Ingrid Noll - Der Hahn ist tot

Здесь есть возможность читать онлайн «Ingrid Noll - Der Hahn ist tot» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 1993, ISBN: 1993, Издательство: Diogenes Verlag, Жанр: Современная проза, Триллер, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Hahn ist tot: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Hahn ist tot»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Sie hält sich für eine Benachteiligte, die ungerecht behandelt wird und zu kurz kommt. Mit zweiundfünfzig Jahren trifft sie die Liebe wie ein Hexenschuß. Diese letzte Chance muß wahrgenommen werden, Hindernisse müssen beiseite geräumt werden. Sie entwickelt eine bittere Tatkraft: Rosemarie Hirte, Versicherungsangestellte, geht buchstäblich über Leichen, um den Mann ihrer Träume zu erbeuten.

Der Hahn ist tot — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Hahn ist tot», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Plötzlich sagte Scarlett, der Rotwein mache müde und faul, Sekt müsse her. Sie holte eine Flasche. »Wer will auch?«

Keiner meldete sich. Sie nahm zwei Gläser aus dem Schrank und gab mir das eine.

»Du bist viel zu gedämpft, dir täte ein Gläschen sicher gut!«

Ich wagte nicht zu widersprechen, obgleich ich bezweifelte, daß mich die Mischung aus Kaffee, Kuchen, Rotwein, Sekt, Huhn und Kartoffeln besonders munter machen würde.

Scarlett nahm das Glas, trank einen ergiebigen Schluck, ergriff ein Hühnerbein und stellte sich auf ihren Stuhl, als ob sie eine weitere Darbietung zum besten geben wollte.

Ich wurde kalkweiß und stöhnte. Beate stand hoch auf der Turmbrüstung vor mir, Sektglas in der einen, Hühnerbein in der anderen Hand.

»Um Gottes willen, was ist mit dir?« fragte man von allen Seiten. Ich konnte mit Mühe herausbringen, mir sei nicht gut, ich wolle lieber heimfahren.

»Aber dann warte doch ein bißchen, so kannst du dich doch nicht ins Auto setzen«, riet der besorgte Apotheker und wollte mir ein Kreislaufmittel anbieten. Aber ich blieb stur, sagte eilig meinen Dank und verließ den Raum.

Als ich das Auto aufschloß, kam Witold angerannt. Ich ließ mich auf den Sitz fallen, und er pochte an die Scheibe der rechten Tür, die ich für ihn öffnete.

»Soll ich dich nicht lieber heimfahren?« fragte er, sehr zart und einfühlsam, »was war denn auf einmal los mit dir?«

Weil er so lieb war, mußte ich hemmungslos weinen. »Sekt und Hühnchen, das war Beates letzte Mahlzeit«, schluchzte ich. Witold legte den Arm um mich.

»Thyra, ich versteh’ dich nur zu gut. Wenn ich mit den Schröders zusammen bin, dann taucht in bestimmten Situationen immer wieder Hilke auf, denn unzählige Male haben wir zusammen in diesem Häuschen gesessen, getrunken, gefeiert. Dann vergeht mir auch von einer Minute zur anderen das Lachen.«

Ich nickte und lehnte mich ein wenig an seine Schulter. Die Berührung war so wunderbar, daß ich seinen Pullover gründlich mit meinen Tränen einweichen mußte.

»Komm, komm, ist ja schon gut«, beschwichtigte er mich, »weißt du, wir trauern beide um einen vertrauten Menschen und können es nicht so recht rauslassen. Ich habe inzwischen beschlossen, eine Therapie zu beginnen, die Sache mit Hilke kann ich ohne kompetente Hilfe nicht verkraften. Im Grunde war es auch Quatsch, zur Ablenkung ein Techtelmechtel mit einem jungen Mädchen anzufangen.«

»Warum kannst du die Sache mit deiner Frau nicht verkraften?« schniefte ich, nur um weiter so innig an seiner Schulter zu lehnen und von seinem Arm gehalten zu werden.

Aber Witold ließ schon wieder locker.

»Ich fühle mich schuldig. Wegen mir ist sie tot. Dir mache ich keine Vorwürfe.«

»Aber eure Beziehung war doch schon gestört…«, wandte ich ein.

»Das ändert nichts an meiner Schuld, sie wird eher noch größer. Sieh mal: Daß Hilke getrunken hat, dafür bin ich doch irgendwie verantwortlich.«

»Warum denn?«

Witold ließ mich nun ganz los und zündete sich rücksichtslos eine Zigarette an.

»Es ging schon früh los. Hilke stammt aus einer Arbeiterfamilie, sie hat die Hauptschule besucht. Jahrelang hat sie darunter gelitten, daß ich sie ständig belehren und erziehen wollte. Mir ist das selbst gar nicht so aufgefallen. Und — na ja — treu war ich auch nicht.«

»War sie es denn?« fragte ich.

»Ja, viele Jahre lang. Aus Trotz hat sie mich schließlich auch betrogen. Vielleicht glaubst du jetzt, ich hätte einen Schuldkomplex, und das stimmt wahrscheinlich auch, aber sicher ist, daß ich ihr viel angetan habe, zum Teil natürlich ohne Absicht.«

Plötzlich küßte er mich leicht auf die Stirn, sagte tschüs, er werde mich morgen anrufen. Es war nicht mehr die Rede davon, daß er mich heimfahren wollte.

Wieder einmal lag ich schlaflos im Bett. Bilder verfolgten mich: Beate auf dem Turm, Scarlett auf dem Stuhl, die junge Kitty neben Witold im Wagen.

Außerdem begann der Glanz um Witold in leiser Trauer zu verblassen, aber schließlich war er ein Mensch mit Fehlern und ich kein Backfisch, der einen Mann schwärmerisch idealisiert.

Ich hatte genug Lebenserfahrung, um die liebenswerten Schwächen eines Menschen zu akzeptieren. Eitel war mein Held, das hatte ich schon früh bemerkt, und geltungsbedürftig.

War er mit mir allein, konnte er muffig, aber auch fürsorglich sein, erst in Gesellschaft wurde er spritzig. Daneben fiel mir eine gewisse Launenhaftigkeit und latente Hypochondrie auf — nun, damit ließ sich leben.

Zu seinem Freund Ernst Schröder hatte er ein kumpelhaftes, zuweilen rivalisierendes Verhältnis: Der gemütliche Apotheker war nicht zu unterschätzen; er tat zwar so, als könne er kein Wässerchen trüben, aber er schien sich doch stets durchzusetzen. Seine Frau behandelte ihn nicht gut, spottete häufig über ihn und machte ihn geradezu lächerlich, aber trotzdem schien auch sie ihm letzten Endes zu gehorchen.

Auch zu Witold war sie ehrlich bis zur Schamlosigkeit. Auf mich wirkten die Scharmützel dieser beiden Wortgewandten spannungsgeladen; da glomm ein Funken, der leicht zu Feuer werden konnte.

Scarlett und Vivian: Zwei Paradiesvögel, war das Witolds Geschmack? Kitty und ich, wir waren ganz bestimmt die Antagonisten dazu, die Aschenputtel. Im Märchen bleiben die Pechvögel die Sieger. Wie aber ist es im Leben?

Gegen Morgen schlief ich erst ein und träumte einen sehr plastischen Traum. Ich lag in meinem Bett, das dringend frisch bezogen werden mußte. Auf dem Kopf trug ich Lockenwickler von großer Scheußlichkeit, wie ich sie in meiner Jugend benutzt hatte, auf dem Gesicht eine Kräutermaske. Gekleidet war ich in das übelste aller Nachthemden, von dem ich mich schon längst getrennt hatte. Der Raum war ungelüftet, Geschirr mit verkrusteten Essensresten stand auf dem Boden, der Spiegel war von Fliegenkot gesprenkelt.

Ich, Rosemarie Hirte, war im Begriff des Verfaulens, obgleich ich mit Wicklern und Creme dagegen ankämpfte.

Die Tür flog auf: Witold, Ernst, Kitty, Scarlett, Hilke, Beate und Vivian tänzelten herein, alle in modischer Freizeitkleidung, gebräunt (bis auf Vivian) und sportlich, lustig und erfolgreich.

»Wir haben dir etwas mitgebracht«, sagte Witold, der Samariter, und krönte mich mit einem Kränzlein aus Rosmarin.

Das war zuviel, ich murmelte qualvoll: »Ho…«, »ho…«, und kam nicht auf das Zauberwort, »hoppla«, so wie Kalif Storch nicht auf »mutabor« und Ali Babas Bruder nicht mehr auf »Sesam, öffne dich« gekommen waren. Aber Kitty half mir, kniete sich neben mich und flüsterte in mein Ohr das rettende »Hoppla!« Ich sprach es laut, worauf sechs Köpfe unter mein Bett rollten. Kitty, die zum Lohn heil geblieben war, lüftete gründlich, ergriff einen Besen und fegte die Stube rein.

Die Häupter, die sie wie faules Obst mit dem altmodischen Reisigbesen vor sich her trieb, hatten ihr braungebranntes Aussehen schlagartig verloren und zeigten die angemessene Leichenblässe, nur Vivians im Leben so morbider Kopf blühte blutrot auf. Auch der Tau auf meinem Rosmarinkranz perlte in klebrigen Blutstropfen auf meine Stirn und rann als feurige Spur über mein gecremtes Gesicht.

Mit einem gräßlichen Schrei wachte ich auf.

8

Trotz dieses unguten Vorzeichens — denn als solches empfand ich den Traum — trat ich die gemeinsame Fahrt an. Wir starteten mit zwei Autos und ohne das pflichtvergessene Ehepaar Mommsen.

Ich hatte meinen Wagen in Ladenburg vor Witolds Haus stehen lassen, dann fuhren wir nach Schriesheim, um Kitty abzuholen. Da Schröders noch nicht fertig gewesen waren, mußten wir nun wieder zurück nach Ladenburg, um im Konvoi mit ihnen zu starten. Witold war über diese Verzögerung leicht verdrossen.

Beim Kofferpacken hatte ich Witolds ursprüngliche Rucksack-Liste nochmals eingehend studiert. Gegenstände wie Feldflasche, Fahrtenmesser, Hüttenschuhe und Trainingshosen fehlten völlig in meiner Aussteuer, waren aber nun wohl nicht mehr nötig. Auf alle Fälle hatte ich sowohl den Jogginganzug als auch den Seidenpyjama im Koffer. Ich hatte nicht gewagt, nach der Zimmerverteilung zu fragen. Aber bald erfuhr ich, daß man praktischerweise ein Doppelzimmer für Schröders, eins für Kitty und mich und ein Einzelzimmer für Witold bestellen wolle, falls mir das recht sei. Ich fand es taktlos zu sagen, daß ich auch lieber ein Einzelzimmer hätte, weil ich Kitty nicht kränken wollte.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Hahn ist tot»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Hahn ist tot» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Hahn ist tot»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Hahn ist tot» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x