Carlos Zafón - Der dunkle Wächter
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- Название:Der dunkle Wächter
- Автор:
- Издательство:S. Fischer Verlag GmbH
- Жанр:
- Год:2009
- Город:Frankfurt am Main
- ISBN:978-3-10-401696-2
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
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In einem Lichtstrahl, der senkrecht von der Kuppel herabfiel, saß eine sorgfältig gekleidete Gestalt an einem Schreibpult. Als er ihre Schritte hörte, wandte sich Lazarus um, schlug das Buch zu, in dem er gerade gelesen hatte, einen alten, in schwarzes Leder gebundenen Band, der aus vergangenen Jahrhunderten zu stammen schien, und lächelte liebenswürdig. Es war ein warmes, ansteckendes Lächeln.
»Ah, Madame Sauvelle. Willkommen in meinem kleinen Refugium«, sagte er, während er aufstand.
»Ich wollte Sie nicht stören…«
»Aber nicht doch, ich freue mich, dass Sie es getan haben«, sagte Lazarus. »Ich wollte mit Ihnen über eine Buchbestellung sprechen, die ich bei Arthur Francher tätigen möchte…«
»Arthur Francher in London?«
Lazarus’ Gesicht begann zu strahlen.
»Sie kennen ihn?«
»Mein Mann hat häufig Bücher dort gekauft, wenn er auf Reisen war. Burlington Arcade.«
»Ich wusste, ich hätte keine geeignetere Person für diese Stelle finden können«, sagte er. Simone errötete.
»Wie wäre es, wenn wir bei einer Tasse Kaffee darüber sprächen?«, lud er sie ein.
Simone willigte schüchtern ein. Lazarus lächelte erneut und stellte das dicke Buch, das er in Händen hielt, an seinen Platz zwischen Hunderten ähnlicher Bände zurück. Simone beobachtete ihn dabei, und ihr Blick fiel zwangsläufig auf den Titel, der von Hand auf den Buchrücken geprägt war. Ein einziges unbekanntes, unverständliches Wort:
Doppelgänger
Kurz vor Mittag sah Irene die Leuchtturminsel vor dem Bug auftauchen. Ismael beschloss, sie zu umrunden, um dort in einer kleinen Bucht vor der zerklüfteten, felsigen Insel zu ankern. Dank Ismaels Erklärungen war Irene mittlerweile bereits um einiges beschlagener in der Kunst des Navigierens und der elementaren Physik des Windes. So gelang es ihnen gemeinsam, sich nach seinen Anweisungen die Strömung zunutze zu machen und in die schmale Passage zwischen den Klippen zu gleiten, die zu dem alten Anleger am Leuchtturm führte.
Die Insel war kaum mehr als ein trostloses Stück Fels, das in der Bucht emporragte. Eine beachtliche Möwenkolonie nistete dort. Einige von ihnen musterten die Eindringlinge mit einer gewissen Neugier. Die Übrigen flogen auf. Im Vorbeifahren sah Irene morsche, über Jahrzehnte sich selbst überlassene Holzschuppen.
Der Leuchtturm war ein schlanker, von einer Prismenlaterne bekrönter Turm, der ein kleines, knapp einstöckiges Haus überragte, die ehemalige Wohnung des Leuchtturmwärters.
»Außer mir, den Möwen und dem einen oder anderen Krebs war seit Jahren niemand mehr hier«, sagte Ismael.
»Den Wiedergänger von dem Piratenschiff nicht zu vergessen«, scherzte Irene.
Der Junge steuerte das Boot zum Anleger und sprang an Land, um das Bugtau festzumachen. Irene folgte seinem Beispiel. Sobald die Kyaneos ordentlich vertäut war, nahm Ismael einen Picknickkorb heraus, den ihm seine Tante in der Überzeugung zurechtgemacht hatte, dass sich eine junge Dame nicht mit leerem Magen erobern lasse und man bei der Befriedigung der Instinkte Prioritäten setzen müsse.
»Komm. Wenn du Geistergeschichten magst, wird dich das interessieren…«
Ismael stieß die Tür des Leuchtturmhauses auf und bedeutete Irene, voranzugehen. Beim Betreten des alten Hauses hatte das Mädchen das Gefühl, einen Schritt zwei Jahrzehnte zurück in die Vergangenheit gemacht zu haben. Alles war von einer Schimmelschicht überzogen, die durch die jahrelange Feuchtigkeit entstanden war. Dutzende von Büchern, Gegenständen und Möbeln waren zurückgeblieben und unversehrt, als hätte ein Geist den Leuchtturmwärter in der Nacht mitgenommen. Irene sah Ismael fasziniert an.
»Warte erst mal, bis du den Leuchtturm siehst«, sagte er.
Der Junge nahm ihre Hand und zog sie zu der Wendeltreppe, die in den Leuchtturm hinaufführte. Irene fühlte sich wie ein Eindringling, als sie diesen aus der Zeit gefallenen Ort betrat, und zugleich wie eine Abenteurerin, die kurz davor war, ein seltsames Geheimnis zu enthüllen.
»Was ist mit dem Leuchtturmwärter passiert?«
Ismael ließ sich Zeit mit der Antwort.
»Eines Nachts stieg er in sein Boot und verließ die Insel. Er hat sich nicht einmal damit aufgehalten, seine Sachen zu packen.«
»Weshalb mag er so etwas getan haben?«
»Er hat es nie erzählt«, antwortete Ismael.
»Weshalb, glaubst du, hat er es getan?«
»Aus Angst.«
Irene schluckte und blickte über ihre Schulter, als erwartete sie jeden Moment, den Geist der ertrunkenen Frau wie einen Dämon hinter sich auf der Wendeltreppe zu sehen, die langen Krallen nach ihr ausgestreckt, das Gesicht porzellanweiß, dunkle Ringe um die geröteten Augen.
»Hier ist niemand, Irene. Nur du und ich.«
Das Mädchen nickte, nicht sehr überzeugt.
»Nur Möwen und Krebse, ja?«
»Genau.«
Die Treppe führte zur Plattform des Leuchtturms, einem Ausguck hoch über der Insel, von wo aus man die ganze Blaue Bucht überblicken konnte. Die beiden traten nach draußen. Die frische Brise und das gleißende Licht vertrieben alles Unheimliche, das vom Inneren des Leuchtturms ausging. Irene atmete tief durch und ließ sich von der Aussicht verzaubern, die man nur von dort aus hatte.
»Danke, dass du mich hierhergeführt hast«, flüsterte sie.
Ismael nickte und wandte nervös den Blick ab.
»Würdest du gern etwas essen? Ich sterbe vor Hunger«, erklärte er.
Also setzten sich die beiden an den Rand der Plattform, ließen die Füße ins Leere baumeln und machten sich über die Leckereien her, die sich in dem Korb verbargen. Keiner von ihnen hatte großen Appetit, aber beim Essen waren Hände und Geist beschäftigt.
In der Ferne dämmerte die Blaue Bucht in der Nachmittagssonne, unbeeindruckt von dem, was auf dieser abgelegenen Insel geschah.
Drei Tassen Kaffee und eine Ewigkeit später saß Simone immer noch in Gesellschaft von Lazarus da. Sie wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war. Was als nette Plauderei begonnen hatte, hatte sich zu einem langen, tiefsinnigen Gespräch über Bücher, Reisen und alte Erinnerungen entwickelt. Nach wenigen Stunden schon hatte sie das Gefühl, Lazarus ein Leben lang zu kennen. Zum ersten Mal seit Monaten und mit einem Gefühl der Erleichterung beobachtete sie sich dabei, wie sie schmerzliche Erinnerungen an die letzten Lebenstage von Armand zulassen konnte. Lazarus hörte aufmerksam und respektvoll schweigend zu. Er wusste, wann er das Gespräch in eine andere Richtung lenken musste und wann er den Erinnerungen freien Lauf lassen konnte.
Es fiel ihr schwer, in Lazarus nur ihren Arbeitgeber zu sehen. In ihren Augen war der Spielzeugfabrikant eher ein Freund, ein guter Freund. Im Laufe des Nachmittag gestand sich Simone mit einer Mischung aus schlechtem Gewissen und beinahe kindlicher Scham ein, dass dieses seltsame Einvernehmen zwischen ihnen beiden unter anderen Umständen, in einem anderen Leben, der Grundstein zu mehr hätte sein können. Der Schatten ihrer Witwenschaft und die Erinnerungen lasteten auf ihrer Seele wie die Spuren eines Sturms, so wie auch die unsichtbare Gegenwart von Lazarus’ kranker Frau die Atmosphäre auf Cravenmoore durchtränkte. Unsichtbare Zeugen in der Dunkelheit.
Einige Stunden schlichter Konversation genügten ihr, um aus dem Blick des Spielzeugfabrikanten lesen zu können, dass ihm ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen. Aber sie las auch darin, dass er seiner Frau auf ewig verpflichtet sein würde und die Zukunft für sie beide nicht mehr bereithielt als eine Freundschaft. Eine tiefe Freundschaft. Eine unsichtbare Brücke zwischen zwei Welten, getrennt durch Ozeane voller Erinnerungen.
Goldenes Licht kündigte die Abenddämmerung an und fiel wie ein Gespinst aus leuchtenden Fäden in Lazarus’ Arbeitszimmer. Lazarus und Simone sahen sich schweigend an.
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