Ingrid Noll - Der Hahn ist tot

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Sie hält sich für eine Benachteiligte, die ungerecht behandelt wird und zu kurz kommt. Mit zweiundfünfzig Jahren trifft sie die Liebe wie ein Hexenschuß. Diese letzte Chance muß wahrgenommen werden, Hindernisse müssen beiseite geräumt werden. Sie entwickelt eine bittere Tatkraft: Rosemarie Hirte, Versicherungsangestellte, geht buchstäblich über Leichen, um den Mann ihrer Träume zu erbeuten.

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Ich wurde rot und versicherte, es sei keine Lüge, und ich hätte das auch nicht verbreitet, sondern einzig und allein der Polizei mitgeteilt, die ihrerseits völlige Diskretion versprochen habe.

Jürgen bestellte neues Bier.

»Die Polizei und Diskretion, daß ich nicht lache! — Es ist wirklich der größte Quatsch, den ich je gehört habe. Die Beate und ich waren zwar kein romantisches Liebespaar, aber wir machten uns gern und waren ehrlich zueinander. So jemand wie du (was meinte er damit?) kann das natürlich nicht begreifen.«

Ich fühlte mich beleidigt. Schneidend sagte ich, in diesem Ton lasse ich nicht mit mir reden. Ich kennte Beate seit meiner Schulzeit, und sie sei seit langem meine Freundin gewesen.

»Freundin ist gut«, höhnte Jürgen, »über eine Freundin verbreitet man keine Unwahrheiten. Zu dir hatte sie sowieso kein Vertrauen, sonst hätte sie dir erzählt, was sie mir schon längst gesagt hatte.«

»Und das wäre?« fragte ich mit rasendem Herzen.

»Die Beate wußte schon lange, daß die Vivian mit dem Lehrer ging, sie war doch nicht doof! Klar war, daß die Vivian einen neuen Freund hier und nicht in Frankfurt hatte, weil sie auf einmal viel häufiger zu Besuch kam und dann mit Beates Auto die halbe Nacht wegblieb. Außerdem kam dieser Typ, seinen Namen habe ich gerade vergessen, nachdem er die Vivian kennengelernt hatte, grundlos und wie zufällig öfter vorbei, und immer war dann auch die Vivian da. Mütter sind neugierig! Natürlich hat die Beate aus dem Fenster gespäht, wenn die Vivian abgeholt wurde und ausnahmsweise kein Auto brauchte. Dann sah sie den Lehrer an der Straßenecke warten.«

Ich atmete schwer. »Na gut, dann hat sie es eben gewußt«, sagte ich, »aber warum soll es nicht stimmen, daß sie trotzdem selbst in ihn verliebt war?«

»Großer Gott, du bist schwer von Begriff. Sie machte sich wenig aus laschen Softies, oft genug haben wir über ihn gesprochen. Aber andererseits fand sie seine Freundschaft zu der Vivian auch nicht weiter schlimm. Sie sagte ungefähr so: ›Lehrer sind meistens pädophil, und Vivian hat einen Vaterkomplex, also haben sie eine solide Basis.‹ So redet man doch nicht, wenn man selber auf einen Mann scharf ist.«

»Es könnte auch Tarnung gewesen sein«, wandte ich ein, »damit du es nicht merkst.«

Jürgen sah mich kopfschüttelnd an.

»In welcher Welt lebt ihr alten Jungfern eigentlich?« posaunte er laut, daß andere Gäste ihre Köpfe umdrehten und mich interessiert begutachteten.

»Tut mir leid, Rosi, war nicht persönlich gemeint. (Wie denn sonst, dachte ich.) Aber du kannst dir wahrscheinlich nicht vorstellen, daß Beate und ich ohne den ganzen Beziehungsquatsch auskamen.«

Ich wollte gehen, aber er hielt mich fest, schwitzend und biergefüllt, ähnlich wie Hartmut neulich. Eiskalte Wut kroch in mir hoch.

»Herr Faltermann, lassen Sie mich los! Ich war eben auf der Beerdigung meiner besten Freundin und bin nicht disponiert für solche beleidigenden Gespräche.«

»Aha, jetzt bin ich auf einmal der Herr Faltermann. Die Gnädige will sich nicht mit einem Vertreter duzen. Die Beate war ein ganz anderer Mensch als du, die kannte keinen Dünkel und keine Vorurteile. Und in diesen lauen Typ war sie nie im Leben verliebt«, er überlegte kurz, »das könnte ich mir viel eher von dir vorstellen.«

Flammende Röte stieg mir ins Gesicht, und er sah es.

»Na, nichts für ungut, Rosi. Ich wollte die höhere Tochter nicht beleidigen. Eigentlich bin ich nur wild geworden, weil mich die Bullen nerven. Und das verdanke ich wahrscheinlich dir. Die denken, ich hätte mich mit Beate zum Sektfrühstück verabredet, sie hätte mir dabei eröffnet, daß sie einen anderen liebt, und ich hätte sie dafür abgemurkst. — Sie wissen nämlich auch, daß ich mit Beate schon einmal früher auf diesem Turm war, das hast du ihnen wohl auch erzählt.«

»Kann ich jetzt gehen?« fragte ich; mir ging es wirklich wieder ganz schlecht, ich bekam wohl einen Rückfall.

»Gleich«, sagte Jürgen, »nimm’s nicht so tragisch, ich bin eine ehrliche Haut und sage, was ich denke. Eine Frau in deinem Alter ohne Mann und Kinder hat wahrscheinlich Phantasien über anderer Leute Liebesleben. Steck also deine Nase nicht mehr in Dinge, die dich nichts angehen. Die Beate hätte sich weder aus unglücklicher Liebe umgebracht, noch hätte ich ihr etwas angetan, wenn sie mir den Laufpaß gegeben hätte. Ist das ein für allemal klar?«

Ich nickte, und er ließ mich endlich los. Ich zahlte an der Theke und machte, daß ich wegkam.

Im nachhinein fiel mir natürlich so manches ein, was ich ihm hätte sagen können. Wenn er mit den Phantasien alter Jungfern anfing, hätte ich kontern können, daß Beate mir den Qualitätsunterschied von ihm und Witold klargemacht hatte.

Wie soll man einen großen starken Mann umbringen (der einen mit zwei Fingern festhalten kann), wenn man keinen Revolver zur Verfügung hat? Gift? Und woher das Gift nehmen? Und wie es ihm eintrichtern? Ein neuer Revolver mußte her. Wie kommt man an so was ran? Ein Profi mußte her, ein Killer! Das war die Lösung. Ach, auch absolut indiskutabel, die wollen doch — laut Fernseh-Krimi — mindestens 100000 DM haben, woher sollte ich die nehmen?

Und wie sollte ich einen Killer finden, ich, die anständige Rosemarie Hirte von der Rechtsschutz-Versicherung? Ich schenkte ihm großmütig das Leben.

Außerdem hatte dieser Schuft mir die Chance genommen, nach der Beerdigung mit Witold zu sprechen. Immerhin war es möglich, daß Witold nach diesen traurigen Stunden mit einer Menschenseele reden wollte, aber nicht vor allen Verwandten mit Vivian in Kontakt treten mochte. Er hatte mich bestimmt gesucht. »Thyra«, hätte er gesagt, »komm, du Getreue, gehen wir noch zu dir und plaudern ein wenig!« Vielleicht hatte er sogar gesehen, daß ich mit diesem ekelhaften Jürgen Faltermann abgezogen war.

Ich vergrub mich in mein Bett und hörte die Brahmslieder.

»Auch der Küsse Duft mich wie nie berückte, die ich nachts vom Strauch deiner Lippen pflückte.« Witold war ein guter Psychologe. Er wußte, daß sich eine alte Jungfer bei solchen Worten ausweinen kann. Mein ganzes Leben lang hatte ich nicht soviel geweint wie jetzt, im beklagenswerten Alter von zweiundfünfzig Jahren, wo ich mich vielleicht zum ersten und einzigen Mal verliebt hatte, aber leider zu spät.

Konnte ich es mir leisten, geduldig zu warten, auszuharren, bis Vivian sich eine frische Liebe zulegte? Jeder Tag machte mich unwiederbringlich älter und häßlicher. Vielleicht war noch kurzfristig etwas zu retten — Haare färben, teures Make-up, Vitamine und Hormone —, aber man konnte die Tage zählen, wo auch damit nichts mehr auszurichten war.

Vor fünf Jahren hätte ich einen Mann erwürgen sollen, das wäre nur recht und billig gewesen. Ungern dachte ich an dieses Erlebnis zurück, allein bei der Vorstellung an jenen Menschen stieg mir die Schamröte ins Gesicht. Die letzten Urlaube hatte ich meistens mit einer zähen Reisegesellschaft verbracht:

»Ältere Herrschaften mit etwas Geld besichtigen Ruinen und baden anschließend an der türkischen Riviera« — so etwa hießen meine langweiligen Unternehmungen.

Aber früher war ich gern ganz allein in ausländische Badeorte gefahren und hatte im Prinzip nichts gegen einen gepflegten Ferienflirt einzuwenden. Dieser junge Mann damals, der fast akzentlos deutsch sprach, hatte anfangs Charme und Witz entwickelt, und ich war durchaus einverstanden gewesen, daß er abends in meinem Hotelzimmer blieb. Nach zwei Tagen hatte er mich in eine teure Boutique geführt, weil er fand, daß ich mir ein maritimes Kleidungsstück zulegen sollte. Angetan von seinem sachkundigen Geschmack, ließ ich mich beraten und erstand ein nicht eben billiges Matrosenkleid, dunkelblau mit großem weißen Kragen. Ohne seine Hilfe hätte ich mich nie zu diesem Kauf entschlossen. Es stand mir phantastisch. Groß und schlank wie ich bin, konnte ich diesen Stil hervorragend tragen und wunderte mich bloß, daß ich nicht selbst auf so eine phänomenale Idee gekommen war.

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