Mohsin Hamid - Der Fundamentalist, der keiner sein wollte

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Der Fundamentalist, der keiner sein wollte: краткое содержание, описание и аннотация

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In einem Straßencafé in Lahore kreuzen sich die Wege des Pakistani Changez und eines schweigsamen Amerikaners. Die beiden Männer könnten nicht unterschiedlicher sein, und doch scheint sie etwas zu verbinden. Als langsam die Nacht hereinbricht, enthüllt Changez seine Lebensgeschichte und erzählt, wie er als junger, ehrgeiziger Gaststudent nach Princeton kommt und wie er den »amerikanischen Traum« par excellence erlebt. Noch wähnt er sich auf der Seite der Gewinner. Aber nach dem 11. September gerät sein Weltbild ins Wanken und plötzlich erscheint ihm die Bindung an seine Heimat wichtiger als Geld, Macht und Erfolg. Während sich allmählich Changez’ Lebensweg mit all seinen Konsequenzen abzeichnet, wird die Atmosphäre zwischen dem Pakistani und dem Amerikaner immer beunruhigender. Allein im Spiegel des Erzählers zeichnet sich ab, dass der grausame Höhepunkt der Geschichte kurz bevorsteht.

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Wovor zucken Sie zurück? Ah ja, die Fledermäuse, sie fliegen ziemlich tief. Sie werden uns nichts tun, diesbezüglich kann ich Sie ganz und gar beruhigen. Das wissen Sie, sagen Sie? Aber warum so kurz angebunden? Ich verstehe ja, dass ich Sie beleidigt, vielleicht sogar verärgert habe. Aber überrascht habe ich Sie vermutlich doch nicht ganz. Bestreiten Sie das? Nein? Das ist für mich von nicht unerheblichem Interesse, denn wir sind uns vorher noch nicht begegnet, und dennoch scheinen Sie zumindest einiges über mich zu wissen. Vielleicht ziehen Sie gewisse Schlüsse aus meinem Äußeren, meinem schimmernden Bart; vielleicht sind Sie dem Bogen meiner Geschichte lediglich mit dem unheimlichen Geschick eines Skeetschützen gefolgt, vielleicht haben Sie auch ... Aber genug mit diesen Spekulationen! Jetzt sollten wir erst einmal einen Blick auf die Speisekarte werfen; ich habe zu viel geredet, und ich fürchte, ich habe meine Gastgeberpflichten vernachlässigt. Außerdem möchte ich doch auch mehr von Ihnen hören: was Sie nach Lahore führt, bei welcher Firma Sie arbeiten und so weiter und so fort. Die Nacht senkt sich immer tiefer um uns herum, und trotz der Lichter über dem Markt liegt Ihr Gesicht weitgehend im Schatten. Da unsere Augen von immer geringerem Nutzen sind, wollen wir es den Fledermäusen nachtun und uns unserer anderen Sinne bedienen. Ihre Ohren sind wahrscheinlich erschöpft und es wird Zeit, dass Sie Ihre Zunge gebrauchen – zum Schmecken, wenn schon zu nichts anderem, obwohl ich hoffe, dass ich Sie zum Sprechen bewegen kann!

6

Sie zögern, Sir; ich wollte Sie nicht in Verlegenheit bringen. Wenn Sie noch nicht bereit sind, den Zweck Ihrer Reise hierher zu enthüllen – und Ihr Benehmen schließt die Möglichkeit, dass Sie als Tourist ziellos durch diesen Teil der Welt streifen, praktisch aus –, will ich nicht darauf bestehen. Ah, offenbar haben Sie einen Geruch wahrgenommen. Ihnen entgeht nichts; Ihre Sinne sind so scharf wie die eines Fuchses in freier Wildbahn. Recht angenehm, nicht wahr? Ja, Sie haben recht: Es ist Jasmin. Er kommt, wie Sie, Ihrem Blick nach zu urteilen, schon vermuten, vom Nachbartisch, wo die Familie sich gerade zum Essen niedergelassen hat.

Welch ein Kontrast: die Blässe dieser Blüten, die mit Nadel und Faden zu einem lockeren Armband gefügt sind, auf der dunklen Haut der Dame! Und welch ein Kontrast auch das: die Zartheit ihres Dufts gegen den deftigen Geruch des bratenden Fleischs! Es ist wahrhaft bemerkenswert, dass wir Menschen fähig sind, uns am Lockruf einer Blume zu erfreuen, während wir noch von den verkohlten Kadavern unserer Mitgeschöpfe umgeben sind – aber wir sind ja auch bemerkenswerte Wesen. Vielleicht liegt es in unserer Natur, unbewusst das Bindeglied zwischen Sterblichkeit und Fortpflanzung zu erkennen, zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen sozusagen, und tatsächlich werden wir von den Mahnungen des Einen angetrieben, das Andere zu suchen.

Ich weiß noch, wie ich beim Tod meiner Großmutter mütterlicherseits den Auftrag erhielt, solche Blumen zu kaufen. Ich war damals sechzehn und in Besitz eines gefälschten Anfängerführerscheins für Motorfahrzeuge – er gehörte meinem Bruder –, und ich fand es so aufregend, am Steuer eines Automobils zu sitzen, dass meine Familie mir regelmäßig Dinge zu erledigen gab, die sonst vielleicht der Chauffeur gemacht hätte. Unser Toyota Corolla war liebevoll gewartet, kam aber in die Jahre und neigte daher – wie auch in jenem konkreten Fall – zum Überhitzen. Bis zum heutigen Tag erinnere ich mich noch an das berauschende Aroma der Stränge aufgefädelten Jasmins, die sich auf meinen Armen türmten, als ich, in der Sommersonne schwitzend, zum Friedhof ging.

Nach der Zerstörung des World Trade Center trug New York Trauer, und in den Schreinen für die Toten und Vermissten, die während meiner Abwesenheit aufgestellt worden waren, spielten Blumenmotive eine große Rolle. Ich schaute sie mir häufig an, wenn ich daran vorbeiging: Fotos, Sträuße, Worte der Anteilnahme – an Straßenecken, zwischen Geschäften und an die Geländer öffentlicher Plätze geschmiegt. Sie erinnerten mich an meine unfreundliche, ja, unmenschliche Reaktion auf die Tragödie, und ich bildete mir ein, beständig ein vorwurfsvolles Gemurmel von ihnen zu hören.

Andere Vorwürfe waren viel lauter. Nach den Anschlägen eroberte die Fahne Ihres Landes New York; sie war überall. Kleine, an Zahnstocher befestigte Fahnen steckten an den Schreinen, Fahnensticker schmückten Windschutzscheiben und Fenster, große Fahnen flatterten an Gebäuden. Allesamt schienen sie zu verkünden: Wir sind Amerika – nicht New York, was meiner Ansicht nach etwas völlig anderes bedeutet –, die mächtigste Zivilisation, die die Welt jemals gesehen hat; ihr habt uns gekränkt; hütet euch vor unserem Zorn. Wenn ich zu den aufragenden Türmen der Stadt hinaufblickte, fragte ich mich, was für Heere aus einer so großmächtigen Burg hervorbrechen würden.

Vor diesem Hintergrund sah ich Erica schließlich wieder. Sechs Wochen waren seit jenem Nachmittag im Central Park vergangen, und als ich sie anrief, dachte ich, sie hätte vielleicht schon etwas vor, doch Erica meinte, wir sollten uns noch am selben Abend treffen, also noch am Abend meines ersten ganzen Tages in New York, sobald ich mit der Arbeit fertig sei. Ich wartete auf dem Gehsteig, als sie aus dem Taxi stieg. Ein eigentümlicher Geruch hing in der Luft; die schwelenden Trümmer von Downtown drangen bis in unsere Lungen. Sie hatte bleiche Lippen, als hätte sie nicht geschlafen oder als hätte sie vielleicht geweint. In diesem Augenblick fand ich, dass sie älter aussah, eleganter; sie hatte etwas von jener Schönheit, die nur das Alter einer Frau verleihen kann, und es kam mir vor, als erhaschte ich einen Blick auf die Erica, die sie eines Tages werden würde. Wahrhaftig, dachte ich, in ihr schlummert eine Kaiserin!

»Meine Mom hat gemeint«, sagte sie beim Essen, »ob wir nicht eine Weile aus der Stadt raussollten. Raus in die Hamptons. Aber ich habe ihr gesagt, das wäre das Letzte, was ich wollte. Ich wollte nicht allein sein. Die Anschläge haben alte Gedanken in mir aufgewühlt.« Ich nickte, erwiderte aber nichts darauf. Mir war, als begegneten wir uns auf einer Beerdigung; man weiß nie, was man zu den Hinterbliebenen sagen soll. »Ich muss ständig an Chris denken«, fuhr sie fort. »Warum, weiß ich nicht. In den meisten Nächten muss ich etwas nehmen, damit ich schlafen kann. Es ist fast so, als hätte es mich um ein Jahr zurückgeworfen.« Vermutlich machte ich ein bestürztes Gesicht, denn sie lächelte und setzte hinzu: » So schlimm ist es nun auch wieder nicht. Ich esse ja auch gut. Ich bin nicht durchgeknallt. Aber ich fühle mich verfolgt, weißt du?«

Ich dachte über ihre Wortwahl nach. »Ich habe eine Tante«, sagte ich, »die schönste Schwester meiner Mutter. Ihre Heirat war arrangiert gewesen, daher hatte sie ihren Mann davor nur wenige Male gesehen. Er war Pilot bei der Luftwaffe. Ein Vierteljahr später starb er, aber sie hat nie wieder geheiratet. Sie sagte, er sei ihre große Liebe gewesen.« Erica schien von dem, was ich gesagt hatte, bewegt – berührt und verstört zugleich; sie beugte sich vor und fragte: »Wie ist sie jetzt?« »Verrückt«, sagte ich. »Völlig durchgeknallt.« Erica machte große Augen, dann lachte sie los, ein verblüfftes, frohes Gelächter, und als sie sich wieder beruhigt hatte, legte sie die Hand auf meine.

»Ich habe dich vermisst«, sagte sie. »Gut, dass du wieder da bist.«

Am liebsten hätte ich meine Finger mit ihren verschränkt, dennoch hielt ich meine Hand völlig ruhig, als fürchtete ich, jede Bewegung meinerseits könnte unsere Verbindung lösen. »Ist sie wirklich verrückt?«, fragte Erica, hob eine Augenbraue und machte meine Aussprache des Wortes nach. »Ja, leider«, sagte ich mit gespieltem Ernst. »Komplett.« Darauf lächelte sie; sie schlug vor, noch eine Flasche Wein zu bestellen. Wir blieben sitzen, bis das Restaurant schloss – da waren wir schon angenehm betrunken –, und schlenderten dann auf die Straße. »Ich mag es, wenn du davon erzählst, wo du herkommst«, sagte sie und hakte sich bei mir unter, »du wirst dann so lebendig

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