Ingrid Noll - Der Hahn ist tot

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Der Hahn ist tot: краткое содержание, описание и аннотация

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Sie hält sich für eine Benachteiligte, die ungerecht behandelt wird und zu kurz kommt. Mit zweiundfünfzig Jahren trifft sie die Liebe wie ein Hexenschuß. Diese letzte Chance muß wahrgenommen werden, Hindernisse müssen beiseite geräumt werden. Sie entwickelt eine bittere Tatkraft: Rosemarie Hirte, Versicherungsangestellte, geht buchstäblich über Leichen, um den Mann ihrer Träume zu erbeuten.

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Am frühen Mittag fuhren wir los, am späten erreichten wir Wissembourg. Die Suche nach einer Bleibe begann.

Witold hatte natürlich einen Hotelführer dabei, aber seine angekreuzten Quartiere waren bereits ausgebucht. Da meldete sich Ernst Schröder zu Wort, der eine Geheimadresse wußte, allerdings nicht in Frankreich, sondern gleich an der Grenze auf der deutschen Seite. Dort kamen wir ohne weiteres unter; man konnte zu Fuß in einer Viertelstunde nach Wissembourg wandern und dort am Abend der französischen Küche huldigen.

Ich packte den Koffer aus. Vom Fenster konnte ich direkt auf Weinberge schauen. Ein ganz leichter Regen hatte eingesetzt, aber es war für die Jahreszeit noch erstaunlich warm. Wir beschlossen, erst einmal Kaffee und frischen Apfelkuchen zu bestellen. Gutgelaunt wollten wir anschließend den Regen mißachten und, mit geeigneter Kleidung ausgerüstet, unsere Beine in Bewegung setzen.

Ich nahm einen Schirm mit, Scarlett auch. Die anderen trugen ihre Regenjacken.

Witold sammelte Walnüsse und Roßkastanien, von denen er großzügig einige an mich und Kitty verschenkte, obgleich sie auch uns ständig vor die Füße fielen. Scarlett lehnte die Gabe ab.

»Männer sind und bleiben infantil«, vermerkte sie, »weil ich ihm verboten habe, Pfadfinder zu spielen, will er heute abend bestimmt zum Trost aus Kastanien und Streichhölzern Männchen basteln.«

»Stimmt ganz genau«, pflichtete ihr Witold bei, »du bist doch die Klügste von allen.«

Ich hielt die glatte, pralle Kastanie im Inneren der Jackentasche in meiner Hand und gedachte, sie zur ewigen Erinnerung aufzuheben.

Witold machte den Stadtführer, als Französischlehrer mochte er schon mit so mancher Klasse hier gewesen sein. Er kannte sich aus, zeigte uns malerische Foto-Ausblicke entlang der Lauter, sprach über die Geschichte der Stadt inklusive sämtlicher Katastrophen und beendete den Rundgang mit der Besichtigung der Kirche Saint-Pierre-et-Saint-Paul.

Wahrscheinlich hätte sein Programm noch stundenlang weiterlaufen können, wenn die Schröders nicht von Anfang an darauf gedrungen hätten, spätestens um acht vor einem gedeckten Tisch zu sitzen. Ernst Schröder meinte, er wolle an diesem ersten Abend alle einladen und dafür ein wenig gutmachen, daß seine Frau und er bremsend auf die geplanten Wanderfreuden eingewirkt hätten.

Da wir gegen die Einladung nichts einzuwenden hatten, bestimmte er nun als Gastgeber für alle ein einheitliches Essen: Nach der Gänseleber gab es Fasan auf Sauerkraut und am Schluß frischen Gugelhupf; die Rieslingflasche konnte vom Ober kaum schnell genug erneuert werden. Witold hatte gleich am Anfang in unerhört elegantem Französisch den Kellner um die Karte gebeten, aber eine bodenständig alemannische Antwort erhalten.

Das Essen zog sich stundenlang hin. Sowohl an unserem als auch an den Nachbartischen wurde immer lauter gesprochen und herzlicher gelacht. Am Nebentisch, wo anfangs zwei Ärzte über nichts anderes als über die sinkende Zahl ihrer Krankenscheine geklagt hatten, während ihre Ehefrauen ihre Langeweile nicht verhehlten, war inzwischen eine solche Heiterkeit ausgebrochen, daß wir hin und wieder lauschen mußten. Der eine Mediziner war Zahnarzt und erzählte sehr komisch, wie er in jungen Jahren eine Leiche anhand ihres Gebisses datieren sollte. Dabei stellte er fest, daß der Tote eine Prothese hatte. Anhand der Verschleißerscheinungen des Kiefers konnte er trotzdem eine ziemlich genaue Altersangabe nachweisen.

»Wie kann man über so ein makabres Thema Witze machen?« entrüstete sich Kitty mit roten Wangen. Aber Ernst und Scarlett konnten vor Lachen nicht an sich halten, weil zwar nicht die Geschichte selbst komisch war, sie jedoch so zwerchfellerschütternd dargeboten wurde.

Witold und ich fixierten uns mit bitterem Blick. Leichen als Dessert-Gespräch waren uns nicht genehm. Witold mahnte zum Aufbruch. Man müsse noch ein Stück laufen, und zwar bei Regen und Dunkelheit. Morgen wolle man schließlich früh aufstehen und wandern.

Scarlett sagte spöttisch: »Im Frühtau zu Berge! Mich wirst du vor zehn Uhr bestimmt nicht zu Gesicht kriegen!«

Ernst Schröder meinte, da man bis zehn Frühstück bekäme, wäre es am besten, wenn wir uns alle auf elf Uhr für den Start einstellen würden. Witold seufzte: »Hakim, du bist unverbesserlich«, aber er gab nach.

Das Zimmer, das ich mit Kitty teilte, hatte Dusche und Klo.

Ich ließ ihr den Vortritt, da ich am Abend eine gründliche Reinigung betreibe und dafür Zeit brauche. Kitty war in fünf Minuten fertig. Sie trug einen rosa Kinderschlafanzug und rieb sich, auf dem Bett hockend, heftig das Gesicht mit Nivea-Creme ein. Dabei schwatzte sie angeregt, der Wein und das gute Essen hatten sie munter gemacht. Ich verschwand nun meinerseits im Bad, beschloß aber, mein seidenes Verführungsneglige nicht für Kitty zu verschwenden. Als ich endlich ins Bett stieg, las Kitty noch, gähnte aber herzhaft dabei. »Wir sind eine nette Crew«, sagte sie, »ich freue mich auf morgen.«

Auf dem Programm stand eine Wanderung zu den Ruinen der Burg Fleckenstein. »Zum Eingewöhnen«, hatte Witold gesagt. Der Regen hatte aufgehört, und wir liefen durch herbstliche Wälder und Wiesen ohne sonderliche Strapazen.

Witold wollte hin und wieder von Ernst den Namen eines Pilzes wissen, sein Freund sagte aber meistens lakonisch »toxisch« oder »atoxisch«. Im übrigen bildeten sich keine festen Gruppen, Witold sorgte unermüdlich wie ein Hirtenhund dafür, daß die Karawane zusammenblieb.

Scarlett fragte mich neugierig über meinen Beruf aus. Ich gab ihr gern Auskunft. Bislang hatte sich noch niemand dafür interessiert. Aber dann nervte sie mich ausgiebig mit den noch unausgegorenen Berufswünschen ihrer Kinder. Ein wenig interessant war nur die Klage über ihren vielversprechenden Oleg, daß er in punkto Frühreife seinem Papa nachschlagen würde, der in jungen Jahren auch ein rechtes Früchtchen gewesen sei. Ich konnte mir das kaum vorstellen.

Einmal sprach sie auch von Hilke Engstern, mit der sie gut befreundet gewesen war.

»Was war diese Hilke eigentlich für ein Mensch?« wollte ich wissen.

»Ein wenig resigniert neben diesem Ausbund an Charme«, sagte Scarlett, »Rainer muß ja immer im Vordergrund stehen.

Aber sie war sehr klug und eine Persönlichkeit, vielleicht etwas zu empfindlich. Man mußte immer auf der Hut sein, im Nu hatte man sie beleidigt und wußte gar nicht, wieso.«

Nun, ich konnte mir gut vorstellen, daß Pamela Schröder so manchen beleidigt hatte, denn sie hielt mit ihrer Meinung nie hinterm Berg.

»Rainer und ich…«, begann sie wieder, bremste sich plötzlich und meinte dann: »Jetzt habe ich den Faden verloren.«

Ich haßte sie.

Auf der Burg Fleckenstein gab es eine Führung, von einem deutschsprachigen Veteranen nach alter Tradition gemeistert; er warf mit Zahlen um sich, aber diese Längen-, Breiten- und Höhenangaben langweilten; Witold hätte es sicher besser gemacht.

Dieser erste Tag verlief harmonisch, das freundliche Herbstwetter trug einen Teil dazu bei. Unsere Wanderung dauerte vier Stunden, ich fand es erträglich. Am Nachmittag wurde eine kleine Siesta eingebaut, ein zweiter Bummel durch das Städtchen folgte und das abschließende gute Essen.

Diesmal gab es Coq au Riesling, eine Quiche lorraine vornweg, Sorbet hinterher und viel Wein dazu. Ich hatte kräftiger zugelangt als am Abend vorher, denn der ungewohnte Aufenthalt an der frischen Luft hatte mir Appetit gemacht.

Außerdem war ich, seit ich in Witold verliebt war, immer magerer geworden, so daß ich mir vornahm, mich zu vermehrter Nahrungsaufnahme zu zwingen.

Aber ich hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. In der Nacht wurde mir schlecht, ja mehr als das, sterbenselend. Ich wagte nicht, mir in der Hotelküche eigenmächtig einen Tee zu kochen. Schließlich mußte ich mich von dem delikaten Abendessen unter qualvollem Würgen wieder trennen, und mir wurde etwas besser. Schlafen konnte ich indes immer noch nicht. Ich war außerdem nicht gewöhnt, einen fremden Atem neben mir zu hören. Nicht etwa, daß Kitty unruhig schlief. Wie ein kleiner Zinnsoldat lag sie da, stramm und gerade ausgestreckt, ohne im Traum zu zappeln oder mit dem Federbett zu rascheln. Erst gegen vier Uhr schlief ich ein.

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