Albert T. Fischer - Die Seeweite

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Der Roman spielt im schweizerischen Mittelland, vorwiegend in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts, leuchtet aber auch in seine leid- und gewaltvolle erste Hälfte. Er erzählt von den enormen Umbrüchen einer bisher scheinbar heilen Gesellschaft.
Geschildert werden die Familiengeschichten von 'Nachbarn' – in ihren Strukturen und ihrem beruflichen Wandel wird klar, wie die Neuerungen der Zeit ihren Weg bis in das letzte Dorf in die einzelnen Biografien der Menschen hinein finden.
Liebe und Leid, Eifersucht und Hoffnung; Aus diesem Garn sind viele der Fäden gesponnen, die Leo Buss bei einem Rehaaufenthalt in die Hand gedrückt werden mit dem Auftrag: 'Kümmere dich darum'. Geduldig fädelt Buss einen faden nach dem anderen auf, sortiert, legt, überblickt und staunt. Die gesamte Bandbreite menschlicher Existenz findet in den Einzelschicksalen ihren Niederschlag. Ein grosses Sittengemälde bis in unsere Tage.

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Jakob war erleichtert, als sein Bier kam. Er wollte sich eigentlich die Frühlingsstimmung nicht vergällen lassen. Mehrmals versuchte er ein anderes Thema anzuschneiden, aber den Singers hatte es die tödliche Geschichte angetan. Als Martina und Susanne ihren Kaffee getrunken hatten, brachen sie auf und gingen zum Schiff zurück. Inzwischen war es doch ziemlich kühl geworden.

Am Abend rief Susanne Manfred an. Er hatte nichts gehört. Morgen würde er mehr wissen. Ja, die Fahrt über den Pass war «Spitze» gewesen, aber jetzt sei er müde. «Ja, wenn ich etwas weiss, rufe ich dich an. Schlaf auch gut.»

Manfred rief nicht an, auch am Dienstag nicht. Sie tat es wieder. Ja, Waldemar, der älteste der Gretler-Brüder, hatte sich erschossen, er war mit seiner Frau aus Amerika zurückgekommen, die Frau lebte, aber sie hatte einen Schock, man hatte sie nach Kaiserfeld in die Klinik gebracht. Sie war die Schwester von Rolf Schneider.

Ja, sie kannte ihn. Er war einige Jahre älter und lebte allein. Die Eltern lebten noch. Rolfs Mutter Bärbel hatte während einiger Jahre neben Susannes Mutter in der Spinnerei gearbeitet. Rolfs Vater war Aufseher, ein düsterer Kerl, fand sie.

Mit Manfred traf sich Susanne ein paar Tage später ein letztes Mal. Er wollte sie nicht mehr treffen. Sie würde ihn nie mehr sehen.

Der Bruch war hart, aber für Susanne nicht der erste. Warum endeten ihre Beziehungen immer, und warum immer so oder ähnlich? Martina versuchte, sie zu trösten, doch daraus wurden eher Vorwürfe: «Du überforderst die jungen Männer, du nimmst sie in Beschlag, das will keiner. Du schleppst sie zu schnell ins Bett. Sie sehen dich nicht als Frau fürs Leben, sondern als leichte Beute. Zudem, einmal sind sie zu jung und ein andermal zu alt.» Ähnliches hatte sie sich schon oft anhören müssen. Dabei kam es immer zu lautstarken Auftritten mit Türknallen und Tränen. Das war auch jetzt so.

Dabei war Susanne keineswegs mannstoll, sexbesessen oder schlimmer. Sie sehnte sich ganz einfach nach einer festen Bindung oder Ordnung, vielleicht sogar Sicherheit für ihr Leben, und sie sah in den Männern, die ihr freundlich begegneten oder ihr gefielen, immer wieder Kandidaten guten Willens. Sie nahm die Männer ins Bett, weil sie glaubte, daraus würde so etwas wie Liebe. Nie hatte jemand herauszufinden versucht, warum sie dies glaubte.

Sie wusste nicht – noch nicht – dass es besser war, sich diese Sicherheit selbst zu schaffen.

Rolf über Waldemar

Am Sonntag, als sich Waldemar erschoss, rief mich gegen Abend meine Mutter Bärbel an. Bei Waldemar und Rös sei Schreckliches geschehen, ich solle nach Hause kommen, sie könne am Telefon nicht reden. Ich sass, wie meistens an Sonntagen, im Geschäft und testete neue Programme. Der Anruf war mir zuwider, und doch wollte ich Bärbel in ihrer offensichtlichen Bestürzung nicht mit Norbert allein lassen.

Wir kannten uns seit der Schulzeit. Die Sekundarschule besuchten wir in derselben Klasse. Er war ein stiller, fleissiger Schüler, der wie ich selten auffiel. Beide konnten wir es uns einfach nicht leisten, aufzufallen. Er fürchtete seinen Vater und ich die ganze Klasse. Ihn hänselten viele wegen seines Namens Waldemar, den im Alltag jedermann zum Dackelnamen «Waldi» kürzte. Die Obersten und Stärksten in der Hackordnung der Klasse schrien ihm nach: «Waldi Dackel, beiss uns». Seinen Zorn stachelten sie weiter an mit: «Oder bist du einer von denen, die nur kläffen, he?» Er war nicht stark genug, um sich zu wehren, und hätte er geweint, wären die Lacher noch grausamer geworden. Zu Hause beklagte er sich ohnehin nicht, sein Vater hätte mitgelacht. Gerard Fürst war anders. Ihm wagte niemand zu trotzen, und schon bald stellte sich Gerard vor seinen Freund, und in Gerards Anwesenheit wurde Waldemar in Ruhe gelassen. Natürlich blieb es beim Waldi, aber ohne schäbigen Unterton, womit er leben lernte. Die beiden sassen in der Klasse nebeneinander und galten als unzertrennlich. Bei Gerard lernte Waldi Gitarre spielen.

Ich habe ihn nie verspottet und vermied auch allen anderen gegenüber jeden Anlass, mich selbst zum Gespött oder zum Opfer zu machen. Ich glaube, ich war ein Leisetreter oder gar Feigling und bin es vielleicht noch immer. Hin und wieder breche ich aus meiner Gewohnheit oder Rolle aus, meistens unpassend und damit oft verheerend.

Am Anfang fühlte ich mich, vermutlich wie er, in der Schule eher unglücklich, und ich habe im Gegensatz zu Waldemar nie einen Freund durch dick und dünn gehabt. Die meisten waren besser angezogen, konnten mit irgendetwas auftrumpfen, und ich besass kaum ein Taschenmesser, was mich demütigte. Aber ich lernte schnell, verhielt mich ruhig und konnte wie Waldi ohne Prüfung in die Sekundarschule wechseln. Inzwischen spielte ich nicht nur im Jugendspiel, sondern auch im Schulorchester Trompete und lernte so den etwas älteren und talentierten Dölf Pfister kennen. Dölf wurde mein Freund. Die Pfisters waren in meinen Augen wohlhabende Leute. Ihr Haus und ihre Druckerei machten mir Eindruck.

Nach Gerards dramatischem Todesschuss begann Waldemar, mit uns in Pfisters Papierkeller Dixie zu spielen, er spielte Gitarre und Banjo, und so wurden auch wir Freunde. Er war ein recht guter Sänger und versuchte immer häufiger, sich selbst auf seiner Gitarre begleitend, die damaligen amerikanischen Vorbilder nachzuahmen, zum Beispiel Gene Autry in seinen Westernfilmen. Seine Trauer in den oft etwas sentimentalen Songs wirkte für mich immer sehr echt. Waldemar neigte zur Trübsal, obwohl wir nie genau wussten, und es vielleicht auch nicht wirklich wissen wollten, warum. Allerdings klagte er ab und zu über Schikanen seines Vaters, der unser Trio mindestens anfänglich nicht mochte.

Eigentlich waren wir schon bald im Dorf und der näheren Umgebung bekannt und hatten immer häufiger bezahlte Auftritte. Das war vor allem Dölf Pfisters Verdienst, der diese Art von Bestätigung aktiv suchte. Als Dölf nach Zürich zog, begann unser Trio auseinanderzudriften. Das gemeinsam aufgesparte Geld verbrauchten wir auf einer ziemlich abenteuerlichen Ferienreise in die Camargue mit Pfisters Lieferwagen, den nur Dölf fahren durfte, und einem von den Pfadfindern geborgten Zelt. Dölf, zwei Jahre älter als wir, wollte unbedingt seine Freundin Renate dabei haben. Ihre Eltern liessen sie nicht mitfahren.

Ich habe dieses Detail nicht vergessen, weil wir auf dem Zeltplatz am Meer mit zwei Holländerinnen bekannt wurden, mit denen Dölf schon nach zwei Tagen jede Nacht verbrachte. Waldemar und ich waren ratlos, und ich glaube, Dölf auch. Er wich jedem Gespräch darüber aus. Wir machten keinen Aufstand, er war unser Fahrer. Wir schwiegen auch danach. Die Reise bildete mehr oder weniger den Schlusspunkt für unser Trio und die gelebte Freundschaft mit Waldemar.

Als ich in der Stadt in der Texline Arbeit fand, gab ich das Trompetespielen auf. Es war unmöglich, im Haus, in dem ich wohnte, zu üben, noch schwieriger, am Abend nach Sulzach zu den Proben zu fahren, und einem andern Verein wollte ich mich nicht anschliessen.

Obwohl oder gerade weil Waldemar im Dorf und, für mich erstaunlich, bei seinen Eltern blieb, hatten wir uns aus den Augen verloren. Mehr oder weniger aus heiterem Himmel erzählte mir Bärbel, die Rös werde den Waldemar heiraten, sie sei schwanger. Norbert hätte völlig unangemessen wie ein Eifersüchtiger getobt und meiner Schwester mehr oder weniger das Haus verboten. Für ihn sei sie erledigt, und mit den Gretlers wolle er ohnehin nichts zu tun haben. Er werde zur Hochzeit nicht erscheinen. Es waren für die beiden sehr unliebsame Wochen. Ähnlich uneinsichtig und unversöhnlich verhielt sich auch Waldemars Vater. In der Folge der Auseinandersetzung verliess Waldemar die Wohnung seiner Eltern und zog in eine Hals über Kopf gemietete kleine Stadtwohnung, in der er mit Rös leben wollte.

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