Albert T. Fischer - Die Seeweite

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Der Roman spielt im schweizerischen Mittelland, vorwiegend in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts, leuchtet aber auch in seine leid- und gewaltvolle erste Hälfte. Er erzählt von den enormen Umbrüchen einer bisher scheinbar heilen Gesellschaft.
Geschildert werden die Familiengeschichten von 'Nachbarn' – in ihren Strukturen und ihrem beruflichen Wandel wird klar, wie die Neuerungen der Zeit ihren Weg bis in das letzte Dorf in die einzelnen Biografien der Menschen hinein finden.
Liebe und Leid, Eifersucht und Hoffnung; Aus diesem Garn sind viele der Fäden gesponnen, die Leo Buss bei einem Rehaaufenthalt in die Hand gedrückt werden mit dem Auftrag: 'Kümmere dich darum'. Geduldig fädelt Buss einen faden nach dem anderen auf, sortiert, legt, überblickt und staunt. Die gesamte Bandbreite menschlicher Existenz findet in den Einzelschicksalen ihren Niederschlag. Ein grosses Sittengemälde bis in unsere Tage.

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Waldemar fand Dölf wirklich gut, aber nicht so virtuos wie den toten Gerard. Dölf war eifrig, fleissig, geduldig und unermüdlich. Das alles war Gerard nicht gewesen, Gerard war mehr als begabt, vielleicht ein Genie gewesen, meinte Waldemar stets. Die Pfisters hatten auch ein Klavier, keinen Flügel, offenbar spielte nur Frau Pfister hin und wieder, zu Weihnachten oder so, spöttelte Dölf jeweils. Dölf klimperte ganz leidlich auf dem Klavier, aber nur, um irgendwelche Noten umzuschreiben, er liebte vor allem seine Klarinette und sein Saxophon.

Schon bald traten sie als Trio auf. Erstmals an einem Theaterabend des Schiessvereins, für den Karl Gretler die Kasse führte. Die Jungen spielten gratis, «aus Freude», und wurden danach ziemlich gefeiert. Das war für Waldemar etwas wie ein Durchbruch und erleichterte sein Leben für eine Weile – nicht ausnahmslos und vor allem nicht auf Dauer. Sp äter, gegen Ende der Lehre, als Waldemar nicht nur gute Leistungen brachte, wurde das Verhältnis zu seinem Vater wieder deutlich angespannter.

Yvonne erzählte, wie Waldemar die Aufnahmeprüfung an die Ingenieurschule verpasst und ihn Karl deswegen verlacht hatte. «Es war so verletzend, so peinlich, so gemein» – sie wäre ausgezogen, hat sie gesagt, aber Waldemar blieb, der Mutter wegen, habe sich Waldemar herausgeredet. Und eines Tages habe Waldemar die Rös Schneider nach Hause gebracht, die er heiraten wollte und die offenbar von ihm schwanger war. Karl wollte von einer Hochzeit nichts wissen und weigerte sich, hinzugehen, ja er verbot seinen beiden um ein paar Jahre jüngeren Buben, teilzunehmen, also blieb Martha – «um des Friedens Willen» – auch weg. Yvonne hatte ihr vergeblich zugeredet, ihrem Mann die Stirn zu bieten. Martha schwieg und heulte.

Yvonne wollte dabei sein. Sie setzte sich wie immer gegen den Vater durch und wurde Trauzeugin. Die Eltern der Rös blieben der Trauung auch fern. Nur Rolf, ihr Bruder, war da – als Trauzeuge, er war ja Waldemars Freund. Dölf Pfister, inzwischen ein beinahe professioneller Musiker, brachte sein Saxophon und spielte vor dem kleinen Essen eine Melodie aus Gershwins Negerbegräbnis. Passend war das nur anscheinend nicht. Begräbnisse seien bei New Orleans Schwarzen fröhliche Feste, behauptete er. Vor dem Kaffee blies Dölf auf seinem glänzenden Instrument den Saint Louis Blues Marsch, um den beiden Mut zu machen, wie er ihnen sagte. Trotz allem blieb es eine durchaus traurige Hochzeit, schon auf dem Standesamt und auch im Restaurant daneben. Aber wenigstens anonym, in der Stadt kümmerte sich niemand darum.

Kurz danach hatte Rös einen Abort. Etwa ein Jahr später wanderte das Paar nach Amerika aus. Waldemar und Rös fanden in der Nähe von Boston bei reichen Leuten auf einem weiträumigen Landsitz Arbeit als Hausangestellte. Wenige Wochen danach wurde in Dallas der aus dem Raum Boston stammende Präsident John F. Kennedy erschossen.

Ilse und die Pfisters

Am 24. April 1983, einem sonnigen Frühlingstag, an dem im ganzen Land die Kirschbäume blühten, war Erna Pfister bei ihren Eltern zu Besuch und nach dem gemeinsamen Mittagessen mit Vater Wilhelm zum Spaziergang an den See hinuntergegangen, während Ilse, Ernas Mutter, im Büro, wie sie und die ganze Familie das kleine Arbeitszimmer nannten, in dem sie früher «ihre» Zeitung redigiert hatte, die Grabrede des Pfarrers und den damaligen Nachruf im «Seespiegel» für ihren vor 20 Jahren verstorbenen Schwiegervater Johann Pfister las.

Beides hatte Ilse damals zusammen mit ihrem Mann Wilhelm und dem alten Pfarrer Grob verfasst und heute aus einem alten Ordner herausgesucht. Da war haarklein nachzulesen, wie der Pfälzer Johann Pfister aus Bretten nach der Jahrhundertwende als Buch- und Zeitungsdrucker in die Schweiz kam, in der nahen Stadt eine Stelle fand, dort Hedwig, die Tochter des allseits bekannten Lehrers und Rektors der Sekundarschule Sulzach, Doktor Melchior Müller, kennen lernte, ihretwegen ins Dorf zog, sie heiratete, mit dem Geld des Schwiegervaters eine Druckerei einrichtete, um auf dessen Drängen hin eine Zeitung zu gründen, den «Seespiegel» nämlich, weil der Herr Doktor, Lehrer und Rektor, gerne auch Redaktor werden und sein wollte.

Es galt, den Bewohnern in diesem Tal mit seinem lieblichen See endlich starke Werte zu vermitteln, Werte, die sonst zu wenig Beachtung fanden.

Im Tal der Sulzach gab es zwar schon das «Sulztaler Wochenblatt», doch fehlte diesem aus der Sicht des Doktor Müller die für die Seeweite dringend nötige Sehweite, der Weitblick in die Welt. Das Blatt hielt sich an die lokalen Ereignisse, versuchte in allem neutral zu bleiben und berichtete immer mit entsprechender Verspätung, was sich aus den grösseren Zeitungen des Landes hatte abschreiben und zusammenfassen lassen. Niemand bekam dabei seiner Meinung nach ein Bild von den enormen Umwälzungen, Entdeckungen und Errungenschaften in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft der modernen Zeit.

Müller wollte eine Zeitung, die mit der Welt in direkter Verbindung stand, per Telefon und Telegraph. Er war Schwerarbeiter, nicht nur für die Schule, sondern auch für den «Seespiegel» – als Reporter, Kommentator und Redaktor zugleich. Sein Schwiegersohn Johann sorgte zweimal pro Woche für Satz, Umbruch, Druck und Vertrieb des neuen Mediums. Besonders Letzteres war viel schwieriger, als es sich die beiden Zeitungsmacher vorgestellt hatten. Anscheinend hatte kaum einer auf die neuen Nachrichten, Botschaften und Werte gewartet. Während Wochen streuten sie den Seespiegel gratis in die Haushalte, die sich vermutlich oder vielleicht ein Abonnement hätten leisten können. Noch schwieriger lief das Anzeigengeschäft. Die Krämer der Gegend waren es gewöhnt, ihre Schmierseife, Bodenwichse, Strohhüte, Schwärzebirnen und Miederwaren im «Sulztaler Wochenblatt» anzupreisen. Beinahe zwei Jahre dauerte die Durststrecke.

Doktor Müller musste immer wieder Geld nachschieben. Sein aus einer Erbschaft stammendes, nicht unerhebliches Vermögen hatte er schon längst eingesetzt. Die im einstigen Dorfschulhaus eingerichtete Druckerei mit den beiden Wohnungen – in der einen hatten die Müllers mit ihrer Tochter schon immer gewohnt, und in die andere war jetzt das junge Paar Johannes und Hedwig Pfister eingezogen – konnte sein Schwiegersohn zwar mit Krediten der lokalen Bank abstützen, doch die laufenden Kosten zehrten mehr und mehr an der Substanz. Dem rührigen Redaktor blieb nichts übrig, als potente Gönner für die Zukunft seiner Idee zu finden.

Zusammen mit ein paar Fabrikherren der aufstrebenden Industrien konnten Doktor Müller und Johannes Pfister eine moderne Aktiengesellschaft gründen und gleichzeitig auch das stattliche Haus von der Gemeinde zu einem vorteilhaften Preis erwerben. Natürlich wollten die Unternehmer vom Doktor ziemlich genau wissen, in welche Richtung und wie gefärbt denn das Blatt in Zukunft berichten würde. Nein, man würde sich gewiss nicht einmischen, aber «nur die allergrössten Kälber wählen ihren Metzger selber», gab ihm beispielsweise Aasbach, der alte Besitzer der Spinnerei, jovial lachend zu verstehen. In Grundfragen war man sich sehr schnell einig. Es galt, den aufkommenden gottlosen und international organisierten Sozialismus zu bekämpfen. Zwar hatte man hier auf dem Lande in dieser Sache noch keine allzu grossen Sorgen, aber das konnte sich sehr schnell ändern, vor allem, wenn man den Leuten die falschen Inhalte vermittelte.

Einerseits fühlte sich der Lehrer, Redaktor und Doktor Müller den radikal liberalen und demokratischen Grundsätzen der Schweizerischen Bundesverfassung verpflichtet. Andererseits zweifelte er am Sinn von allzu viel direkter Demokratie für das ungebildete Volk. Hin und wieder waren klare Entscheide nötig, und dazu bedürfte es einer starken Hand. Das zeigten ihm die Erfahrungen der jüngsten Geschichte in ganz Europa. Zudem galt es für die kleine Schweiz, sich auf die richtigen Partner auszurichten. So wurde Müllers Ansicht nach im ganzen Land der Aufstieg des deutschen Reiches mit seinem Kaiser zu wenig beachtet und vor allem zu wenig wohlwollend gewürdigt. Durch den Krieg von 1871 fanden sich die zuvor ewig zerstrittenen Länder nördlich des Rheines zu einer unüberwindlichen Einheit und kulturellen, wirtschaftlichen und militärischen Kraft zusammen. Die Schweiz war seiner Meinung nach zweifellos Teil dieser Kultur und einst auch Teil des «Heiligen römischen Reiches Deutscher Nation» gewesen.

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