Mohsin Hamid - Der Fundamentalist, der keiner sein wollte

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Der Fundamentalist, der keiner sein wollte: краткое содержание, описание и аннотация

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In einem Straßencafé in Lahore kreuzen sich die Wege des Pakistani Changez und eines schweigsamen Amerikaners. Die beiden Männer könnten nicht unterschiedlicher sein, und doch scheint sie etwas zu verbinden. Als langsam die Nacht hereinbricht, enthüllt Changez seine Lebensgeschichte und erzählt, wie er als junger, ehrgeiziger Gaststudent nach Princeton kommt und wie er den »amerikanischen Traum« par excellence erlebt. Noch wähnt er sich auf der Seite der Gewinner. Aber nach dem 11. September gerät sein Weltbild ins Wanken und plötzlich erscheint ihm die Bindung an seine Heimat wichtiger als Geld, Macht und Erfolg. Während sich allmählich Changez’ Lebensweg mit all seinen Konsequenzen abzeichnet, wird die Atmosphäre zwischen dem Pakistani und dem Amerikaner immer beunruhigender. Allein im Spiegel des Erzählers zeichnet sich ab, dass der grausame Höhepunkt der Geschichte kurz bevorsteht.

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So gut ich konnte, ignorierte ich die Gerüchte, die ich im Pak-Punjab Deli mithörte: Pakistanische Taxifahrer würden halb totgeschlagen, das FBI mache Razzien in Moscheen, Geschäften und sogar in Privatwohnungen, muslimische Männer verschwänden, vielleicht in dubiose Gefangenenlager, um verhört zu werden oder Schlimmeres. Ich redete mir ein, dass diese Geschichten überwiegend unwahr seien, die wenigen, die auf Fakten gründeten, seien sicher übertrieben, und außerdem beträfen die seltenen Fälle von Missbrauch, die leider eben doch durchsickerten, wohl kaum mich selbst, weil derlei Dinge in Amerika wie auch anderswo ausschließlich den bedauernswerten Armen widerfuhren, aber nicht Princeton-Absolventen mit einem Jahresgehalt von achtzigtausend Dollar.

Derart mit meiner Leugnung gewappnet, konnte ich mich mit anhaltendem und beträchtlichem Erfolg auf meinen Job konzentrieren. Nach dem außergewöhnlichen Zeugnis, das ich für meine Arbeit auf den Philippinen erhalten hatte, war ich Jims Liebling geworden. Er bot mir eine weitere Mitarbeit in einem seiner Teams an, diesmal ging es um die Bewertung eines kränkelnden Kabelunternehmens. Die Firma hatte ihren Sitz in New Jersey – wohin ich dann täglich pendelte – und war von der rückläufigen Investitionsbereitschaft auf dem Technologiesektor im Allgemeinen und bei kleinen Breitband-Anbietern im Besonderen hart getroffen worden; sie konnte kaum noch ihre Schulden begleichen und war ein heißer Kaufkandidat geworden.

Diesmal war dem Kunden das Potenzial für künftiges Wachstum gleichgültig. Nein, unser Auftrag bestand darin zu ermitteln, wie viel Fett sich herausschneiden ließ. Callcenter, das war klar, konnten outgesourct werden, der Außendienst reduziert, der Einkauf mit den bestehenden Geschäftsbereichen unseres Kunden zusammengelegt werden. Das Potenzial für eine Reduzierung der Belegschaft war beträchtlich, entsprechend frostig war der Empfang, den uns die Angestellten der Firma bereiteten. Unsere Telefone und Faxgeräte funktionierten plötzlich nicht mehr, unsere Sicherheitsausweise und Notebooks verschwanden. Häufig hatte mein Mietwagen einen Platten, wenn ich auf den Parkplatz kam – zu häufig, als dass es Zufall hätte sein können.

Einmal passierte es, als Jim für einen Tag hergekommen war; er hatte mich gebeten, ihn in die Stadt mitzunehmen. Er schüttelte den Kopf, als ich den Ersatzreifen herausholte. »Lassen Sie das nicht an sich rankommen, Changez«, sagte er. »Die Zeit bewegt sich nur in eine Richtung. Denken Sie daran. Die Dinge verändern sich ständig.« Er löste das Metallband seiner Uhr, ein solider Tauchchronometer, und ließ sie bis auf die Knöchel rutschen. »Als ich am College war«, fuhr er fort, »ging es der Wirtschaft ziemlich mies. Es war in den Siebzigern. Stagflation. Dennoch konnte man die Chancen förmlich riechen. Amerika bewegte sich von der Produktion zur Dienstleistung, ein gewaltiger Wandel, größer als jeder, den wir bis dahin erlebt hatten. Mein Vater hatte bis zu seinem Tod Dinge mit den Händen hergestellt, ich habe also aus unmittelbarer Nähe erlebt, dass diese Zeit vorbei war.« Er drückte das Uhrarmband wieder zu. Dann machte er eine Faust und drehte den dicken Unterarm hin und her, ganz langsam, bis das Instrument seine Position gefunden hatte. Seine Bewegungen hatten fast etwas Rituelles, als legte ein Schlagmann – fast würde ich sagen, ein Ritter – seine Handschuhe an, bevor er den Kampfplatz betritt.

»Die Wirtschaft ist ein Tier«, fuhr Jim fort. »Sie entwickelt sich. Erst brauchte sie Muskeln. Dann strömte alles verfügbare Blut in ihr Gehirn. Und da wollte ich sein. Im Finanzwesen. Im Koordinierungsgeschäft. Und da sind auch Sie . Sie sind Blut, das von einem Körperteil herangeschafft wurde, das für die Spezies keine Funktion mehr hat. Vom Steißbein. Wie ich auch. Wir kamen von Stellen, die langsam verkümmerten.« Ich hatte den Reifen gewechselt, also schloss ich den Kofferraum und entriegelte die Türen. »Den meisten ist das nicht klar, mein Junge«, sagte er, während er sich neben mich zwängte und mit dem Kopf auf das dunkle Gebäude zeigte, das wir verlassen hatten. »Die versuchen, sich dem Wandel zu widersetzen. Mächtig wird man, wenn man selbst zum Wandel wird.«

Ich ließ mir durch den Kopf gehen, was Jim gesagt hatte – an dem Abend auf der Fahrt nach Manhattan und auch in den Wochen darauf. Seine Worte enthielten etwas Wahres, aber ich konnte mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass der Ort, von dem ich kam, zum Absterben verdammt war. Also verweilte ich lieber bei dem positiven Aspekt seiner kleinen Predigt: bei dem Gedanken, dass ich mir mit meinem Ehrgeiz einen Bereich gesucht hatte, der von immer größerer Bedeutung für die Menschheit sein und mir daher wahrscheinlich ein immer weiter steigendes Einkommen bescheren würde. Auch fand ich mich besser gerüstet, die Abneigung, die um uns brodelte, als wir in jenem Herbst in der Firma in New Jersey unserer Arbeit nachgingen, als töricht oder wenigstens kurzsichtig anzusehen.

Aber es wäre nicht richtig zu sagen, dass ich völlig unbeschwert war. Unter den Mitarbeitern der Kabelfirma waren auch Ältere. Manchmal saß ich in der Caféteria in ihrer Nähe – wenn auch nie am selben Tisch; die Plätze neben unserem Team blieben immer leer –, und ich stellte mir vor, dass viele von ihnen Kinder in meinem Alter hatten. Wenn das Englische eine respektvolle Form des du hätte – wie wir im Urdu –, dann hätte ich sie, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, damit angeredet. So aber ließ mir der Rahmen unserer Begegnungen nur minimalen Raum, ihnen meine Achtung – oder gar Sympathie – zu bezeugen. An einem der vielen Wochenendabende, die wir im Büro verbrachten, sprach ich darüber mit Wainwright, und der sagte: »Mann, du arbeitest für den Boss . Hat dir das keiner bei der Einweisung gesagt?« Dann lächelte er mich müde an und fuhr fort: »Aber ich verstehe, was du sagen willst. Denk nur immer daran, dass deine Projekte erledigt werden, ob du nun daran mitarbeitest oder nicht. Und immer an die Fundamentals denken.«

An die Fundamentals denken. Das war bei Underwood Samson das Leitprinzip, das uns vom ersten Arbeitstag an eingetrichtert worden war. Es forderte eine unbeirrbare Konzentration auf die finanziellen Feinheiten, darauf, den wahren Gehalt der Faktoren herauszufieseln, die den Wert eines Assets bestimmen. Und genau das tat ich weiterhin, meistens mit Geschick und Begeisterung. Denn ganz ehrlich, Sir, Mitleid für die bald an die Luft gesetzten Beschäftigten stellte sich nicht übermäßig häufig ein; unsere Arbeit erforderte einen Einsatz, der für solcherlei Ablenkungen wenig Zeit ließ.

Dann aber geschah in der zweiten Oktoberhälfte etwas, was meinen Gleichmut erschütterte. Es war kurz nachdem Erica und ich ergebnislos versucht hatten, miteinander zu schlafen – vielleicht ein, zwei Tage danach, genau erinnere ich mich nicht mehr daran. Afghanistan wurde schon seit vierzehn Tagen bombardiert, und ich hatte die Abendnachrichten gemieden, da ich mir die parteiische Berichterstattung, die sich wie die eines Sportereignisses ausnahm, angesichts des Missverhältnisses zwischen den amerikanischen Bombern mit ihrer Bewaffnung des einundzwanzigsten Jahrhunderts und den schlecht ausgerüsteten und schlecht versorgten afghanischen Stammesangehörigen am Boden, nicht anschauen wollte. Sah ich mich dann doch einmal mit solchen Programmen konfrontiert – etwa in einer Bar oder am Eingang der Kabelfirma –, fühlte ich mich an den Film Terminator erinnert, allerdings mit vertauschten Rollen, so dass die Maschinen die Helden waren.

Was mich so mitnahm, ereignete sich, als ich selbst den Fernseher anschaltete. Ich war nach Mitternacht von New Jersey nach Hause gekommen und zappte durch die Kanäle auf der Suche nach einer beruhigenden Sitcom, als ich auf eine Nachrichtensendung mit gespenstischen Nachtsichtbildern von amerikanischen Truppen stieß, die gerade in Afghanistan eindrangen, um dort, wie es hieß, einen wagemutigen Überfall auf einen Kommandoposten der Taliban durchzuführen. Meine Reaktion traf mich unvorbereitet; Afghanistan war das Nachbarland Pakistans, mit uns befreundet und außerdem ebenfalls ein muslimisches Land, und vom Anblick dessen, was ich als den Beginn der Invasion durch Ihre Landsleute begriff, zitterte ich plötzlich vor Wut. Ich musste mich setzen, um mich zu beruhigen, und ich weiß noch, dass ich ein Drittel einer Flasche Whiskey verputzte, bis ich schließlich einschlafen konnte.

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