Carlos Zafón - Der dunkle Wächter
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- Название:Der dunkle Wächter
- Автор:
- Издательство:S. Fischer Verlag GmbH
- Жанр:
- Год:2009
- Город:Frankfurt am Main
- ISBN:978-3-10-401696-2
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
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Erneut erklang die Stimme, deutlicher und näher diesmal. Sie wisperte ihren Namen. Hannah wandte sich dem dunklen Zimmer zu und bemerkte zum ersten Mal das Leuchten, das von einem kleinen Kristallflakon ausging. Der Flakon, schwarz wie Obsidian, stand in einer kleinen Wandnische, umgeben von Lichtreflexen.
Das Mädchen trat langsam näher und nahm den Flakon in Augenschein. Auf den ersten Blick wirkte er wie eine Parfümflasche, aber sie hatte noch nie ein so schönes Exemplar gesehen wie dieses, einen so feinen Kristallschliff, wie ihn dieser Flakon aufwies. Ein Verschluss in Form eines Prismas warf ringsum einen Regenbogen. Hannah verspürte einen unwiderstehlichen Drang, diesen Gegenstand in die Hand zu nehmen und mit den Fingerspitzen die perfekten Linien des Kristalls nachzuziehen.
Mit äußerster Vorsicht umfasste sie den Flakon. Er wog mehr, als sie erwartet hatte, und das Kristall fühlte sich kalt an, schmerzte fast beim Kontakt mit der Haut. Sie hielt ihn auf Höhe der Augen und versuchte hineinzuspähen. Alles, was sie erkennen konnte, war undurchdringliche Schwärze. Im Gegenlicht allerdings kam es Hannah so vor, als bewegte sich etwas in seinem Inneren. Eine träge, schwarze Flüssigkeit, ein Parfüm vielleicht…
Mit zitternden Fingern packte sie den geschliffenen Kristallverschluss. Im Flakon regte sich etwas. Hannah zögerte einen Moment. Doch die Vollkommenheit dieses Gefäßes schien den verführerischsten Duft zu versprechen, den sie sich vorstellen konnte. Langsam drehte sie den Verschluss. Die Schwärze im Inneren des Flakons geriet erneut in Bewegung, aber sie achtete nicht mehr darauf. Schließlich gab der Verschluss nach.
Ein unbeschreibliches Geräusch, ein Zischen wie von Gas, das unter Druck entweicht, erfüllte den Raum. Im Bruchteil einer Sekunde quoll eine schwarze Masse aus dem Flaschenhals und breitete sich in der Luft aus wie ein Tintenfleck in einem See. Hannah spürte, wie ihre Hände zitterten und diese wispernde Stimme sie umfing. Als sie erneut den Flakon betrachtete, stellte sie fest, dass das Kristall jetzt durchsichtig war und das, was darin gewesen war, sich durch ihre Hilfe befreit hatte. Das Mädchen stellte den Flakon an seinen Platz zurück. Sie spürte einen kalten Lufthauch durch das Zimmer streichen, der eine Kerze nach der anderen verlöschen ließ. Während sich die Dunkelheit über den Raum senkte, wurde etwas Neues in der Schwärze sichtbar. Eine unheimliche Form kroch über die Wände und tauchte sie in Finsternis.
Ein Schatten.
Hannah wich langsam zur Tür zurück. Ihre zitternden Hände legten sich auf den kalten Türknauf hinter ihrem Rücken. Langsam öffnete sie die Tür, ohne die Augen von der Dunkelheit abzuwenden, und machte sich bereit, das Zimmer so schnell wie möglich zu verlassen. Etwas kam auf sie zu, sie konnte es fühlen.
Einmal draußen, drehte das Mädchen den Türknauf, um das Zimmer abzuschließen, doch das Kettchen um ihren Hals verhakte sich in einem der Türreliefs. Gleichzeitig war aus dem Zimmer ein durchdringendes, schauriges Geräusch zu hören, das Zischen einer riesigen Schlange. Hannah spürte, wie Tränen des Entsetzens ihre Wangen hinabrannen. Das Kettchen zerriss, und das Mädchen hörte, wie das Medaillon in der Dunkelheit zu Boden fiel. Von ihrer Fessel befreit, stürzte Hannah in den finsteren Tunnel, der sich vor ihr öffnete. Die Tür an seinem Ende, die zur Treppe des hinteren Flügels führte, stand offen. Das gespenstische Zischen war erneut zu hören. Näher diesmal. Hannah rannte zum Treppenabsatz. Sekunden später hörte sie das Geräusch des Türgriffs, der sich in der Dunkelheit zu drehen begann. Diesmal entrang sich ihrer Kehle ein panischer Schrei, und das Mädchen stürzte die Treppe hinunter.
Der Weg nach unten ins Erdgeschoss kam ihr endlos vor. Hannah nahm keuchend immer drei Stufen auf einmal, während sie sich vergeblich bemühte, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Als sie die Tür erreichte, die in den hinteren Teil des Parks von Cravenmoore führte, waren ihre Knöchel und Knie mit blauen Flecken übersät, aber sie nahm den Schmerz kaum wahr. Das Adrenalin jagte glühend heiß durch ihre Adern und trieb sie weiter vorwärts. Die Tür, die nie benutzt wurde, war verschlossen. Hannah zerschlug das Glas mit dem Ellenbogen und brach sie von außen auf. Sie spürte den Schnitt am Unterarm erst, als sie im dunklen Park stand.
Sie rannte zum Waldrand, während die kühle Nachtluft über ihre von kaltem Schweiß durchtränkten Kleider strich und sie an ihrem Körper festkleben ließ. Bevor sie auf den Pfad einbog, der durch den Wald von Cravenmoore führte, drehte sich Hannah noch einmal zum Haus um. Sie erwartete, ihren Verfolger aus der Dunkelheit des Parks auftauchen zu sehen. Doch von der Erscheinung keine Spur. Sie atmete tief durch. Die kalte Luft brannte in ihrer Kehle und versetzte ihr einen scharfen Stich in die Lungen. Sie wollte gerade wieder loslaufen, als sie die Silhouette an die Fassade von Cravenmoore geklammert sah. Ein Gesicht wölbte sich aus der schwarzen Masse hervor, und der Schatten kroch zwischen den Wasserspeiern nach unten wie eine riesige Spinne.
Hannah stürzte sich in das Labyrinth aus Finsternis, das den Wald durchzog. Der Mond schien nun zwischen den Wolken hervor und tauchte den Dunst in blaues Licht. Der Wind entfachte ringsum die wispernden Stimmen tausender Blätter. Die Bäume standen am Wegesrand wie versteinerte Gespenster, die ihr die Arme entgegenstreckten, eine Wand aus bedrohlichen Klauen. Verzweifelt rannte sie dem Licht entgegen, das sie zum Ende dieses gespenstischen Tunnels leitete, eine Tür ins Licht, die sich immer weiter von ihr zu entfernen schien, je verzweifelter sie versuchte, sie zu erreichen.
Ein ohrenbetäubendes Getöse erfüllte den Wald. Der Schatten wälzte sich durch das Unterholz, zerstörte alles, was sich ihm in den Weg stellte, eine tödliche Fräse, die sich eine Schneise zu ihr schlug. Dem Mädchen blieb der Schrei im Halse stecken. Zweige und Gestrüpp hatten Dutzende von Schnitten an ihren Händen und Armen und in ihrem Gesicht hinterlassen. Die Erschöpfung hämmerte in ihrem Kopf und trübte ihre Sinne, flüsterte ihr ein, der Müdigkeit nachzugeben, sich einfach hinzusetzen und abzuwarten… Aber sie musste weiter. Sie musste von hier weg. Noch ein paar Meter, und sie würde die Straße erreichen, die zum Dorf führte. Dort würde sie ein Auto treffen, jemanden, der sie mitnahm und ihr half. Die Rettung war nur ein paar Sekunden entfernt, gleich hinter dem Waldrand.
Die fernen Scheinwerfer eines Wagens, der am Strand des Engländers entlangfuhr, tasteten sich durch die Dunkelheit des Waldes. Hannah richtete sich auf und schrie mit letzter Kraft um Hilfe. Hinter ihr schien ein Wirbelsturm durch den Wald zu fegen und zwischen den Ästen der Bäume aufzusteigen. Hannah sah nach oben zu der dichten Kuppel aus Zweigen, die das Gesicht des Mondes verbargen. Langsam breitete sich der finstere Schatten aus. Hannah entfuhr ein letztes Wimmern. Wie ein Regen aus Teer stürzte sich der Schatten von oben auf sie. Das Mädchen schloss die Augen und dachte an die lächelnde, lebhafte Miene ihrer Mutter.
Dann spürte sie den kalten Atem des Schattens auf ihrem Gesicht.
5. Ein Schloss im Nebel
Ismaels Segelboot tauchte pünktlich aus dem Dunstschleier auf, der die Oberfläche der Bucht liebkoste. Irene und ihre Mutter, die still auf der Veranda saßen und eine Tasse Milchkaffee tranken, wechselten einen Blick.
»Ich muss dir ja nicht sagen…«, begann Simone.
»Nein, musst du nicht«, antwortete Irene.
»Wann haben wir beide uns zum letzten Mal über Männer unterhalten?«, fragte ihre Mutter.
»Als ich sieben wurde und unser Nachbarsjunge Claude mich überredet hat, meinen Rock gegen seine Hose zu tauschen.«
»So ein Ferkel.«
»Er war erst fünf, Mama.«
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