Ingrid Noll - Der Hahn ist tot
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- Название:Der Hahn ist tot
- Автор:
- Издательство:Diogenes Verlag
- Жанр:
- Год:1993
- ISBN:ISBN 978 3 257 22575 4
- Рейтинг книги:5 / 5. Голосов: 1
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Beate nickte zwar einmal einer Frau zu, aber es schien nur eine flüchtige Bekanntschaft zu sein. Sie fuhr die Berge hoch bis zu einem Waldparkplatz.
»Ist dein Korb schwer?« fragte sie, »ich könnte nämlich, wenn es auch verboten ist, den Weg für die Holzabfuhr noch ein Stück weiter fahren, dann müssen wir nicht so schleppen.«
Das war ideal.
»Na ja«, gab ich zu, »ich habe eine Thermoskanne mit Kaffee und eine Flasche Sekt (die ich für Witold gekauft hatte), das wiegt schon etwas.«
Beate lachte. »Der Sekt wird auf diesem Holperweg ja schön durchgerüttelt, und warm ist er sicher auch; aber es war lieb gemeint von dir, Rosenresli!«
Sie fuhr langsam den Buckel hoch, bog zum Parken in einen Trampelweg ein und versteckte den Wagen hinter einer buschigen Kiefer auf einem Stück Waldwiese.
»Auf geht’s!« rief sie. »Zwanzig Minuten sind schon rum.
Übrigens kannst du Gedanken erraten: Ich habe Hunger und Durst vom Schwimmen. Ehrlich gesagt, habe ich heute nicht gefrühstückt, denn ich muß dringend ein paar Pfund abwerfen.
Aber mit einem leckeren Picknick führst du mich total in Versuchung.«
Beate deutete auf einen hohen Aussichtsturm.
»Da müssen wir rauf. Ich war vor kurzem mal mit Jürgen dort, man hat einen zauberhaften Blick auf die Rheinebene.«
Ob das gut war? Ich hatte den Revolver in meiner größten Handtasche, verborgen in einem Reißverschlußfach. Fast hoffte ich, es würde alles nicht klappen, es wären Spaziergänger zu sehen oder ein Försterjeep zu hören.
Der Ausblick vom Turm war herrlich. Im blauen Dunst sah ich in der Ferne Mannheim funkeln, im Südwesten mußte Ladenburg liegen. Ich suchte die unmittelbare Umgebung nach Menschen ab, sah aber nichts. Auf dem Waldparkplatz hatten zwei Autos gestanden.
»Her mit dem Sekt!« forderte Beate.
Ich breitete auf dem sonnenwarmen Boden des Turms ein rotkariertes Küchentuch aus. ›Henkersmahlzeit‹ dachte ich.
Beate musterte alles neugierig.
»Gegrillte Hähnchenteile und Baguette, Schinken und Melone, Weintrauben und Käse! Rosi, du bist ein Genie!«
Sie machte geübt den lauwarmen und mächtig sprudelnden Sekt auf. Beate fand diesen Schönheitsfehler lustig. Sie trank zwei Gläser schnell herunter, griff dann nach den Melonenscheiben und einem Hühnerbein. Ich tat auch so, als würde ich essen, aber die trockene Hühnerbrust blieb mir fast im Halse stecken. Ich mußte jetzt eigentlich den Revolver hinter Beates Rücken auspacken und meine lebenslustige Freundin — meine einzige — kaltblütig erschießen. Das konnte ich einfach nicht.
»Du glotzt ja so ernst in die Gegend, Rosi. Komm, trink!« forderte mich Beate auf und schenkte mir ein. Ich hatte keine Pappbecher, sondern Kristallgläser und auch Porzellanteller mitgebracht.
Beate trank ihr drittes Glas. Sie setzte sich auf die breite Brüstung.
»Komm hierher, Rosi«, sagte sie, »es ist ja ein Jammer, wenn man auf dem Boden sitzt und gar nichts von der tollen Aussicht sieht. Wenn ich hier oben bin, möchte ich mich in eine Schwalbe verwandeln und mich leicht und elegant in die Ebene hinunterschwingen.« Sie ließ die Beine nach außen hängen.
»Komm!«
Ihr etwas breiter Rücken war mir zugewendet, die noch feuchten Haare glänzten. Unter dem eingelaufenen T-Shirt zeichnete sich scharf der Büstenhalter ab.
»Ach Beate, ich stehe lieber, ich bin nicht schwindelfrei.«
»Schwindel — ich weiß gar nicht, was das ist! Schon als Kind gab es für mich nichts Schöneres als schaukeln und klettern, auf Dächer und Mauern steigen. Sieh mal!«
Wie das Kind, das sie früher gewesen war, stellte sie sich vor mich auf die Mauer und lachte mich so frech an, so wie sie früher wohl ihre Mutter zur Verzweiflung gebracht hatte.
Ein energischer Stoß mit beiden Händen gegen ihre braunen Beine, und Beate fiel mit einem ganz hohen Schrei und mit dem Sektglas in der einen, dem Hühnerbein in der anderen Hand den Turm hinunter.
Ich sah nach allen Richtungen, Menschen konnte ich nicht entdecken, hörte aber eine Motorsäge in nicht allzu weiter Entfernung. Auch ein jagender Hund schien sich in der Nähe herumzutreiben, keiner rief ihn zur Ordnung, er mochte wildern. In der Ferne die Autobahn, winzig die Wagen, von dort konnte man meinen Turm wohl kaum erkennen, geschweige denn mich. Ich begab mich nun auf den Abstieg, mir zitterten dabei die Knie, so daß es nur langsam die vielen engen Steinstufen hinabging.
Beate war wirklich tot, man brauchte nicht erst nach Puls und Atmung zu forschen. Glasig und unerhört verwundert starrten die weit offenen Augen ins Leere, allem Anschein nach war der Schädel gebrochen, die Wirbelsäule und alle Gliedmaßen. Ich konnte nicht lange hinsehen, mir wurde schlecht, und ich hatte wie damals in Witolds Haus nur den starken Trieb, schnell von diesem Ort wegzulaufen.
Aber jetzt galt es, nicht die Nerven zu verlieren. Das Weinglas war in tausend Scherben explodiert, das konnte ich niemals auflesen, es würde Stunden dauern. Aber meinen Korb mit dem Picknickzeug mußte ich auf jeden Fall mitnehmen, warum hatte ich ihn überhaupt oben auf dem Turm gelassen!
Es fiel mir schwer, wieder hinaufzusteigen. Überhaupt, wie kam ich jetzt heim ohne Wagen und mit dem ganzen Krempel?
So genau hatte ich mir das vorher nicht überlegen können. Die Sektflasche leerte ich aus viel war nicht mehr drin. Mit dem Taschentuch hielt ich sie in der linken Hand fest, mit dem Küchentuch polierte ich alle etwaigen Fingerabdrücke ab, löste auch das Etikett vom Supermarkt. Die Flasche konnte hierbleiben. Den Kaffee schüttete ich ebenfalls weg, die Flüssigkeiten würden im Waldboden sofort versickern. Beates Handtasche mit Ausweispapieren, Schlüsselbund und Portemonnaie ließ ich in einer Ecke des Turmes liegen. Aber alles andere mußte ich mitnehmen. Ich packte den Korb, legte das Tuch obenauf, suchte sorgfältig nach weiteren Indizien, fand aber nichts. Fußspuren gab es bei dem anhaltend trockenen Wetter bestimmt nicht.
Ich durfte nicht viel Zeit verlieren. Es war Mittag, kurz nach zwölf, die meisten Wanderer hielten jetzt Rast, hoffte ich. Der Weg zu Fuß bis zu meinem Wagen war weit, oder sollte ich einfach den von Beate nehmen? Wenn man ihn später fand, könnte man immerhin in Betracht ziehen, daß es sich um Selbstmord oder Unfall handelte. Wenn aber kein Wagen hier stand, mußte auf alle Fälle eine zweite Person im Spiel sein.
Ich schaute in Beates Auto, aber es waren keine Gegenstände von mir liegengeblieben. Fingerabdrücke? Nun, die konnten ja ganz legal dort sein, schließlich war ich schon oft mit ihr unterwegs gewesen.
Ich traute mich nicht, den breiten Holzabfuhrweg zu nehmen, sondern kroch durch Dickicht und Gestrüpp, wobei ich einmal völlig die Richtung verlor. Jedenfalls war bergab richtig. Es war gut, daß ich mich versteckt hielt, denn schon bald lief eine größere Gruppe des Odenwaldvereins an mir vorbei. Ich legte mich wie ein Trapper auf den Waldboden und sah dicht an mir rote Strümpfe und Kniebundhosen in großer Anzahl vorbeidefilieren.
Zum Glück hatte ich robuste Schuhe an, aber den Korb verfluchte ich und hätte ihn gern irgendwo stehenlassen, aber natürlich ging das nicht. Wie lange waren wir eigentlich mit dem Auto gefahren? Nicht besonders lang, schien mir, aber zu Fuß zog sich die Strecke ganz schön hin. Bald mußte ich auf die Straße kommen, und wie sah ich aus! Tannennadeln und Spinnweb im Haar, struppig und zerkratzt. Ich machte Pause und begann Moos, Zweige, Kletten und Nadeln sorgfältig abzulesen.
Ich lief nicht auf der B 3, sondern schlug mich parallel dazu durch Maisfelder und Schreberanlagen. Immer wieder traf ich Hobbygärtner, die den sonnigen Herbsttag nutzten, um ihre Äpfel zu pflücken und ihr Stückchen Erde umzugraben. Eine große Türkenfamilie saß unter einem Nußbaum und tafelte, sie grüßten freundlich. Würden mich alle diese Menschen wiedererkennen? Ein Alibi für die Tatzeit hatte ich nicht; aber auch an den unzähligen Wochenenden, die ich einsam in meiner Wohnung verbrachte, hätte ich kaum einen Zeugen für mein Zuhausesein gehabt. Oder etwa doch? Mein Auto auf der Straße? Inwieweit würde von meinen Nachbarn registriert, ob es dort stand oder nicht? Ich kam nach ungefähr zweieinhalb Stunden in Beates Wohnort an, mindestens zwanzig Menschen hatten mich unterwegs gesehen, allerdings war niemand darunter, der mich kannte. Wenn allerdings mein Foto veröffentlicht würde, könnten sie sich möglicherweise doch an mich erinnern.
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