Mohsin Hamid - Der Fundamentalist, der keiner sein wollte

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Der Fundamentalist, der keiner sein wollte: краткое содержание, описание и аннотация

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In einem Straßencafé in Lahore kreuzen sich die Wege des Pakistani Changez und eines schweigsamen Amerikaners. Die beiden Männer könnten nicht unterschiedlicher sein, und doch scheint sie etwas zu verbinden. Als langsam die Nacht hereinbricht, enthüllt Changez seine Lebensgeschichte und erzählt, wie er als junger, ehrgeiziger Gaststudent nach Princeton kommt und wie er den »amerikanischen Traum« par excellence erlebt. Noch wähnt er sich auf der Seite der Gewinner. Aber nach dem 11. September gerät sein Weltbild ins Wanken und plötzlich erscheint ihm die Bindung an seine Heimat wichtiger als Geld, Macht und Erfolg. Während sich allmählich Changez’ Lebensweg mit all seinen Konsequenzen abzeichnet, wird die Atmosphäre zwischen dem Pakistani und dem Amerikaner immer beunruhigender. Allein im Spiegel des Erzählers zeichnet sich ab, dass der grausame Höhepunkt der Geschichte kurz bevorsteht.

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Manchmal merkte sie, dass ich sie ansah, dann lächelte sie mich an, als hätte ich ihr – jedenfalls bildete ich es mir ein – einen Schal um die Schultern gelegt, nachdem sie von einem Spaziergang in der Kälte zurückgekommen war. Bei solchen Unternehmungen wechselten wir nur Nettigkeiten, und dennoch fand ich, dass unsere Beziehung sich vertiefte. Am Ende des Abends küsste sie mich dann auf die Wange, und ich hatte den Eindruck, als verweilten ihre Lippen jedes Mal ein klein wenig länger darauf, bis ihre Küsse so lange währten, dass ich einen Hauch von ihrem Duft einfing und spürte, wie weich das Grübchen an ihrem Mundwinkel war.

Am Wochenende vor meiner Abreise nach Manila wurde meine Geduld belohnt; Erica fragte mich, ob ich zu einem Picknick im Central Park mitkommen wolle, und ich fand heraus, dass niemand sonst dabei sein würde. Es war einer jener wunderschönen New Yorker Nachmittage Ende Juli, wenn eine steife Brise vom Atlantik die Bäume anschwellen lässt und die Wolken über den Himmel jagen. Sie kennen das gut? Ja, genau; die Schwüle verschwindet, und die Stadt füllt ihre Lungen mit kühlerer Salzluft. Erica trug einen Strohhut und hatte einen Korb mit Wein, frisch gebackenem Brot, Aufschnitt, diversen Sorten Käse und Trauben dabei – eine köstliche und für mich ziemlich raffinierte Zusammenstellung.

Wir lagen im Gras, plauderten und aßen. »Machen die Leute in Lahore auch Picknicks?«, fragte sie mich. »Im Sommer weniger«, sagte ich. »Jedenfalls nicht, wenn sie es sich aussuchen können. Dafür ist die Sonne zu stark, und diejenigen, die draußen sitzen, drängen sich im Schatten.« »Dann ist dir das jetzt bestimmt ganz fremd«, sagte sie. »Nein«, antwortete ich, »es erinnert mich sogar daran, wie meine Familie nach Nathia Galli fuhr, in die Ausläufer des Himalaya. Dort aßen wir oft im Freien – mit Tee und Gurkensandwiches vom Hotel.« Sie lächelte über das Bild, verlor sich dann in Gedanken und schwieg.

»Das habe ich lange nicht mehr gemacht«, sagte sie nach einer Weile. »Chris und ich waren oft hier im Park. Wir hatten diesen Korb dabei und lasen dann stundenlang oder lagen einfach nur herum.« »Und als er dann tot war«, fragte ich, »bist du da nicht mehr hergekommen?« »Ich habe«, antwortete sie, wobei sie ein Gänseblümchen abzupfte, »eine Menge Sachen nicht mehr gemacht. Eine Zeitlang habe ich mit niemandem mehr geredet. Nichts mehr gegessen. Ich musste ins Krankenhaus. Dort sagten sie, ich solle nicht so viel daran denken, und gaben mir Medikamente. Meine Mom musste ein Vierteljahr mit der Arbeit aussetzen, weil ich nicht allein sein konnte. Aber das behielten wir für uns, und im September war ich dann wieder in Princeton.«

Mehr sagte sie nicht dazu, und sie sagte es mit normaler, wenn auch leiser Stimme. Aber wieder sah ich dabei – nun noch deutlicher als zuvor – den Riss in ihr; er weckte in mir eine beinahe familiäre Zärtlichkeit. Als wir zum Gehen aufstanden, bot ich ihr meinen Arm, und lächelnd hakte sie sich ein. Dann marschierten wir los und ließen den Central Park hinter uns. Ich erinnere mich noch lebhaft daran, wie kühl und glatt sich ihre Haut auf meiner anfühlte. Nie zuvor hatten wir über einen so langen Zeitraum Hautkontakt gehabt; der Eindruck, dass ihr Körper, der doch einer so Verwundeten gehörte, so stark war, hallte noch lange in mir nach. Noch Wochen später, in meinem Hotelzimmer in Manila, wachte ich manchmal auf und meinte, ein Geist hätte mich berührt.

Na, so ein Pech! Die Lichter sind ausgegangen. Aber Sie müssen doch nicht gleich aufspringen. Nur keine Angst, Sir; ich habe Ihnen ja schon gesagt, dass in Pakistan Stromschwankungen und -ausfälle üblich sind. Jetzt reagieren Sie aber unnötig heftig, so dunkel ist es auch wieder nicht. Der Himmel über uns ist noch immer leicht gefärbt, und ich kann Sie ganz deutlich sehen, wie Sie da stehen mit der Hand im Jackett. Ich versichere Ihnen: Niemand wird versuchen, Ihnen die Brieftasche zu stehlen. Für eine Stadt dieser Größe gibt es in Lahore erstaunlich wenig Kleinkriminalität. Setzen Sie sich doch wieder, ich bitte Sie, oder wollen Sie mich zwingen, ebenfalls aufzustehen? Denn ich finde es ungehörig, sitzen zu bleiben, wenn mein Gast sich unbehaglich fühlt.

Ah, sie sind wieder an! Gott sei Dank. Es war lediglich eine kurze Störung. Und Sie – springen auf wie eine Maus, über der plötzlich der Schatten eines Falken schwebt! Ich würde Ihnen gern einen Whiskey anbieten, um Ihre Nerven zu beruhigen, wenn ich nur könnte. Einen Jack Daniel’s vielleicht? Sie lächeln; da bin ich wohl auf etwas gestoßen, für das Sie eine Schwäche haben. Leider sind alle Getränke auf diesem Markt, deren Ursprung man in Ihr Land zurückverfolgen könnte, kohlensäurehaltige Limonaden. Das ginge auch? Dann rufe ich sofort unseren Kellner.

5

Sehen Sie nur, Sir: Jetzt fliegen Fledermäuse über dem Platz herum. Gruselig, sagen Sie? So eine herrlich amerikanische Ausdrucksweise – habe ich viele Jahre nicht gehört! Ich finde sie nicht gruselig, ich mag sie sogar ganz gern. Sie erinnern mich an meine Jugendtage, da stürzten sie sich immer auf uns herab, wenn wir im Pool meines Großvaters schwammen; vielleicht verwechselten sie uns mit Fröschen. Damals waren in Lahore noch größere Nachttiere heimisch – fliegende Füchse, wie mein Vater sie nannte –, und wenn wir abends die Mall Road entlangfuhren, sahen wir sie kopfüber in den Kronen der ältesten Bäume hängen. Heute gibt es sie nicht mehr; möglich, dass sie, wie die Schmetterlinge und Leuchtkäfer, eher einer Traumwelt angehörten, die mit der Verschmutzung und Verstopfung einer modernen Metropole nicht vereinbar ist. Heute sieht man sie nur hin und wieder in der ländlichen Peripherie.

Aber die Fledermäuse leben weiterhin hier. Sie sind erfolgreiche Stadtbewohner wie Sie und ich, flink genug, um sich der Entdeckung zu entziehen, und schlau genug, um zwischen den Menschenmassen zu jagen. Ich bewundere ihre Fähigkeit, durch die Stadtlandschaft zu navigieren; egal, wie nahe sie den Gebäuden kommen, nie stoßen sie dagegen. Schmetterlinge wiederum klatschen häufig auf die Windschutzscheiben fahrender Autos, und einmal habe ich gesehen, wie ein Leuchtkäfer immer wieder gegen das Fenster eines Hauses stieß, außerstande, das Glas zu begreifen, das ihm den Weg versperrte. Vielleicht fehlte den fliegenden Füchsen das Radar oder die Beweglichkeit ihrer kleineren Vettern, und sie rasten daher gegen die neueren Büro- und Geschäftsgebäude von Lahore, die sich höher als je zuvor emporreckten, und fanden den Tod. Wenn das so ist, dann wären sie in New York schon lange ausgestorben – genauso wie in Manila!

Als ich auf den Philippinen ankam, um mit meinem ersten Projekt für Underwood Samson zu beginnen, war ich schrecklich aufgeregt. Wir waren First Class geflogen, und nie werde ich das Gefühl vergessen, wie ich in meinem Anzug zurückgelehnt auf meinem Sitz thronte und von einer attraktiven und – ja, ich war wirklich so dreist, mir die Annahme zu gestatten – koketten Stewardess Sekt serviert bekam. Ich sah mich selbst als wahren James Bond, nur jünger, dunkler und womöglich auch besser bezahlt. Wie seltsam, sich jetzt an diese Zeit zu erinnern; wie schnell meine Selbstgefälligkeit später schwand!

Aber ich eile voraus. Ich wollte Ihnen noch von Manila erzählen. Waren Sie schon einmal im Osten, Sir? Ach, ja! Für einen Amerikaner sind Sie wirklich weit gereist – eigentlich für einen Bewohner eines jeden Landes. Ich werde zunehmend neugieriger, in welcher Branche Sie tätig sind, aber vorerst ist es Ihnen anscheinend lieber, dass ich fortfahre. Da Sie nun schon im Osten waren, muss ich Ihnen ja nicht erklären, wie ungeheuer sich dieser Teil des Erdballs verändert. Ich erwartete, eine Stadt wie Lahore vorzufinden oder vielleicht Karatschi, stattdessen wurde ich mit Wolkenkratzern und Superhighways konfrontiert. Doch, auch Slums gab es in Manila; man sah sie auf der Fahrt vom Flughafen: riesige Bezirke, in denen Männer in verdreckten weißen Unterhemden vor Autowerkstätten herumlungerten, eine Art ärmere Variante der fünfziger Jahre in Amerika, wie sie in Filmen wie Grease dargestellt sind. Aber Manilas Skyline und seine ummauerten Enklaven für die Superreichen waren anders als alles, was ich in Pakistan gesehen hatte.

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