Bijan Moini - Der Würfel

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Unsere Wirklichkeit wird mehr und mehr von künstlicher Intelligenz geprägt. Dieser brillante Roman erzählt auf packende Weise, wohin uns diese Entwicklung führt: in ein sorgenfreies Leben, über das der perfekte Algorithmus herrscht, genannt «Der Würfel».
Die nahe Zukunft. Deutschland wird von einem perfekten Algorithmus gesteuert: Der «Würfel» ermöglicht den
Menschen ein sorgenfreies Leben, zahlt allen ein Grundeinkommen, erstickt Kriminalität im Keim. Um das zu leisten, sammelt er selbst intimste Daten der Bevölkerung. Berechenbarkeit ist zum höchsten Gut geworden. Einer der wenigen Rebellen gegen dieses System ist der 28-jährige Taso. Mit großem Aufwand entzieht er sich der Totalerfassung, täuscht den Würfel über seine Vorlieben und Gedanken, indem er seine Entscheidungen mithilfe von Spielwürfeln und einer Münze trifft. Er ist ein «Gaukler», einsam, aber zufrieden.
Doch dann bekommt er Besuch von einer jungen Frau: Dalia ist aus einer rückständigen Sekte geflohen und wünscht sich nichts sehnlicher als ein Leben in der schönen Welt des Würfels. Taso verliebt sich in sie, gerade als der Widerstand ihn rekrutieren will. Plötzlich steht er vor einer unmöglichen Entscheidung: Verrät er seine Ideale – oder eine ideale Welt?

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Taso reckte sich und gähnte genüsslich. Der Würfel würde nie erfahren, was er heute noch tun oder mit wem er sprechen würde.

Taso war über einem alten Spielfilm eingeschlummert, als ihn eine freundliche Frauenstimme weckte.

»Lieber Besucher«, schallte es aus der Wand gegenüber, »Sie wurden soeben für den Transfer gelost. Bitte begeben Sie sich in die Tiefgarage. Vergessen Sie Ihr Armband nicht.«

Taso stützte sich auf und sah ungläubig auf die Zeitangabe an der Wand. Nur 35 Minuten. Er hatte hier oft schon länger gewartet. Einmal hatte er sogar zwei Teile einer alten Fantasysaga angeschaut, bis er nach über fünf Stunden das Zimmer verlassen konnte.

In der Garage stieg er in ein Sefa mit getönten Scheiben und gab sein Ziel an. Langsam setzte es sich in Bewegung und fädelte sich draußen in den Straßenverkehr ein. Lächelnd sah Taso aus dem Fenster. Niemand wusste, dass er in diesem Wagen saß. Er war da und doch von der Bildfläche verschwunden. Ein verdammt gutes Gefühl.

Zehn Minuten später stand er im Parkhaus von Diagon Alley, der größten der knapp hundert Würfelfreien Zonen der Stadt und Tasos Lieblingsort. Er sog die abgestandene Luft ein. Sie roch nach Freiheit. Zur nächstgelegenen Schleuse ging er so leichtfüßig, als verließe er nach einem gelungenen Auftritt die Theaterbühne. Auch hier musste er sein Armband an einen Sensor halten, denn nur Menschen mit einem Pred-Score von unter 50 oder einer Ausnahmegenehmigung erhielten Zutritt. Durch die geöffnete Schleuse trat Taso in eine hohe Halle mit Backstein an den Wänden und hellem künstlichen Licht an der Decke. Sofort durchströmte ihn ein vertrautes Wohlgefühl.

Es war kein Vergleich zu der Zeit direkt nach Eröffnung des Komplexes, aber Diagon Alley war noch immer einer der wuseligsten Orte der Stadt. Der einzige wuselige Ort, den Taso mochte. Überall begrüßten sich gelöst wirkende Menschen, lachten und umarmten sich. Er konnte förmlich dabei zusehen, wie die Lasten der vergangenen Woche von ihren Schultern fielen, und warf seine eigenen mit Freude ab.

Er war nur wenige Schritte gegangen, als auch er auf einen alten Bekannten traf. Kevin begrüßte ihn mit einer kurzen, aber festen Umarmung. Sie kannten sich über Tim, zu dritt hatten sie schon oft einen über den Durst getrunken. Auch heute wollte Kevin einen draufmachen, was Taso dankend ablehnte. Er klopfte Kevin auf die Schulter und ging weiter.

Auf der anderen Seite der Halle führte eine Tür in einen Raum mit den Kleiderspinden der Stammgäste. Taso hatte seinen gleich bei Diagon Alleys Eröffnung vor sechs Jahren gemietet. Auf Brusthöhe waren eine kleine Kamera und ein Mikrofon in den Spind eingelassen. Taso ließ seine Augen scannen und flüsterte: »Nieder mit dem Kubismus!«

Er vernahm ein Klicken und öffnete die Tür, wie immer sehr behutsam. Hier verwahrte er seine wertvollsten Habseligkeiten: eine Bananenkiste, die gerade so hineinpasste, wenn man sie senkrecht stellte, mit Erinnerungsstücken an seine Kindheit, Fotos, Urkunden, ein paar selbst geschriebenen Kurzgeschichten und Gedichten, Speicherkarten und einem uralten Laptop. Auf der Kiste stapelten sich ein paar Bücher, darunter die vierte Auflage von Besiege den Dämon, dem Standardhandbuch für Gaukler, und die Originalausgabe eines Comicbuchs von 1953 mit seiner liebsten Donald-Duck-Geschichte, Flip Decision. Darüber hingen eine Maske mit dem Konterfei der Comicfigur »Two Face«, die er seit dem Referendum auf Demos trug, und zwei Outfits, die tatsächlich seinem Geschmack entsprachen. In einem Fach auf Augenhöhe schließlich stand ein kleiner schwarzer Arztkoffer, der Tasos größten Schatz enthielt: die Würfelsammlung. In ihrer Kindheit hatten Peter und er Spielwürfel gesammelt. Kleine und große, mit vier, sechs, siebzehn oder sechzig Seiten, bunte und einfarbige, alte und neue. Darunter waren handgeschnitzte Würfel, Präzisionswürfel, Polyeder, Prismen, Spindeln, Walzen und sogar Kugeln. Würfel aus Holz, Ton, Metall, Elfenbein, Kristall, Knochen und Glas. Mit Augen, Symbolen, Buchstaben und Bildern. Sie stammten von überall auf der Welt. Wann immer sie konnten, hatten Peter und Taso auf den Reisen mit ihrem Vater außergewöhnliche Würfel gesucht. Wenn sie zu Hause waren, hatten sie stundenlang das Internet nach ihnen durchsucht. Über dreihundert Stück hatten sie so in dem Koffer angesammelt, und zu fast jedem kannten sie die Geschichte. Zumindest Taso kannte sie noch, gelegentlich kaufte er sogar noch Würfel hinzu. Peter hatte die Sammlung vermutlich an dem Tag vergessen, als er ihr Elternhaus verließ. Manchmal nahm Taso den Koffer heraus, legte ihn auf den Schoß und öffnete mit leichtem Druck die Klickverschlüsse. Nach und nach besah und befühlte er die Würfel, dachte zurück, lächelte, fluchte. Ab und zu nahm er einen mit nach Hause, um komplexere als schlichte Ja-oder-nein-Fragen zu klären.

Was ihn seit jeher an Würfeln so faszinierte, hatte Taso nie genau benennen können. An schlechten Tagen redete er sich ein, dass er eben schon als Zehnjähriger ein kleiner Gaukler gewesen war, den es faszinierte, dass kein Mensch und keine Technik je den Ausgang eines Würfel- oder eines Münzwurfes voraussagen könnten. An besseren Tagen sah er klarer und erkannte die enge Verwandtschaft zu seinem Vater, der leidenschaftlich Überraschungseierfiguren sammelte und bis heute in seinem Arbeitszimmer ausstellte.

Taso prüfte rasch seinen Goldvorrat in einem kleinen Fach oben im Spind. Er tauschte sein Armband gegen ein anderes mit kleinem Display, mit dem er sich ausweisen und bezahlen konnte. Schließlich entledigte er sich seines kratzigen gelben Wollkragenpullovers und seiner grünen Cordhose und schlüpfte in eine Jeans, ein gut sitzendes schwarzes Hemd und eine Kunstlederjacke der gleichen Farbe. Er warf einen Blick in den Spiegel, der an der Innenseite der Spindtür hing. Was er sah, bestätigte, was er fühlte: sich selbst.

Die offizielle Bezeichnung des Gebäudes war WfZ13, die dreizehnte anerkannte Würfelfreie Zone des Landes. Aber jeder verwendete immer nur den Namen, den sein Eigentümer Hugo Faber dem Komplex im Scherz einmal gegeben hatte. »WfZ13«, hatte er in einem Interview gesagt, »ist Refugium, Treffpunkt und Handelsplatz für Humanisten in einer Stadt voller Kubisten – unsere Diagon Alley sozusagen.«

Bis vor fünfzehn Jahren war das Gebäude ein Einkaufszentrum gewesen. Es lief in U-Form um den alten Tempelhofer Hafen und mischte historische mit zeitgenössischer Architektur: Den südlichen Gebäudeteil bildete ein restauriertes Speichergebäude, das Parkhaus im nördlichen Teil hatte Hugo weitgehend umfunktioniert und aufgestockt, vier Etagen erhoben sich hier nun um einen lang gezogenen, überdachten Lichthof, der den Neubau mit dem alten Speicher verband. Von außen konnte man nirgends hineinsehen.

Taso betrat die nächstgelegene Rolltreppe und sah sich um. An den Glasfassaden einiger leerer Ladengeschäfte prangten Plakate von der letzten Bundestagswahl vor neun Jahren, die ein paar Nostalgiker hier aufgehängt hatten. Die Konterfeis der Würfelbefürworter waren völlig verunstaltet. Auch das Gesicht eines Würfelgegners hatten sie übel zugerichtet. Jemand hatte in dicken Lettern Verräter! darüber geschrieben. Hätte unten nicht der Name des Mannes gestanden, hätte Taso Matthias Kulic nicht erkannt. Er hätte schwören können, dass das Plakat bei seinem Besuch letzte Woche noch unversehrt gewesen war, was nur bedeuten konnte, dass Kulic gerade die Seiten gewechselt hatte.

Der Politiker war einer der lautesten Gegner des Würfels gewesen. Er hatte Taso unheimlich imponiert, weil er lange und unerbittlich gekämpft hatte. An eine Diskussionsrunde kurz vor dem Referendum konnte er sich besonders gut erinnern. Kulic hatte sich mit einer jungen Würfelbefürworterin duelliert.

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