Bijan Moini - Der Würfel

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Unsere Wirklichkeit wird mehr und mehr von künstlicher Intelligenz geprägt. Dieser brillante Roman erzählt auf packende Weise, wohin uns diese Entwicklung führt: in ein sorgenfreies Leben, über das der perfekte Algorithmus herrscht, genannt «Der Würfel».
Die nahe Zukunft. Deutschland wird von einem perfekten Algorithmus gesteuert: Der «Würfel» ermöglicht den
Menschen ein sorgenfreies Leben, zahlt allen ein Grundeinkommen, erstickt Kriminalität im Keim. Um das zu leisten, sammelt er selbst intimste Daten der Bevölkerung. Berechenbarkeit ist zum höchsten Gut geworden. Einer der wenigen Rebellen gegen dieses System ist der 28-jährige Taso. Mit großem Aufwand entzieht er sich der Totalerfassung, täuscht den Würfel über seine Vorlieben und Gedanken, indem er seine Entscheidungen mithilfe von Spielwürfeln und einer Münze trifft. Er ist ein «Gaukler», einsam, aber zufrieden.
Doch dann bekommt er Besuch von einer jungen Frau: Dalia ist aus einer rückständigen Sekte geflohen und wünscht sich nichts sehnlicher als ein Leben in der schönen Welt des Würfels. Taso verliebt sich in sie, gerade als der Widerstand ihn rekrutieren will. Plötzlich steht er vor einer unmöglichen Entscheidung: Verrät er seine Ideale – oder eine ideale Welt?

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Tim drehte sich um und blickte suchend durch den Raum, Taso winkte ihm zu. Mit dem gehetzten Schritt eines Ruhelosen eilte Tim zu ihm herüber. Taso erhob sich und lächelte. Es tat ungemein gut, seine Freude offen zeigen zu können. Sie hatten sich drei Monate nicht gesehen, die letzten beiden Verabredungen hatte Tim kurzfristig abgesagt, was sonst so gut wie nie vorkam.

»Na du Sesselfurzer«, rief Tim, »bist ja ganz schön fett geworden.« Grinsend kniff er Taso in die Hüfte.

Taso umarmte ihn lachend. Er rümpfte die Nase und verzog das Gesicht. »Besser fett als ein ungeduschter Revolutionär.«

»Ich rieche nach Sex, Freundchen – aber woher sollst du das auch wissen!« Tims dunkelblaue Augen blitzten schelmisch.

Grinsend versetzte Taso seinem Freund einen leichten Hieb gegen die Brust, bevor sie sich setzten. »Alles Gute nachträglich, der nächste Tomatensaft geht auf mich«, sagte Tim und deutete spöttisch auf Tasos Drink. »Wie läufts im Schlaraffenland? Was macht der Pred-Score?« Tim hatte nie richtig verstanden, warum Taso weiter unter Kubisten lebte und arbeitete, anstatt sich wie er am Widerstand zu beteiligen.

Routiniert ignorierte Taso den unterschwelligen Spott. Nicht ohne Stolz nannte er seinen aktuellen Score.

Tim riss die Augen auf. »Wow! Du bist wieder unter 20? Ich steh gerade bei 35 oder so – dabei sieht mich der Würfel kaum.«

Taso lächelte. So wenig Tim ihn verstand, so sehr nötigte sein Pred-Score ihm Respekt ab. »Disziplin, mein Freund, Disziplin«, sagte Taso mit gespielt strengem Blick.

Tim winkte ab. »Wenn ich schon ab und zu unter Kubisten muss, will ich wenigstens was essen, das mir schmeckt.« Er lachte. »Man müsste dich mal mit diesem Hubert Grantler zusammenstecken.«

Taso sah ihn fragend an.

»Stand im Gaukler. Ein Österreicher, der jetzt den höchsten Pred-Score der Welt hat. 91,02!«

Taso schüttelte ungläubig den Kopf und trank einen Schluck von seinem Cocktail. »Was war eigentlich los die letzten Male?«

»Ach, ich war ziemlich viel mit Pascale unterwegs. Dauernd spontane Änderungen im Terminplan.« Als persönlicher Assistent der Allianzvorsitzenden hatte Tim schon seit Jahren wenig Freizeit. Seit er auch mit Pascale schlief, waren Beruf und Privates fast gänzlich miteinander verschmolzen. Taso hatte stets den Eindruck, dass Tim tiefere Gefühle für sie hegte als sie für ihn, fragte ihn aber nicht direkt danach. Tim schien gut damit zurechtzukommen. Heute jedoch lag bei der Nennung ihres Namens ein trauriger Ausdruck in seinen Augen. Er blickte zur Seite, und der Ausdruck war verschwunden.

Taso wartete kurz, aber sein Freund blieb still. »War Rosie auch mit?«, fragte er schließlich und nickte in Richtung Bar.

Tim zuckte mit den Schultern und seufzte. »Muss er dir selber sagen.« Er drehte sich um und hob einen Finger in die Höhe, woraufhin Rosie hinter der Bar nickte. Taso ärgerte die Geheimnistuerei. Aber irgendwie war es auch seine eigene Schuld. Er hatte seine Chance gehabt. Er hätte einer von ihnen werden können. Tim ließ ihn das immer wieder spüren. Nicht aus Boshaftigkeit, sondern aus Enttäuschung.

Als Tim nach dem Gaukler griff, wusste Taso, dass er sich in sichere Gewässer retten wollte. Es war für Tim einfacher, über Politik zu sprechen als über seine Arbeit oder Pascale. Angewidert betrachtete er das Foto von Mark Finder auf der Titelseite. »›Wir müssen Offliner bestrafen!‹«, zitierte er den radikalsten Kubisten des Landes. Er fasste sich an die Stirn. »Spinnt der jetzt völlig?« Entgeistert überflog er das Interview und teilte Finders Kernaussagen lautstark mit Taso und den umstehenden Tischen: »›Wir müssen Offliner aggressiver regulieren. Eine Visumspflicht wie in den USA ist längst überfällig … Der Würfel sollte keine Vertreter von Offlinern mehr ins Parlament berufen – wer sich nicht am öffentlichen Leben beteiligt, braucht auch keine Interessenvertreter …‹« Er machte eine Pause, um dann noch aufgebrachter fortzufahren: »›WfZs sind Schutzzonen für Schwerverbrecher und Terroristen und müssen sofort geschlossen werden … Ohne Offliner würde das Grundeinkommen um satte 16,5 Prozent steigen, deshalb wäre es nur fair, ihnen keins mehr auszuzahlen …‹« Tim ließ die Zeitung sinken und sah Taso ernst an. »Wenn das zur Mehrheitsmeinung wird, sind wir am Arsch. Genau das befürchtet Pascale seit Jahren: Dass sie eine Garantie für Offliner nach der anderen zurücknehmen … Das ist doch Aufstachelung zum Hass oder so was!«

Tim war nicht immer so politisch gewesen. Als sie sich im Jurastudium kennengelernt hatten, war Taso der Mann der großen Überzeugungen und Tim nur an Mädchen interessiert. Trotz aller Unterschiede freundeten sie sich an, was Taso für einen der größten Glücksfälle seines Lebens hielt. Gleich auf einer der ersten WG-Partys hatte Tim ihn lautstark gegenüber den Gastgebern verteidigt, als Taso einen damals noch zulässigen Störsender aktivierte, der ihn auf Handyaufnahmen verfremdete. Solche Loyalität hatte Taso seit seiner Jugend nicht mehr erlebt. Kurz vor dem Referendum hatte sich Tim zu Tasos großer Freude in einem Wahnsinnstempo politisiert. Taso war sich sicher gewesen, dass sie Seite an Seite für ihre Überzeugungen kämpfen würden, komme, was wolle. Aber der Ausgang des Referendums hatte Taso in ein schwarzes Loch gestürzt. Seine Welt war untergegangen, er fühlte sich kraft- und orientierungslos. Und er hatte Angst. Angst, den halbwegs normalen Kontakt zu Peter wieder zu verlieren, wenn er sich dem neuen System verweigerte, und Angst, dass der Widerstand der neuen Ordnung nichts anhaben konnte. Er verharrte regungslos, während Tim sein Studium schmiss und sich der gerade entstehenden Allianz anschloss. Zum Entsetzen seines Freundes seilte sich Taso an eine Schweizer Uni ab. Das Land hatte sich dem Kubismus damals noch verweigert, wodurch er dort das unbeschwerteste Jahr seines Lebens verbrachte. Als die Schweiz kurz vor Ende von Tasos zweitem Semester dem Druck der EU nachgegeben und ebenfalls den Würfel eingeführt hatte, war er zurück nach Deutschland gegangen, das sich während seiner Abwesenheit völlig verändert hatte. Alle, die er kannte, hatten sich mittlerweile für eine Seite entschieden, waren Kubisten oder Offliner geworden. Ihre Entscheidungen hatten abrupt Lebenswege und sie selbst verändert, Familien und Freundschaften zerstört, tiefe Gräben durch das ganze Land gezogen. Es war schlimmer, als es sich Taso je vorgestellt hatte. Er wollte da nicht mitmachen. Er wollte sich selbst und seinem Umfeld beweisen, dass beides möglich war: die Menschen, die sich für ein Leben mit dem Würfel entschieden hatten, nicht zu verlieren und sich zugleich treu zu bleiben. Er wollte ganz normal und zufrieden leben, aber ohne Scham in den Spiegel blicken können. Dieser schmale Grat schien immer noch der beste Weg für ihn zu sein, obwohl ihm das Gaukeln mittlerweile viel mehr abverlangte, als er für möglich gehalten hatte. Immerhin hatte er so Tims Respekt und seine Freundschaft zurückgewonnen.

»Hör dir das mal an, ist echt nicht zu glauben.« Tim hatte den Blick wieder auf die Zeitung gerichtet. »›Natürlich ist das diskriminierend, aber ohne Diskriminierung kommen wir nicht weiter, und sie ist auch völlig gerechtfertigt: Niemand muss heutzutage seinen Pred-Score künstlich niedrig halten. Wer es trotzdem tut, ist asozial. Und asoziale Menschen haben keinen Anspruch auf Unterstützung durch die zahlende Bevölkerung.‹«

Er fuchtelte aufgebracht mit den Armen und schmiss fast den Huxley um, den ihm Rosie gebracht hatte. »›Zahlende Bevölkerung‹ – hat der sie noch alle? Die Idioten schmeißen dem Würfel ihre schmutzigsten Geheimnisse in den Rachen, und er nennt das Bezahlung?« Er warf die Zeitung auf den Tisch. »Das ist … ich meine … das ist doch unglaublich! Was sagst du denn dazu? Lässt dich das kalt?« Tim trank seinen übersüßen Longdrink in einem Zug aus.

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