch und hörte ein seltsames Klopfen in seinen Ohren. Es war sein eigenes Herz, das wie verrückt hämmerte. Vorsichtig näherten sich ihre Lippen einander. Irene schloss die Augen. Jetzt oder nie, schien eine innere Stimme Ismael zuzuflüstern. Der Junge entschied sich für das »Jetzt« und berührte Irenes Lippen mit den seinen. Die nächsten zehn Sekunden dauerten zehn Jahre.
Später, als beide das Gefühl hatten, dass es keine Grenze mehr zwischen ihnen gab, dass jeder Blick, jede Geste ein Wort in einer Sprache war, die nur sie verstanden, saßen sie schweigend und eng umschlungen dort oben auf dem Leuchtturm. Wäre es nach ihnen gegangen, sie hätten noch am Jüngsten Tag so dagesessen.
»Wo wärst du gerne in zehn Jahren?«, fragte Irene plötzlich.
Ismael dachte über eine Antwort nach. Gar nicht so einfach.
»Was für eine Frage. Ich weiß es nicht.«
»Was würdest du gerne machen? In die Fußstapfen deines Onkels treten?«
»Ich glaube, das wäre keine gute Idee.«
»Was dann?«, beharrte sie.
»Ich weiß nicht. Es ist vermutlich eine Spinnerei…«
»Was ist eine Spinnerei?«
Ismael hüllte sich in ein langes Schweigen. Irene wartete geduldig.
»Hörspiele fürs Radio. Ich würde gerne Hörspiele fürs Radio schreiben«, erklärte er schließlich.
Jetzt war es heraus.
Irene lächelte ihm zu. Wieder dieses unbestimmbare, geheimnisvolle Lächeln.
»Was für Hörspiele?«
Ismael sah sie aufmerksam an. Er hatte noch nie mit jemandem über dieses Thema gesprochen und fühlte sich nicht auf sicherem Terrain. Vielleicht war es besser, die Segel zu streichen und zurückzurudern.
»Spukgeschichten«, antwortete er schließlich zögernd.
»Ich dachte, du glaubst nicht an Geister.«
»Man muss nicht an Geister glauben, um über sie zu schreiben«, entgegnete Ismael. »Ich sammle schon seit geraumer Zeit Artikel über einen Typen, der Hörspiele macht. Er heißt Orson Welles. Vielleicht könnte ich versuchen, mit ihm zusammenzuarbeiten…«
»Orson Welles? Ich habe noch nie von ihm gehört, aber vermutlich kommt man nicht so leicht an ihn heran. Hast du schon eine Idee?«
Ismael nickte vage.
»Du musst mir versprechen, keinem davon zu erzählen.«
Das Mädchen hob feierlich die Hand. Sie fand Ismaels Gebaren ein wenig kindisch, aber die Sache machte sie neugierig.
»Komm mit.«
Ismael führte sie wieder in die Wohnung des Leuchtturmwärters. Dort ging er zu einer Truhe, die in einer Ecke stand, und öffnete sie. Seine Augen leuchteten vor Aufregung.
»Als ich zum ersten Mal hierherkam, bin ich getaucht und habe das Wrack des Bootes gefunden, in dem vermutlich vor zwanzig Jahren diese Frau ertrunken ist«, sagte er in geheimnisvollem Ton. »Du erinnerst dich an die Geschichte, die ich dir erzählt habe?«
»Die Septemberlichter. Die mysteriöse Dame, die im Sturm verschwunden ist…«, erklärte Irene.
»Genau. Rate mal, was ich in dem Wrack gefunden habe.«
»Was?«
Ismael griff in die Truhe und holte ein kleines, ledergebundenes Buch hervor, das in einer Art Metallhülse steckte, kaum größer als eine Zigarettenschachtel.
»Das Wasser hat einige Seiten zerstört, aber einige Passagen sind noch lesbar.«
»Ein Buch?«, fragte Irene neugierig.
»Es ist nicht irgendein Buch«, erklärte er. »Es ist ein Tagebuch. Ihr Tagebuch.«
Kurz vor Sonnenuntergang nahm die Kyaneos wieder Kurs auf das Haus am Kap. Ein Sternenmeer funkelte auf dem blauen Tuch, das die Bucht überspannte, und die Sonne versank blutrot am Horizont wie eine Scheibe aus glühendem Eisen. Irene beobachtete schweigend, wie Ismael das Segelboot steuerte. Der Junge lächelte ihr zu, dann richtete er den Blick wieder auf die Segel, um genau auf die Richtung des Windes zu achten, der von Westen aufkam.
Vor ihm hatte Irene zwei Jungen geküsst. Das erste Mal mit dem Bruder einer Schulfreundin war vor allem ein Experiment gewesen. Sie hatte wissen wollen, was man dabei empfand. Es war keine große Sache gewesen. Der Zweite, Gerard, hatte mehr Angst gehabt als sie, und das Erlebnis hatte ihre Zweifel hinsichtlich des Themas nicht zerstreut. Ismael zu küssen war anders gewesen. Als sich ihre Lippen berührten, war eine Art Stromstoß durch ihren Körper gefahren. Er fühlte sich anders an. Er roch anders. Alles an ihm war anders.
»Woran denkst du?« Diesmal war es Ismael, den ihre abwesende Miene neugierig machte.
Irene zog geheimnisvoll die Augenbraue hoch.
Er zuckte mit den Schultern und hielt weiter auf das Kap zu. Ein Vogelschwarm begleitete sie bis zum Anleger zwischen den Klippen. Die Lichter des Hauses ließen helle Reflexe auf der kleinen Bucht tanzen. Weiter weg glitzerten die Lichter des Dorfes auf dem Wasser wie eine funkelnde Kette aus Sternen.
»Es ist schon dunkel«, stellte Irene ein wenig besorgt fest. »Dir wird doch nichts passieren, oder?«
Ismael lächelte.
»Die Kyaneos findet den Weg von alleine. Mir passiert nichts.«
Das Segelboot schmiegte sich sanft an den Anleger. Das Krächzen der Vögel auf den Klippen bildete ein fernes Echo. Ein dunkelblauer Streifen legte sich nun über die flammend rote Linie des Sonnenuntergangs am Horizont, und der Mond spitzte zwischen den Wolken hervor.
»Also dann… Es ist schon spät«, setzte Irene an.
»Ja…«
Das Mädchen sprang an Land.
»Ich nehme das Tagebuch mit. Ich passe gut darauf auf, versprochen.«
Ismael nickte. Irene rutschte ein kleines, nervöses Lachen heraus.
»Gute Nacht.«
Die beiden sahen sich im Dämmerlicht an.
»Gute Nacht, Irene.«
Ismael machte die Leinen los.
»Ich habe überlegt, morgen zur Lagune zu fahren. Vielleicht willst du ja mitkommen…«
Sie nickte. Die Strömung trug das Boot davon.
»Ich komme dich hier abholen…«
Die Kyaneos verschwand in der Dunkelheit. Irene blieb stehen und sah ihr hinterher, bis die schwarze Nacht die Jolle vollständig verschluckt hatte. Dann schwebte sie zwei Handbreit über dem Boden zum Haus am Kap hinauf. Ihre Mutter saß wartend auf der dunklen Veranda. Man brauchte kein Hellseher zu sein, um zu erkennen, dass Simone die ganze Szene am Anleger verfolgt hatte.
»Wie war dein Tag?«, fragte sie.
Irene schluckte. Ihre Mutter lächelte verschmitzt.
»Du kannst es mir ruhig erzählen.«
Irene setzte sich neben ihre Mutter und ließ sich von ihr in den Arm nehmen.
»Und du?«, fragte das Mädchen zurück. »Was hast du so gemacht?«
Simone entfuhr ein Seufzer, als sie an den Nachmittag mit Lazarus dachte.
Schweigend umarmte sie ihre Tochter und lächelte vor sich hin.
»Es war ein merkwürdiger Tag, Irene. Ich glaube, ich werde alt.«
»So ein Unsinn.«
Sie sah ihrer Mutter in die Augen.
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