Ingrid Noll - Der Hahn ist tot

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Der Hahn ist tot: краткое содержание, описание и аннотация

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Sie hält sich für eine Benachteiligte, die ungerecht behandelt wird und zu kurz kommt. Mit zweiundfünfzig Jahren trifft sie die Liebe wie ein Hexenschuß. Diese letzte Chance muß wahrgenommen werden, Hindernisse müssen beiseite geräumt werden. Sie entwickelt eine bittere Tatkraft: Rosemarie Hirte, Versicherungsangestellte, geht buchstäblich über Leichen, um den Mann ihrer Träume zu erbeuten.

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»Warum warst du nicht dort?« wollte Kitty wissen.

Ich erklärte ihr, daß es schon große Schwierigkeiten gegeben hätte, für diese Wanderung freizukriegen; an einem Nachmittag so kurz darauf sei es einfach nicht möglich gewesen.

»Meinst du, ich soll Ernst Schröder die Brosche seiner Mutter einfach als Päckchen zuschicken?« fragte ich.

Kitty überlegte und kraulte dabei die Katze.

»Ich würde noch warten. Im Augenblick hat er sicher ganz andere Dinge im Kopf. Außerdem wird ihn diese Brosche an den letzten gemeinsamen Abend erinnern. Er denkt ja leider, daß er mit dieser Broschengeschichte seine Frau verletzt hat.

Nein! Warte auf jeden Fall, bis die erste schlimme Zeit vorbei ist. Dann kann Rainer ja vorsichtig anfragen, ob er die Brosche überhaupt noch haben will.«

Ein vernünftiger Rat, aber ich hatte einen fast unbezähmbaren Drang, Frau Römers Brosche wegzugeben, sie loszuwerden. Vielleicht wollte ich damit etwas wiedergutmachen…

»Wie geht es Witold?« Ich konnte nicht anders und mußte diese Frage stellen.

Kitty betrachtete mich. Sie war müde. In ihren alten Jeans und einem noch älteren Norwegerpullover hing sie im Schaffell und hatte einen großen Teil ihrer frischen Wandervogelaura gegen eine gestreßte Lehrerinnenfreundlichkeit eingetauscht.

»Rainer mochte Scarlett sehr, glaub’ ich. Ihr Tod geht ihm nahe«, sie zögerte ein wenig, »ich nehme aber an, seine junge Freundin wird ihn trösten.«

Die letzten Worte waren trotzig. Kitty wollte, daß ich von Vivians Existenz erfuhr, offensichtlich war sie ebenso als »einzige Vertraute« eingeweiht worden wie ich. Ich beschloß, nicht zu lügen.

»Ich weiß von seiner Freundschaft mit Vivian«, sagte ich, »er hat mir natürlich davon erzählt.«

Das schien Kitty nicht allzu sehr zu verwundern, sondern nur ihren Verdacht zu bestätigen, daß wir beide als vertraute Beichtschwester für diesen Charmeur fungierten. Konnte man ihm das vorwerfen? Wahrscheinlich machte er keine falschen Versprechungen und Liebeserklärungen, sondern kostete es nur aus, möglichst viele Eisen im Feuer zu haben.

Kitty seufzte. Sie schien ähnlichen Gedanken nachzusinnen.

Ich wagte aber nicht, nach ihrer Beziehung zu fragen.

Es wurde nun schon früh dunkel. Ich beschloß, wieder über Ladenburg zurückzufahren. Aus alter Gewohnheit stellte ich den Wagen ab, lief zu Fuß an Witolds Haus vorbei und starrte auf Beates Auto. Ich kroch in die Apfelbäume, die allerdings ihre Blätter abwarfen und teilweise schon kahl waren.

Im Wohnzimmer saß Vivian ganz allein und weinte.

Eigentlich hatte ich etwas anderes erwartet, beispielsweise eine Verführungsszene. Aus der Küche kommend, betrat ein junger Mann die Bühne, es war wohl der älteste Sohn, und stellte ein Tablett mit Brot, Butter und Aufschnitt auf den Tisch. Witold rief aus der Küche, und der Sohn holte einen wurzeligen Korkenzieher aus der Schublade und verschwand. Vivian schneuzte sich. Ihre Augen waren verschmiert, die Nase rot.

Nun kam Witold, strubbelte ihr im Vorbeigehen freundlich übers schwarze Haar und stellte Rotwein und Gläser auf den Tisch. Die drei setzten sich und aßen. Sie waren nicht sonderlich lustig, sondern ziemlich still. Aber trotzdem ging von dieser Szene des gemeinsamen Essens unter einer Hängelampe ein Zauber der Geborgenheit aus, der mich mehr erregte, als es eine erotische Vorführung zustande gebracht hätte. Ein grenzenloses Heimweh nach menschlicher Gesellschaft und Zugehörigkeit überkam mich. Meine Ausgeschlossenheit von jeglichem familiärem Leben würde erst mit meinem Tod enden, das wurde mir klar. Und wieder fiel mir der Revolver ein, der inzwischen in meinem Badezimmer versteckt war. Er lag in einem ausgedienten Kulturbeutel ganz oben auf dem Medizinschränkchen.

Vielleicht sollte ich ihn bald an den eigenen armen Kopf setzen.

Die Glastür war fest verschlossen, von den Gesprächen der drei war kaum etwas zu vernehmen. Der Sohn holte eine Zeitung und schien etwas nachzulesen, worüber man diskutierte. Ich wagte nicht, mich nahe heranzupirschen. Es war kalt. Ich war einsam.

Schließlich ging der Sohn mit Vivian aus dem Haus, sie fuhren gemeinsam mit Beates Auto davon. Witold trug das Geschirr in die Küche. Seine Bewegungen waren lahm, sein Gesicht zeigte einen leicht resignierten Ausdruck. Ich beschloß heimzufahren.

Abrupt öffnete Witold die Glastür und trat auf die Terrasse.

Er atmete tief durch, und plötzlich sah er mich. Anscheinend erkannte er nur eine schemenhafte Gestalt, er rief, eher ängstlich: »Wer ist da?«

Es war gräßlich. Kein Mauseloch weit und breit. Sollte ich wegrennen? Dann könnte er mich mühelos fangen, wie eine Einbrecherin, die Böses im Schilde führte. Ich schämte mich zu Tode, trat aber ans Licht und sagte: »Ich bin’s.«

Witold sah mich fassungslos an.

Ich stotterte: »Eigentlich wollte ich dich besuchen und fragen, wie die Beerdigung gewesen ist. Als ich aber das Auto vor der Tür sah und merkte, daß du Besuch hast, wollte ich nicht stören.«

Witold rang nach Worten.

»Soll ich das etwa so verstehen, daß du mich bespitzelst?«

»Nein, um Gottes willen, nein! Das würde ich nie tun! Aber irgend etwas zog mich in den Garten, wo ich damals stand, als es mit deiner Frau passierte.«

»Meinst du, der Täter kommt an den Ort seines Verbrechens zurück?«

Witold packte mich unsanft am Handgelenk und zog mich herein. Er schloß die Tür.

»Wie oft hast du schon da draußen gestanden?« Er war so böse, daß ich richtig Angst vor ihm bekam.

»Heute zum zweitenmal. Es überkam mich auf einmal so«, stammelte ich.

»Ich glaube dir kein Wort mehr.« Witold steckte sich eine Zigarette an und musterte mich mit einem unverhohlen feindseligen Ausdruck in den Augen.

»Wenn es noch einmal vorkommt, daß ich dich in meinem Garten erwische, rufe ich die Polizei und zeige ihnen deine großen Füße!«

Das war unfair. Ich weinte los. Weniger wegen der großen Füße als wegen seiner Gehässigkeit. Ich wußte aber, daß er bei Tränenausbrüchen weich wurde, daß er trotz seiner Entrüstung immer noch ein gelernter Frauentröster war. Richtig: Nach einigen Zigarettenzügen seinerseits und einigen Schneuzern meinerseits lenkte er ein.

»Thyra, du bist ein sehr einsamer Mensch. Nein, widersprich nicht; seit Beate nicht mehr lebt, kannst du dich wohl mit niemand mehr aussprechen. Vielleicht solltest du Anschluß an eine Frauen-Selbsterfahrungsgruppe suchen oder es mit einer psychologischen Beratung probieren…«

»Meinst du, ich hätte eine Schraube locker?« schluchzte ich.

Er legte den Arm um mich.

»Das haben wir doch alle. Sicher bin ich genauso neurotisch wie du. Nur interessante und sensible Menschen brauchen einen Psychologen. Ich werde demnächst auch einen aufsuchen, ich habe schon einen Termin.«

»Mir kann keiner helfen«, plärrte ich, »am besten, ich wäre tot!«

Witold streichelte meinen Rücken, was äußerst angenehm war. Schon, damit er nicht aufhörte, weinte ich weiter.

»Aber, aber! Hier ist ein Taschentuch. Wenn du in Zukunft vor meinem Haus stehst, dann schellst du, ganz egal, ob Besuch da ist. So einfach ist das!«

Ich beruhigte mich und fragte schließlich auch Witold nach der Beerdigung. Sofort verfinsterte sich sein Gesicht.

»Nun habe ich den ganzen Zirkus mit meiner Frau schon durchgemacht, jetzt muß ich alles noch mal mit Ernst durchstehen! Mein armer Freund war unselbständig wie ein Kind. Aber du weißt ja nicht, was man sich alles vom Bestattungsunternehmer anhören muß. ›Dem Leben einen würdigen Abschluß geben‹ heißt, möglichst viel Geld in einen Sarg investieren. Früher hätte Ernst so etwas abgelehnt und das Geld lieber einem Kinderdorf gespendet, aber jetzt war er so hilflos und unglücklich, daß er nur das Teuerste für seine tote Frau bestellt hätte.«

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