Mohsin Hamid - Der Fundamentalist, der keiner sein wollte

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Der Fundamentalist, der keiner sein wollte: краткое содержание, описание и аннотация

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In einem Straßencafé in Lahore kreuzen sich die Wege des Pakistani Changez und eines schweigsamen Amerikaners. Die beiden Männer könnten nicht unterschiedlicher sein, und doch scheint sie etwas zu verbinden. Als langsam die Nacht hereinbricht, enthüllt Changez seine Lebensgeschichte und erzählt, wie er als junger, ehrgeiziger Gaststudent nach Princeton kommt und wie er den »amerikanischen Traum« par excellence erlebt. Noch wähnt er sich auf der Seite der Gewinner. Aber nach dem 11. September gerät sein Weltbild ins Wanken und plötzlich erscheint ihm die Bindung an seine Heimat wichtiger als Geld, Macht und Erfolg. Während sich allmählich Changez’ Lebensweg mit all seinen Konsequenzen abzeichnet, wird die Atmosphäre zwischen dem Pakistani und dem Amerikaner immer beunruhigender. Allein im Spiegel des Erzählers zeichnet sich ab, dass der grausame Höhepunkt der Geschichte kurz bevorsteht.

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Das sagte sie, als sei es das Natürlichste auf der Welt; ich bekundete ebenso locker lächelnd – so gut ich eben konnte – meine Zustimmung. Aber uns beiden war klar, das kann ich wohl mit Sicherheit sagen, dass allem, was wir taten, nun eine gewisse Schwere anhaftete. Ich jedenfalls stellte mich ungewöhnlich ungeschickt an, als ich in meiner Tasche kramte, erst in einem Spirituosenladen nach Geld, später auf der Treppe vor meinem Haus nach den Schlüsseln. Es war ein frischer Oktobertag, und Erica trug warme Sachen; drinnen zog sie ihre ärmellose Jacke und ihren Baumwollpullover aus, streifte eine Schicht nach der anderen ab, bis sie nur noch ihre Lieblingskleidung trug: T-Shirt und Jeans. Mangels einer Kerze schaltete ich den Fernseher an und drückte die Stummtaste, wodurch ich den Raum in ein matt flackerndes Licht tauchte. Wir tranken aus zwei schön verzierten Silberbechern, ein Examensgeschenk eines Onkels, weswegen der Champagner einen metallischen, aber nicht unangenehmen – und eigentlich ziemlich exotischen – Geschmack annahm.

»Mich hat’s heute beim Taekwondo erwischt«, sagte Erica. »Wir waren beim Sparring, und ich musste gegen eine Frau antreten, die richtig schnell ist. Sie hat mich direkt unter der Achselhöhle erwischt. Da« – sie berührte die Stelle –, »ich spüre es noch beim Atmen. Eine ziemlich heftige Prellung.« Sie sah mich an. Ich betastete mein Knie, folgte der Narbe von meiner Operation. Dann sagte Erica: »Willst du mal sehen?« Ich musterte sie, versuchte herauszufinden, ob sie vielleicht scherzte; offenbar nicht. Also nickte ich nur, unfähig, meiner Stimme zu vertrauen. Ich hatte geglaubt, sie werde lediglich ihr T-Shirt hochziehen, doch sie zog es ganz aus und hob den Arm. Ich starrte sie an. Ich hatte sie schon vorher im Bikini gesehen – ja, sogar oben ohne –, doch wie sie da so im BH auf meinem Futon saß, war mir, als hätte ich sie noch nie so nackt gesehen. Ihr Körper hatte seine Bräune verloren und erschien im Schein des Fernsehers fast blau, und sie war sogar noch durchtrainierter als in meiner Erinnerung. Sie schien wie aus einer anderen Welt; sie hätte mitten aus einem pornografischen Roman sein können. Ich befahl mir, mich auf ihren Bluterguss zu konzentrieren; er saß fett und dunkelrot oberhalb ihres Brustkorbs, zweigeteilt vom Träger des BH.

Unwillkürlich streckte ich die Hand aus. Dann zögerte ich. Erica erwiderte wachsam meinen Blick, doch ihr Ausdruck blieb unverändert, also berührte ich sie, legte die Finger auf den Bluterguss. Sie hob die Hand zum Hinterkopf, als ich die Rippenlinie nachzog. Ich spürte, wie sie eine Gänsehaut bekam, und ich zog sie an mich, umarmte sie sanft und küsste sie erst auf die Stirn, dann auf die Lippen. Sie reagierte nicht, sie wehrte sich nicht, sie ließ es einfach geschehen, dass ich sie auszog. Zuweilen spürte ich, wie sie sich an mir festhielt, oder ich hörte ein ganz leises Stöhnen. Hauptsächlich aber war sie stumm und reglos, doch mein Begehren war so stark, dass ich die wachsende Wunde, die ihr Verhalten meinem Stolz zufügte, unbeachtet ließ und weitermachte. Ich fand es schwierig, in sie einzudringen, es war, als wäre sie nicht erregt. Sie sagte nichts, während ich in ihr war, doch mir blieb ihr Unbehagen nicht verborgen, also zwang ich mich aufzuhören.

»Es tut mir leid«, sagte sie. »Nein, mir tut es leid«, sagte ich. »Es gefällt dir nicht?« »Ich weiß nicht«, sagte sie, und zum ersten Mal in meiner Gegenwart füllten sich ihre Augen mit Tränen. »Ich werde einfach nicht feucht. Ich weiß nicht, was mit mir los ist.« Ich hielt sie in den Armen, und während wir dalagen, erzählte sie mir, ich sei der erste Mann, mit dem sie seit Chris zusammen gewesen sei – überhaupt der einzige außer Chris. Seit seinem Tod, sagte sie, habe ihre Sexualität weitgehend geruht. Sie habe nur einmal einen Orgasmus bekommen, und auch nur, als sie es sich mit ihm vorstellte. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich wollte sie trösten, sie in ihr Inneres begleiten und ihr gestatten, weniger allein zu sein. Also bat ich sie, mir von ihm zu erzählen, wie es dazu gekommen war, dass sie sich küssten, dass sie sich liebten. »Das willst du wirklich wissen?«, fragte sie. Ich bejahte, und so erzählte sie es mir.

Teile ihrer Geschichte kannte ich schon von früher; in jener Nacht erzählte sie mir alles. Manches davon erschien mir vertraut; später erkannte ich, dass das, was mir vertraut schien, die Emotionalität war, mit der sie sprach, eine Emotionalität, die der glich, die sie in mir auslöste. Ich versuchte, mich über meine Situation hinwegzusetzen, ihr zuzuhören, als begehrte ich sie nicht und sei nicht verletzt, weil ihr Körper mich – anscheinend gegen ihren Willen – abgewiesen hatte. Das gelang mir in einer Weise, die mich noch heute überrascht. Die Geschichte der beiden ist mir noch lebhaft in Erinnerung, aber ich möchte sie jetzt nicht erzählen. Es soll genügen, dass ihre Liebe ungewöhnlich war und ihre Identitäten in einem solchen Grad vermischte, dass Erica bei Chris’ Tod glaubte, sie habe sich verloren; selbst jetzt, sagte sie, wisse sie nicht, ob man sie noch einmal finden könne.

Doch als sie von ihm sprach, schien ihre Stimme kräftiger zu werden und ihr nackter Körper neben mir weicher und entspannter. In ihre Augen trat eine Lebendigkeit, sie waren nicht mehr nach innen gewandt. Sie fragte mich nach meinen Erfahrungen, nach der Art des Sex und der Beziehungen zwischen Teenagern in Pakistan. Ich sagte ihr, bevor ich nach Amerika gekommen sei, hätte ich praktisch keinen Sex erlebt, und im Lichte dessen, was sie mir gerade erzählt habe, seien meine Beziehungen kaum der Rede wert gewesen. Dennoch seien sie auf ihre Weise wunderbar gewesen, sagte ich, und ich unterhielt sie stundenlang, wie es schien, mit Anekdoten aus Lahore. Einmal merkte ich, wie ich an die Decke starrte, als wären da die Sterne, und wir fingen beide an zu lachen. Endlich fühlten wir uns im Bett miteinander wohl, und als der Himmel allmählich hell wurde, musste ich ein freundliches Gähnen unterdrücken. Auch sie sei schläfrig, sagte sie, und ich könne sie besser als jedes Medikament beruhigen. So schliefen wir dann ein, nicht in den Armen des anderen, sondern Schulter an Schulter, und nur unsere Knöchel berührten sich. Vielleicht lag es an unserem Gespräch, dass ich nicht von Erica träumte, sondern von zu Hause; was sie träumte, habe ich nicht erfahren ...

Jetzt, Sir, betrachten Sie mich aber mit einem ganz eigenartigen Ausdruck. Wahrscheinlich finden Sie es grob, dass ich Ihnen, einem Fremden, solche Intimitäten enthülle? Nein? Ich interpretiere Ihre Kopfbewegung einfach als Antwort. Sie müssen mir glauben, dass ich nicht immer so offen spreche, eigentlich fast nie. Aber der heutige Abend, da sind wir uns wohl einig, ist ein Abend von einiger Bedeutung . Jedenfalls für mich – und sollte ich mich irren, so dürfen Sie mich mit Fug und Recht für einen ganz ungehobelten Kerl halten!

7

Heute, Sir, frage ich mich, inwieweit ich überhaupt an die Stabilität des Fundaments meines neuen Lebens glaubte, das ich mir in New York aufzubauen versuchte. Ich wollte daran glauben, gewiss, zumindest wollte ich keine starken Zweifel aufkommen lassen, um mich so weit wie nur irgend möglich davon abzuhalten, den naheliegenden Zusammenhang zwischen der bröckelnden Welt um mich herum und der drohenden Zerstörung meines persönlichen amerikanischen Traums herzustellen. Die Macht meiner Scheuklappen schockiert mich im Rückblick – so deutlich waren, im Nachhinein, die Vorzeichen der nahenden Katastrophe, in den Nachrichten, auf der Straße und im Zustand der Frau, in die ich mich verliebt hatte.

In jenen September- und Oktoberwochen, als ich mit Erica herumzog, wurde Amerika von einer wachsenden und selbstgerechten Wut gepackt; das mächtige Heer, das ich hinter Ihrem Land vermutet hatte, wurde tatsächlich aufgestellt und in Marsch gesetzt – aber nach Hause, in Richtung meiner Familie in Pakistan. Wenn ich mit ihnen telefonierte, war meine Mutter verängstigt, mein Bruder zornig und mein Vater stoisch – das werde alles vorübergehen, sagte er. Ich fand Trost in den Ansichten meines Vaters, und ich hüllte mich in sie, als wären sie meine eigenen. »Machst du dir Sorgen, Mann?«, fragte mich Wainwright eines Tages in der Caféteria von Underwood Samson und legte mir teilnahmsvoll die Hand auf die Schulter, während ich mir einen Bagel mit Räucherlachs und Frischkäse machte. Nein, erklärte ich, Pakistan habe den Vereinigten Staaten seine Unterstützung zugesagt, die Vergeltungsdrohungen der Taliban seien bedeutungslos, meiner Familie werde nichts geschehen.

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